Beilage ME
Mittwoch, 12. August 1931 DATE A
Derabend
Shalausgabe des Vorwäre
Die Tragödie eines Dorfes
Bericht über 30 Jahre Von Karl Bahnmüller
Vision
Stilomefermeit dehnen sich längs der Eisenbahnschienen, die aus Hannover tommen, die ungeteilten Felder. Sie liegen glatt wie eine Seefläche. Dann aber zerschneidet der Bahndamm einen Misch wald, den Gürtel der Heide, die nun beginnt. Schnell wechseln die Bilder, die sich jetzt in das Biered des Wagenfensters drehen: Sumpfige helle Wiejen, Bruch mit dunflem Gewässer, Wald. schneisen, braun und stahlgrau die Heide. Nicht mehr sind die Felder endlos ausgebreitet, sondern eingelegt zwischen Waldstreifen oder eingeschnitten in die Heide.
Wie ein ungebetener Gast, so unerwartet in diesem Landstrich, erscheint ein Schlot. An den Bahndamm stößt ein grauer, spärlich bewachsener Hügel: Abraum des Kalischachtes, dessen För berturm neben dem Schlot steht. Niedrige Ziegelgebäude, dazwischen dunkle Bretterbuden, sorglos aufgeführt und jetzt windschief. Eine Seilbahn führt zum gleichmäßig aufgeschichteten Hügel des Abraumes. Von der Bahnlinie zweigt ein Geleise ab und endet zwischen
Silos.
Die Fördertörbe schweben zwischen Himmel und Erde. Das große Rad des Turmes liegt in feinen Lagern, Loren stehen auf schmalen Geleisen bereit, und es ist, als sei es nur die kurze Bause eines Feiertages, der den Mechanismus, die Maschinen, die Getriebe dieses Werfes ruhen läßt. Es ist, als drehten sie sich morgen wiederum, als müsse nur dieser eine Tag zu Ende sein, und die Förderkörbe schwanken wiederum an ihren Seilen hin und
zurück. Aber sieh, da und dort auf dem Hof und zwischen den Geleisen wächst Gras. Hohe Halme, die im Vorjahr gewachsen Find und fein Schuh fann über sie gegangen sein. Die Geleise und die Loren sind rostbraun. Der Kohlenbunker gähnt leer und Regenfchauer schmemmten den schwarzen Staub in feine Bertiefungen, Blatternarben des Zementbodens. Ein Zaun liegt schief. But fiel von den Wänden. Der Anstrich der Eisenteile blätterte ab an vielen Stellen und legte den roten mennigfarbenen Eisenleib bloß. Das große Tor ist verschlossen. Kein Mensch geht um. Stille. Es ist wahr, daß das Wert ruht. Es ist still gelegt, nicht nur für die furze Pause eines Feiertages.
Zum Dorf führt eine breite Landstraße. Sie ist ein gejäumt von fleinen einstödigen Häuschen, zwischen Gärten.
Wer auf dieser Straße geht, sieht am Ende der geraden
Man muß ihr
Dasein unvermeidlich konstatieren und auch, daß die dunkle Rauch
fahne eingezogen ist. Das Werk ist der Blidpunkt der Dorfperfpettive, und dennoch hat es aufgehört real zu sein. Es gleicht einem gemalten Theatervorhang, der die Blicke erwartungsvoller Zuschauer auffängt. Auf diese Weise find die Bewohner der Arbeiterfofonie einem Bublifunt ähnlich, das vergeblich auf den Beginn
der Vorstellung wartet.
Tor dreißig Jahren
eine Remise an das alte Haus. Die veränderte Wirtschaftsweise aber forderte ihr Recht. Reichgewordene Bauern ließen neue Höfe erstehen: Bphnhaus, Stall, Scheune und Remise gejondert, Tiere und Menschen nicht mehr unter einem Dach vereint. Die alte Bauform, die sich so schwierig erweitern ließ. verschwand, denn alles Vernünftige wird wirklich, und das Unvernünftige geht
unter.
