Nr. 367 48. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Wie französische Finanzkreise die Gegensätze sehen- Was Deutschland fun kann.
Die deutsch - französischen Gegensätze sind das Haupthinder deutschen Kapitals ins Ausland schon lange vorhanden, ehe die nis für die Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens auf| fleinen Sparer begonnen haben, an der Sicherheit ihrer Spardem europäischen Kontinent. Es würde schlimm um Europas 3u- faffeneinlagen zu zweifeln. Unbestreitbar ist die Beunruhigung funft bestellt sein, wenn es nicht gelänge, diefen Gegensatz zu über- Europas durch die zahlreichen Ueberheblichkeiten der brücken. Allen, denen aus ideellen oder materiellen Gründen an Rechtsparteien, unbestreitbar ist es auch, daß diese Parteien einer friedlichen Entwicklung der Dinge in Europa gelegen ist, der und die rechtsradikalen Organisationen von Industriellen selbst reitaus größte Teil der Arbeiterklasse in allen Ländern, ein großer finanziert worden sind. Teil auch der bürgerlichen Parteien, große Industriegruppen, die internationale Finanzwelt, insbesondere die einflußreichen Großbanken der Vereinigten Staaten und Englands, das Handelskapital sind bemüht, zur Ueberwindung dieses Gegensatzes beizutragen. In Deutschland und in Frankreich selber ist sicher die Mehrheit der Bevölkerung von dieser politischen Notwendigkeit überzeugt. Bis in die letzte Zeit haben sich deutsch französische Gemeinschaftstransaktionen, gegenseitige Kapitalbeteiligungen, gemeinsame Gründungen von Unternehmungen fortgesetzt.
Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, als ob die Dinge, wie sie jetzt laufen, wirklich ohne weiteres zum Ziele führen. Wenn der Reichstanzler Dr. Brüning Paris und der französische Ministerpräsident Laval Berlin besucht, so schlagen folche Zusammenfünfte Brücken, aber es wäre ein Trugschluß zu glauben, daß hierdurch allein die Atmosphäre, die seit Jahr und Tag vergiftet worden ist, wieder erträglich gemacht werden kann.
Gerade in Kreifen, die die französische Finanzpolitt und das außenpolitische Berhalten Frankreichs entscheidend bestimmen, ist heute das Mißtrauen gegen Deutschland größer als jemals. Worin das Mißtrauen besteht, mas diese Tonangeber eines großen Teils der öffentlichen Meinung Frankreichs in diesen Tagen denken, geht aus den nachfolgenden Ausführungen Bérengers hervor. Aeußerungen dieser Art finden sich in der französischen Presse vielfach, aber Henry Bérenger , den mir zitieren, ist nicht irgendein Publizist, er ist nicht mur Redakteur der politischen Beilage der besten französi schen Wirtschaftszeitung Agence Economique et Financière", sondern ein einflußreiches Mitglied des französischen Senats, mar mehrmals Finanzmini ster, schloß in dieser Eigenschaft vor einigen Jahren das französisch- amerikanische Schuldenabkommen ab ( Abkommen Mellon- Bérenger), war lange Zeit Direktor an der Pariser Großbant Union Parisienne und gehört noch heute dem Aufsichtsrat dieser politisch sehr aktiven, der französischen Schwer industrie und dem Rüstungskonzern Schneide- Creusot nahestehenden Bank als prominentes Mitglied an. Die Union Parifienne und Schneider- Creusot find Haupttriebträfte Frankreichs , die heute auf eine Abhängigmachung der osteuropäischen Staaten von Paris
hinarbeiten.
Wir werden zeigen, welcher Uebertreibungen sich Bérenger schuldig macht. Aber Bérengers Meinung foll man tennen, auch wenn man sie nicht teilt.
Henry Bérenger vertritt die Ansicht,
daß die Hauptursachen für die Schärfe der gegenwärtigen deutschen Grise in Deutschland selbst liegen. Er glaubt nicht, daß die durch Hoover ermöglichte einjährige Reparationspause Deutschland helfen werde. Er ist dagegen, daß man Deutschland jetzt mit neuen Anleihen hilft. Was muß Deutschland tun, um seine Panik zu über minden ? Sehr einfach: es muß aufhören, in Europa Lärm zu machen. Es muß aufhören, den Anschluß vorzubereiten und danach zu streben, Desterreich einzuverleiben; es muß aufhören, die Wiedercroberung des Danziger Korridors zu betreiben und Polen vernichten zu wollen. Es muß aufhören, danach zu streben, den Bankerott zu organisieren, nur um nicht Reparationen zahlen zu müssen. Es muß aufhören, solange Bankerott" zu schreien, bis man diesen Bankerott geradezu provoziert. Die Siffe für Deutschland in seiner Not liegt weder in Amerika noch in Frankreich , sie liegt in Deutschland selbst und kann mir dort liegen. Wenn Deutschland sein gegebenes Wort und seine Vertragsunterschrift respektiert, wenn es in seine Politi! Ordnung und in seine Ausgaben Sparsamkeit bringt, dann werden
Sonnabend, 8. August 1931
der Kammgarnspinnerei Mühlhausen fonnte vorerst die 16- Stunden- Woche gehalten werden.
