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Bäderu. Kurorte

Wenn jemand eine Reise macht..

So muß er die bahnamtlichen Bestimmungen kennen.

301-350 Kilometer 2,80 m. Nähere Auskunft erteilen die Gepäck abfertigungen. Das Reisegepäd fann bei den Gepäckschaltern der Bahnhöfe gegen Verluft, Minderung und Beschädigung ver­sichert werden.

Fahrpreisermäßigungen.

Fahrkarten können am Reisetage bei den Fahrkartenausgaben 91-110 Kilometer 1,20 m., für 201-250 Kilometer 2,30 M., für und vorher bei den Reisebüros gelöst werden. Werden Fahr­farten im Vorverkauf ausgegeben, so erhalten sie den Stempel des Reiseantrittstages. Die Fahrkarten haben eine Gültig feit von vier Tagen. Während der Gültigkeit kann die Fahrt ein­mal unterbrochen werden. Der Fahrpreis pro Kilometer beträgt im Personenzuge in der 2. Klasse 5,8 Pf. und 3. Klasse 4 Pf. Bei Benutzung von Eilzügen sind in der 3. Klasse folgende Zuschläge Folgende Fahrpreisermäßigungen können in Anspruch ge­zu zahlen: In einer Entfernung von 1 bis 35 Kilometer 25 Pf., für nommen werden: Die um 33% Pro3. ermäßigten Sonntagsrück­36-75 Kilometer 50 Pf., für 76-150 Kilometer 1 M., für 151-226 fahriarten.( Die Aushänge auf den Bahnhöfen geben über Kilometer 1,50 m., für 226-300 Kilometer 2 m., über 300 Kilometer Zielorte, Wandermöglichkeiten, Preise usw. Auskunft.) Die 50 Proz. 2,50 M. In der 2. Klasse wird das Doppelte dieser Zuschläge er= betragende Fahrpreisermäßigung für Jugendpflege, die hoben. Für Schnell- bzw. D- Züge werden in der 3. Klaffe folgende 25 Proz. betragende Fahrpreisermäßigung für Gesellschafts: Zuschläge erhoben: 1 M. für 1-75 Kilometer, 2 M. für 76-150 Kilo- fahrten und die leider nur mit 20 Proz. Erraäßigung aus­meter, 3 M. für 151-225 Kilometer, 4 M. für 226-300 Kilometer gestatteten Feriensonderzüge. Ferner genießen Fahrpreis und 5 M. für über 300 Kilometer, also überall das Doppelte der ermäßigungen mittelloſe Kranke, Blinde, Kriegsbeschädigte und Die weitestgehende Eilzugzuschläge. In der 2. Klasse wird das Doppelte der 3.- Klasse Kriegsteilnehmer und Messebesucher. Buschläge erhoben. Die 1. Klasse genießt die besondere Bergünsti- Fahrpreisermäßigung genießen die Reichswehr­angehörigen, die mit Pf. pro Kilometer beinahe umsonst gung, daß sie in D- 3ügen nicht mehr Zuschläge zu zahlen hat als die 2. Klasse. Blagtarten für Schnellzüge, die vom Abgangs­bahnhof, z. B. Berlin  , benutzt werden, können schon 3 Tage vor Abgang des Zuges bei gleichzeitiger Lösung der Fahrkarten bei den Reisebüros besorgt werden. Die Gebühr beträgt für die 1. und

2. Klasse 1 M., für die 3. Klasse 50 Pf.

Gepäck.

fahren.

