Bingen , IS. Zlugust. Zn Dobel- herrenalb im Schwarzwald wurde ein verbranntes Auto mit einer vollständig verkohlten Leiche aus dem Kührersih aus der Landstrahe ausgcsunden. Die Bachsorschungcn ergaben, dah es sich um den Binger ver- t r e t e r der AIrma ZNercedes-Benz. von Lacum. handelte, der mit seinem Auto anscheinend gegen einen Baum gefahren und ver- brannt war. Sofort nach dem Auslauchen der Todesnachricht in Bingen wurden die wildesten Gerüchte um die Person von Lacums wach. Man forschte in seinem Vorleben nach und muhte bald die Aeslstellung machen, dah man e» in der Perjon von Lacums mit einem Hochstapler grohcn Aormats zu tun halte. Bor ZZ Zähren kam von Lacum mittellos nach Bingen . Bald übernahm er eine Eisfabrik, der er dann eine Maschinenfabrik und später die Vertretung der Auibsirma Mercedes-Benz angliederte. Zn seiner Reparaturwerkstätte beschäftigte er allein 70 Angestellte. Diese sowie seine gesamten Geschäftsfreunde hat er in den langen Zahren zu täuschen verstanden. Etwa 200 bis 300 Firmen und Privatpersonen schädigte er schwer durch Betrügereien und Wechselfälschungen. Durch seine Schiebungen nahm er bei den Banken Kredite in höhe von fast einer Million Mark aus, die bis auf einen geringeren Rest verloren sein dürften. Inzwischen wurde an der verkohlten Leiche festgestellt, dah auch hier ein- Täuschung des Hochstaplers, eine neuer Fall Tehner, vorliegen kann, von Lacum war 45 Zahre alt und halte sich lm Krieg eine Kopfverletzung zugezogen, wobei ihm operativ eine Silberplalle in die Schädeldecke eingesetzt worden war. Diese Silber- platte fehlt am Schädel der Leiche. Die Staatsanwaltschaft ist eifrig mit den weiteren Rachssrschungen beschäftigt. Oer Verbrannte doch Lacum? Bingen , 18. August. Das Rätsel um den Fall von Lacum nimmt immer geheimnis- voller« Formen an. Nach einer Meldung aus Stuttgart soll e� sich bei der in dem oerbrannten Auto gefundenen Leiche doch um den Hochstapler Heinz von Lac um han- dein. Lacum habe aus seiner Rückreise einen alten Wagen ge- fahren, der schon mehrmals verunglückt war. Da der Hochstapler ein starker Raucher war, besteht die Möglichkeit, daß sich ins Innere des Wagens eingedrungene Benzingas« an einer brennenden Zigarre entzündet und die Explosion hervorgerufen hätten. Man müsse an- nehmen, daß Lac um tatsächlich verunglückt sei, weil
er sonst die Papiere und Wechsel, die ihn belasteten, vorher beiseite geschafft hätte. Zudem betrage auch die Versicherungssumme nur 60 000 M., was angesichts der hohen Verschuldung von Lacums nicht ins Gewicht gefallen wäre. Di« Reste der Leiche wurden von der Staatsanwaltschaft erneut beschlagnahmt, nach- dem sie bereits vorher zur Einäscherung im Mainzer Krematorium freigegeben waren. In den Trümmern de» Wagens wurden noch mehr vom Feuer angebrannte Wechselformulare gefunden. von Lacum hat vor seiner Abreise seiner Betriebskasse«inen Betrag von 17 000 M. ohne Quittung entnommen. Die Verbindlichkeiten seines Betriebes betragen 1 140 000 M. Die weitere Untersuchung wird erst Aufklärung über diesen rätselhaften Fall bringen können.
