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Volfsentscheid Programm.

Wofür die Reaktion gemeinsam mit der KPD. fämpft.

Während die vereinigten Parteien der Junker, Scharfmacher und Faschisten gegen das margistische Regime in Preußen zu sammen mit den ,, echten Marristen" der KPD . Sturm laufen, wirft die Deutsche Allgemeine Zeitung" in einem Leitartikel die Frage auf, ob es in Deutschland während der letzten dreizehn Jahre überhaupt einen Kapitalismus gegeben habe. Und wenn die ,, DA3." eine derartige Frage stellt, so will sie sie natürlich

perneinen.

Ein politisch erzwungener Kapitalsentzug, schreibt die ,, DAZ.". schließe bereits das Vorhandensein eines wirklichen Kapitalismus in Deutschland aus. Woraus man schließen muß, daß die kapita­ listischen Westmächte, als sie in Versailles den Friedensvertrag diktierten, damit dem Kapitalismus in Deutschland den Garaus machen wollten, genau so wie die ,, DA3." und ihre Geldgeber während des Krieges nur deshalb phantastische Kriegsentschädigungen von den Alliierten forderten, um in der übrigen Welt den Kapita­lismus umzubringen. Freilich hat das weder die deutschen , noch die französischen, belgischen, amerikanischen Kapitalisten gehindert, nach dem Kriege nicht nur miteinander Geschäfte zu machen, sondern auch internationale Kartelle und Trusts abzuschließen.

Es macht das Wesen des Kapitalismus aus, schreibt die ,, DA3.", daß der Unternehmer ,, mit eigenem oder fremdem Kapital nach beliebigem Gutdünten Waren einkauft und Arbeiter anwirbt, um mit ihnen für den freien Markt wieder zu produzieren".

seine Heimstätte hat. Die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten , die keine Reparationszahlungen leisten, sondern empfangen, beträgt schätzungsweise gegenwärtig über 6 Millionen. In Frank­ reich ist die Arbeitslosigkeit nur eine scheinbar niedrige, in der Hauptsache deswegen, weil die zweieinhalb bis drei Millionen er­werbstätiger Ausländer, die in normalen Zeiten in Frankreich beschäftigt werden, in Krisenzeiten zum guten Teil wieder ab­wandern und im übrigen die Bevölkerung noch zu mehr als fünfzig Prozent auf dem Lande ansässig ist.

Die DA3." begnügt sich erfreulicherweise nicht damit, nur alles zu fritisieren, sie sagt auch, wie es besser gemacht werden muß. Wir zitieren:

Das Programm der freien Wirtschaft ist sehr einfach: billige Mieten durch Einstellung der kostspieligen Neu­bauten, billige Tarife für Licht und Kraft durch Lösung der Versorgungsbetriebe aus den Defizitansprüchen der Kommunen, niedrige Steuern durch rücksichtslose Drosselung aller öffentlichen, heute noch geübten Verschwendung, ohne dabei über juristische 3mirnsfäden zu stolpern, niedrige Bahnfrachten und schließlich zmei Millionen neue Arbeitsplätze einmal durch die erwähnte Lastensenfung und zum anderen durch die Freisezung neuer wirtschaftlicher Kräfte, wenn die private Initiative durch lebernahme der Kommunalbetriebe und die Wiedererlangung der Bewegungsfreiheit im Hause sich wieder zu regen beginnt."

Es ist richtig, daß die Kartell- und Trust mirtschaft in Deutschland dieses Wesen des Kapitalismus " zum guten Teil tragen: Beseitigung der Sozialpolitik und Sozial­Also in um es in ein leicht verständlicheres Deutsch zu über­ausgeschaltet hat. Davon spricht das Blatt freilich nicht. Es versicherung, die für die DA3." mit Berschwendung gleich behauptet dagegen, daß der Gesetzgeber dem Unternehmer vor= bedeutend find, Beseitigung des Schlichtungswesens schreibe, men er einstellen und wen er entlassen dürfe, und daß auf und der Tarifverträge, ohne dabei über juristische Zwirns­dem Wege der Verwaltung die Löhne festgesezt würden. Die fäden zu stolpern, Privatisierung aller öffentlichen Betriebe, DA3." hat nun vergessen hinzuzufügen, daß es gegenwärtig vor besonders aber der Versorgungsbetriebe der Gemeinden, Steige= allem die Unternehmer sind, die von den Schlichtungsinstanzen rung der Wohnungsnot und damit der Mieten ins Asch­diese Festsetzung der Löhne verlangen, die natürlich eine Herabgraue durch Einstellung der Neubauten. Man braucht hier nicht die fegung fein foll. Wenn alles so wäre, wie es die DA3." Frage an die DA3." zu richten, wie sie unter diesen Umständen münschte, also Herabfeßung der Löhne um 30 Proz., feine Repa zwei Millionen Arbeitsfräfte unterbringen will. Immerhin bleibt ne Repa rationszahlungen, Herabsehung der Steuern, dann würde es in das Eingeständnis, daß ein Heer von drei Millionen Arbeitslosen Deutschland nicht mehr fünf Millionen Erwerbslose geben. Als ein untrennbarer Bestandteil des ein untrennbarer Bestandteil des kapitalistischen Ideals der Musterländer, wo der Kapitalismus noch in Reinkultur herrsche, DA3." ist. gibt die DA3." die Bereinigten Staaten und Frant reich an. Nun ist es ja nicht unbekannt, daß in diesen Ländern, wo Milch und Honig des Kapitalismus fließen, auch das Elend

