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Der Deutsche Baugewerksbund

Er zahlte im Vorjahre über 15% Millionen Mark Unterstützungen aus

Die große Krise trifft nicht nur die Arbeiterschaft durch Ar­beitslosigkeit, Kurzarbeit, Lohndrud und Einengung der Sozialper ficherung, auch ihre Gewerkschaften bleiben nicht davon verschont. Die Unterstüßungseinrichtungen der Gewerkschaften waren gut aus gebaut, aber doch nicht derart fundiert, daß sie von einer solch um fangreichen und langandauernden Krise unberührt bleiben fonnten. Beim Deutschen Baugewerksbund überstiegen die Ausgaben im Jahre 1930 die Einnahmen um 6 106 697 Mart und zwar infolge der erhöhten Aufwendungen für Unterstügungen. Seit dem Jahre 1927 stiegen die Ausgaben für Unterstützungen von 7,3 auf

Auf Antrag der Angestelltenverbände hat der Schlichtungsaus. fchuß durch Schiedssprüche vom 16. Juli und 10. August 1931 Tarifverträge mit den Rechtsanwälten in den verschiedensten Bezirken festgesezt, die für verbindlich erklärt worden sind. Die tarifgegnerischen Rechtsanwälte haben auf Nichtigkeit der Schieds­sprüche evtl. der Berbindlicherklärung und Feststellung, daß für die einzelnen Rechtsanwälte ein rechtswirtsames Tarifvertragsverhältnis nicht geschaffen sei, Klage erhoben. Die Entscheidung sei weder richtig noch zwedmäßig. Die beklagten Berbände

verbindlich erklärten Schiedssprüche haben Rechtswirksamkeit erlangt. Die Arbeitsgerichte und auch die Landesarbeitsgerichte haben die Rechtsanwälte mit ihrer Klage abgewiesen.

rung eines Mindeftmaßes an Arbeitsgelegenheit in jedem Betriebe und die Durchführung von Notstandsarbeiten.

Auf die Dauer werden auch in den Bereinigten Staaten Ballia­tiomaßnahmen nicht ausreichen.

Mißbrauch mit der Notverordnung.

Zinsgewinne auf Kosten der Angestellten.

Die Vereinigten Stahlwerte haben Ende Juli nur die Hälfte der Gehälter gezahlt, indem sie von der Notverordnung Ge­brauch gemacht haben. Dazu wird uns vom Zentralverband der Angestellten geschrieben:

Uns fann niemand peismachen, daß die Vereinigten Stahlwerte nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ausreichende Zahlungsmittel zu erhalten. Was der Firma Krupp möglich war, ist den Bereinigten ja ein ganz Zinsen geminn. Bei der Masse der Angestellten die Bereinigten Stahl­werke beschäftigen immerhin noch 13 000 Angestellte- macht der Zinsengewinn allein etwa 9000 Mart aus. Das ist im Maßstab der Bereinigten Stahlwerte gesehen gewiß nicht viel; immerhin fönnte man damit Herrn Hitler für sein Braunes Haus wieder einige braune Lappen spenden, ohne daß es den Vereinigten Stahl­werken auch nur einen Pfennig fostet.

10 Millionen im Jahre 1928, auf nahezu 13 Millionen Mart im Die vom Schlichtungsausschuß gefällten und von dem Schlichter für Stahlwerten ebenfalls möglich. Aber es ergibt sich aus dieser per Jahre 1929 und auf 15,5 Millionen Mart im vorigen Jahre. Auf die Dauer fann natürlich kein Verband mehr ausgeben als er ein­nimmt. Hinzu kommt, daß die gleiche Ursache, die höhere Unter­stüßungssummen erfordert, die Leistungsfähigkeit der Mitglieder schwächt und obendrein die Mitgliederzahl verringert.

Obwohl die Unterstüßungseinrichtungen der Gewerkschaften nicht mehr von ihnen zu trennen und heute notwendiger denn je find, so sind sie doch immer nur Mittel zum Zwed, zu dem zwed, die Existenzgrundlage der Gewerkschaftsmitglieder zu heben und die in Not geratenen Mitglieder vor dem Absinken zu bewahren.

So tommt es denn, daß ein Verband nach dem anderen ge­wiffermaßen zu Notverordnungen übergehen, seine Unterstüßungs leistungen einschränken muß, da eine allgemeine Beitragserhöhung jezt nicht in Frage kommt.

Hinzu kommt, daß die Not mit der Ausdehnung und Ausdauer der Krise immer mehr anschwellt und so im ersten Halbjahr 1931 die Ausgaben für Unterstüßungen noch höher geworden sind als im gleichen Zeitraum des Borjahres.

Sobald wieder eine günstigere Konjunktur einsetzt, müssen die Gewerkschaften wieder aufholen, zu unvermeidlichen Lohnkämpfen gerüstet sein. Kurzum, die Verhältnisse zwingen die Gewerkschaften ihre Unterstützungen einzuschränken. Das hat jezt auch der Deutsche Baugewerksbund tun müssen, wie vor ihm schon andere Organisa. tionen und vielleicht manche noch nach ihm.