Aus Furcht vor Einsamkeit. Ein greises Künfilerehepaar sucht den Tod. Zn ihrem kleinen Häuschen in der Friedrich- wilhelm-Slrahe 4S in Zehlendorf wurden heute vormittag der 7S Zahre alte Kommissionsrat und frühere Theaterdirektor Oskar Lange und seine 7tjährige Frau leblos aufgefunden. Der alle wann hatte auf Bitten seiner Frau den Gashahn aufgedreht. Frau Lange war seit fast zehn Jahren an den Beinen gelähmt und an das Bett gefesselt. Ständig quölle sie die Furcht, daß der geliebte Mann vor ihr sterben würde, und daß dann sie allein und hilflos auf der Welt bliebe. Immer wieder hatte sie ihrem Mann gesagt, daß es doch besser wäre, gemeinsam aus dieser Welt zu gehen. Gestern abend hat nach den bisherigen Feststellungen Direktor Lange dem Drängen seiner Frau nachgegeben, heute morgen beim aufstehen spürte das Hausmädchen einen starten Gasgeruch. Bestürzt eilte sie in das Zimmer der alten Leute, beide lagen regungslos in ihren Betten Schleunigst herbeigerufene Samariter der Feuerwehr leisteten erste Hilfe, doch blieben bei der gelähmten alten Frau die Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. Direktor Lange, der nur noch schwach atmete, wurde mit Mühe ins Leben zurück- gerufen und ins Krankenhaus übergeführt. Bei seinem hohen Alter ist die Lebensgefahr noch nicht behoben. Oskar Lange , der Ehrenmitglied der Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen ist, hat früher in Bielefeld , Elberfeld und Halle a. d. Saale Theater geleitet. Im Jahre 1919 zog er sich vom aktiven Theaterleben zurück.
Wiederausbau bezahlt. Deutsche Reparationsleistungen und zerstörte Gebiete. Der französische Finanzminister Flandin hat in einem Interview erklärt, Frankreich könne nicht in eine Verringerung der deutschen Reparationszahlungen willigen, bevor es nicht seine Aufwendungen für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete erhalten habe. Dazu wird nun hier halbamtlich auf die Bewertung der bisher geschehenen deutschen Leistungen hingewiesen. Nach den Schätzungen des amerikanischen Instituts kor ocooomics, sowie des bekannten englischen Professors Keynes sind die Leistungen Deutschlands bis 1923 auf 25 bis 26 Milliarden zu beziffern. Die R e p a r a t i o n s k o m m i s s i o n hat die gutschriftfähigen deutschen Leistungen bis 1923 nur auf 12,8 Milliarden geschätzt. Die erwähnten Amerikaner und Keynes haben diese Schätzung als rechtswidrig erklärt, weil das enteignete deutsche Gut an sich viel z u niedrig und ohne Berücksichtigung der Ablieferungszeit geschätzt worden ist.(So betrugen z. B. die handelsschissspreise zur Zeit der Ablieferung der deutschen Handelsflotte 1920/21 das Vierfache der heutigen Preise.) Unbestritten ist, daß Deutschland unter dem Dawes- Plan 8 Milliarden, unter dem Voung-Plan bis zum Eintritt des Hoover-Planes 2,7 Milliarden geleistet hat. Nimmt man auch nur die geringere amerikanifch-englische Schätzung als Grundlage, so kommt man selbst dann zu einer beut- schen Gesamtleistring von 37 Milliarden. Davon hat Frankreich nach dem Verteilungsschlüssel 18,5 Milliarden erhalten. Die Kosten an Kapitalschulden für den Wiederausbau der zerstörten Gebiete hat Frankreich immer auf 100 Milliarden Franken angegeben, das wären 16,7 Milliarden Mark. Nach diesen offiziösen Berechnungen hätte Frankreich also bereits mehr erhalten, als nach seiner eigenen Angabe für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete erforderlich ist. « Die Angabe von 100 Milliarden Franken innere französische Schuld für den Wiederaufbau bezieht sich nicht auf den tat- sächlichen Schaden, der in Frankreich durch die Kriegführung auf seinem Gebiet entstanden ist, sondern stellt die Schuldsumme dar, die der französische Staat für die besetzten Gebiete aufgewandt hat. Diese Schuldenlast Hot sich durch die französische Teilinslation so erheblich vermindert, dah in der Tat die deutschen Reparotions- leistungen nach den englischen und amerikanischen Schätzungen diese Schuldsumme bereits übersteigen, während sie nach den amt- lichen, zweifellos zu niedrigen Schätzungen der Reparations- kommission noch um einige Milliarden hinter ihr zurückbleiben würden. Neben der Entwicklung in Amerika , ist zweifellos die Ver- ständigung über die tatsächlichen deutschen Leistungen an Frankreich und über Frankreichs tatsächliche Schuldenlast aus der Zerstörung der besetzten Gebiete das wichtigste Problem der nächsten Monate.