Für die Wollhaartämmerei und Spinnerei Hai nichen verwendet sich die Stadt Hainichen , die Aufträge der Reichs- und Staatsregierung fichergestellt hat.
Bei der Weißflog und der Färberei- und Appreturanstalt Schühe u. Leube, sind bereits Stillegungsanträge gestellt worden. Hier soll von einer Belegschaft von 1200 Köpfen die Hälfte entlassen werden.
Stillegungsantrag ist auch erfolgt bei dem Zweigwert Marfersdorf. Hier kommen für die Entlassung etwa 110 Arbeiter und 14 Angestellte in Frage. Ueber die Fortführung des Wertes LichtensteinCallenberg liegt Bestimmtes noch nicht vor.
Die Baußener Tuchfabrit wird nur beschränkt fortgeführt. Hier bemüht sich die Stadt Baußen einen Käufer zu finden. Sollte diese Absicht scheitern, dann ist wohl mit der SchlieBung des Betriebes zu rechnen.
Es ist eine fürchterliche Ciste, die die Sünden der Cahujens gezeitigt haben. Und diese Leute, die den 9. August finanzierten, haben den Mut, über„ margiftische Mißwirtschaft“ zu sprechen.
Ebenso ist es unbestreitbar, daß in Deutschland in den vergangenen Jahren Milliarden in Anlagen investiert worden find, die feine Erträge abwerfen und wofür die Aufwendungen eine immer unerträglicher werdende Last darstellen: Milliarden wurden für Rationalisierungsmaßnahmen, für Maschinen und Einrichtungen ausgegeben, die eine volle Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeit voraussehen, wenn sie sich rentieren sollen, d. h. in erster Linie eine Kaufkraft der Massen in einem solchen Umfang, daß die volle Produktion auch ihren Markt findet. Die Kapazität vieler Industriezweige ist in einem Ausmaß gesteigert worden, daß auf absehbare Zeit mit einer rentablen Verwertung der investierten Kapitalien nicht zu rechnen ist. Die großen Stickstoffanlagen, Hoch- 200 Mill. Kredit von Reich und Preußen.- Der Status öfen, Stahlwerke, Kunstseidefabriken, Werften um nur einige besonders markante Beispiele herauszugreifen haben eine so große Leistungsfähigkeit, daß die Produktion teilweise mit künstlichen Mitteln, die die Wirtschaft schwer belasten, durch Syndikatsbindungen, hohe Zölle usw. geschützt werden mußte.
Diese falsche Verwendung lang und turzfristiger Rapitalien in Höhe von einigen Milliarden Mark ist es, was Bérenger mit einem gewissen Recht als Verschwendungssucht und größenwahnsinnige Industriepolitik bezeichnet. In der Tat ist eine radikale Abfehr von der bisherigen Wirtschafts ,, führer " politit ebenso lebensnotwendig für Deutschland wie der Verzicht auf das politische Lärmmachen, und zwar nicht deswegen, weil Herr Bérenger es sagt, sondern weil sich diese Wirtschaftspolitik ganz genau so wie das Geschrei der Rechtsorganisationen auf gefährlichen Julufionen aufbaut, deren Haltlosigkeit erwiesen ist.
Es ist natürlich grundfalsch, wenn Bérenger meint, daß die Reparationszahlungen ohne tiefergehenden Einfluß auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung wären. Die jährliche Aufbringung von 1,7 und mehr Milliarden Mark auf rund ein halbes Jahrhundert ist auf die Dauer eine untragbare Belastung. Es wäre aber zweifellos zu der gegenwärtigen 3uspigung der Vertrauens frise nicht gekommen, wenn die Milliarden, die falsch investiert wurden, stattdessen als laufendes Betriebskapital der deutschen Wirtschaft zur Verfügung ständen. Ein radikaler Bruch mit dieser Wirtschaftspolitik, die auf Kosten des Wohlstandes der Bevölkerung betrieben wurde und die außerhalb der Grenzen viel mehr be= unruhigt hat als nötig war, ist aber jetzt möglich.
