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Grada Berlin   sendet:

Rundfunk/ Volk/ Staat

In seiner Ansprache bei der Eröffnung der Fun! wusstellung betonte der Rundfunkkommissar Dr. Hans Bredow  , daß der Anschluß an den Rundfunk für jeden einzelnen heute eine Lebensnotwendigkeit geworden sei. Wer mit dem Bolt, dem Staat und der Gemeinschaft denke, könne nicht mehr auf ihn verzichten, wenn er nicht Gefahr laufen wolle, aus dem Gesamtleben der Deffentlichkeit, in das auch sein eigenes Leben eingeschlossen sei, herausgelöst zu werden. Gerade die letzten Krijen­wochen hätten wieder den Beweis dafür erbracht, eine wie wichtige Stüße allen Gemeinschaftslebens der Rundfunk bedeute. Deshalb hätten Reich, Staat und Funkwirtschaft die Pflicht, alles zur Ver­breitung des Rundfunks zu tun.

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Diese Feststellungen und Wünsche wird jeder unterschreiben fönnen. Der Rundfunk ist heute ich habe den Vergleich an dieser Stelle schon wiederholt gebraucht dem Menschen ebenso mesentliches Lebensbedürfnis wie Wasserleitung, Gas- und Elektrizi tätsversorgung. Die Zahl der Teilnehmer ist zwar trotz der Krisen­zeit gestiegen: wir hatten im Juli 1930 etwa 3 Millionen Hörer, am 1. Januar 1931 3% Millionen, an diesem 1. Juli 3% Millios nen. Doch erst, wenn die Zahl drei bis viermal so groß wäre, dürfte jeder Deutsche die Möglichkeit haben, sich nach Bedarf und Belieben der großen Funtgemeinschaft, die nicht nur Bolts­gemeinschaft, sondern Böltergemeinschaft ist, anzu­schließen. Das Bedürfnis danach ist bei der Mehrzahl längst vor­handen; aber die Mittel fehlen. Verbilligung der Empfangsgeräte, vor allem Standardisierung der gangbarsten Typen, kann hier viel helfen. Diese Verbilligung ist zum Teil schon eingetreten und dank ihrer ist wahrscheinlich trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage ein

eignung und besondere Begabung des einzelnen felber zu erkennen, in größerem Maße jedenfalls, als es bisher geschieht. Das soll in diesem Zusammenhang kein Vorwurf sein. Das Verlangen nach dem" Star" hat das Publikum aus Theater und Film mitgebracht; daß der Rundfunk ihm gern ent­spricht, weil er hier auf eine ihm bequeme Weise seinem Publikum gefällig sein kann, ist natürlich. Nur darf nicht als Begründung gegen eine Verminderung der Rundfunk- Teilnehmergebühren der Einwand erhoben werden, daß damit eine Senfung des Programm­niveaus oder wirtschaftliche Berschlechterungen für die kleinen Ver­diener am Rundfunk zur Folge haben müßte. Solche Einwände find auf jeden Fall unzutreffend.

Die immer ungünstigeren wirtschaftlichen Verhältnisse ließen es angezeigt erscheinen, gerade anläßlich der Funkausstellung, die in der Hauptsache doch eine Messe für fertige Apparate und Laut sprecher ist, darauf hinzuweisen, wie viele heute überhaupt noch von der tönenden Welle sehr gegen ihren Willen abgeschnitten sind. Die deutschen Sendegesellschaften, die in einem kleinen Teil der Ausstellung die Kulturarbeit des Rundfunks der technischen Leistung gegenüberstellen, dürfen aber nie vergessen, daß doch erst die tu l-

Das neile Buch

Kinder vor Gericht

turelle Auswertung, nicht die technische Entwicklung die wahre Bedeutung des Rundfunks bestimmt. Je stärker der Runds funt alle Voltsteile mit seinen geistigen Kräften durchdringt, desto größer wird auch das Interesse an seiner technischen Vervollkomm nung sein, desto leichter wird ihm diese gemacht werden.