Boraussetzung zur Inanspruchnahme der 50- Proz.- Vergünsti­gung ist, daß der Verein als Organisation für Jugend Pflege durch den Oberpräsidenten in Berlin  , Charlottenburg  , Kaiserdamm 1, sonst durch den zuständigen Regierungspräsidenten anerkannt ist. An den Fahrten müssen mindestens neun Jugendliche, d. h. Personen unter 20 Jahren, unter Leitung von sachverständigen Führern teilnehmen. Die Führer müssen im Handgepäck, d. h. leicht tragbare Gegenstände, kann in die Besitz eines von dem zuständigen Jugendamt beglaubigten Führer­Personenwagen mitgenommen werden. Dem Reisenden steht der ausweises mit Lichtbild sein. Zu den Festen müssen die Fahrten Baum über und unter seinem Sitzplatz für sein Gepäck zu. Faltacht Tage vorher bei den Abgangsbahnhöfen unter Vorlegung des boote auf Bootswagen dürfen in die Personenwagen, auch in ausgefüllten Antragsvordruds angemeldet werden. Die 25 Broz. be­Wagen für Reisende mit Traglaften, nicht mitgenommen werden. tragende Fahrpreisermäßigung für Gesellschaftsfahrten tritt ein bei Als Reisegepäd rechnen Gegenstände, die in Reisekoffern, Reise- gemeinsamen Reisen von mindestens 15 Personen. Bei einer Teil­förben, Reisetaschen, Rudfäden, handlichen Kiften und dergleichen nahme von 51 Personen erhöht sich die Ermäßigung auf 33% Broz verpadt sind. Auch Krankentrag und Fahrstühle, Kinderwagen, Die Reichsbahn gewährt außerdem bei 30 bis 50 Personen eine Wasserfahrzeuge bis zu 3 Meter Länge usw. fönnen als Freifahrt. Die Eil- und Schnellzugzuschläge werden bei diesen Reisegepäd aufgegeben werden, ferner Fahrräder, auch mit Fahrten ebenfalls um 25 bis 33% Proz. ermäßigt. Der Antrag auf Hilfsmotor, einfißige Kraftzweiräder, auch mit Hilfsfig. Jeder Gewährung dieser Fahrpreisermäßigung ist rechtzeitig beim Ab­Reisende kann nur zwei Stück dieser Gegenstände mit einer Fahr- gangsbahnhof unter Angabe der Teilnehmerzahl, Wagenklasse, des farte, Kraftzweiräder nur ein Stück aufgeben. Die Gepädfracht Suges, des Reisetages usw. ohne Verwendung eines Bordrucs zu beträgt beispielsweise für 20 Kilogramm in einer Entfernung von stellen.

Münchhausens Heimat.

Weserbergland.  - Alte Sitten und Bräuche sind hier noch lebendig Reiterzüge bei ländlichen Festen, die lodernden Osterfeuer auf den Höhen, die Feuerräder von Lügde   bei Pyrmont  , die bunten Bückeburger   Trachten, die Volkslieder, die man abends in den Dörfern hört. Von fern her klingt aus dem alten Hameln   die Flöte des Rattenfängers...

In Hannoversch Münden  , wo Werra   und Fulda   zu­sammenfließen und von hier an Weser   hießen, in dieser Stadt, von der Alexander von Humboldt   gesagt hat, sie sei ,, eine der sieben schönst gelegenen der Welt", lebte und wirkte der Weiland Hochedle Hoch­erfahrene Weltberühmte Herr Johann Andreas Eisenbart, Königlich Brivilegierter Landarzt wie auch Königlich Breußischer Raht und Hofoculiste", wie auf seinem Grabstein an der St. Aegidienkirche   zu lesen ist. Es klingt in unseren Ohren aus Kinderzeit: Ich bin der Doktor Eisenbart, kurier die Leut nach meiner Art, kann machen, daß die Blinden gehn und daß die Lahmen wieder sehn, middewitt bumbum!" Er hat aber schon mehr gefonnt, als das Scherzlied wahr haben will. Im Straßenbilde der Stadt fallen die Grünröcke auf. Münden   hat eine forstliche Hochschule, und wenn im Herbst die Hubertusjagd beschlossen ist, so leuchtet Fackelschein durch die engen Straßend alte Jagdlieder ertönen. Bei Holzminden   beginnt das Land Wilhelm Raabes, dessen 100. Geburtstag mir im Herbst feiern werden. Zahlreiche Schaupläge seiner Romane liegen in dieser Gegend, die in ihrer ruhig- besinnlichen Bewegtheit mit dem Leben dieses lächelnden Weisen eng verknüpft ist und als Bild seiner milden, heiteren und ins Vergangene gerichteten Art gelten mag. Bei dem engen, stromumrauschten und köstlich schrulligen Boden­ werder   gedenkt man des ,, Lügenbarons" Münchhaufen, dessen Heimat hier ist, und dessen Gartenhäuschen hoch oben im Wald noch in dem alten Zustande gezeigt wird.