Zwanzig Jahre später...
Nach zwanzig Jahren hatte das Dorf sein Gesicht völlig ver ändert. Sein Zentrum hatte sich bis zur Grenze zwischen altem Dorf und Arbeiterkolonie verschoben. Dort erheben sich die Läden, die Sparkasse, das neue Gemeindehaus, die Wirts häuser und zeigen damit die Bedeutung des Schachtes. Die Einwohnerschaft hatte sich verdoppelt und mer unter den Bauern früher schläfrig dahingetrottelt war, tat mun eifrig und geschäftig. Am Ende der Inflation tauchte ein Gerücht im Dorf auf, das alarmierend wirkte. Es hieß, das Kalisyndikat beabsichtige den Schacht still zulegen. Sie sprachen darüber in den Läden, in den Wirtshäusern, in den Bauernstuben und am erregtesten in den Arbeiterhäuschen.
entschied über das Schicksal dieses Dorses. Eine unsichtbare Macht, das Kalifyndifat, unerfaßbar, anonym,
Bas fann es im Dorf an Arbeit geben für 200 Arbeiter? Manche gingen ins Ruhrgebiet , andere nach dem Sächsischen . Die Einwohnerzahl fant. Aber die übrigen?
In der Arbeiterkolonie haben viele der Häuschen einen Anbau ats unverpuzten Ziegeln, der mit geteerter Pappe gedeckt ist. Ein Stall für eine Kuh, für Ziegen. Seine grobe und einfache Ausführung deutet an, daß ihn ein Bergarbeiter mit ungeübten Händen baute. Düngerhaufen liegen daneben, übrig gebliebene Halme des Auftreten beweist, daß es nicht von Anbeginn vorhanden war. vorjährigen Heus, Zeichen ländlichen Lebens, dessen improvisiertes hörten zu brennen. Die Männer, die feine neue Arbeit fanden, Es tam hinzu, als die Feuer unter den Kesseln des Werkes aufa. gehen fie, nicht freiwillig, wie Wasser nicht ungezwungen bergauf waren gewohnt, die Spizhacke und die Schippe zu führen, nun fließt, mit Spaten und Sense um. Ihre Felder sind schmal. Es ist nicht viel, was ihnen zuwächst.
wiederum das eine das andere: Die ledigen Bauernsöhne, die mit den Den Bauern faufen fie feine Milch mehr ab und so rief auch dort Arbeitern in den Schacht eingefahren waren, stellten sich auf dem väterlichen Hof ein. Sie richteten sich alle ein, streckten sich nach der Decke, aber sieh, wie auch fie färglicher als zupor leben.
se im Dorf führt
Die Hauptstraße im Dorf führt zum Schacht. An ihrem Ende steht der Schlot und der Förderturm. Wer auf dieser Straße çeht, muß ihr Dasein unvermeidlich konstatieren. Aber feine Rauchfahne
Als erster verschwand der Direktor. 3wanzig Arbeiter gingen mit ihm. Einige faman in einem benachbarten Schacht unter. Die übrigen fragten nach Arbeit und fanden keine. Im Dorf? weht.
30 Jahre Entwicklung
Die Union von Südafrika hatte im Jahre 1927 einen Anteil von 51,7 Proz. an der Gesamtgolderzeugung der Welt. Von den 18 größten Goldminen der Erde befinden sich 16 und darunter die in Südafrika . Und von seinen 123 Goldminen liegen die.
größten
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meiſten in Transvaal hier wiederum ist Johannesburg
und der Mitwatersrand das Zentrum der Goldindustrie.
Flieger, Colonel van Rhyneveld. Als ich vor einem Jahr mit dem ersten Kap Kairo in großer Höhe ( 21 000 Fuß), über den Witwatersrand flog, lag die Mehrzahl diefer Minen mit ihren gewaltigen Granitschutthalden als eine Reihe weißer Striche unter mir. Bom Westen zogen fie fich, oft zu zweien parallel laufend, auf ihr Zentrum Johannesburg zu, wo sie sich sternförmig zwischen das Gewirr der faum erkennbaren Häuser schoben, um sich fast gerade Linie. mehr vereinzelt im Often zu verlieren. Das Ganze eine
dann
Von P. Skawran
Von
Die Wände der Stollen strahlen das schwache Licht der Glüh lampe hell wider. Man muß sich wohl fühlen hier, wenn man an Kohlenbergwerke gewöhnt ist.