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Eine Voranzeige der Funkstunde verdient Erwähnung; darin heißt es: Im Einverständnis mit der   Berliner Funkstunde bildet die Internationale Artiſtenloge, ähnlich der Bühnen genossenschaft, eine Funkgemeinschaft engagements loser Artisten, die in eigener Regie Vortragsfolgen und Kabarettabende vorbereitet, um sie als geschlossenes Ensemble in der Funkstunde zur Sendung zu bringen. Die Funkstunde wird diese Maßnahme der Internationalen Artiſtenloge geçen die En­gagementslosigkeit ebenfalls in weitestem Maße unterſtüzen und hat sich bereit erklärt, etwa alle vier Wochen die Funkgemeinschaft engagementsloser Artisten zu engagieren und die Regie nach funki­schen Gesichtspunkten zu unterstützen. Der erste Vortragsabend findet im September statt."

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten verdient diese Maßnahme unbedingt Anerkennung. Ob allein eine Beratung nach funkischen Gesichtspunkten" genügen wird, um wirksame Hör- Aufführungen zu schaffen, wird sich erst nach der ersten Veranstaltung vor dem  Berliner Mikrophon sagen lassen.

Tes.

fleinen Kindern im Durchschnittsalter von zehn Jahren, die vor einem Jahrhundert von   Jamaika nach einem Erdbeben von ihren Eltern nach England geschickt werden. Sie geraten unterwegs cuf ein Piratenschiff und fommen schließlich in England an. Gerettet

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Anstieg der Teilnehmerzahl zu verbuchen. Doch die Anschaffung logie, Pädagogit eine neue, aber noch recht undurchfichtige Welt Rerls, als gute Onfels, mit denen sich freundschaftlich, ja herrlich

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Wie die Psychoanalyse die Welt des Unterbewußtseins in jedem Menschen entdeckt hat, so hat auch die moderne Dichtung, Psycho­des Oberbewußtseins im Kinde entdeckt. Wie reagiert das Kind auf die Eindrücke der Außenwelt, und wie sehen sich seine natür­lichen Empfindungen mit der Betrachtungsweise der Erwachsenen mit Detektorapparaten empfangen. Diese Hörer sind, was die Wiedergabequalität der Sendungen betrifft, jogar keineswegs nüglich und schädlich, wichtig und unwichtig aufgehört haben, die schlecht daran; mit Detektorapparat und Kopfhörern haben sie im Realität anders zu sehen, als es die gesellschaftliche Beschränkung allgemeinen einen flangechteren und bestimmt einen störungsfreie- gestattet. Daß das Leben des Kindes etwas ganz anderes ist als ren Empfang als die Befiger der gebräuchlichsten größeren Apparat. Leben von Erwachsenen in verkleinertem Maßstab, ist eine Ent­und Lautsprechertypen. Ein Detektorapparat aber ist von einiger- deckung, die gerade von Dichtern neue Aufschlüsse erwarten läßt. maßen geschickten Händen rasch selbst zusammengebastelt. An der Es gibt daher eine neue Kinderliteratur, die uns die Psyche des Unmöglichkeit, eine Empfangsanlage zu beschaffen, wird also bei Kindes, die unbewußte Triebhaftigkeit neben der durchtriebenen der verhältnismäßig günstigen Verteilung der Sender über   Deutsch Schläue in einer Verbindung zeigt, durch die uns die Undurchdring­land die Teilnahme am Rundfunk selten scheitern. Wohl aber an lichkeit des findlichen Denkens bewußt wird. den zu hohen Gebühren für diese Teilnahme.

eines brauchbaren Drei- Röhren- Gerätes erfordert immerhin noch eine Kapitalfräftigkeit, die in den Kreisen der Durchschnittsverdiener faum noch und in denen der Arbeitslosen bestimmt nicht vorhanden ist. Es stellt sich denn auch heraus, daß rund 15 Broz. aller Hörer auseinander, die durch die Scheidung der Dinge in gut und böse, sich das Genic. Emily ersticht in einem Anfall von Furcht und