Große Kundgebung in Amsterdam . Stürmische Zustimmung für Vreitscheid. Amsterdam . 18. August(Eigenbericht). In Amsterdam fand am Sonntag eine glänzend verlaufene sozialdemokratische Kundgebung statt. In dem großen Raum des Zirkus Earre sprachen vor einer vieltausendköpfigen Zu- Hörerschaft der holländische Sozialist W i b a u t und Dr. Breit- scheid. Die Referate sollten eine Art von Rückblick auf die Ver- Handlungen des Wiener Kongresses geben. Aber sie boten mehr. W i b a u t hielt im Anschluß an die Wiener Besprechungen über die internationalen Wirtschaftsprobleme eine Rede, in der er ebenso packend wie volkstümlich den moralischen Bankrott des Kapitalismus behandelte. B r e i t s ch e i d sprach über die Lage in Deutschland und die Politik der Sozialdemokratie. Er schilderte die politischen und wirtschaftlichen Krisen, durch die das deutsche Volk gehen muß. und setzte den holländischen Freunden die Gründe für die Haltung der deutschen Partei auseinander. Er legte dar, wie sie, um d i e herrsch ast des Faschismus zu verhindern, taktische Zugeständnisse machen müsse, aber trotzdem unbeirrt ihre ganze Ärast anstrenge, um die Demokratie zu erhalten und dem Sozializ- mus den Weg zu bereiten. Seine Worte wurden immer wieder von stürmischer Zustimmung der Versammelten unterbrochen, die sich am Schluß der Rede zu einer großen Ovation steigerte. Als er den Volksentscheid streifte und das verbrecherische Ver- halten der Kommuni st en brandmarkte, wollten einige im Saale anwesende Kommunisten protestieren. Aber ihre Zwischen- rufe gingen in dem brausenden Beifall unter, mit dem die Menge da» vernichtende Urteil über den ungeheuerlichen Verrat der Sowjet- anhänger unterstrich. Breitscheids Appell an die Solidarität und die Sympathie der holländischen Freunde wäre überflüssig gewesen. Schon al» ihm das Wort erteilt wurde, erhob sich die Versammlung wie ein Mann, um die„Internationale" anzustimmen. Und zum Schluß gab der Vor- sitzende De Miranda in warmen und beredten Worten der Versiche- rung Ausdruck, daß die holländische Sozialdemokratie m i t v o l l e m Verständnis die schwere Arbeit der deutschen Bruderpartei verfolge und in aller Treue zu ihr stehe. So war die Versammlung eine wirtlich erhebende Manifestation für das enge Zusammenstehen der internationalen Arbeiterschaft. Aenderung der Kürsorgeverordnung. Die neuen Richtlinien. Die Reichsregierung veröffentlicht nunmehr die neuen Richt- linien über die Fürsorgeverordnung, die besonders gewisse Aende- rungen für die Kleinrentner vorsehen. In diesen Richtlinien heißt es u. a.: Die Fürsorge darf bei Kleinrentnern nicht abhängig gc- macht werdcn vom Verbrauch oder der Verwertung eines kleineren Vermögens, eines angemessenen Hausrats, wobei die bisherigen Lebensverhältnisse de» Hilfsbedürftigen zu berücksichtigen sind, von FamUien- und Erbstücken, deren Entäußerung den hilfsbedürftigen hart tresfen würde, oder deren Verkehrswert außer Verhältnis zu dem Werte steht, den sie für den Hilfsbedürftigen oder seine Familie haben, von Gegenständen, die zur Befriedigung geistiger, besonders wissenschaftlicher oder künstlerischer Bedürfnisse dienen und deren Besitz nicht Luxus ist, eine« kleinen Hausgrundstücks, das der hilfs- bedürftige allein oder zusammen mit bedürftigen Angehörigen, denen es nach seinem Tode weiter als Wohnung dienen soll, ganz oder zum größten Teil bewohnt. Der Verbrauch oder die Verwertung sonstigen Vermögens darf nur verlangt werden, wenn dies keine be- sondere Härte für den hilfsbedürftigen oder seine unterhastsberech- tigten Angehörigen bedeutet. Ein kleines Hausgrundstück, das der Unterstützte ganz oder zum größten Teil zusammen mit bedürftigen Angehörigen bewohnt, denen c« nach seinem Tode weiter als Wohnung dienen soll, darf zur Sicherung des Erscches der aufzuwendenden Kosten nur mit der Be-
