außen gemachten Vorschlages einer Verminderung der Arbeitslofenunterstützung um zehn Prozent. Unter den Kabinettsmitgliedern, die ihre Zustimmung zu einer solchen Verminderung unbedingt verweigern, sind der Staatssekretär des Aeußeren Henderson, der Präsident des Handelsamtes Graham, der Wohlfahrtsminister Greenwood, der Erste Lord der Admiralität Alexander, der Landwirtschaftsminister 2 ddison und der Erste Kommiffar für öffentliche Arbeiten, Lansbury .
Das wahrscheinlichste Ergebnis der neuen Lage ist die Bildung einer konservativen Regierung mit garantiertem Beistand der Liberalen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit einer Koalitionsregierung mit Baldwin als Premierminister. Wenn ein Koalitionsministerium ge= bildet werden sollte, ist es möglich, wenn auch nicht wahr= fcheinlich, daß einige Mitglieder der Arbeiterregierung ihm auf Grund persönlichen Entschlusses für die Dauer der Notperiode" beitreten werden. Der konservative Führer Baldwin und Sir Herbert Samuel, der während der Krankheit Lloyd Georges die Liberale Partei führte, sind ersucht worden, sich heute vormittag zum König in den Buckingham Palast zu begeben. Das Arbeiterblatt erklärt, in der Streitfrage über die Sparsamfeitsmaßnahmen habe zwischen der Konservativen und der Liberalen Bartei vollständige Einigkeit geherrscht, und Lloyd George habe von seinem Krantenlager aus sein volles Einverständnis mit der Haltung der beiden liberalen Führer, Sir Herbert Samuel und Sir Donald Maclean , befundet. In einem langen in großer Aufmachung erscheinenden Leitartikel erhebt ,, Daily Herald" Einspruch gegen den selbst mörderischen Versuch, den Arbeitslofen und den Arbeitern Geld zu entziehen", und sagt, eine solche Maßnahme werde die bestehende Depression nur noch verschlimmern. Der bewegte Sonntag.
London , 24. Auguft.( Eigenbericht.) Der König hatte sofort nach seiner Rückkehr aus Schottland eine längere Unterredung mit Macdonald. Anschließend ließ sich der König auf Veranlassung Macdonalds von den Führern der Liberalen und der Konservativen deren Auffassung vortragen. Abends sieben Uhr trat das Kabinett zusammen. Es befaßte sich hauptsächlich mit den Antworten der Liberalen und Konservativen auf den neuen Sparentwurf der Regierung. Um 11 Uhr abends begab sich Macdonald wiederum zum König, wo er nach einer Biertelstunde in die Kabinettssigung zurüdkehrte. Später hatte er eine Unterredung mit Baldwin, Chamberlain und Herbert Samuel . Es war
seit dem Kriege und dem großen Generalstreif von 1926 das erftemal, daß das englische Kabinett eine Sonntagsfihung abhielt. Die Anteilnahme des Volkes an der politischen Entwidlung ist außerordentlich stark. Große Menschenansammlungen standen am Sonntag sowohl vor dem Buckingham- Palast als auch in der Downing Street ; der Rundfunk unterbrach am Sonntagabend alle halbe Stunde seine Unterhaltungsdarbietungen und verbreitete Mel dungen über die Kabinettskrise.
27 Monate Labour- Regierung. Das jetzt zurückgetretene Kabinett Macdonald war die zweite Arbeiterregierung in der Geschichte Großbritanniens . Sie war eine Minderheitsregierung, der etwa fünfzehn Stimmen an der absoluten Parlamentsmehrheit fehlten, während das erste Kabinett Macdonald, das vom Januar bis Oktober 1924 am Ruder war, mur fiber weniger als ein Drittel der Barlaments size verfügte. Diese zweite Regierung Macdonald wurde im Juni 1929 im Anschluß an die allgemeinen Wahlen gebildet, bei denen die Kon servativen, die fast fünf Jahre lang über fast zwei Drittel aller Barlamentssige verfügt hatten, nicht nur die absolute Mehrheit verloren, sondern sogar um 20 Size schwächer zurückkehrten als die Arbeiterpartei.