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Wenn vorher gesagt wurde, daß die Berbilligung der Empfangs. geräte trotz der schlechten Zeiten zum Anwachsen der Hörerzahl g führt habe, so ist doch dieser Anstieg feineswegs allein dadurch entstanden. Ganz gewiß hat die neue Bestimmung, der zufolge Erwerbslosen unter bestimmten Bedingungen fie müssen fie müssen bereits seit mindestens einem halben Jahr Rundfunkteilnehmer sein die Monatsgebühren erlassen werden, manchem Mut ge­macht, sich eine Rundfunkempfangsanlage zu schaffen, der sonst darauf verzichtet hätte. Der erhöhten Teilnehmerzahl stehen unter den gegenwärtigen Berhältnissen wahrscheinlich feine erhöhten Bei tragseinnahmen gegenüber. Aber ohne diefes felbstverständliche und, mie uns scheint, noch viel zu geringe Entgegenkommen gegen diese ärmsten unserer Mitmenschen, wären Einnahmen und Teilnehmer zahlen wahrscheinlich beträchtlich gejunten. Der Erwerbslose wäre gezwungen gewesen, den Rundfunkempfang aufzugeben. Viele andere aber hätten bei der Unsicherheit der Lage von vornherein darauf verzichtet.

,, Wer mit dem Volt, dem Staat und der Gemeinschaft denkt, fann nicht auf den Rundfunk verzichten"; diese Erkenntnis enthält die zwingende Forderung nach schleuniger Ge bührenherabiehung. Es ist Pflicht, jedem einzelnen Staatsbürger die Möglichkeit zu geben, mit Bolt, Staat und Ge­meinschaft zu denken. Dieser Pflicht dürfte sich um so leichter nach fommen lassen, als ihre Erfüllung wohl faum zu einem Verlust an Teilnehmerçebühren führen würde. Denn das Bedürfnis nach An­schluß an das Rundfunknek, nach Anschluß an die große, von ihm umsponnene Gemeinschaft, muß zwar aus zwingender Not heraus noch vielfach unbefriedigt bleiben, aber es ist vorhanden. Gerade heute, wo für sehr viele Menschen alles, was nicht unbedingt zur Erhaltung des Lebens notwendig ist, einen unerschminglich geworde nen Lugus darstellt, würde eine wesentliche Serabsehung der Teil­nehmergebühren sehr wahrscheinlich einen überraschenden Zustrom an Hörern zur Folge haben.

Wenn aber wirklich ein Gebührenrüdçang zu einem Abbau der Spigengehälter und der Stargagen führen würde, so wäre damit fein allgemeines Interesse geschädigt. Sparmaß nahmen am falschen Plaz, Reduzierung der fleinen Gehälter, Menschenersatz durch Schallplatten, sind bei den Sendegesellschaften nicht nötig und werden nicht nötig sein. Erst recht braucht feine Verschlechterung der Programme einzutreten. Allerdings würde die Notwendigteit zu Einsparungen ein Prüfstein für alle werden, die bei den Rundfunksendern an leitender Stelle stehen und denen die heutige Kapitalfräftigkeit die Programmgestaltung sehr er­leichtert. Heute ist für hervorragende künstlerische Darbietungen im allgemeinen nur eine Auswahl aus sehr bewährten, in ihrem Typ abgestempelten Kräften nötig; dann aber hieße es, Funt.

In dieser Literatur nimmt der Roman ,, Ein Sturmwind Richard Hughes einen besonderen Rang ein. Dieses Buch ist oon Jamaita"( Berlag Erich   Reiß) von dem englischen Dichter in mancher Hinsicht wirklich außergewöhnlich. Wäre Hughes als Dichter imstande, seine Vision vom Kinde mit lebendigeren seinder­gestalten zu erfüllen, so hätte sein Wert sicher hohen Rang. Leider gestalten zu erfüllen, so hätte sein Wert sicher hohen Rang. Leider ist das aber nicht der Fall. Hughes erzählt des Schicksal von sieben