Gegen den Volksentscheid.

Beschluß der Karstadt : Belegschaft.

In der am Donnerstag von den freien Gewerkschaften einberufe nen Betriebsversammlung der gewerblichen Arbeitnehmer fam auch der Hitler- Thälmann- Bolfsentscheid zur Sprache. Von allen Red­nern wurde in herzerfrischender Weise der Arbeiterverrat der Kom­munisten gebrandmarkt. Kämen diese Zweckverbündeten ans Ruder, dann könnte die deutsche Arbeiterschaft unter den rauchenden Trüm­mern der Gemertschaftshäuser nach den Sozialgefeßen fuchen.

Moskau will die Lebenshaltung des deutschen Arbeiters auf das russische Niveau herabdrücken. Die Arbeiter, die heute, noch der RGO. und ihren neuen Verbündeten nachlaufen, sind die früheren Gelben mit ihrer frankhaften Scheu vor Beitragsleistungen.

Die folgende Entschließung fand einstimmige Annahme: Die am 6. August in Kliems Festsälen tagende Betriebs­versammlung der gewerblichen freigewerkschaftlichen Betriebs­angehörigen des Warenhauses Karstadt , verurteilt das Eintreten der Kommunistischen Partei für den Stahlhelm- Volksentscheid auf das schärfste und brandmarkt es als gemeinen Arbeiterverrat.

Die Betriebsversammlung fordert alle Kolleginnen und Kollegen auf, am 9. August nicht zur Abstimmung zu gehen und der Reaktion Hitler- Thälmann zur verdienten Niederlage zu verhelfen."

Die Christlichen 1930.

Die Wirkungen der Krise.

Wie aus dem soeben veröffentlichten Jahrbuch 1930 des Ge= samtverbandes der christlichen Gewerkschaften christlichen Gemertschaften hervorgeht, haben auch die christlichen Arbeitergewertschaften in­folge der anhaltenden Krise Mitglieder verloren. Ausschließlich der nicht nur aus Lohnempfängern bestehenden Gruppe der Verkehrs und Staatsbediensteten, die kooperativ dem Gesamtverband der chriftlichen Gewerkschaften Deutschlands angeschlossen ist, zählten die christlichen Arbeitergewertschaften zu Ende des vorigen Jahres 658 707 Mitglieder gegenüber 673 127 Mitgliedern Ende 1929. Ein­schließlich der Verkehrs- und Staatsbediensteten zählte der Gesamt­verband der christlichen Gewerkschaften Deutschlands Ende 1930 ins­gesamt 778 863 Mitglieder. Es gingen demnach im Laufe des Be­richtsjahres in den christlichen Arbeitergewerkschaften 14 420 Mit­glieder oder mehr als 2 Broz. der Gesamtmitgliedschaft verloren. Während einige Berbände noch geringe Mitgliederzunahmen zu ver­zeichnen haben, sind bei anderen Verbänden zum Teil sehr große Mitgliederverluste eingetreten, wie z. B. bei dem christlichen Zentral­verband der Landarbeiter ein Verlust von rund 10 Proz. der Mit­glieder. Die stärksten Verbände im Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften Deutschlands sind die Metallarbeiter mit 126 619 Mitgliedern am Jahresschluß 1930, die Bergarbeiter mit 100 128 Mitgliedern, die Tertilarbeiter mit 72 702 Mitgliedern, die Land­arbeiter mit 72 749 Mitgliedern, die Fabrikarbeiter mit 68 000 Mitgliedern und die Bauarbeiter mit 49 113 Mitgliedern. Im Zentrum der christlichen Gewerkschaften, in Rheinland und West­ falen , sind etwa 44 Proz. der gesamten Mitglieder der christlichen Arbeitergewerkschaften ansässig, und zwar 128 120 in Westfalen und 163 564 im Rheinland , zusammen also 291 684 Mitglieder.

