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Berlins Wohnungsbau gedrosselt

In Wilmersdorf wurde noch am meisten gebaut

Die wirtschaftliche Depression macht sich neuerdings auf dem Gebiete des Wohnungsbaues in einem starken Nachlaffen der Neubautätigkeit bemerkbar. Während im Laufe des ersten Halb­jahres 1930 in Berlin insgesamt 4447 Gebäude gebrauchsfertig ab­genommen wurden, sank die Zahl der überhaupt erstellten Neu­bauten im Laufe der sechs ersten Monate dieses Jahres auf 2544, unter denen sich 2226 Wohngebäude befanden, während die übrigen 318 Neubauten für öffentliche, gewerbliche und sonstige wirtschaft­liche Zwecke errichtet wurden. Demgegenüber belief sich die Zahl der neu errichteten Wohngebäude im ersten Halbjahr 1930 auf 3887. Wo wurde nun in Berlin in diesem Jahre am meisten gebaut? Wiederum stehen die Außenbezirke, die noch genügend Bauland auf­zuweisen haben, an der Spitze der Bautätigkeit. Während im Be­reich der dicht besiedelten sechs Innenbezirke insgesamt nur 676 Wohnungen errichtet wurden, darunter die meisten in den Ver­maltungsbezirken Prenzlauer Berg ( 435) und Wedding ( 239), entstanden gleichsam über Nacht vollkommen neue Stadtteile in südlichen und westlichen Vororten, die sich als Wohngegenden einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Mit einem Zuwachs von 1437 Wohnungen steht Wilmersdorf an erster Stelle; in nur geringem Abstande folgt Tempelhof mit 1437 im Laufe der ersten Monate dieses Jahres erstellten Wohnungen. Steglig er

Die Räuber aus Essen.

Abgefeimte Verbrecher überfielen den Droschkenchauffeur. In der Nacht zu Sonntag wurde, wie wir berichteten, auf den Droschkenchauffeur Spiegel ein räuberijscher Ueber­fall verübt.

Die jungen Burschen, die ihn zu einer Fahrt nach Hohen­schönhausen angenommen hatten, ließen in einer einsamen Gegend halten, bedrohten den Fahrer mit ihren Pistolen und er­zwangen die Herausgabe seines Geldes. Sie nötigten den Chauffeur auch, sie nach der Stadt zurückzufahren. Unterwegs löschte Spiegel die Wagenlichter und erreichte dadurch, daß eine Schupostreife ihn anhielt und die Räuber festnehmen konnte. Beide Räuber wurden im Raubdezernat des Polizeipräsidiums eingehend verhört. Es er­gab sich, daß sie in der Tat erst 22 und 23 Jahre zählen und aus Effen stammen. Auch die angegebenen Namen Frizz Dehn und Johann Probs sind richtig. Die beiden Burschen haben, wie in­zwischen festgestellt ist, in ihrer Heimat ebenfalls einen Raubüberfall ausgeführt. Am 4. August, also vor 14 Tagen, drangen sie abends, kurz vor Geschäftsschluß, in die Konsumfiliale eines Bergwerts vereins in der Heßlerstr. 103 in Alteneffen ein, bedrohten die allein anwesende Filialleiterin mit Pistolen und raubten aus der Kasse 90 M. Die Baffanten, die auf die Hilferufe der Verkäuferin die Verfolgung aufnahmen, wurden durch die Räuber mit Schüssen abgeschreckt. Sie entfamen dann über die Gleisanlagen des Bahnhofs Katern- berg Nord. Mit den erbeuteten 90 m, fuhren sie nach Berlin und überfielen hier den Chauffeur, als das Geld verjubelt war.

Es besteht der dringende Berdacht, daß Dehn und Brobs. in auf dem Kerbholz haben. Die Nachprüfung in dieser Hinsicht ist noch im Gange.

Berlin und im Rheinland noch mehr Straftaten in

Dewaheim Jeppel meldet sich frank.

Spargelder für rechtsradikalen Anwalt.

Die Berliner Rechtsanwälte Dr. Haude und Bindar haben als Verteidiger des verhafteten Dewaheim- Generaldirektors Jep pel für ihren Mandanten Haftentlassungsantrag gestellt. In der Begründung zu diesem Antrag heißt es, daß Jeppel nicht mehr haftfähig sei. Bereits vor seiner Verhaftung habe er an einer schweren Krankheit gelitten. Außerdem liege Berdunkelungs­gefahr nicht mehr vor, da Jeppel den von der Staatsanwaltschaft ermittelten Tatbestand zugebe.