Die Stollen laufen rechtwinklig zueinander und bilden Rechtunten. Man arbeitet sich daher von den unteren Querstollen quer nach oben und von den darüberliegenden Stollen schräg nach unten, bis man sich trifft.
ede. Das goldhaltige, e e f" läuft aber schräg nach oben, bzw. nach
Ich flettere mit einiger Mühe mich an den Bersteifungen haltend- in so ein Loch hinein. Es ist etwa zwei Meter im Durch messer, Bor Ort arbeiten ein paar gefchidte portugiesische Bons mit Breßlufthämmern. Es ist sicher feine leichte Arbeit, be fonders da es schwierig ist, Halt zu bekommen in diesen fast senkrecht aufsteigenden Löchern. Nach ein paar Minuten habe ich die Augen voll Gesteinssplitter und ich empfehle mich.
In einem anderen Loch schlagen die meniger geschickten Basothobons mit Hammer und Meißel Sprenglöcher.
Als da vor dreißig Jahren die Leute der Kalige werk. schaft zum erstenmal ins Dorf famen, wohnten hier schlecht und recht 800 Menschen in den Häusern, die sie von ihren Vätern geerbt hatten. Unter einem Dach rings um die Tenne lagen alle brud, den diese Stadt auf einen macht, überwältigend. Nach oft Nähert man sich Johannesburg mit dem Zug, so ist der Ein Räume. Nach hinten an der Giebelseite gegen den Garten befand Wieder andere schieben das gelöste Gestein in Hunden zu den fich links die Stube des Bauern und seiner Familie, rechts die tagelanger Fahrt durch endlose Steppe, ohne je einer nennens Förderkörben. Stube der Alten und dazwischen die Feuerstelle, die zugleich die merten Häufung von Häusern begegnet zu sein, gerät man under Trotz der enormen Tiefe herrscht in diesem Bergwerf eine an= großen Dejen in den Stuben heizte. An den Längsseiten schlossenhütten, Minendumps und Fabriken, in dem mehr als Lüftungsschacht, der nur zum Ausgleich der Temperatur in mittelt in dieses Chaos von Wolfentrazern, Wellblechgenehme Temperatur. Ich sehe später den gewaltigen fich nacheinander an die Schlaftammern, die Milchfühe, die Ställe den tieferliegenden Stollen in die Erde getrieben ist. für Milchvieh, Schweine, Schafe und Pferde. Darüber befand sich nichts als der Boden für Stroh und Heu. Die Tenne, auf die alle Tore mündeten, verschloß nach der Straße zu ein mächtiges Tor, durch das alles aus und einging, das Bieh, die Wagen und die Menschen.
Das Dorf hatte einen schlechten Ruf in der Gegend jenseits des Waldgürtels, in den reicheren Dörfern zwischen den weit ausgebreiteten Feldern. Es gab nur wenige Namen im Dorf. Jeder dritte hieß Caspar. Die jungen Männer holten ihre Frauen aus den
300 000 Menschen zusammengebrängt leben. Nach der beinahe atem losen Ruhe des Beldes, ist man plötzlich im Zentrum start pulsierenden Lebens, im Zentrum intensivster Arbeit.
Die gewaltigen Schutthalden türmen sich wie Gletscher, wie die hohen Dünen der Ostsee . Darüber ragen die mächtigen Schlote der Fabriken und die rastlosen Förderräder. Man hört Ketten rasseln und Eisen hämmern, Auto hupen und Straßenbahnen läuten. An den unscheinbaren und staubüberdeckten Wellblechbaraden der schwarzen Arbeiter vorbei rast der Zug in die eigentliche Stadt. Nicht nur im schon einige wenige einheitliche Straßenzüge hat, ist noch immer ein Vergleich mit den Wellblechbaraden. Die Stadt selbst obgleich sie geschmackloses Durcheinander aller Stilunmöglichkeiten.