Die mit dem Bolfsentscheidsdurchfall behafteten Gewerkschafts­feinde, an ihrer Spize die Kommunisten, suchen diese Notmaß­nahmen der Gewerkschaften zur Berhezung der Gewerkschaftsmit­

glieder gegen die freien Gewerkschaften auszuschlachten. Den ,, Re­volutionären" muß demgegenüber die Frage vorgelegt werden, was denn die KPD. samt ihren RGO.- ,, Einheits"-Sonderorganisationen bisher an Unterstützungen ihrer Mitglieder geleistet hat und was sie etwa weiterhin leisten wird. Solange die Herrschaften auf diese Frage eine klipp und flare Antwort schuldig bleiben, haben sie das Recht verwirft, in die Maßnahmen der Gewerkschaften fich einzumifchen.

Die Gewerkschaften find nur ihren Mitgliedern, nicht aber ihren ordinärsten Gegnern Rechenschaft schuldig.

Tariffeindliche Rechtsanwälte. Entscheidung zugunsten der Angestellten.

Das Reichsarbeitsgericht hatte sich am 8. August mit einem Rechtsstreit zu befassen, den die Rechtsanwälte in den Bezirken Berlin , Magdeburg , Halle. Hannover , Braunschweig , Thüringen und Sachsen angestrengt hatten.

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Die flagenden Rechtsanwälte machten in der Revision geltend, daß die Zuständigkeit des Schlichtungsausschusses nicht gegeben war, weil zwischen ihnen und den Angestellten völliger Arbeitsfriede bestanden habe und feinerlei Gefährdung eines Arbeits­friedens drohte. Auch die Schiedssprüche und die Berbindlichkeits­erklärungen seien rechtsunmirtsam, weil die in dem Schiedsspruch aufgeführten Parteien nicht tariffähig sind.

Gegen die Revisionsgründe der Kläger menden sich die Ber­treter der Angestellten auf das schärfste und verlangten Ber werfung der Revision.

Das Reichsarbeitsgericht entschied zugunsten der Rechtsanwalts­angestellten und legte den Revisionstlägern die Kosten des Rechts­streits auf.

Diese Entscheidung ist eine große Schlappe für die tariffeind­lichen Rechtsanwälte, die alles angestrengt haben, um aus dem Rechtsstreit als Sieger hervorzugehen.

Das Arbeitslosenproblem.

In den Bereinigten Staaten.

New York , 12. August.

Das Arbeitslofenproblem in den Bereinigten Staaten wird aller Voraussicht nach während des kommenden Winters ernſtere Formen annehmen als im vergangenen Jahre. Nach den sehr vorsichtigen Schäzungen des amerikanischen Gewerkschaftsbundes wird die Zahl der Arbeitslosen jezt im Sommer auf über 5% Millionen an­genommen, während für den Winter eine Gesamtziffer von wenigstens sieben Millionen erwartet wird. Dieser Ausblid be­unruhigt um so mehr, als die maßgebenden politischen wir Birt schaftskreise eine Arbeitslosenunterstügung nach dem Borbilde Eng­lands und Deutschlands um jeden Preis vermeiden möchten.

Jedenfalls sollen derartige Maßnahmen vermieden werden, so. meit die Bundesbehörden in Frage kommen. Dagegen fönnen die Einzelstaaten, Gemeinden und sonstigen Verwaltungsverbände den Tofalen Anschauungen und Mitteln entsprechend derartige Hilfen ge­mähren.

Auch der amerikanische Gemertschaftsbund tritt nicht für eine unmittelbare Arbeitslosenunterstügung in größerem Maßstab ein, sondern empfiehlt nur lofale Unterstübungsfonds für die schlimmsten Notfälle; im übrigen erwartet er eine gemiffe Milderung der Arbeits Lofigkeit durch Bertürzung der Arbeitszeit, die Garanties

Die Kohlenabsatzkrise.

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Sie führt auch in Frankreich zu Arbeitslosigkeit.

Paris , 12. August.( Eigenbericht.) Die nordfranzösischen Grubenarbeitergewerkschaften haben in einer in Douai abgehaltenen Bersammlung die durch die Kohlen­absagfrise geschaffene Lage geprüft, die große Arbeitslosigkeit und Verkürzung der Löhne hervorgerufen hat. Am nächsten Dienstag findet in Lens eine neue Besprechung statt, in der wichtige Be­schlüsse gefaßt werden sollen.

Wetter für Berlin und weitere Umgebung: Bechselnd bewölkt ohne erhebliche Niederschläge. Temperaturen wenig verändert bei mäßigen westlichen Winden.-Für Deutschland : Ueberall Fortdauer des wechselnd wolligen und fühlen Betters. Im westlichen Küften­gebiet vielfach leichte Schauer, sonst keine erheblichen Niederschläge.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

14. Areis Seulöln. Die für Freitag dieser Woche norgesehene Mitgliederver sammlung findet megen der Sportpalaffundgebung nicht statt.

Heute, Mittwoch, 12. Auguff:

15. Abt. 19 Uhr Zahlabende in den bekannten Lokalen. 21. Abt. 19% Uhr Zahlabende in den bekannten Lotalen. 79. Abt. 19 Uhr Sahlabende in den bekannten Lotalen.

79a. 20 Uhr Mitgliederversammlung im Ledigenheim. Referent: Genoffe Georg Wendt. 81. Abt. 20 Uhr Zahlabend in den bekannten Lokalen.

87. Abt. 20 Uhr bei Schuster, Rirchstr. 68, Mitgliederversammlung. Referent: Genosse Greulich: Bien und Berlin ". 88. Abt. Berichtigung! Die Mitgliederversammlung findet in bet Schule Roon. Straße statt.

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