Und dann grüßen die grauen Renaissancebauten von Hameln  . Die Stadt ist die Hochburg der sogenannten Weserrenaissance  ; Stein­bauten wie das Hochzeitshaus, das Rattenfängerhaus, der Rattenkrug, das Museum, das reich geschnitzte Stiftsherrenhaus sind Höchst

BAD ORB  

Alexisbad  

IM SPESSART  

den

leistungen vergangener Architektur. Alles das würde Hameln   aber nie so weltbekannt gemacht haben wie die Sage vom Rattenfänger, stellungen und gestaltendem Bolksgeist, ihre endgültige, einfache Form die, eine Mischung von historischen Begebnissen, mythischen Bor­durch Grimm gefunden hat An Schriftlichem aus alter Seit ist nur die Inschrift am Rattenfängerhaus erhalten, wo es heißt: Am Tage Johannis et Pauli War der 26. Junii Dorch einen Piper mit allerley Farve bekledet Gewesen Kinder verledet Binnen Hamelen geboren To Calvarie bi den Koppen verloren". Von allen Nach­dichtungen der Sage hat ihr allein Goethes Rattenfängerlied eine

tiefere. Deutung zu geben gewußt.

Im benachbarten Lippeschen ist neben der ehemaligen Residenz Detmold die schönste alte Lipperstadt Lemço, das um die Zeit der frühen Renaissance einen Rekord im Herenverbrennen aufgestellt hat und darum noch heute das Herenneft" heißt. Da ist ferner das kleine, ganz einheitliche, malerische Schwalenberg mit dem schönsten Fachwerkrathaus des Weserberglandes, ein buntes Gemisch von farbigem Gebält, hellen Giebeln, frausen Winkeln, Blumen­gärten, roten Hähnen und blauen Schwalben.

Und zeigt nicht die Natur die gleiche Art wie das Volk und wie die Siedlungen? Man fühlt: es besteht hier ein überraschender Einklang zwischen Landschaft, Mensch, Dorf und Stadt, der in einigen Gestalten besonders erhöht, geformt und weithin sichtbar heraus­gestellt ist. Raabe ist schon erwähnt worden. Man kennt neben der Weite auch das Schrullige, Didköpfige, Versponnene seiner Art. In Städten und Dörfern gibt es noch eine große Zahl solcher Originale. Die Münchaufiaden werden immer wieder in Schäfern, Forstleuten, alten Bauern aufs neue produziert. Eulenspiegeleien der Schelm lebte nicht weit von der Weser abseits find gang und gäbe. Und dicht hinter dem letzten nördlichen Bergzug, noch fast auf der Grenze zwischen Bergland und Ebene, war Wilhelm Busch   zu Hause.

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Der Geist lebt nicht nur in diesem originalen Menschen, er lebt in der Natur selbst. Da sind die einsamen Waldgebiete des Sol= lings und Reinhardswaldes, trächtig von Sagen und Wilddiebsgeschichten, wo Idyllisches und Romantisches durcheinander wachsen. Gibt es im Solling   noch Hochmoore, so trägt der Rein­ hardswald  

herrlich ausgerechte Eichen, und hinter urwaldgleichen Bezirken erscheint die Phantasmagorie des ehemaligen Jagdschlosses Sababurg  , in dem das Märchen vom Dornröschen seine Heimat hat. Der Teutoburger Wald  , an dessen Hängen einst die edlen Sennerroffe brauften, hat die Grotenburg mit dem Hermanns­denkmal und der einzigartigen frühgermanischen Kultstätte der Erternsteine. Auf dem Süntel gibt's die Hohensteinselsen mit wildwachsenden Eiben, und auf dem Dachtelfelde, wo einst Karls Frankenheer von den Sachsen   vernichtet wurde, von wo der Blut­bach durchs Totental fließt, wachsen noch einige Süntelbuchen, eine fast ausgestorbene Art schlängelnder, sich drehender, steinerner Waldungetüme. Es gibt diese Bäume nur hier, sonst nirgends auf der Welt, und sie wirken im modernen Forst wie Saurier der Vorzeit.

Bad Landed. Die Notverordnung hat dem Bade einen Zu­wachs von Kürgästen gebracht, die sonst gewohnt waren, Bäder des Auslands aufzusuchen. Daß auch der Erfolg der Kur ein ebenso guter sein wird, dafür bürgen die seit Jahrhunderten gemachten guten Erfahrungen bei Gicht  , Rheuma, Frauen- und Nervenleiden und Alterserscheinungen. Erfreulich ist es, daß gerade in diesem Jahre sehr viel Aerzte, darunter solche von anerkanntem wissenschaftlichen Ruf, den Kurort aufgesucht haben. Zur Zeit werden Versuche einer Universitäts- Klinik mit der stark radioaktiven Georgenquelle bei Nierenkrankheiten und hohem Blutdruck durchgeführt.