wie die Erwachsenen meinen; nur daß die Kinder nichts von einer Gefahr gemerkt haben und daher auch keine Rettung erleben. In ihrem Kopfe malten sich die Piraten, die ja auch wirklich ziem­lich harmlose Wegelagerer auf Meeresstraßen waren, als gute leben ließ. Zwei Verbrechen wurden auf den Reisen begangen, aber freilich von den Kindern selbst. Jones fällt, lieblos ron den Geschwistern vernachläffigt, in einen Treppenschacht nd bridht Grauen einen gefesselten Kapitän. Um diese Kinder zu verstehen, muß man allerdings wissen, daß sie in der Wildnis   Jamaikas auf­gewachsen und daher erwachsener find, als ihren Jahren entspricht. Vor Gericht ist Emilys Aussage ganz unflar, aber fie genügt dem Gericht, die Seeräuber zum Galgen zu verurteilen.

Die Vision dieser Kinder ist erschreckend und in der Konzeption wahr. Wie aber diese Kinder sprechen, handeln, leben, ist zum größten Teil Konstruktion und Konvention. Es ist, als ob ein interessanter starter Dichter die Idee von diesen nain grausamen, unbefümmert egoistischen Kindern gehabt und ein tonventioneller Wahrheit sein müßte, im entscheidenden Augenblick unwahrscheinlich Autor sie ausgeführt hätte. Daher wirkt vieles, was von padender

und gewollt originell. Und doch ist das Buch wichtig, weil es uns auf eigentümliche Weise die unerforschte Welt des Kindes enthüllt. Es zeigt uns Fragmente einer Wahrheit, die zu Ende zu denken dem Leser überlassen bleibi.

I WAS DER TAG BRINGT

Frohe Botschaft

ERZÄHLT VON YORICK

Asbedr

Mut, Mensch, Mut! Denn siehe, ich bringe dir eine frohe Botschaft. Du leidest sehr unter derjenigen Fortschrittserscheinung, die doch mehr als jede andere dich zu beglüden vorgibt: unter der Zivili­sation, nicht wahr? Zumindest hast du etwas gegen die luftförmige und gegen die lautförmige Seite der Zivilisation, also gegen die schlechte Luft der großen Städte, gegen die Sucht der Chemie, Gifte herzustellen, und die schlimmere Sucht des Militärs, diese Gifte nach her am falschen Objekt, nämlich an dir, auszuprobieren, gegen den Lärm, den das viel gerühmte Tempo macht( nicht das Ulsteinsche, sondern das Tempo überhaupt!), gegen das Uebergewicht, das das Tempo über dich hat, wenn es etwa in Gestalt eines hundertpferdigen Benz-   Mercedes angebraust tommt und du ihm im Wege stehst- gegen all das hast du was, und das mit Recht; denn du zweifelst daran, daß du dich je an diese Dinge ganz gewöhnen wirst, daß dein von der Natur auf ländliche Verhältnisse berechneter Körper all den Krach und all den Gestant und all das Gesause ohne gesundheitliche Schädigung erträgt, furz: daß eine Umstellung auf diese anormale Welt überhaupt möglich ist.

Ich verstehe dich. Bis jetzt habe auch ich gezweifelt und habe jener Geistesrichtung gehuldigt, die man mit dem düsteren Worte Kulturpessimismus" bezeichnet. Ich bin aber getröstet und eines besseren, wirklich besseren belehrt worden. Das danke ich keinem Wissenschaftler und feinem Philosophen, sondern das danke ich den Autofahrern und den Hasen. Höre also die frohe Botschaft vom Hafen:

Dieser Bewohner freier Gegenden hatte allen Grund, die Autos als seine erkorenen Feinde zu betrachten. Es lag das daran, daß so mancher rüstige Bertreter seiner Sippe beim nächtlichen Ueber: queren der Landstraße vor einen daherrasenden Kraftwagen geriet. In solchem Fall fing der Scheinwerfer den Hafen einfach ein: es war dem Tier nicht gegeben, in Erkenntnis der Zusammenhänge zur Seite, ins Dunkel zu fliehen, sondern es lief genau vor dem Wagen Chauffeur, fich einen billigen Braten zu erfausen: dann geriet   Lampe unter die Räder, und mit Kohlfressen und Eierlegen war es aus. So war es seit der Erfindung des Teufelswagens Auto Felix Stössinger  

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nung der Chikagoer Weltausstellung Anno 1933- durch einen Stern! Herr Professor Frost vom Yorkes- Observatorium wird das Licht eines Sterns auffangen. Wird es auf eine photoelektrische Zelle werfen. Wird es mit Hilfe dieser Zelle in Energie verwandeln. Diese Energie wird ein Relais in Bewegung setzen. Das Relais aber schaltet alle Maschinen der Ausstellung ein...