Das so gewonnene Gestein gelangt nach einem ersten Auslesen in das Pochwert. Mit ohrenbetäubendem Lärm verarbeiten hier an die 60 bis 100 nahezu haushohe Hämmer das Gestein zu feinem Sand, das nun mit Wasser gemischt( Pochtrübe), über große Kupfertische läuft, die mit Quecksilber bestrichen sind. Das freie Gold verbindet sich mit dem Quecksilber zu einem zähen Amalgan und ftellt so das erste Roherzeugnis der Goldgewinnung dar. Der Rest dann nach in das wo das legte in Lösung gegangene Gold ausgefällt wird.
Nachbarhäusern, was gewiß nicht gut war, denn die Menschen hier verner auf den Höhen prozzen die luguriösen Billen der Spetulanten wird in riesige Bottiche geleitet. Die grünliche Znanidlösung wird
waren auf irgendeine Weise alle miteinander verwandt. Sie sprachen ihr Niedersächsisch in einem Tonfall, der schon im nächsten Dorf Befremden erregte. Auch aßen sie noch jenes seltsame, verschollene Gericht, das Kaschaulen, fie bauten Buchweizen für Grüßepuffer und Lein für ihr Bettzeug, als in den nahen Dörfern längst schon die Sitten der Städte eingefehrt waren.
In den Jahren, da die Gewerkschaft begann, den Schacht anzu Tegen, glich das Dorf einem aufgeschredten Ameisen= haufen. Arbeiter tamen aus Staßfurt und aus dem Sächsischen . Sie hausten in schnell errichteten Baraden und dann fingen fie an, zwischen Schacht und Dorf ihre Häuschen zu errichten. Diese Sie d Iung zeigte ein anderes Gesicht als das alte Dorf: Die Wohnfront richtete fich statt nach dem Garten gegen die Straße und die Menschen lehen in ihr nicht mehr mit den Tieren unter einem Dach. Den Bauern wurde sie ein Beispiel.
Mit den fremden Arbeitern fuhren die nachgeborenen Bauernföhne und jene kleinen Bauern, deren Landbesig nie recht zum Auskommen gereicht hatte, in den Schacht. Die Gewerkschaft begann an viele der Bauern Mutungsgelder zu zahlen und ihre Milch fauften die Arbeiter. Daß Geld ins Dorf fam, merfte zunächst der Kaufmann, der bislang zwischen seinen Nedern und seinem Ladentisch hin und her gependelt hatte. Größere Bestellungen gingen nach der Stadt. Er vergrößerte seinen Laden und unterdessen setzte sich in der neuen Siedlung ein Konkurrent fest. Auch in den Truhen der Bauern sammelte sich Geld und wer von ihnen flüger mar, legte es an.
Einige begannen jenes rötliche Salz, das aus dem Schacht fam, auf ihre Felder zu streuen. Und eines rief das andere: Für bie größere Ernte reichte die Scheune nicht mehr aus. Ais die Milch verläuflich murde, gaben sie ihr Bieh nicht mehr im He: bft fort, sondern ließen es auch im Binter in den Ställen stehen, die fich als zu eng erwiesen. Mit den Mutungsgeldern fauften einige Dreschmaschinen, Heumender, Dieselmotoren, Hädselschneidemaschinen und Seperatoren. Was hinzufam brauchte Blaß und ein Unterfommen. Es ergab sich, daß bie Häuser, die ihren Bätern und Großvätern genügt hatten, allzus eng und unpraktisch maren. Da und dort lehnte sich ein Stall oder
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zehnjähriger," sagte neulich ein etwa sechzig Jahre alter Engländer Ja, wenn Sie Johannesburg gesehen hätten wie ich als Siebzu mir ,,, dann würden Sie sich bei solchen Kleinigkeiten nicht aufhalten."
