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Beilage

Dienstag, 25. August 1931

aleolitogenollodiA Der Abend

Shalausgabe des Vorwärs

Verbrecherbekämpfung

Wie der preußische Polizeiapparat aufgebaut ist

Die Verbrecher haben Schritt gehalten mit der Zeit. Sie arbeiten mit Baſen, sie fliehen im Flugzeug. Sie haben sich spezia­

Iifiert".

Aber genau so hat sich in den letzten Jahrzehnten die Krimina­Tistik weiterentwickelt. Vom Handwerk zur Wissenschaft. Große Organisationen find entstanden, Zentralstellen, Sammlungen. Fast alle haben ihren Sitz in Berlin  . Nicht minder verändert haben sich die Ausbildung und der Aufgabenkreis der Kriminalbeamten.

Der folgende Artikel soll nicht zuletzt der Deffentlichkeit zeigen, wofür die preußische Kriminalpolizei ihre Beamten und Gelder verwendet.

Ein Gesetz liegt bei den Akten.

In dem Dörfchen Barver  , Kreis Sulingen, Provinz Hannover  , wird ein Mann erschossen aufgefunden.

Für die Klärung der Tat und die Ermittlung des Täters ist Der Landjäger von Barver   zuständig. Aber die Untersuchungen er­scheinen recht kompliziert.

Wer wird den Landjäger unterstützen?

Jeder Polizei- und Kriminalbeamte war früher nur in feinem Ortsbezirk zuständig. So stand in unserem Fall der Landjäger aus Barver   ganz allein seiner Aufgabe gegenüber.

Beim Anwachsen der Kriminalität in der Nachkriegs- und In­flationszeit führte dieser Zustand oft zu Schwierigkeiten. Besonders deutlich wurden sie bei der Berfolgung der Rathenaumörder. Unter der seelischen Wirkung dieser Bluttat verabschiedete der Reichstag   ein Reichs Kriminal Polizeigeset. Kriminalbeamten wurden dem Befehl einer Reichsstelle unterstellt, nach deren Direktiven sie im ganzen Reich handeln konnten.

Aber dies Gesetz unterschied sich in einem wesentlichen Punkt von den sonst in Deutschland   geltenden: ihm fehlte der Paragraph, der den Zeitpunkt des Inkrafttretens festlegte. Man sah wohl finanzielle und organisatorische Schwierigkeiten. Zudem wurden die Stimmen mancher Länder laut, die besorgt waren, auf einen Teil ihrer Rechte verzichten zu müssen. Bis heute ist das Reichs- Kriminal- Polizeigefeß nicht in Kraft gesetzt worden.

2fp.

Es wäre wohl noch immer alles beim alten, hätten nicht einzelne Länder für ihr Gebiet, darunter Preußen im Jahre 1925, die Initiative ergriffen. Man schuf eine preußische Landes friminalpolizei( Ltp.).

Durch eine Reihe von Berordnungen wurden in ganz Preußen neunundzwanzig Landeskriminalpolizeistellen errichtet. Jedoch wurde für diese kein besonderer Beamtenstab eingesetzt, sondern die Ber­ liner   Kriminalbeamten sind beispielsweise gleichzeitig die Beamten der Landeskriminalpolizeistelle Berlin  . Diese ist für Berlin   und die ganze Mart Brandenburg   zuständig.

Preta

Die Väter dieser Verordnung waren der Staatssekretär Dr. Abegg, der Ministerialdirigent Dr. Gräser und der Polizei­Dizepräsident Dr. Weiß.

Die Landeskriminalpolizeistellen müssen ein. greifen:

bei Anforderung durch die Ortspolizei; auf Ersuchen einer Justizbehörde;

auf Grund einer Anweisung des Regierungspräsidenten. Aus eigener Initiative handeln sie bei allen Ereignissen, die einen größeren Teil der Bevölkerung beunruhigen tönnten, so bei politischen Verbrechen, Brandstiftungen, Einbruchsserien.