Zu diesen Ermittlungen gehört auch, daß Jeppel vor furzem erit an den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Deuzag, Rechtsanwalt Dr. Brandes in Mülheim / Ruhr , einen sehr er­heblichen, aus Spareinlagen stammenden Geldbetrag ohne eine zwingende Verpflichtung überwies. Rechtsanwalt Brandes, der auf diese Summe keinerlei Anspruch hatte, soll den Betrag zur Wiederbeschaffung fehlender Anwaltsgelder benötigt haben. Bran­des spielte in der rechtsradikalen Bewegung eine wichtige Rolle. Er war der Verteidiger der schleswig - Holsteinischen Bomben­leger.

hielt im gleichen Zeitabschnitt einen Zuwachs von 1278, 3 ehlen= dorf von 1046 Neubauwohnungen. Im nördlichen Berlin über­trifft nur Pantow, das von Jahr zu Jahr an Bebauung zu­nimmt, mit 1355 neuen Wohnungen die rege Bautätigkeit des Südens. Mehr als 1000 Wohnungen wurden ferner in Neu­tölln( 1049) und in Treptow ( 1041) geschaffen; in allen übrigen Außenbezirken war die Neubautätigkeit geringer. Das Minimum erreicht Köpenid mit nur 179 Wohnungen.

Dem jezt mehr denn je in Erscheinung tretenden Bedürfnis nach Kleinwohnungen entsprechend, bestand der weitaus größte Teil der im Laufe der sechs ersten Monate dieses Jahres er­richteten Wohnungen in Wohngebäuden aus Wohnungen mit 1 bis 4 Wohnräumen( 11 331 oder 88,1 Proz.), während sich die Zahl der mittelgroßen Wohnungen mit 5-6 Wohnräumen auf 1289 und die der großen Wohnungen mit 7 und mehr Wohnräumen auf nur 179 stellte.

Wie sehr sich die Drosselung des Wohnungsbaues infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage auswirkte, geht daraus her­vor, daß dem Wohnungsmartt im ersten Halbjahr 1931 nur 12 857 Neubaumohnungen zur Verfügung gestellt werden konnten, während sich die entsprechende Zahl in der gleichen Zeit des Vor­jahres auf 22 205 belief.

Oefftl.Versammlungen

Mittwoch, den 19. August, 20 Uhr, im großen Saal des Lindenpark, Zehlendorf , Berliner Ecke Gartenstraße Hermann Heller , Universitätsprofessor, spricht über: Die Lehren des Volksentscheids Freie Aussprache.

10. Kreis- Zehlendorf . Donnerstag, den 20. August, 20 Uhr, Aula der Hohen­zollernschule, Schöneberg , Belziger Str. E. Eisenacher Str. Siegfried Aufhäuser , M. d. R., spricht über: Nach dem Volksentscheid- Was nun? 11. Kreis- Schöneberg .

Die Folgen der Hitler: Agitation.

Synagogenschänder in Hamburg .

Die Synagoge der portugiesisch- jüdischen Ge­meinde in der Marcusstraße in Hamburg ist in der geftrigen Racht von unbekannten Tätern heimgesucht worden. Nach Zer­frümmerung einer Scheibe im Obergeschoß der Synagoge find die Täter in das Innere eingedrungen und haben dort fämtliche Be­hälter, Wandfchränke ufw. aufgebrochen. Das in den Schränken aufbewahrte Altargerät wurde herausgeriffen und schwer beschädigt. Da nichts gestohlen wurde, muß angenommen werden, daß man lediglich mit der Absicht der Schändung in die Synagoge eingedrungen iff.

Volksfest in Friedrichshagen .

Plahkonzerte der Schuhpolizeifapelle.. Die Kapelle der Schutz­ polizei veranstaltet in der nächsten Zeit eine Anzahl von Kon= gerten auf Plägen und in den Krankenhäusern. In letzteren spielt sie in der Zeit von 16 bis 17 Uhr, die Plazkonzerte finden an den Wochentagen von 18 bis 19 Uhr statt. Sie spielt heufe im St.- Josephs- Krankenhaus und im Frankepart in Tempelhof ; am 20. August im Hufeland- Hospital in her Prenzlauer Allee und auf der Spielwiese Schönhauser Allee sowie im Polizeifrankenhaus. Preußischen Städtetages, spricht am Freitag, 21. August, 18.35 Uhr, Oberbürgermeister Dr. Sahm, der Borsitzende des Deutschen und im Programm der Aktuellen Abteilung im Radio über die wirt­schaftliche Lage in den deutschen Städten.

Allgemeine Wetterlage.

18.Aug. 1931, abds. 260

760

55

EE

29 777 160

10

9 750

M-

167

17

16

$ 16

207760 T

15

Warsch

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Owolkenlos, heiter. halb bedeckt wolkig, bedeckt Regen Graupein 1760 Schnee, Nebel, GewitterWindstille

Deutschland lag am Dienstag weiterhin im Bereich eines fühlen westlichen Luftstromes. Die Temperaturen blieben daher allgemein ziemlich niedrig, meist unter 21 Grad Celsius. Am fühlsten war es im Süden des Reiches, wo starte Bewölkung herrschte und vielfach leichter Regen fiel. Auch an der Nordseeküste war es meist recht un­freundlich und sehr windig. Jetzt geht starter Druckfall über West­frankreich, Spanien und dem Mittelmeer vor sich. Dadurch wird sich allmählich eine Druckverteilung herausbilden, die uns wieder Luft aus füdlicheren Breiten zuführt. Der Uebergang zu wärmerem zunahme und Niederschlagsneigung vollziehen. Wetter dürfte sich in Begleitung von vorübergehender Bewölkungs­

Wetteraussichten für Berlin. Zeitweise heiter, jedoch vorüber­gehend starke Bewölkung mit Niederschlagsneigung, Temperaturen im ganzen wieder ansteigend. Für Deutschland. Im Nordosten fühl und veränderlich mit einzelnen Schauern; im übrigen Reiche Uebergang zu wärmerem Wetter, stellenweise Niederschläge, .d

Sport.