Wenn das Reich den gewaltigen Einfluß, den es auf einen Teil der deutschen Großbanken erlangt hat, zweckmäßig ausnutzt, wenn es eine weitgehende Kontrolle aller Kredite organifiert und die Widersprüche und linfinnigfeiten der privatfapitalistis schen Expansion auf ein vernünftiges Maß reduziert, so wäre damit ein entscheidender Schritt auf dem Wege zur wirklichen Sanierung der deutschen Wirtschaft getan.
Bérenger und diejenigen politischen und finanziellen Kreise, die ihm nahestehen, werden auch dann noch weiter fritisieren. Die Union Parisienne und der Konzern Schneider- Creusot werden auch weiterhin in Osteuropa wirtschaftliche Eroberungen machen, und ihre politischen Hintermänner werden fortfahren, politische Bündnisse im zusammenhang mit diesen wirtschaftlichen Eroberungen zu organifieren. Viele der zwischen Deutschland und Frankreich bestehenden Interessengegensäge werden nicht ohne weiteres zu bereinigen jein. Aber eine Wandlung in der angedeuteten Richtung würde, abgesehen von dem unmittelbaren Nußen für Deutschland selbst, dazu beitragen, auch die internationale Atmosphäre zu entgiften und Voraussetzungen für Verhandlungen und ernste Ber
Hilfe für Rheinische Landesbank
ist aftiv.
Die Verhandlungen über eine Kreditgewährung zur Behebung der Juliquidität der Rheinischen Landesbank sind endlich zum Abschluß gekommen. Leider haben sich die öffentlichen Stellen nicht so schnell zur Hilfe entschlossen, wie es bei der Danat - Bant und der Dresdner Bank der Fall war. Durch diese Verzögerung find, wie der Landeshauptmann der Rheinprovinz Dr. Horion betont hat, nicht allein große Schadenersatzansprüche gegen die Landesbank entstanden, sondern der gesamte öffentliche Kredit hat unnötigerweise einen großen Schaden erlitten.
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Nunmehr werden das Reich und der preußische Staat der Landesbank einen Schazanweisungskredit von 200 Millionen Mark einräumen. Die Einzelheiten des Kreditangebots werden von einem 6- köpfigen Ausschuß festgesetzt werden, in dem neben privaten und öffentlich- rechtlichen Banken auch die Vereinigten Stahlwerte vertreten sind.
Der veröffentlichte und von der Revisionsstelle des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes geprüfte Status belegt die von uns bereits mitgeteilte Tatsache, daß keinerlei Verluste en t- standen sind, daß vielmehr die Forderungen in Höhe von 534 Millionen Mark die Verpflichtungen in Höhe von 488 Millionen Marf nicht unerheblich übersteigen. Von diesen Verpflichtungen sind 350 Millionen Mart bis Ende dieses Jahres fällig, der Rest später. Nur 14 Millionen Mark sind direkte Kredite des Auslandes an die Landesbant. Langfristig von der Landesbank gewährte Kredite sind in Höhe von 71 Millionen Mark nur durch kurzfristig hereingenommene Einlagen gedeckt; von dieser Summe sind aber noch das ( langfristige) Betriebskapital und die offenen Reserven von insgesamt 40 Millionen Mart abzurechnen, so daß nur 31 Millionen Mart langfristige Ausleihungen durch furzfristige Einlagen. gedeckt sind.
erscheinung, d. h. für die plötzlich gesteigerten Rückforderungen von Einlagen fönnen nicht die nötigen Mittel flüffig gemacht werden. Die Hauptursache liegt. darin, daß die Kommunen nicht in der dafür sind bekannt: in erster Linie sind sie eine Folge der skandalösen Lage sind, ihre furzfristigen Kredite zurückzuzahlen. Die Gründe Anleihepolitit Schachts; weiterhin find die Kommunen in Reich seine Finanzen weitgehend auf Kosten der kommunen den letzten Jahren in immer größere Bedrängnis geraten, weil das in Ordnung brachte, weil diesen die Hauptlast aus der stets
Die Krise bei der Landesbank ist also eine reine Illiquiditäts
wachsenden Arbeitslosigkeit aufgebürdet murde, weil ihre Not bei
den letzten Notverordnungen menig oder gar keine Berücksichtigung fand.
