Die Fachleute im Sowjetreich.
Der große Umschwung im Kreml .
Mostau, 19. August.( Ost- Expreß.) In einer Konferenz der Ingenieure und Techniker der Moskauer Maschinenfabriken sprach der Bizevorsigende des Rats der Volkstommissare Rudsutat über die Aufgaben der Ingenieure im fozialistischen Aufbau. Diese Rede ist eine Auswirkung der bekannten Rede Stalins und behandelt die zur Eroberung der Technik" not wendige Mitarbeit der Ingenieure und Technifer. Dabei wendet sich Rudjutat an zwei Gruppen, die in den letzten Jahren ausgebildete proletarische jüngere Gruppe der Technifer und an die älteren parteilosen Fachleute, die sich an die veränderten Verhältnisse erst haben anpassen müssen. Er zitierte den Passus aus Stalins Rede über die Bildung eigener proletarischer technischer Kadres" und erklärte dazu; es wäre der gröbste Fehler, wenn man sich ausschließlich auf den proletarischen Nachwuchs stüzen und die ältere Generation beiseitestoßen wollte. Lenin habe immer wieder die Heranziehung der Fachleute des alten Rußlands empfohlen und auch Stalin stehe auf dem Standpunkt, daß beide Gruppen, die ältere und die jüngere, in den Dienst des Sowjetstaates gestellt werden müßten. Allerdings fönnte die Gesinnung der zu verwendenden älteren Fachleute nicht außer acht gelassen werden, denn die Schäd lingsprozesse wären noch unvergessen. Aber daraus dürfe unter feinen Umständen die ungerechte Schlußfolgerung gezogen werden, daß die ältere Generation nun als solche Mißtrauen verdiene. Im Gegenteil, es stehe außer Zweifel, daß zahlreiche Ingenieure und Techniker in dieser Gruppe dem Sowjetstaat mit Hingebung dienen wollen und können. Sie werden uns", sagte Rudsutaf, ganz besonders willtommen sein." Die Rede schloß mit der Verficherung, daß die Arbeiterklasse eine Rache für das Gestern" nicht tenne und daß jetzt die Herstellung des Vertrauens" die Hauptaufgabe sei.
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Die Sowjetpresse berichtet alarmierend von Mißhandlungen ruffischer Reisenden durch chinesisch- mandschurische Polizisten. Der Sowjetrundfunk trommelt auch bereits gehörig gegen China auch wegen immer neuer Hinrichtungen von Kommunisten.
Absetzung von Volkskommiffaren.
Mostau( über Rowno), 19. Auguft.( TU.) Auf Veranlassung des Zentralvollzugsfomitees der Sowjetunion find die Boltstommissare für Innenhandel und Ar. beiter und Bauerninspettion, des Kultus- und Ge= sundheitstommiffariats abgefeßt worden. Die Abfegung erfolgte megen Zugehörigkeit zu der Rechtsopposition und der Weigerung, Parteibeschlüsse auszuführen.
Da die Sowjetregierung Berichterstatter des Borwärts" nicht nach Rußland hineinläßt, geben wir diese TU. Meldung, wenn auch mit Vorbehalt ihrer Bestätigung, wieder; sie würde einen neuen Feldzug Stalins anzeigen, der die Milderung des wirtschaftlichen Surfes eigenartig ergänzen würde. Allerdings gehören zum persön lichen Regiment auch Plöglichkeiten!
,, Die Frau, von der man spricht."
Primus- Palast.
Die Städte und ihre Nöte
Präsident Mulert vom Städtetag äußert sich über den Zwangsabbau
Die tatastrophale Entwicklung der Wirtschaftskrise hat auch die| Beamten geleistet werden, durch mittlere Beamten durchStadtverwaltungen in tiefe Sorgen gestürzt. Durch Notverordnun- führen lassen, was in der Deffentlichkeit immer wieder gefordert gen werden diefe keineswegs gemindert, ihre Beseitigung wahrschein- wurde und sich gut bewährt hat. lich nur unnötig fompliziert. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Mulert, hat über die entstandenen Schwierigkeiten soeben einem Bertreter des Conti- Nachrichten- Büros Mitteilungen gemacht, die nach mehreren Seiten besonderes Intereffe finden dürften. Herr Mulert sagte u. a.:
,, Der Reichskanzler rechnet in seiner legten Erklärung für den Winter mit sieben Millionen Arbeitslosen; ich fürchte, daß diese Zahl nicht zu hoch ist. Reich, Länder und Gemeinden müssen sich sofort auf diese neue gewaltige Aufgabe einstellen. Die Gemeinden wissen, daß für die Sanierung ihrer Haushalte eine energische Selbsthilfe die entscheidende Vorausseßung ist. Die andauernd steigende Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen zwang die Gemeinden schon seit zwei Jahren zu starten Einsparungen, die im Jahre 1930 schägungsweise an 400 Millionen und im bisher abgelaufenen Teil des Jahres 1931 nochmals etwa 450 Millionen Mart betrugen.