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Der Stern, den Professor Frost für diese Aufgabe erforen hat, ist der Arctur, Stern erster Größe im Sternbild des Bootes. Dieser ansonsten, vom Standpunkt des Laien aus gesehen, ohne besonderen irdischen Zweck vorhandene Stern hat also plöglich eine wichtige es bleibt dem Leser unbenommen, ihn an Aufgabe bekommen unserem nächtlichen Himmel daraufhin zu beobachten, ob er sich etwa vor Stolz blähen wird, noch über seine erste Größe hinaus. Und warum, wird derselbe Laie fragen, warum gerade der Arctur? Ist er besonders lichtstart?

Mit nichten. Unsere Sonne wäre da viel leistungsfähiger. Das Licht des Arctur braucht die Kleinigkeit von vierzig Jahren, um bis zu unserer Erde zu gelangen. Aber das ist es eben, das mit den vierzig Jahren.

Nämlich die Weltausstellung von 1933 wird am 1. Juni er öffnet werden. Und die letzte Weltausstellung in Chikago wurde am 1. Juni 1893 eröffnet. Mithin wird gerade derjenige Lichtstrahl des Arctur die neue Ausstellung in Betrieb sehen, der bei Inbetrieb nahme der alten vor genau vierzig Jahren ausgesandt wurde!

Bird jemandem schwindlig? Das wäre grundfalsch. Es ist ja fein neues Belträtsel aufgeworfen, sondern es ist ein altes gelöst worden. Die Wissenschaft hat endlich eins ihrer eigenen, grandiose: Ergebnisse einem augenfälligen, hehren menschlichen Zweck dienstbar gemacht. Denn wenn man nun einem aus der Kategorie der Warum frager begegnen sollte, und man sollte gefragt werden:, Gut, der Arctur ist genau vierzig Lichtjahre von uns entfernt. Warum aber gerade vierzig und nicht etwa sechs oder hundertundsieben?"-

Solchem Menschen kann man nun mit überlegenem Lächeln er widern: Damit   Amerika anläßlich der Weltausstellung in Chikago eröffnen fann! Siehst du, erbärmlicher Grübler: es ist alles wohl bedacht..."

Rechtsfragen des Tages her, bis es der Landstraße einfiel, eine Kurve zu machen, oder dem auch seine himmlische Attraktion hat; damit Arcturus die Auſtellung

The Sind Renten zurückzuzahlen?

Der unter den Rechtsfragen des Tages in der Ausgabe des ,, Abend" vom 3. August 1931 veröffentlichte Artikel: ,, Sind Renten zurückzuzahlen?" hat durch die letzte Notverordnung eine Aenderung erfahren. Der durch§ 22 der Fürsorgeverordnung erweiterte Ersatz cnspruch des Fürsorgeverbandes gegenüber dem Abtömmling eines Unterstützten, der, wie in dem Artikel ausgeführt worden ist, wenig Bedeutung hat, ist beseitigt worden. Hiernach besteht ein Erstattungs­anspruch des Fürsorgeverbandes nur dann, wenn die Kinder zu der Zeit, da die Eltern unterstützt werden, nach ihren Vermögens- und Einkommensverhältnissen auch in der Lage sind, Unterhalt zu ge­währen. Sind sie es nicht, so brauchen sie nichts zu erstatten. Bemerkt sei noch, daß durch die Notperordnung der Fürsorgeverband, die in dem Artitel erwähnten Unterhaltspflichtigen für die Ber­gangenheit, außer dem Falle des Berzuges oder der Klageerhebung auch dann in Anspruch nehmen kann, wenn er dem Unterhaltspflich­tigen von der Gewährung der Fürsorge unverzüglich schriftliche Mit­teilung gemacht hat. Hierdurch ist in vielen Fällen eine große Härte beseitigt worden; denn der Unterhaltspflichtige, der feine Ahnung Davon hatte, daß sein Angehöriger öffentliche Unterstützung bezieht, wird bei Beginn der Leistungen des Fürsorgeverbandes davon in Kenntnis gefeßt, daß er seine Angehörigen zu unterstüßen hat. Er fann so vermeiden, daß er eines Tages von der Behörde aufgefordert wirb, für mehrere Jahre Beträge zu zahlen, die sich auf Tausende von Mart belaufen tönnen. Krotoschiner.