fchränkung belastet werden, daß Befriedigung nach dem Ableben des hilfsbedürftigen nicht verlangt werden kann, solange es einer dieser Angehörigen bewohnt. Von einer ausdrücklichen Verpflichtung, die auf- zuwendenden Kosten zu ersetzen, darf die Fürsorge nicht abhängig gemocht werden. Muß die Fürsorge eintreten, weil Vermögen des hilfesuchenden vorerst nicht verwertet werden kann oder soll, so kann sie ihre Hilfe davon abhängig machen, daß'der Ersatz der aufzuwendenden Kosten sichergestellt wird, insbesondere durch Abschluß von Renten- vertrügen, Bestellung von Hypotheken oder sonstige Verpfändung von Vermögenswerten. Die Fürsorge soll die Hilfe von einer Sicherstellung in der Regel nur abhängig machen, wenn die Rückzahlung voraussichtlich ohne besondere Härte möglich ist. Die Fürsorgeverbände sind nicht gehindert, eine über die Reichs- grundsätze hinausgehende Hilfe in Form des Darlehns zu gewähren. Bei Arbeitsscheu oder offenbar unwirtschaftlichem Verhalten sind die Voraussetzungen der hilfsbedürftigkeit aufs strengste zu prüfen sowie Art und Maß der Fürsorge aus das zur Fristung des Lebens Unerläßliche zu beschränken.
Kirche nimmt Versassungskamps aus. Gegen Verstaatlichung der Kirchengüter und Laienschule. ZPadrid. 18. August. Der spanische Verfassungsentwurf Hot in den kirchlichen Kreisen Spaniens große Beunruhigung und Bestürzung hervorgerufen: wird doch darin die Trennung von Staat und Kirche, die weltliche Schulordnung, die Auflösung der religiösen Gesellschaften und die Nationalisierung des Kirchengute« beantragt. In kirchlichen Kreisen rüstet man sich bereits für den Kampf. Unter anderem hat ein Blatt in San Sebastian dieser Tage einen Ausruf veröffentlicht, worin gegen die jetzige Form des Versassungsentwurfs protestiert wird, der eine äußerst ernste religiöse Lage in Spanien schaffen werde. Die Aera, die die soziale und mehr noch die materielle Ordnung gefährde, indem sie die absolute Weltlichkeit des Staates nach dem Vorbild Frankreichs errichte, Hab« die Kirche ausdrücklich verdammt.
Oas Aiieniat von Jüterbog . Ein neuer Hinweis auf den Bahnhöfen. Di« Untersuchung über das Eisenbahnattentat von Jüterbog wird von der Kriminalpolizei mit allem Eifer fortgesetzt. Um das Publikum in noch verstärkterem Maße zur Mitarbeit anzuregen, beabsichtigt die zuständige Kommission der Kriminalpolizei im Ein- vernehmen mit der Reichsbahndirektion, an ollen Bahnhöfen, auf denen die Attentäter eingestiegen oder umgestiegen sein können, eine Nachbildung des Paketes aufzustellen, mit dem sie den Laden in der Friedrichstraße verließen. Es kommen hierfür der Potsdamer und der Anhalter Bahnhof in Berlin , der Bahnhof Berlin-Lichterfelde und der Bahnhos Grüna hauptsächlich in Frage.
vDos Panama der Aordwolle". Das erste Hunderttausend überschritten. Unter dem Titel:„Das Panama der Nordwolle" hat der Parteivorstand vor knapp vierzehn Tagen ein« aktuelle Broschüre herausgegeben, die am Beispiel des L a h u s e n- S k a n d a l s das kapitalistische Wirtschaftssystem geißelt. Diese Broschüre hat ein außerordentlich starkes Echo gefunden. Obwohl eine Massenauflage bereitgestellt war, mußte wenig« Tager später schon eine zweite und jetzt die dritte Auflage gedruckt werden, so daß di« ersten 100 000 Exemplare bereits verbreitet sind.