Diese Stellen haben eine einheitliche Leitung im preußischen Landeskriminalpolizeiamt in Berlin  . Dies forgt für gleichmäßige Tätigkeit und Zusammenarbeit. Es überwacht die Ausbildung, Ausrüstung und Fortbildung der Beamten. Es hat zwar fein Aufsichts, wohl aber das Inspektionsrecht und unter breitet dem Minister seine Feststellungen und Vorschläge.

Der Landjäger in Barver   setzt sich heute also- nachdem er den Toten, den Tatort und die vom Verbrecher hinterlassenen Spuren vor einer Veränderung durch Dritte geschützt hat an das Telephon und ruft seine Ltp.- Stelle an.

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Diese entsendet daraufhin die notwendigen Beamten an den Tatort. Mutmaßlich auch wird sie die Nachricht über die Funkstelle Hannover   an die deutschen   Polizeibehörden weitergeben.

Denn die deutsche   Polizei verfügt über ein ausgedehntes Funknez, das dem internationalen Netz angegliedert und in Gendebezirke aufgeteilt ist. Zentralstelle ist wieder Berlin  . Die einzelnen Sendestationen fönnen gegebenenfalls nur ihren Bezirk, aber auch durch Funkspruch An Alle" sämtliche deutschen   Polizei behörden erreichen. Die Gebezeiten der einzelnen Sender find genau festgelegt und wie die Wellenlängen geheim.

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Sollte der Täter den Bezirk seiner Lfp.- Stelle bereits verlassen haben, so wird diese sämtliche deutschen   Polizeibehörden veranlassen, an der Fahndung mitzuarbeiten.

Der Erkennungsdienst arbeitet. Eines Nachts erwischt man in Erfurt   auf der Fassade einer Villa einen Herrn. Er lärmt, behauptet mondsüchtig zu sein. Jedoch die bei ihm gefundenen Werkzeuge laffen sein Abenteuer nicht ganz so harmlos erscheinen. Man behält ihn in haft.

Aber mit dieser nächtlichen Kletterei allein kann die Kriminal­polizei nicht viel anfangen. Wird man ihm etwas anderes nach­weisen können? Er legitimiert sich mit einem Paß als Amerikaner Edgar Albrecht.

Die Erfurter   Beamten sehen das Stedbriefregister auf diesen Namen hin durch. Dieses Register bekommt in Heftchenform jeder Polizeibeamte aus Berlin   geschickt. Außerdem versendet das ,, internationale Stedbriefregister, Berlin  " laufend Kartotheken zu den Steckbriefkarteien, die sich auf jeder Polizeis behörde befinden.

Aber Herr Edgar Albrecht ist nicht darin. Trotzdem glaubt man ihm seine harmlose Rolle noch nicht ganz. Auch auf einen Paß ist nicht immer Berlaß! So gehen seine Photographie, sein Zehnfingerabdrud und eine ausführliche Personalbeschreibung an die Er fennungsdienstzentrale, Berlin  .

Die deutschen   Länder haben gemeinsam diese Stelle errichtet. Ihr sind die Fahndungs- und Nachrichtenzentrale an gegliedert.

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Dort wird der Personalbogen unseres Amerikaners zunächst noch einmal mit zwei Steckbrieffarteien verglichen. Die eine ent­hält wie der Erfurter  . die Namen aller Gesuchten. Die andere stellt eine systematische Zusammenstellung aller ähnlich ausgeführten Straftaten dar. Denn des öfteren ist es schon gelungen, aus der Art, wie beispielsweise ein Einbruch ausgeführt wurde, Mut­maßungen über den Täter zu äußern.

Aber auch hier kann unser Amerikaner nicht näher identifiziert werden. Man wird also seinen Personalbogen auf Einzelheiten hin ansehen. Zunächst und vor allem: die Fingerabdrücke.

Die dem Erkennungsdienst angegliederte Zehnfingerabdruck­fammlung verfügt über die Abdrücke von zwei Millionen Menschen. Der Abdruck fast jedes in Deutschland   Verhafteten geht zur Identifizierung und Aufbewahrung hierher.

den Photos des Verbrecher albums vergleichen. Eventuell auch Außerdem wird man das Lichtbild unseres Amerikaners mit geht seine Handschrift noch zur Handschriftenzentral stelle, die die Schriftzüge aller schreibenden Verbrecher" auf­bewahrt, so die der Urkundenfälscher und zahlreicher Betrüger. Jedoch weder ein Photo, noch ein Fingerabdruck oder eine Handschrift werden gefunden, die von unserem Amerikaner stammen

fönnten.