Das neue Abbauprogramm bringt weitere Abstriche von etwa 325 Millionen Mart, die, wie die nächsten Wochen zeigen werden, einen schweren Eingriff in das Wirtschaftsleben bedeuten.
Die Gemeinden erkennen an, daß das Reich sich schon jetzt an den Kosten der Wohlfahrtserwerbslosen von etwa 875 millionen Mark mit 60 Millionen Mark beteiligt. Um der Gerechtigkeit millen ist es notwendig, darauf hinzuweisen, daß die Gemeinden ihrerseits zu 165 Millionen Mart beitragen, während die Reichsregierung den den Lasten der Krisenfürsorge des Reichs im laufenden Jahr Gemeindeanteil noch 1930 auf nur 105 Millionen Mart schäßte. Aus dem Abbauprogramm des Städtetages ist ersichtlich, daß die Gemeinden jede nicht lebensnotwendige Aufgabe für die Dauer der Not zurückstellen und alle Hilfsmittel an eigenen Steuern und Ausgabebeschränkungen voll ausnutzen. Dennoch wird es ihnen ohne Hilfe des Reichs nicht möglich sein, die Krise zu überwinden.
Die Angleichung der Gehälter der Gemeinde.
beamten
an vergleichbare Säße der Reichs- und Ländergehälter erfährt bei den Städten keinen Widerspruch. Es kann den Kommunen nur erwünscht sein, wenn über die tatsächlichen Verhältnisse durch objektive und genaue Feststellungen in aller Deffentlichkeit vollständige Klarheit geschaffen wird, damit die eine fachliche Zusammenarbeit vergiftende 2egendenbildung endlich einmal aufhöre. Es ist ummöglich, durch Berallgemeinerung einzelne Fälle der Ge samtheit der Gemeinden zur Laft zu legen. Wie in den meisten Ländern, so sind auch in Preußen alle gefeßlichen Grundlagen für eine Nachprüfung der Gehälter vorhanden. Zuständig sind die Länder. Nachprüfungen find überall vorgenommen worden, zum Teil abgeschlossen, zum Teil im Gange. Die Gemeinden find, wie Maßnahmen der nächsten Zeit erweisen werden, durchaus bereit, be= gründeten Beanstandungen Rechnung zu tragen. Im Ergebnis fann es sich nur um verschwindende Summen handeln, Es ist
Auch in der Frage der Gemeindearbeiterlöhne find die da und dort genannten Zahlen ein charakteristisches Bild für die neuerdings beliebten mahlosen Uebertreibungen. Von einer durchschnittlichen lleberhöhung um 25 bis 30 Proz. fann selbstverständlich keine Rede sein. Die Notverordnung vom 5. Juni bestimmt im Prinzip die Angleichung der Gemeindearbeiterlöhne an die Reichstarife. Soweit es sich um wirklich vergleichbare Tätigkeit handelt, ist dagegen nichts einzuwenden. Daß diese Angleichung mit sozialem Verständnis durchgeführt werden, muß, ist selbstverständlich.
Zu dem Sanierungsprogramm gehört die Konsolidierung der furzfristigen Schulden, die durch den Wohnungsbau und die Unterstügung der Wohlfahrtserwerbslosen entstanden sind und nunmehr den Etat der Städte und den Kapitalmarkt unerträglich belasten.
Der Städtetag hat aus eigener Initiative bereits vor fast zwei Jahren die bekannte Konsolidierungsaktion durch Einrichtung feiner Kreditausfd; üffe eingeleitet, die ausgezeichnete Erfolge erzielt und mehr als 300 millionen Mark umgeschuldet haben. Diese Aktion mußte zum Stillstand kommen und einem erneuten Ansteigen der Kredite Plaz machen, als die fortgesetzte Zunahme der Erwerbslosenlasten und der Rückgang der Einnahmen, wie im Reich, auch jeden gemeindlichen Haushalt über den Haufen merfen. Es ist nicht unbillig, daß die Erleichterungen, die die deutschen Banken durch die internationalen Stillhalte- Berhandlungen erfahren, auch den Gemeinden für die von den Banken einge räumten furzfristigen Kredite nur einen geringen Teil der furzfristigen Auslandskredite der Banten ausmachen. Darüber hinaus liegt eine endgültige Umschuldung im Gesamtinteresse des deutschen Wirtschaftslebens und muß von Reichsregierung und Reichsbank gefördert werden. Reich und Länder müssen die gleichen Abbaumaßnahmen durchführen wie die Gemeinden.