Das 3ünglein an der Waage bildete die zahlenmäßig viel
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Frankfurt a. M., 24. August.( Eigenbericht.) Der Reichsjugendtag der Sozialistischen Arbeiterjugend fizender der Sozialistischen Jugendinternationale, der in seinen Aus= fand am Sonntag mit einer mächtigen Demonstration führungen u. a. auch auf die enge Berbundenheit der deutschen und feinen Abschluß. Die gewaltige Schar von jungen sozialistischen österreichischen Arbeiterjugend hinwies und Grüße von der blauen Menschen, die am Sontagnachmittag vom Opernplay in Franfurt Donau überbrachte. am Main durch die Hauptstraßen zum Stadion 30g, war eine einzige Manifestation für Frieden, Abrüstung und Bölferverständigung. Von Zehntausenden begrüßt, demonftrierten die jungen Arbeiter aller deutschen Gaue für Demokratie gegen Faschismus und Kriegsgefahr. Mehr als zwei Stunden dauerte der Zug, an dessen Spize der Parteivorsitzende Hans Bogel und Paul Löbe marschierten.
Mit ungeheurer Begeisterung wurde die junge Armee des Mit ungeheurer Begeisterung wurde die junge Armee des Friedens und des Sozialismus bei ihrem Einmarsch ins Stadion begrüßt, wo bereits Tausende die Ränge der Arena füllten. Als Fanfaren den Beginn der großen internationalen Rundgebung ankündigten, waren mehr als 50 000 Menschen anwesend.
Zuerst sprach J. N. Albarda, Amsterdam , der Vorsitzende der holländischen Sozialdemokratie und der gemeinsamen Abrüstungskommission des Internationalen Gewerkschaftsbundes und der Sozialistischen Arbeiterinternationale. Er erinnerte die versammelte Jugend daran, daß ihr in erster Linie die Aufgabe zu falle, den Friedensgedanten hochzuhalten und zu verteidigen, denn nicht nur in Frankreich und Italien , sondern auch in Deutschland seien viele Kräfte am Werke, deren herausforderndes Auftreten die Gefahren des Krieges in sich berge.
Mit lebhaftem Jubel begrüßt, bestieg darauf Reichstagspräsident Löbe die Rednertribüne. Er richtete sich in der Hauptsache an die Jugend, die er zum treuen Aushalten an dem sozialistischen Gedanken aufforderte. Verständigung und Zusammenschluß ſei für alle Werktätigen das Gebot der Stunde. Denn die große Hoffnung, der Völkerbund , sei noch lange fein Bund der Völker, sondern höchstens ein Bund der Regierungen. Eine der Hauptforderungen der arbeitenden Bevölkerung sei die Abrüstung. Auf diesem Gebiete sei bisher trotz einer Ueberzahl von Verhand lungen und Konferenzen so gut wie gar nichts erzielt worden, und erst, wenn die Völker die Abrüstung erzwungen hätten, sei der Weg zum wahren Frieden frei.„ Wir stehen nicht allein in der Not. Neben uns leiden Millionen, aber fämpfen auch Millionen gemeinsam für Freiheit und Erlösung. Als ich hierher marschiert bin, riefen mir zwei Kommunisten Rot Front !" zu. Ich antwortete ihnen:„ Hier kommt sie, die rofe Front. Seht diese Menschen, lauter Proletarierkinder. Es gibt feine größere rote Front als unsere Front!"( Stürmischer Beifall.)
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Die Kundgebung flang aus mit der Aufführung des Maffenfestspiels„ Das Weltenrad sind wir", das von 600 Teilnehmern des Reichszeltlagers Namedij der Sozialistischen Arbeiterjugend unter starkem Beifall aufgeführt wurde. Mit dem Gesang der Internationale schloß die Veranstaltung.