Ueber Lohnbewegungen und Streits im vorigen Jahr sowie deren Erfolge wird weder in dem allgemeinen Teil des Jahrbuches, noch in den Berichten der einzelnen Verbände viel gesagt, was seinen Grund hauptsächlich darin haben dürfte, daß die christlichen Gewerkschaften infolge des Ueberwiegens der freien Gewerkschaften selbständige Lohn- und Tarifbewegungen fast gar nicht führen.

Die finanzielle Entwidlung der christlichen Gemert­schaften ist durch die Krise ebenfalls start beeinflußt worden. Einer Gesamteinnahme von rund 25 Millionen Marf im Jahre 1929 steht im Berichtsjahr eine Einnahme von rund 244 Millionen Mart gegenüber; einer Gesamtausgabe von rund 20,4 Millionen Mart im Jahre 1929 dagegen eine Ausgabe von etwa 21,56 Mil­lionen Mark im vorigen Jahr.

Abschließend seien noch einige Bemerkungen aus Dem all­gemeinen Teil des Jahrbuches miedergegeben. So wird in dem Sapitel Bewertschaftstartelle" berichtet, daß es neben

Nun weiß man sozusagen aus erster Hand, welche Politik die Berbündeten der KPD. treiben werden, wenn der Volksentscheid zum Siege führt.

einer günstigen Beurteilung der Tagespreise, die der chriftlichen Ge mertschaftsbewegung nahesteht, auch nicht an fritischen Stimmen fehlt. Ein Gewerkschaftsfartell berichtet z. B.: Der Einfluß der Unternehmer wird auch auf unsere Presse jeden Tag größer(!) und wirkt sich unheilvoll für uns aus."

Zur Lohnabba upolitit des Reichsarbeits. minister wie überhaupt zu der Politik der Reichsregierung äußert sich das Jahrbuch der christlichen Gewerkschaften Deutsch­ lands aus begreiflichen Gründen nur sehr unflar und zaghaft.

Der Kampf der Konditoren.

Strafantrag wegen Erpreffung gestellt.

Die Berliner Konditoreninnung scheint unter der Führung ihres Syndifus Dr. Ruhnte schlecht beraten zu sein. Der Scharfmacherfurs, den dieser Syndikus im Namen der Kon­ditorinnung gegen das Konditoreipersonal zu steuern versucht, wird ihm durch den Verband der Nahrungsmittel. und Getränkearbeiter immer wieder durchkreuzt. Nachdem der Inmung vom Arbeitsgericht in einer von ihr angestrengten Klaçe der Tarifbruch attestiert worden war, machte sie nach dem Scheitern der Verhandlungen über den Neuabschluß eines Tärif­vertrages den Versuch, einen von ihr entworfenen Tarifvertrag" diktatorisch in Kraft zu setzen. Sie glaubte, durch das Eintreten des tariflosen Zustandes am 30. Juni schon halb gewonnenes Spiel zu haben und feinen nennenswerten Widerstand des Konditorei personals mehr zu finden.

Das Konditoreipersonal hielt sich aber an die Weifung der Dr­ganisation und lehnte die Unterschrift unter die von der Innung fabrizierten Einzeltarife ab. Einem schon wesentlich milderen Tarifvertrag" blühte das gleiche Schicksal. Die Innung mußte zu ihrem Leidwesen feststellen, daß selbst während einer tariflosen Zeit, mitten in einer schweren Krise gegen eine Arbeiterschaft, die eine gute gemerfschaftliche Rüdendedung hat, nicht viel auszurichten ist.

Nun versuchten es einige Konditoreibefizer mit der Bravour. Die bekannte Konditorei Gumpert, die Konditorei Schilling am Kurfürstendamm und die Konditorei Schauß in der Köpenider Straße, unter Assistenz des Obermeisters, erzwangen von ihren Belegschaften unter Androhung der Entlassung die 3u stimmung zum Abbau ihrer Löhne und zum Verzicht auf die An­sprüche, die sie noch aus dem Tarifvertrag haben, der bis zum 30. Juni in Kraft gewesen ist. Wegen dieses brutalen Vorgehens hat der Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter gegen die drei Firmen und den Obermeister der Innung Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft wegen Erpreffung gestellt.