Kriegsopfer und Städtetagprogramm.
Der Bundesvorstand des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen hat Städtetages aufgestellten Sparprogramm Stellung genommen. Nach in einer besonderen Sizung zu dem vom Vorstand des Deutschen diesen Sparvorschlägen soll die nach Reichsrecht begründete gehobene Fürsorge für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene sowie für Sozial- und Kleinrentner grundfäglich beseitigt werden.
Deutschen Städtetages zwar eine Folge der seit längerer Zeit vom Der Bundesvorstand sieht in den Vorschlägen des Vorstandes des Reich geübten Abwälzung sozialer Berpflichtungen nicht zustimmen. auf die Länder und Gemeinden, fann aber den Borschlägen trotzdem
An dem grundsäßlichen Recht der Kriegsopfer auf gehobene Für
Es liegt nicht der geringste Grund vor, ein theatersicheres die zu den Kosten der Wohlfahrtserwerbslosen von 850 bis 900 Mil forge fann der Bundesvorstand umso weniger rütteln laffen, als
Schauspiel zu verfilmen: den bühnenwirksamen Berneuil lasse man ruhig dem Theater.
Im Filmmanuskript wirft die Geschichte von dem Luder weibchen, das ein Leben in Saus und Braus gründlich über hat und nun den Weg zur echten Liebe findet und durch Aufopferung fich den Mann seines Herzens erobert, reichlich explosionsartig. Und das trotz des vorzüglichen, wandlungsreichen Spieles von Maby Christians und der einfühlungsstarken Darstellung von Hans Stume. Unendlich fein gibt er den Morphiumsüchtigen. Um diesen so zeichnen zu fönnen, muß der Mensch Stüme nicht nur Mitleid, sondern auch ein tiefes Berstehen für feelisch frante Menschen haben. Gut find Carl Göz als der zurüdhaltende, alles verstehende Arzt und Otto Ballburg, der nicht nur als Bantier mit der anspruchsvollen Rofotte renommiert, sondern auch als Lieb haber für den Notbehelf tapsig und dumm gutmütig in die Bresche springt. Einen Sondererfolg holt sich Szöte Szafall als altohol freudiger Bater; Bittor Janson führt eine reine Schauspielregie, die freilich den Photographen die Reviera- Landschaft ausnuten läßt.
e. b.
Meine Cousine aus Warschau." Titania Palaft.
Barum dieser Film die Moral bedrohen sollte, wie die Zenjur behörde einmal annahm, ist nach der Umarbeitung nicht mehr zu erfennen. Vielleicht fürchtete man den Franzosen Louis Ber= neuil, der sich im Film noch anstößiger benehmen würde als auf der Bühne. Uebertriebene Angst.
Die Cousine aus Warschau soll die Treue des Ehemanns und des Hausfreundes erproben, ein gefährliches Experiment, ein Spiel mit dem Feuer, das auch die Beteiligten verbrennt. Berneuil, der glänzende Bühnenroutinier, gibt in feinem Lustspiel ein Musterlager flug errechneter Wirkungen. Er arbeitet mit der Andeutungstechnit, sein Dialog funkelt und sucht talte, scharf geschliffene Bointierungen. Es ist ein Brillantfeuerwerk ohne Feuer. Anders liegen die Dinge in diesem Film.
Die Bearbeiter verbreitern die konzentrierte Komödie. Sie gehen durchaus im Sinne des Films vor, wenn sie den Wiz aus dem Dialog in die Situation verlegen, aber bei der Konstruktion diefer Situationen fällt ihnen nichts imponierend Neues ein. Sie begnügen sich mit den erprobten Rezepten. Trogdem erzielen fie Wirkungen, denn der Regisseur Carl Boese hat für den Stoff eine glückliche Hand, er inszeniert ihn leicht und manchmal sogar graziös. Er mischt geschicht Kalauer mit treffenden szenischen Bigen, und er befizt vor allem in Szöke Szafall einen Darsteller von hohen Qualitäten.