Hochwasser und Seuchen
Schreckensnachrichten aus dem chinesischen Ueberschwemmungsgebiet
Aus dem chinesischen Ueberschwemmungsgebiet sind neue Schreckensnachrichten eingegangen. Von den Fluten des Yangtse find infolge eines Deichbruches die Iüchtlingsbaraden in Wuchang ( bei Hankau ) fortgerissen worden. Hierbei sind etwa tausend Menschen umgekommen. In Hankau selbst stürzten am Sonnabend und Sonntag zwei weitere Hotels ein, wobei gleichfalls viele Menschen umkamen. Der chinesische Gesundheitsminister erklärte, daß die Bewohner in dem Gebiete von Hankau , die dem Hochwasser noch nicht zum Opfer gefallen find an Typhus, Cholera, Malaria und Ruhr wie die Fliegen dahinsterben, und dan die Lage von Stunde zu Stunde furchtbarer werde. Augenzeugen berichten, daß die Meldungen, nach denen Hunderttausende in den Fluten des Yangtse extrunken feien, durchaus nicht übertrichen sind, und eine Regie. rungserklärung besagt, daß ein Drittel der Bewohner von Wuhan , dem dichtbevölkertsten von ganz China , entweder tot, hoffnungslos erkrankt oder dem sicheren Sungertode preisgegeben sind. Eine inter
tieinere liberale Frattion, die unter Führung von Lloyd George Oberleutnant Wendt geflohen.
die Regierung grundsäglich gegen die Konservativen unterstützte, diese Hilfe jedoch immer wieder möglichst teuer verkaufte. In mehreren Fällen erklärte Lloyd George sogar die ihm gemachten 3ugeständnisse für ungenügend und versuchte, gemeinsam mit ben Konservativen, die Arbeiterregierung zu stürzen. Bei diesen Gelegenheiten aber rebellierten einige Liberale, die sich der Stimme enthielten oder gar für Macdonald stimmten, so daß die Regierung bisher alle Abstimmungsflippen im Parlament zu überwinden vermochte. Wiederum waren einige Liberale mit der Tolerierungspolitik Lloyd Georges gegenüber Macdonald unzu frieden und spalteten sich im Frühsommer 1931 unter Führung von Sir Jones Simon von der Lloyd- George- Fraktion ab.
An inneren Konflitten hat es in der Arbeiterregierung und in der Arbeiterpartei wegen verschiedener Regierungsmaßnahmen ebenfalls nicht gefehlt. Abgesehen von der linksradikalen Marton Gruppe der Unabhängigen Arbeiterpartei, die der Regierung besonders seit einem Jahr dauernd Schwierigkeiten bereitete und vor Disziplinbrüchen schwerster Art nicht zurüd schreckte, mußten im Laufe der letzten anderthalb Jahre miederholt Personalveränderungen im Kabinett vorgenommen merden.
So trat der Unterrichtsminister Trevelyan zurüd, weil er mit der Abschwächung einer Schulvorlage, die auf Verlangen der Liberalen vorgenommen wurde, nicht einverstanden war, ebenso mußt J. S. Thomas seine ursprüngliche Aufgabe als Arbeitsbeschaffungsminister, die er mit nicht genügendem Erfolg durchführte, gegen den Bosten eines Staatssekretärs für die Dominien eintauschen. Es sei auch an den Rücktritt des jungen ehrgeizigen Unterstaatsfetretärs Sir Oswald Mosley erinnert, der bald danach mit vier anderen Labour- Abgeordneten aus der Arbeiterfraktion aus. schied und eine eigene Partei mit faschistischem Einschlag ins Leben zu rufen versuchte.
Endlich seien noch die dauernden Schwierigkeiten erwähnt, die bas feudale, vom Volfe nicht gewählte Oberhaus der Arbeiter regierung bereitete, indem fast jede Vorlage, die diese mit Erfolg im Unterhaus durchgesetzt hatte, von den konservativen Lords entweder stark verwässert oder sogar abgelehnt wurde, was eine er hebliche Berzögerung ihres Infrafttretens zur Folge hatte.
Vom Wasserfall mitgeriffen.
Drei Menschen in einem Staubecken umgekommen.
Stodholm. 24. Auguff.
Scheringer will eine„ Rote Armee " aufziehen.
Stettin , 24. Auguft.( Eigenbericht.)
Der ehemaliçe Reichswehroberleutnant Wendt, der in dem Leipziger Reichswehrprozeß zu mehreren Monaten Festung verurteilt wurde und diese Strafe bereits seit mehreren Wochen in Gollnow verbüßte, ist am Sonnabendnachmittag von einem zweistündigen Stadturlaub nicht in das Festungsgebäude zurückgekehrt. Man vermutet, daß er von Freunden mit einem Auto abgeholt worden ist und sich jetzt verstedt hält.