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Dieses energische Vorgehen der Organisation wurde in der Kon­ditorenversammlung am Donnerstag im Palais des Zentrums", in der Genosse Thieme vom Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter einen Situationsbericht gab, lebhaft begrüßt. Die Bersammlung gelobte auch, alle Kräfte aufzubieten, um die der Organisation noch Fernstehenden für den Verband zu gewinnen, damit in den nächsten Monaten zum wirksamen Gegenstoß gegen die tariffeindliche Innung ausgeholt werden kann.

Opfer der Reichsanstalt.

Zwei Arbeitsamtsangestellte im 3rrenhaus.

Sie

In den letzten Tagen mußten zwei Arbeitsamtsangestellte in städtische Nerpenheilanstalten übergeführt werden. hatten infolge der Ueberanstrengung durch den Dienst einen Nervenzusammenbruch erlitten. Es handelt sich um Angestellte der Arbeitsämter West und Mitte.

Oft wurde an dieser Stelle auf die Folgen der Herauf fegungen der sogenannten Meßziffern hingewiesen. Im Laufe von noch nicht zwei Jahren wurde die Zahl der von einem Arbeitsamtsangestellten zu betreuenden Arbeitslosen von durchschnitt­lich 80 auf fast 200 hinaufgesezt. Das Arbeitstempo wurde dem­entsprechend erhöht.

Zugleich mit der Erhöhung des Arbeitstempos erfolgte gerade in Berlin eine Berlängerung der Arbeitszeit und ein gewaltiger Abbau des Gehalts. Die Arbeitszeit stieg von täg­

fich 8 auf 8 Stunden, wöchentlich von 45 auf 48 Standen. Durch Neueinstufungen im Dienſtalter fant das Gehalt der einzelnen Angestellten um 30 bis 148 Mart im Monat neben den Kürzun gen aus den verschiedenen Notverordnungen.

Ohne Kenntnis der Praxis oder besser noch unter Nichtachtung der Erfahrungen aus der Praxis hat unter anderem die Personalstelle der Reichsanstalt angeordnet, daß Berlin prozentual mit dem gleichen Personal auskommen müsse wie das übrige Reich, obwohl jeder Fachmann weiß, daß der Zu- und Abgang der Arbeitslosen die meiste Arbeit verursacht und gerade in der Großstadt und ganz be­sonders in Berlin weitaus am stärksten ist. 5000 Arbeitslose in Schlochau im Winter bleiben ständig 5000 laufende Unterstützungs fälle, bis das Frühjahr die Arbeitslosigkeit behebt. Von 5000 Arbeits­losen in der Großstadt gehen aber tagtäglich hunderte in Arbeit und kommen hunderte neue Arbeitslose hinzu, so daß statistisch wohl fast dieselbe Ziffer bleibt, aber tagtäglich Hunderte von Akten zur neuen Bearbeitung anfallen.

Durch die Notverordnungen ist die früher fast einfache Arbeit in der Arbeitslosenversicherung allmählich zu einer Geheim­missenschaft geworden. Mitunter müssen heute 20 Paragraphen bei der Bewilligung eines Antrages beachtet werden. Trotzdem Personalabbau.

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Urlaubs und Krankenaushilfen gibt es bei der Reichsanstalt seit einem Jahre überhaupt nicht mehr. Man hält es hier für selbstverständlich, daß die bis zum äußersten angespannten Angestellten die Arbeiten der Urlauber und Kranten einfach mit­machen.

Wenn nun wenigstens die Räumlichkeit der einzelnen Teilweise sind die Arbeitsämter halbwegs menschlich wären! Aemter noch in Holzbaraden und Schuppen untergebracht, die bei cinem privaten Arbeitgeber schon längst von der Baupolizei be hördlich geschlossen worden wären.

Dazu kommen ständige vorsorgliche" Ründigungen, weil angeblich in absehbarer Zeit die Zahl der Arbeitslojen sinken wird. Dann die verständliche Nervosität der Arbeits= losen, die zu bedauernswerten Ausschreitungen gegen das Personal führt.

Das Arbeitsamtspersonal ist am Ende seiner Kraft. Der Winter wird leider sechs oder noch mehr Millionen Arbeitslose bringen. Was dann? Kommt es zu ernsten Konflikten, so trägt die Reichsanstalt die Schuld.