Szafall hat sich bisher von jeder Schablone ferngehalten. Er findet Tönungen und lebergänge und ist reich an Nüancen, und in wächst sein Ehemann über den Typ hinaus. Neben ihm Frib Schulz. der Hausfreund, liebenswürdig und jungenshaft. Liane Said spielt die Hauptrolle. Sie ist geloderter in Spiel und Sprache als sonst in Tonfilmen. Tala Birell scheint noch zu sehr in Erinnerungen an Greta Garbo befangen.
F. Sch.
Jubiläum der Genossenschaft. Am 21. September feiert die Ge nossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger ihr 60jähriges Jubiläum. Die Genossenschaft wurde im Jahre 1871 von dem damals in Frankfurt a. M. tätigen Ludwig Barnan gegründet. Die Gedent feier wird in der Frankfurter Festhalle , dem zweitgrößten Saale Deutschlands , unter dem Ehrenpräsidium Gerhart Hauptmanns begangen werden.
durch nichts zu rechtfertigende Behauptung, daß die meisten Oberbürgermeister der Großstädte Ministergehalt bezögen. In Wirklichfriegszeit dieselben, in einzelnen Fällen darüber hinausgehende Be feit handelt es sich um sieben Fälle, die fast durchweg in der Borzüge hatten. Die Oberbürgermeister find Berwaltungschefs und Wirtschaftsführer zugleich. Wenn die wichtigsten Groß städte früher Wert darauf gelegt haben, ihre besonders aus gewählten Führer mit einem Gehalt anzustellen, das dem eines Ministers entsprach, aber wesentlich unter den mitt. lerer Wirtschaftsführer lag, so ist dagegen wenigstens vom Standpunkt der Vergangenheit aus wenig einzuwenden. Die Not der Zeit nötig natürlich auch hier zu Einschränkungen.
Bei dem
Vergleich der mittleren Beamtengehälter
muß man vor allem berücksichtigen, daß die Gemeinden eine große 3ahl von Aufgaben, die in Reich und Ländern von höheren
„ Ingagi." Tierfilm im Mozartsaal.
An afrikanischen Tierfilmen ist kein Mangel, man fann im Gegenteil sagen, wir sind verwöhnt. Das afritanische Tierparadies lodt trotzdem immer wieder neue Tierexpeditionen an. Diesmal ist der obere Kongo das Ziel der Safari; er scheint ebenso reich an Ausbeute zu sein, wie das sonst bevorzugte Ostafrika . Aber die Leiter der Expedition haben es leider mehr auf Jagdruhm als auf intime Tierbeobachtung abgesehen, und so endet denn jebes Zusammentreffen mit den Tieren mit deren Vernichtung. Eine riesige Pythonschlange wird noch eingefangen. Aber Leoparden, Büffel, Flußpferde, Rinozerosse, Löwen und Elefanten müssen ihre Bekanntschaft mit den Weißen jedesmal mit dem Leben bezahlen. Die Grundregel, die bei anderen Tiererpeditionen längst sich durchgesetzt hat: Du sollst mit der Kamera und nicht mit der Büchse jagen, wird hier stritte vernachlässigt. Leider kommen auch die an sich hervorragenden Aufnahmen des Kameramannes Edward Joyce infolge des verwendeten Materials nicht gut heraus.
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Hatte man schon bei der Kostümierung der Neger und mehr noch bei den aufregenden Löwenjagden, bei denen wieder einmal ein Beteiligter, diesmal ein Kameramann, verlegt wird, den Eindruck, daß die Natur forrigiert sei, so wurde dies zur Gewißheit im letzten Teil des Films. Das Neue, die Ueberraschung dieser Expedition ist der Ingagi,„ der Herr der Wildnis": der Gorilla. Dieser größte und gewaltigste aller Menschenaffen er wird bis 7 Zentner schwer und 2,40 Meter hoch ist viel seltener und schwerer zugänglich als die häufigeren und ihm verwandten Schimpansen. Es gelang aber, verschiedene Exemplare vor die Kamera zu bekommen, das größte murde natürlich abgeschossen. Nun wird bei diesen Szenen offenbar Theater gespielt. Die nadten Negerweiber, die im unmittelbaren Bereich des Gorillas auf Kräutersuche gehen, vor allem aber der Raub und die Entführung einer Negerin durch den riesigen Gorillamann sind zweifellos gestellte Szenen und was schlimmer ist, fie find gemachi und mider die Wahrheit. Kein ernsthafter Forscher hat die alten Anekdoten vom Frauenraub der großen Affen bestätigen fönnen. Leider sind die Bilder auch so unklar, daß man Genaueres nicht unterscheiden fann.