In Gollnow scheinen überhaupt eigenartige Dinge vorzugehen. Dieser Tage wurden in der Zelle des ebenfalls zu mehreren Monaten Festung verurteilten Leutnants Scheringer, der inzwischen zur KPD. übergetreten ist, mehrere Briefabschriften gefunden, die Scheringer an aktive Reichswehroffiziere gerichtet hat, und in denen er die Bildung einer roten Armee" in Deutschiand propagiert.
Scheringer hatte ursprünglich die Absicht, sich nach Verbüßung seiner Festungshaft, die in etwa drei Wochen abläuft, nach Sowjetrußland zu begeben, um dort in die rote Armee ein
zutreten.
Bon diesem Plan hat ihn jedoch der inzwischen geflüchtete Oberleutnant Wendt abgebracht. Scheringers Absicht war deshalb, in Deutschland selbst den Aufbau einer„ roten Befreiungsarmee" in die Wege zu leiten. In unterrichteten Kreisen spricht man davon, daß Scheringer nicht normal ist.
Delweiber bei Hugenberg.
Buffong gegen Kriegt.
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Das Delweib ist in einer Novelle von Gottfried Keller ein schmuziges Weib, das immer verleumdet und denunziert. Friedrich Hussong sieht überall„ Delweiber":
Unsere deutsche Republik ist größer als Gottfried Kellers schweizerische. So haben wir denn auch mehr Delmeiber", die aus Gesinnungsschnüffelei und Denunziation mit Luft ein un sauberes Gewerbe machen, das, wie die Geschichte lehrt, seit Jahrtausenden eine Begleiterscheinung besonders der Demofratie ist.
Es ist wieder einmal an der Zeit, im Interesse der öffent lichen Sauberfeit auf die Gefahr hinzuweisen, die hier droht, die unser politisches Leben schon bis ins tiefste vergiftet und die ins besondere das lagte durch die Notverordnungspolitik ohnehin schmer erschütterte Ansehen der Bresse durch die Breise selbst tödlich gefährdet.
Man denfe nur an den ungeheuerlichen Mißbrauch, den unsere publizistischen Delmeiber mit der Breffenotver ordmung nicht ohne Erfolg verübt haben, an die Denunzia tionen pon 3eitungen gegen Zeitungen.
Ein entsetzliches Unglüd, das drei Menschenleben forderte, ereignete sich geffern in einem Staubeden des Elektrizitätswertes Karsefors bei Laholm in Südschweden. Ein Herr war mit zwei Damen zusammen in das seit einiger Zeit frodengelegte Beden hinabgestiegen, um die Anlagen zu photographieren, als plöhlich Zur felben Stunde, wie dieses, erschien in der Kreuz die Schleuse geöffnet wurde und eine gewaltige Waffer- 3eitung" ein Aufsaß, worin über die angebliche Landwirtschaftsmenge die drei Menschen mit sich riß. Alle drei famen in den feindlichkeit der Sozialdemokratie geklagt wird. Dort heißt es Fluten um, Awörtlich ane
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nationale Hilfsexpedition ist den Yangtse hinauf nach Hankau abgegangen.
Der Sonderkorrespondent des Reuterbüros, der das Ueberschwemmungsgebiet in Hankau und Wutschang besucht hat, meldet erschütternde Einzelheiten über die dortige Lage. Nach seinem Be richt sind mindestens 10 000 Personen zugrunde gegangen, 400 000 sind obdachlos. Dysenterie und Typhus fordern täglich neue Opfer, und die Aerzte fürchten, daß beim zurückgehen der Gewässer schwere spiegel, der schon ungefähr 18 Meter über dem normalen Stand ist, noch unausgesetzt. In der Organisation der Ernährung der zahllosen hungernden und mittellosen Menschen sind bisher an scheinend feine Fortschritte gemacht worden. Im Chinesenviertel von Hankau stellte der Korrespondent jest, daß das Wasser drei bis fünf Meter hoch stand. Der Berkehr wird mit Hilfe von Rähnen, Dschunten und Motorbooten vollzogen. Tausende von einstöckigen Häusern sind vom Wasser bedeckt, und täglich stürzen Gebäude ein. Die Militärbehörden haben Taufende von Flüchtlingen wegen der Einsturzgefahr von den Dächern entfernt, aber Tausende befinden sich noch dort und erwarten teilnahmslos ihr Schicksal. Unglücklicherweise hatte sich die abergläubische Vorstellung unter ihnen verbreitet, daß Hankau zum Untergang bestimmt jet, worauf ihre Apathie zurückzuführen ſein dürfte.