Aber so ist es nicht mehr! Untersuchungen interessierter und gründlicher Leute haben ergeben, daß die Familie   Lampe umgelernt hat. Diejenigen Hasen; die zu Seiten viel befahrener Landstraßen ihr Leben fristen, geraten zwar noch immer des Nachts vor die Scheinwerfer. Aber sie lassen sich nicht mehr mit Motorwaffen er­jagen fällt ihnen gar nicht ein! Sondern zmei, drei fühne Zid­zacksprünge und dann wie Ziethen in den Busch!

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Also, lieber Mitmensch: ist das nicht eine tröstliche Botschaft? Gewiß. es ist nicht leicht, fich auf diese rasende Gegenwart einzu stellen. Aber wenn es selbst dem Hasen gelingt, der nicht gerade ais das flügste Vieh auf Erden gilt: um wieviel mehr muß es dir ge das flügste Vieh auf Erden gilt: um wieviel mehr muß es dir ge. lingen lingen bei deiner Intelligenz!! Alles wohl bedacht

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Ueber uns drehen sich die Sterne. So lange sie das tun( aber das haben sie ja schon getan, ehe fie sich um den Menschen drehen fonnten, der sonst immer so tut, als drehe sich alles um ihn)- so fange es also Menschen gibt, haben fie fich mit diesen Sternen be schäftigt. Die einen intereffierte es mehr, wie sie sich drehen, die anderen, warum sie sich drehen. Die ersten haben schon eine einigermaßen ausreichende Antwort gefunden, die zweiten bis gestern funden, die noch nicht. Bis gestern!

Gestern nämlich berichtete der Draht von der geplanten Eröff­

Ganz kleine Beiträge zu folgenden Themen:

a) was es für Sorgen gibt: In Berdun ließ sich ein Mann den Schnurrbart abnehmen. Seine Frau machte ihm des­wegen eine derartige Szene, daß er es vorzog, aus dem Leben zu scheiden. Er sprang ins Wasser, wurde aber gerettet. Seine Frau nahm ihn wieder auf unter der Bedingung, daß er umgehend den Schnurrbart wieder wachsen lasse.

b) ie respektlos Leute sein können: Eine gewisse ilmmasseuse Sylvia aus   Hollywood veröffentlicht ein Memoiren­werf, das sich mit den vergöttertsten Filmdiven eingehend befaßt: Gloria   Swanson und Clara Bom sind auch dabei. Der Titel des Buches, gegen das die Filmindustrie bereits Sturm läuft, lautet: Die heiligen Rühe..."

c) Wie sinnvoll 3ufälle sind: Anläßlich des hun dertsten Geburtstags des Dichters Wilhelm   Raabe wird   Berlins Raabe-   Haus in der früheren Sperlingsgasse und jezigen Spreestr. 11 neu angestrichen. Der ausführende Malermeister heißt, wie ein Schild weithin verfündet Heinrich   Heine!

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d) ieturzsichtig Jäger sein tönnen: In der Nähe Bayreuths verlegte ein Sonntagsjäger einen Lehrer, der gerade ein Sonnenbad nahm, schwer durch einen Schrotschuß. Der sehr fuzz­fichtige Nimrod hatte den Lehrer für einen- Bod gehalten...