Volksentscheids-Kreunde untereinander! Löpelmann stellt eine Ehrenliste auf. Das große gegenseitige Niederreihen und Abschlachten der Volksentscheids-Verbündeten nimmt seinen Fortgang. In einer NSDAP.-Versammlung in Schöneberg hat kürzlich der natio- nalsozialistische Abgeordnete Dr. Löpelmann u. a. folgende« gesagt: „Ich will nun alle die durchgehen, die angeblich sür den Volksentscheid gestimmt haben. Da komme ich zuerst zu der Partei, die immer am unehrlichsten gewesen ist, z u r Ä P D. Diese Bundes- genossen für den Volksentscheid haben unter ihren Funktionären die Parole der Stimmenthaltung abgegeben. Aber dies« Partei der Verbrecher und Mörder ist schon innerlich gespalten und wird nicht mehr lange bestehen... Nun zur V o l k s p a r t e i und zur Wirtehauepartci. Beide haben sich für den Volksentscheid eingesetzt. Aber bis zur Abhaltung einer Versammlung sind sie nicht einmal gekommen. Der Führer ist Herr Dinzeldey, dessen Name schon Musik ist. (Gelächter.) Bei seiner Schaukelpolitik ist er sogar bis zu Adolf Hitler gekommen, hat sich aber hier den wohlverdienten Korb geholt. Er hat eben die Schaukelpolitik des gesetzlich geschützten Herrn Gustav Stresemann fortgesetzt. Auch diese Burschen haben den Volksentscheid verloren... Nun ein Wart über unsere Bundesgenossen vom Stahlhelm, dem ich nie grün war. Wir hoben mit ehrlicher Verachtung aus ihn hinabgesehen. Wir haben ihm gesagt, daß es vermessen sei, einen Volksentscheid zu machen. Aber er Hot nicht gehört. Er ist es gewesen, der vor- geprellt ist. ohne vorher Hitler zu fragen. Wir haben ihn handeln lassen, wir haben ihm den Rücken gestärkt, weil wir allein dos tun konnten. Es gibt Stahlhelmer, die gar nicht zum Volksentscheid gegangen sind.(Lebhaste Pfuirufe.) heute sagen wir ihm, schmück dich nicht mit fremden Federn, für deine Führer danken wir bestens. Wirsind froh, daß wir euch ein fürallemal l o» sind. Wir werden euch nie mehr irgendwelche Unterstützung leihen. Nun die D e u t s ch n a t i o n a l e n: sie sind heuchlerische Bundesgenossen. Schon damals wären st« nie aus dem Reichstag gegangen, wenn wir nicht auch mitgegangen wären. Das sind goldene Worte, die sich die Verbündeten einrahmen können und die- ihnen wohl noch lange in den Ohren klingen werden.
Lm Kautschukboot durchs Mttelmeer. Paris , 18. August. Aus Tunis wird das kühne Wagnis eines Oe st erreichers namens Theodor Helm gemeldet, der in einem fünf Meter langen Kautschukboot das Mittelmeer durchsegelt hat. Er fuhr am 12. August von Marsalla(Sizilien) ab und erreichte trotz widriger Winde die Küste von Tunis in gutem Zustand. Freie Fahrt zur Funk- und phonoschau. Um den breitesten Schichten Gelegenheit zum Besuch der räum- und inhaltsmähig abermals außerordentlich erweiterten Großen Deutschen Funkausstellung und Phonoschau Berlin 1931 zu geben, hat sich die Ausstellungsleitung entschlossen, eine Verbilligung de» Eintritts damit zu schaffen, daß allen denjenigen Aus- stsllungsbesuchern freie Fahrt zur Ausstellung gewährt wird, die Eintrittskarten an den Schaltern der Ber - liner U-Bahn, der Stadt- und Ringbahn(Nahzone), bei den Schaff- nern der Straßenbahnlinien 58. 72. 75 und 93 sowie des Autobus A 7 vom Tage der Eröffnung an erwerben. Am Eröffnungs- tag, Freitag, dem 2 l. A u g u st, ist die Ausstellung für den allgemeinen Besuch schon von 9,30 Uhr vormittags an offen: auch ist schon an diesem Tage die Möglichkeit gegeben, sich an der Ver- teilung der 100 ersten wertvollen Geschenke gegen Abgabe des der letzten Rundfunk-Quittung anhängenden Beteiligungsscheines, der auch, wo er versehentlich fehlte, gegen Vorweis der letzten Rund- funk-Ouittung auf der Ausstellung selbst erhältlich ist, zu beteiligen. Sieben Zahre Zuchthau« erhielt in Graudenz der polnische Linkssozialist Rose neck. Acht Angeklagte erhielten je öl* Jahre, sieben se 5 Jahr« und ein Angeklagter 2 Jahre Zuchchaus. Zwei Personen wurden freigesprochen.