Von der Sozialdemokratie Einsicht zu erwarten, ist verfehlt, und ebenso, daß sie sich Ermahnungen etwa doch zugänglich zeigen fönnte, nein, nur mit staatlichem 3wang ist ihr beizukommen, in diesem Falle mit entsprechender Ausgestaltung der Braffenotverordnung. Rundheraus gesagt, es muß möglich werden, daß das Reich sozialdemokratische Amtsinhaber in den Ländern zwingen fann, auch sozialdemokratische Zeitungen zu verbieten. Solange das nicht der Fall sein kann, wird die sozialdemokratische Landwirtschaftsheẞze noch flobiger werden.
Daß dieser Artikel gleichzeitg mit dem des Herrn Hussong er-menschlich tief verständliche Neigung, lieber Gottfried Keller schien, war ein nicht vorauszusehender Betriebsunfall. Aber die als die Hugenberg- Presse zu lesen, hat Herrn Hussong einen viel schlimmeren Streich gespielt. Er meiß infolgedessen nicht, daß sein Kollege im Hause Hugenberg, Dr. Kriegt, neulich in einem hochpolitischen Leitartikel feierlich und pathetisch ein Verbot des ,, Vorwärts" gefordert hat.
Herr Hussong sieht die„ Delweiber" überall, nur dort nicht, wo sie sind!
Schweres Verkehrsunglück.
Bollbefester Kraftwagen anhängerumgestürzt.- 150 Meter
mitgeschleift.
Wuppertal , 24. Auguft. Am Sonntagvormiffag gegen 7 Uhr ereignete sich in Bohwinkel ein schweres Berkehrsunglüd. Ein Lafffraftwagen mit Anhänger, der Kommunisten aus Biersen zu einer Tagung nach Wuppertal brachte, gerief auf der Solinger Straße ins Schleudern. Der Anhänger stürzte um und wurde etwa 150 meter weit mitgeschleift. 3wölf Personen wurden schwer, davon einige lebensgefährlich, verleht, während 16 Personen leicht verlegt wurden. 26 Berletzte wurden dem Städtischen Krankenhaus in Elberfeld zugeführt. Der Kraftwagenführer wurde festgenommen. Der Kraftwagen war mit insgesamt 102 Personen befeht. Im Krankenhaus ist inzwischen einem der Berlehten eine Hand amputiert worden. Das Befinden einiger weiterer Berunglüdfer gibt zu Besorgnissen Anlaß.
Der verunglückte Kraftwagen wurde von einem seit längerer Zeit erwerbslosen Chauffeur gesteuert. Plöglich versagten am Motorwagen die Bremsen, so daß der Anhänger, der feine Bremsen hatte, auf der start abfallenden Straße ins Schleudern fam. Die Insassen des Anhängers flogen in einer S- Kurve alle auf eine Seite, so daß der Wagen das Uebergewicht betam und schließ= lich in der Nähe der Friedrichstraße umtippte. Sämtliche Infalſen wurden mit Stühlen und Bänten vom Bagen geschleudert. Der Chauffeur versuchte vergebens, den Wagen zum Stehen zu bringen, was ihm erst nach 150 Metern gelang. Die freiwillige Sanitätsfolonne, Schupo, Feuerwehr und sämtliche Bohminfler Aerzte waren in fürzester Zeit zur Stelle. Die Unfallkommission stellte fest ,, daß der Wagen für eine solche Fahrt und für eine so große Menschenzahl nicht geeignet war. Wagenführer und Beifahrer wurden ver haftet.