Es ist schade, daß die Expedition sich nicht darauf beschränkt hat, die Natur zu belauschen, sondern sie sensationell ausbeuten wollte. Ungeschminkte Gorillabilder hätten sie allein schon gelohnt.
D.
durch weitgehenden Abbau der Reichsversorgung und Anrechnung der Renten auf die Arbeitslosenunterstützung die Not unter den Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen schon in vielen Nach den letzten Notverordnungen nun auch noch den Anspruch auf Fällen bis ins Unerträgliche gesteigert worden ist. angemessene Fürsorge zu unterbinden, würde ein völliges Hinabdrücken der Kriegsbeschädigten- und Kriegerhinterbliebenenfürsorge auf den Stand der alten Armenfürsorge bedeuten. Der Bundesvorstand des Reichsbundes muß an der festhalten, im besonderen eine ausreichende Seilfürsorge für die unerläßlichen Pflicht der Träger der öffentlichen Fürsorge Kriegerhinterbliebenen und eine ausreichende Jugend und Be. rufsfürsorge für die Kriegermaisen und Kinder Kriegsbeschädigter sicherzustellen. Er muß deshalb die Borschläge des Deutschen Städtetages auf Einschränkung der öffentlichen Fürsorge unter allen Umständen ablehnen.
Zum erstenmal ist gestern eine Aufführung der Bayreuther Festspiele
durch Rundfunk übertragen worden: Tristan und Isolde unter Furtwänglers Leitung mit Nanny Larsen- Todsen, Bistor, Bockelmann, Manoparda in den Hauptrollen. Die Uebertragung, an deren technisch- atustische Vorbereitung sehr viel Mühe gewandt worden war, ist über jede Erwartung gelungen, nicht gur, was Ausgeglichenheit des herrlichen Orchesterklangs, sondern vor allem auch, was Deutlichkeit und Klarheit des gesungenen Wortes betrifft. Seltene Gelegenheit für die Rundfunkhörerschaft, von Wagners Wert ein Klangbild von solcher Vollkommenheit zu empfangen. Erste Gelegenheit für die Welt, Bayreuth im Rundfunk zu hören. Das Interesse für diese Uebertragung war so groß wie noch nie für ein künstlerisches Rundfunkereignis. Durch 200 deutsche, europäische, außereuropäische Sender wurde es in der Tat über die halbe Erde verbreitet. Die Millionenzahl der Hörer, für die gestern in Bayreuth gesungen und gespielt worden ist, läßt sich nicht annähernd schäzen; die welt- fulturelle Bedeutung des Ereignisses, das diese Tristan- Sendung in der Geschichte des Rundfunks bildet, tann nicht hoch genug bewertet werden. K. P.
Eine Million Versicherungssumme. Die Versicherungssumme, die jetzt für die beim Brande des Münchener Glaspalastes vernichteten Bilder der deutschen Romantit zur Auss zahlung tommt, beträgt insgesamt 1050 000 mark. Den höchsten Betrag erreicht darunter Morig von Schwinds Brautfahrt aus der Badischen Kunsthalle in Karlsruhe : 41 000 mart. Die Beträge achter: die Glaspalastleitung hatte die Leihgaben für die Romantik beruhen auf der Schäzung des jezigen Handelsmertes durch Guts Ausstellung bei zwei deutschen Gesellschaften versichert, die zu 100 Broz. bei einer Londoner Gesellschaft rüdnersichert waren. Die
Besizer der Kunstwerke haben meist die Schäßungssummen, die B. einige Male auch unter dem angegebenen Werte lagen 3 28. murde die Schäßung für ein Hauptwert Joseph Anton Kochs um 15 000 Mart herabgesetzt anzunehmen sich bereit erklärt.
Senfung der Theatereintrittspreise in Dresden . Die deutschen Bühnen fönnen nur dann auf einen stärkeren Besuch rechnen, wenn neben einer forgfältigen Spielplangestaltung die Eintrittspreise erheblich gesenkt werden. In richtiger Erkenntnis der Sachlage haben die Dresdener Staatstheater die Preise auf allen Bläzen mit fofortiger Wirtung um 20 Proz. gesenkt.