Bertrauen und Kredit von selbst wiederkehren, aber vorher kann ihm ständigungsversuche zu schaffen. Wenn das Reich die expansions: Baden bürgt für Sparkassen- Wechsel.
nicht ernstlich geholfen werden. Alle Goldbarren des Erdballs wür den nicht ausreichen, sie würden spurlos in dem Abgrund der herrschenden Widersprüche verschwinden. Behalten wir unsere Kalt blütigkeit inmitten der allgemeinen Unvernunft. Nur diese Kalt blütigkeit hat uns selbst in den kritischen Stunden des Jahres 1926 gerettet. Wir wollen nichts anderes als Vernunft und Sicherheit, aber dies wollen wir in ausreichendem Umfang. Will Deutschland Sies auch einerseits und weiß es sich danach zu verhalten, dann werden Kredit und Wirtschaftsausschwung wiederkehren und damit der Friede und das Bertrauen. Wenn nicht, dann nicht.
Einige Tage vorher drückte sich Bérenger über das, was in Deutschland vorgegangen ist, noch trasser aus. Er brandmarkte die Beunruhigung, die von Deutschland seit den letzten Reichstagswahlen ausgegangen ist. Er stellte den Klagen über den Um sang der Wirtschaftskrise die attive Handelsbilanz gegenüber und nannte die deutschen Arbeitslosenziffern einen statistischen Betrug. Er tritifierte vor allem die Verschwendungssucht, die in ganz Deutsch land herrscht, diejenige der großen Industriekonzerne und ebenso
auch die der öffentlichen Hand.
Ueber die offensichtlichen Verirrungen Bérengers
ist kein Wort zu verlieren. Es wird jedem Einwohner Deutsch lands und ebenso jedem ausländischen Kenner der deutschen Verhält: nisse unverständlich sein, wieso angesichts der Massenarbeitslosigkeit von rund 4 Millionen, angesichts der Stillegung von Hunderten von Unternehmungen noch ein statistischer Betrug notwendig wäre, um die Lage des Arbeitsmarktes zu veranschaulichen. Ebenso unverständlich sind Bérengers Anschauungen über die angebliche Berschwendungssucht der Kommunen, denn ganz offenbar weiß er nicht, wie weitgehend die Verpflichtungen der deutschen Städte gegen über der Borfriegszeit gewachsen find. Lächerlich ist es auch, die Einrichtungen der deutschen Sozialversicherung, insbesondere die Erwerbslosenversicherung, als eine Verschwendung der öffentlichen Hand zu bezeichnen. Es ist auch vor allem unzulässig, für gewisse politische Ansichten und Tendenzen, für die nur nationalistische Rechtstreise verantwortlich sind es gibt Reaktionäre genug auch in Frankreich, das deutsche Bolf verantwortlich zu machen. Woraus man lernen muß.
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Dafür sind aber andere Dinge, die Bérenger fritisiert, un bestreitbar richtig.
Die beutschen Rapitalisten, fagt er, haben ja gegenwärtig fein Vertrauen zu sich selbst. Tatsächlich war der all gemeine Rum der Rapitalisten auf die Banten, die Berschiebung
lustigen Industriefonzerne zwingt, auf ihre Illusionen über Marktmöglichkeiten zu verzichten, so würde es gleichzeitig auch den politischen Abenteurern, die ja mit den wirtschaftlichen großenteils identisch sind, einen entscheidenden Schlag versetzen.
Wirtschaftliches Leichenfeld.
Eine Stillegungswelle in Lahusens Nordwolle Konzern. Eine Mahnung für den 9. Auguft.
Die Pleite im Nordwolletonzern hat bereits zur Stillegung verschiedener Betriebe geführt. Tausende von Arbeitern sind in ihrer Existenz bedroht. Der Todeszug der
ahusens, die durch unverantwortliche Spekulationen die Pleite verschuldeten, wird durch folgende Cifte gekennzeichnet: Außer den Maßnahmen im Aachener Bezirk ist bereits die & ammgarnspinnerei Dresden außer Betrieb gesetzt, während die ammgarnspinnerei Kappel( Chemnik) bereits feit längerer Zeit stillgelegt wurde.