Rennen zu Grunewald.

Havel- Rennen: 1. Theseus( Heßler); 2. Immerfort; 3. Melodei. Toto: 31:10. Blag: 17, 17, 25:10. Ferner liefen: Loe, Margot, Garde, Erpeler Ley . Preis von Tegel: 1. Feliciter( W. Tarras); 2. Cobra; 3. Onkel Karl; pona, A. D. R., Lützow, Fidelia, Creolin, Friedenseiche, Winterfreude, 4. Pommernländern. Toto: 49:10. Platz: 21, 21, 15, 37:10. Ferner liefen: Buma, Lucina, Martinsfee.

Ebelinabe. Tot: 49:10. Blak: 15, 17, 14:10. Ferner liefen: St. Robert, Preis von Konradshöhe: 1. Teutsche( Printen); 2. Le Mauvais; Garibaldi, Sterned, Heroine, Silvius, Markgräfin.

Am letzten Sonntag veranstalteten die Friedsrichshagener Partei­genossen ihr diesjähriges Boltsfest. Wenn es troß der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse und der ständig wachsenden Not der werttätigen Bevölkerung geschah, dann, so führte der Abteilungsleiter, Genosse Engel, in seiner Begrüßungsansprache aus, in der Haupt­sache aus der Erkenntnis heraus, daß der Mensch gerade in schlimmen Zeiten auch einmal der Erheiterung bedarf. Der Kurpart war mit roten und schwarzrotgoldenen Fahnen wirksam geschmückt. Haupt­anziehungspunkt war die auf einem Rasenrondell durchgeführte Aus­vogel". Unter anderem wurde ein vollständiger Segelflugapparat. stellung von Arbeiten der Ortsgruppe Friedrichshaben des Sturm­gezeigt. Eingeleitet wurde das gelungene Fest mit einem imponieren den Festumzug durch die Straßen des Ortes. Am Marktplatz führte er an einer Jubiläumsfeier des örtlichen Kriegervereins vorbei. Die mit Bratenrock und Zylinder bekleideten Teilnehmer der Veran­staltung waren ob des unerwarteten Besuches und der vielen roten Fahnen merklich verbuzzt. Auf dem Festplatz gelangte ein ab= wechslungsreiches Programm zur Durchführung. Um die Unter­haltung der zahlreich erschienenen Kinder waren die Arbeiterjugend und die Kinderfreunde in aufopferungsvoller Weise bemüht. Die Ansprache hielt Genosse Seling- Spandau. Der Ausfall des Boltsentscheids sei, so führte der Redner u. a. aus, eine Etappe auf dem Wege der Befreiung des arbeitenden Volkes. Das Ziel, das es zu erstreben gelte, ist und bleibt die soziale, vom Geist des Sozialis mus erfüllte Republik.

Preis vom Juliusturm: 1. Palastpage( Prezner); 2. Schwadroneur; 3. Madame Laffite. Toto: 84:10. Plak: 19, 11, 14:10. Ferner liefen: Orkadier, Verräter, Palastwache, Rodrigo, Yello and Blad

Preis von Charlottenburg: 1. Silberstreif( Grabsch); 2. Sonnenglaube; 3. Cjampas. Toto: 40:10. Play: 15, 12:10. Ferner liefen: Golden Beß, Avec Dieur, Faro( bl. st.).

Preis der Jungfernheide: 1. Freiwilliger( Hiller); 2. Teddy; 3. Man­ tegna. Toto: 68:10. Play: 20, 17, 17:10. Ferner liefen: Hellseherin, Gassen­junge, Taffilo, Jwo, Quos ego, Ute.

Preis von Fintenkrug: 1. Abt .: 1. Reichenbach( Schmisch); 2. Mystik; 3. Barro, Toto: 38:10. Plaz: 55, 25, 31:10. Ferner liefen: Heuchler, Habicht 2, Kerner, Rhapsodie, Landjunter, Chinafeuer, Esparsette, Fahrt. 2. Abt.: 1. Wintermärchen( Narr), Hoheit( A. Murphy); 3. Amönen­

warte. Toto: 68:10( Wintermärchen), 35:10( Soheit). Play: 46, 25, 19:10. Ferner liefen: Tramonto, Göttersage, Rittersturz, Parzenländer, Sanda, Marketenderin, Dogmatiker, Lamelle( totes Rennen).

Raūs bis zum letzten Faden für jeden Preis

RESTE

Jaison- Ausverkauf Rest. Bestände KARSTADT Angeslaubte Waren

BEGINN 1 AUGUST- U BAHNHOF HERMANNPIATE DER KARSTADT- BAHNHOF