Die ersten Opfer sind jene zwei Angestellten in der Nerven­

heilstätte.

Grobe Täuschung der Oeffentlichkeit. Erfundene Lohnerhöhungen.

An den schlechten Zeiten sind, wenn man die Unternehmer hört, einzig und allein die hohen Löhne" und die sozialen Lasten schuld. In allen Geschäftsberichten ist das bereits eine stehende Redensart. So heißt es auch z. B. in dem Geschäftsbericht der Stettiner Chamottefabrit 2. G. vorm. Didier Berlin für das Jahr 1930: Durch organisatorische Maßnahmen wurden zwar weitere Ersparnisse erzielt, sie wurden aber zum größten Teil durch Lohnerhöhung und durch die Steigerung der steuerlichen und sozialen Lasten wieder aufgehoben."

Wir möchten die Verwaltung des Didier- Konzerns einmal öffentlich fragen, in welchem ihrer Werke im Jahre 1930 eine Lohn­erhöhung eingetreten ist. Unseres Wissens ist in den Werken im ver­gangenen Jahre feine einzige Stundenlohnerhöhung eingetreten, und was die Affordsäge betrifft, so ist uns in ver= schiedenen Fällen berichtet worden, daß nicht eine Erhöhung, son­dern eine Sentung erfolgt ist.

Stellt die Verwaltung des Didier- Konzerns den Geschäftsbericht etma nach vorgedruckten Formularen her? Jedenfalls bleibt eine derartige Berichterstattung eine grobe Täuschung der Oeffentlichkeit.

Und nun die sozialen Lasten? Wir tönnen uns denken, daß wohl für den einzelnen Kopf der Belegschaft die sozialen Lasten gestiegen sind, der Gesamtbetrag fann jedoch bei Ein­schränkung der Betriebe, Verminderung der Belegschaftsstärke nicht nur infolge der Wirtschaftslage, sondern vor allem infolge neuer technischer Einrichtungen gefallen sein. In dem Geschäftsbericht heißt es: Im Berein mit der Scheidhauer Giesing A.-G. und der Stellawert A.-G. vorm. Wilisch u. Co. sind weitgehende Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt, die ihren äußeren Ausdrud in dem Abschluß von Interessengemeinschafts­verträgen gefunden haben."

Der Didier- Konzern spielt heute in der feuerfesten Industrie eine gewaltige Rolle. Das verdankt er nicht zulegt seinen tüch= tigen Arbeitern. Bon Arbeiterfreundlichkeit zeugt es aber nicht, wenn man stets und ständig erklärt, die hohen Löhne seien schuld, daß das geschäftliche Ergebnis nicht befriedige.

Schuharbeiter von Limoges ausgesperrt.

Paris , 7. Auguft.( Eigenbericht.)

Die Schuhfabriten in Limoges haben am Freitag mittag ihre sämtlichen Arbeiter, etwa 6500 Mann, aus­gesperrt.

Dem Konflikt liegt ein unbedeutender Zwischenfall in einer fleineren Fabrik zugrunde, die faum 100 Arbeiter beschäftigt. Diese Firma, die wegen der Absatzfrise nur jede zweite Woche arbeitet, hatte einen Arbeiter fristlos entlassen. Acht Arbeiter erklärten sich daraufhin mit ihrem Kollegen solidarisch und legten die Arbeit nieder. Da teine Einigung zwischen der Leitung der Fabrik und den acht Arbeitern zustande tam, trat schließlich die gesamte Beleg schaft in den Streit. Das hatte die Generaldirektion der Schuh­fabrit veranlaßt, am Freitag die Belegschaft aller Werte auf die Straße zu sehen.

Viertagearbeit bei Opel .

Wie die Adam Opel A.-G. in Rüsselsheim a. M. mitteilt, hat sich ihr Absatz schneller erholt als vorauszusehen war. Sie hat daher die Arbeitszeit von drei Tagen wöchentlich in dieser Woche mieder auf vier Tage ausgedehnt.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Wir fahren nach Lübeck ! Treffpunkte: 1. Transport 9 Uhr, 2. Transport. 16 Uhr, 3. Transport 22% Uhr Lehrter Bahnhof ( Bahnhofshalle). Berantwortlich für Politit: Tr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewertschaftsbewegung: Steiner; Feuilleton : Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlid) in Berlin . and Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin G 68, Lindenstraße 3 Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckeret Sieran 2 Beilagen.

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