Mit der völligen Freigabe des Spartassenverkehrs ist mit einem Ansteigen des Bedarfs an flüssigen Mitteln bei den Spartassen zu rechnen. Damit die badischen Sparkassen und ihre Girozentrale in der Lage find, sich die notwendigen Mittel durch Wechseleinreichungen bei der Garantie- und Atzeptbank in Berlin zu verschaffen, hat die badische Regierung durch Notgesetz die Bürgschaft für diese Wechsel übernommen. Die Bürgschaft darf den Gesamtbetrag von 27 Millionen Mart nicht überschreiten. Die badische Regierung glaubt aber, daß weder der Kredit bei der Garantie und Atzeptbank noch die Bürgschaft in nennens. mertem Umfange in Anspruch genommen werden, da man nicht mit starken Abhebungen bei den Sparkassen rechnet.
Generalversammlung der Dresdner Bank. Die Dresdner Bank beruft eine außerordentliche Generalversammlung auf den 29. August nach Dresden ein. Auf der Tagesordnung steht die Ausgabe von 300 Millionen Mart 7prozentiger Vorzugsaftien, die Erhöhung des Grundfapitals von 100 auf 400 Millionen Mart durch bekanntlich vom Reich übernommen werden. Außerdem sind Neuwahlen zum Aufsichtsrat und eine Aenderung der Bezüge des Auffichtsrats( Einführung fester Bergütungen; Herabsetzung der Tantieme) vorgesehen.
Schubert& Salzer A.-G. verzichtet auf Berufung! In der
Stillgelegt ist auch die Kammgarnspinnerei Fode. Manchmal haben es die Betriebe verstanden, sich der Nordwollefatastrophe zu entziehen. Dazu gehört die Nowa- Strumpf- dußerordentlich wichtigen Frage des Ankaufs eigener Aftien ist vor fabrit in Chemnitz, die seit Juli nicht mehr der Nordwolle angehört. Sie führt ihren Betrieb fort.
Dagegen erfolgten bei den Sächsischen Wollgarnfabriken vorm. Tittel u. Krüger in seipzig starke Belegschaftsentlassungen. Die Spinnerei, die etwa 1000 Arbeiter beschäftigt, arbeitet jeht nur zwei Tage in der Woche. Einschließlich von 500 Heimarbeitern dürften die Sächsischen Wollgarnfabriken etwa 3000 Mann beschäftigen. Den Angestellten ist hier die kündiMan glaubt das Unternehmen halten zu gung schon zugestellt. können, indem man es aus dem Nordwollekonzern herauslöst. Frage kommt, muß fich die Stadt Eisenach dafür verwenden, Soweit die& ammgarnspinnerei Eisenach in eine Stillegung zu vermeiden. Den Angestellten, etwa 100, ist bereits gefündigt worden. Die Belegschaft von rund 1800 Köpfen arbeitet 16 Stunden in der Woche.
Andere Tochtergesellschaften der Nordwolle haben ihre Arbeitszeit schon viel flärter reduzieren müffen.
So arbeiten die ammgarnspinnereien Glüd 5 brunn und Wernshausen nur 8 Stunden in der Woche. Bei der ammgarufpinnerei Langenfalsa und
einiger Zeit gegen die Schubert& Salzer Maschinenfabrik A.-G., Chemniz, ein Urteil ergangen, das einen Generalversammlungsbeschluß, der die Verwaltung zum Anlauf eigener Aftien ermächtigte, für nichtig erklärte. Entgegen der zunächst geäußerten Absicht hat der Aufsichtsrat des Unternehmens einstimmig beschlossen, gegen das Urteil teine Berufung einzulegen.
Einspruch Hollands gegen deutsche Kalipreije. Unter Hinweis darauf, daß die hohen Kalipreise in feiner Weise der Notlage der Landwirtschaft Rechnung tragen, hat die Zentralorganisation der niederländischen Landwirtschaft in einem Telegramm an das Kalisyndikat in Berlin Protest gegen die Höhe der Kaliverlangt. preise erhoben und eine sofortige Herabfegung der Kalinotierung
Wieviel Münzen laufen um? Im Monat Juli sind für 0,98 Millonen Mark Fünfmarkstücke und für 0,45 Millionen Mart Dreimartstücke neu geprägt worden. Der gesamte Umlauf von Münzen zeigt folgende Ziffern: 336 Millionen Mark Fünfmarkstüde, 179 mil. lionen Mart Dreimarfstüde, 200 Millionen Mart 3weimartstücke, pfennigftüde, 64 Millionen Mark Zehnpfennigftüde, 28 millionen 257 Millionen Mark Eimmartstücke, 74 Millionen Mark FünfzigMart Fünfpfennigftüde, 5 milionen Mark Zweipfennigftüde, 5 Mi lionen Mart Einpfennigstüde.