Mozart- Gedächtnis in Bad Ems  . Die diesjährige September­musifwoche wird von der staatlichen Kurverwaltung als ,, Mozart- Ge= dächtnis"( anläßlich des 175. Todestages des Komponisten) geplant. Es werden drei Konzerte( Orchester, Gesang, Violine, Klavier, Kammermusik) veranstaltet, deren Programme dem großen Publikum wie dem Mozart- Kenner etwas Besonderes bieten sollen. Als So­listen find Prof. Havemann, Berlin  ( Violine), Frau von Conta, Erfurt  ( Sopran) und Alfred Hoehn  , Frankfurt   a. M.( Klavier) gewonnen. Die Leitung liegt in den bewährten Händen von Kurt Barth.

Hahnentlee- Bodswieje. Troß der ungünstigen Witterung in den letzten Tagen hat sich der Kurbetrieb in Hahnentlee- Bodswiese zu­friedenstellend entwickelt. Am nächsten Sonntag wird im Familien­bad am Kuttelsbacher See der Schwimmsportklub Hellas", Magde­ burg  , ein volkstümliches Werbeschwimmen veranstalten mit Staffel­schwimmen, Hindernis und Kleiderschwimmen, Wasserballspiel und Am 8. und 9. August werden in Hahnenflee die Sunftspringen. Tischtennis- Harzmeisterschaften unter Teilnahme der deutschen   Extra­klasse ausgetragen werden.

Rübeland  . Am 14. Juli konnte die weltberühmte Hermanns­höhle in Rübeland  ( Harz  ) ihren diesjährigen 50 000. Besucher be­grüßen. Obwohl der Verkehr im Harz   infolge der schlechten mirt­schaftlichen Lage nicht so lebhaft ist als in den Vorjahren, haben die Rübeländer Höhlen als Hauptsehenswürdigkeiten des Harzes auch in diesem Jahre sehr starten Zuzug zu verzeichnen. Die Leitung der Hermannshöhle hat weitere ausgedehnte Höhlenräume erforschen und vermessen lassen und wird voraussichtlich für das nächste Jahr auch diese Teile dem Publikum zugängig machen können.

Hochfommerraft im Harz. Die stattliche Reihe Harzer   Höhen­luftfurorte und Heilbäder, teils mit subalpinem, teils mit mildem Klima find alle von den grünen Harzwäldern und Harzwiefen um mantischen Bodetal, im lieblichen Selfetal, am maldreichen Dstharz­geben. In seiner Vielseitigkeit schenkt der Harz   allen etwas. Seien es die weiten Brockenwälder, feien es die Sommerfrischen im ro­rand, im milden Südharz, am Kyffhäuser  , im Oberharz   mit feinein zahlreichen Teichen, seien es die historischen Stätten mit ihren herr lichen Baudenkmälern, ihren Kunstschäßen und kulturellen Mert­würdigkeiten, feien es die zahlreichen Tropfsteinhöhlen, nirgends Die zentrale Lage des Gebirges ver­wird der Harz   enttäuschen. billigt die Ferienreise und gibt allen Erholungsbedürftigen die Mög­lichkeit, ihren Urlaub im Harz zu verbringen.

Bad Grund  ( Oberharz  ), Gebirgsluftkurort, Heilbad usw., eignet sich ganz besonders für Nachkuren. Der Kurort liegt im schönsten Gute Hotels und zahlreiche Familienpensionen sorgen für ein gutes Teile des westlichen Oberharzes und hat ein mildes, sonniges Klima. und preiswertes Unterkommen der Gäste. Wer nach seinem Bade­aufenthalt eine Nachkur nötig hat, wird gut tun, sich in den Reise­büros oder von der Kurverwaltung Bad Grund   die Druckschriften für eine Nachfur einzuholen. Eine vierzehntägige Nachfur kostet einschließlich Wohnung, Verpflegung, ärztliche Uebermachung, Be­nutzung des städtischen Sonnen- und Schwimmbades usw. 90 m.

Wildemann  ( Oberharz  ). Die Zahl der Kurgäste hat sich in den letzten Jahren ständig erhöht. Wildemann   rühmt sich seiner weit­ausgedehnten ozonreichen Nadelwälder und seiner alpinen Wiesen­hänge. Das Spiegeltal gehört zu den köstlichsten Idyllen des Ober­harzes. Ein großer Anziehungspunkt ist das in herrlicher Wald­lage befindliche Schwimm- und Sonnenbad mit schönem Liegestrand. Wer von einem der vielen Aussichtspunkte auf das idyllische Städtchen Wiese und Menschenfiedlung. herniederblickt, genießt ein wundersames Verwachsensein von Wald,

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