Und er begann von jenem taum mehr als dreißig Jahre zurüd liegenden Zeiten zu sprechen, als Johannesburg nur aus ein paar elenden Wellblechhütten bestand.
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Die Kenntnis von den Goldschäzen Südafrikas reicht möglicherweise bis in die Zeiten Salomons zurüd und man hat vielfac wenn auch wohl nicht mit Recht die rätselhaften Zimbabweruinen als Goldminen des Judenkönigs zu erklären versucht. Sicher ist, daß das erste Gold im Jahre 1868 von dem Deutschen Karl Mauch am Olifantsfluß nördlich von Johannesburg entdedi wurde. 1884 waren es die Deutschen Strüben, die als erfie Gold auf dem Witwatersrand bearbeiteten.
Man fand das Gold zunächst oberflächlich. Heute muß man bereits in große Tiefen steigen, wenn man ergiebiges Gestein finden will.
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Die Geologen nehmen an, daß es sich bei dem Goldreef des Witwatersrand um die Bodenablagerung eines mächtigen Binnensees aus der erdgeschichtlichen Borzeit handelt. Diese Theorie hat sich infofern bewahrheitet, als man in Nigeldistrikt etwa 40 Meilen von Johannesburg entfernt das gegenüberliegende User diefes Binnensees entdedte. Allerdings meisen hier die Schichten bedeutend weniger Gold auf als am ,, Rand".
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In einem groben Bergmannsanzug steckend, einen mächtigen Südwester auf dem Kopf, warte ich auf die Abfahrt in den über 7000 Fuß tiefen Schacht. Der Förderforb schmingt erst nervös auf und ab, dann fällt er plößlich mit rasender Geschwindigkeit. Man hört das Waffer an den Bänden des Schachts herabriefeln. Es beriefelt auch uns ziemlich ausgiebig.
Kind und Rundfunk
Für die heranwachsende Jugend ist der Rundfunk ein wesentlicher Bestandteil der geistigen Lebensatmosphäre geworden. Zeitfnappheit und wirtschaftliche Not lassen die Einflüsse der Eltern heute hier starf zurücktreten. Die Macht der Schule beginnt erst zu einer Zeit auf das Kind einzuwirken, wo seine Entwicklung zu einem großen Teil abgeschloffen ist. Lange vor ihr hat der Rundfunk für das Kind Bedeutung erlangt. Oft ist heute der Radio= apparat der Erste, der ihm Märchen erzählt, der es mit Spielen und Beschäftigungen unterhält. Ja, noch ehe das Kind überhaupt das gesprochene Wort versteht, bringt der Rundfunk Musit in sein Dasein, jene Musit, die für Ermachsene gesendet und vom Kinde unbewußt oder bewußt mitgehört wird. Daß heute zwar sehr viele, aber doch längst nicht alle Kinder dem Einfluß des Rundfunks ausgesetzt sind, ist praktisch genommen schließlich nur eine wirtschaftliche Frage; der Rundfunk ist unaufhaltsam auf dem Wege, um ebenso wie Gas und Elektrizi tät in jeden Haushalt einzubringen.
Da er gleichsam mit dem Kinde aufwächst, ist es leicht für ihn, mit diesem Freundschaft zu schließen. Als Musikmaschine ist er dem Kinde zuerst eine unpersönliche Sache. Am Anfang der mirtlichen Befanntschaft steht hier das dem Kinde verständliche gesprochene Wort, die an Menschen ge bundene hörbare Stimme fein distanzierendes technisches Mysterium. Der unbemußte Einfluß, den der Rundfunk durch alle vom Kinde mitgehörten Darbietungen auf dessen Entwid. lung gewinnt, läuft von mun an zusammen mit dem bewußten Einfluß, den das Kind ihm auf fein Leben einräumt. Diese Tatsache wird von vielen Eltern noch keinesfalls nach ihrer vollen Bedeutung bewertet. Sie wird aber auch soviel die einzelnen