So gibt man seine Abdrücke noch einmal zur Einzelfinger­abdrucksammlung. Diese enthält alle Fingerspuren, die an Tatorten entdeckt wurden, bei denen der Täter aber noch nicht be= fannt ist.

Ein sehr einfaches Berfahren ermöglicht es, jeden Fingerabdruck haarscharf und in einer Minute auf einer Folie abzuziehen, ohne daß dadurch die Originalspur beeinträchtigt wird. Jeder deutsche Palizeibeamte ist mit einem Spurensicherungsbested" ausgerüstet, in dem er alle Werkzeuge findet, um Fingerabdrücke festzustellen, gegen Verwischung zu sichern und auf eben diesen Foliofärtchen abzuziehen.

In dieser Sammlung finden die Beamten nun endlich einen Abdruck unseres Amerikaners! Auf der Karte einen Hinweis, wo in der Personalattensammlung die betreffenden Atten liegen. Es sind Aften: Täter unbekannt. Mord in Barver  , Kreis Sulingen".

Jetzt weiß man: die Erfurter   Beamten haben einen guten Griff" getan. Aber man weiß immer noch nicht, wer dieser Amer:- faner nun eigentlich ist.

So geht sein Signalement an alle Ertennungs. dienstzentralen der Welt.

Die Berliner   Zentralstelle schickt zu solchen Feststellungen jähr lich über hunderttausend Briefe ins Ausland.

In diesem Fall meldet sich nach wenigen Tagen ein amerika­nischer Staat. Er sucht den Mann, in Sachen Bankeinbruch und Aber er hatte den gleichen Fingerabdruck. Der gestohlene Paß hat Alkoholschmuggel. Er nannte sich drüben zwar Jimmy Schuchardt. ihm nichts genügt.

Ein paar Tage später trifft ein Brief aus Australien   ein. Der Mann ist in Sidney geboren, heißt Thomas Crawley und ist nach Begehung mehrerer Straftaten flüchtig. Beide Staaten bitten um Auslieferung.

Die Untersuchungen der Berliner   Erkennungsdienstzentrale find abgeschlossen. Jezt kann in Erfurt   das Verfahren eröffnet werden. ( Ein zweiter Artikel folgt.)

Krätze, Nesselfieber

P. Elmann.

Zwei Hautkrankheiten, die man kennen sollte

Unsere Zeit hat erkannt, daß für die Erhaltung der Volks­gesundheit( neben unserem Krankenkassensystem, das jedem die Mög­lichkeit gibt, rechtzeitig sich in Krankheistfällen behandeln zu lassen) es von ungeheuerer Wichtigkeit ist, breite Volfskreise über Gesund heitspflege aufzuklären. Das heißt feineswegs, daß ein so auf geklärter Laie selbständig entscheiden sollte über eine Krankheit. Der Laie soll nur allmählich sich so schulen, daß er in der Lage ist, eine im Entstehen begriffene Krankheit zu erkennen und zu verhüten, daß sie weiter verbreitet wird, wenn sie ansteckend ist, wie unter den vielen Hautkrankheiten z. B. die Kräße.

Sie wird befanntlich durch tierische Parafiten, die Krähemilben, erzeugt, die auf oder auch in der Haut von Warmblütlern leben und beim Tier die Räude verursachen. Mit dem bloßen Auge tann man die Tiere nicht sehen, aber mitroskopisch fann man feststellen, daß sie etwa 0,25 Millimeter breit und 0,3 millimeter lang sind. Nur die befruchteten Weibchen lösen die Krankheitserscheinungen aus, indem sie sich in die Haut bohren und Eier lagern. Rein äußerlich sieht man mur punftförmige schwarze Schmutzeinlagerungen in der Haut. Der dauernde Reiz der lebenden Fremdkörper ver­ursacht Rötungen und Entzündungen, die bei zarter Haut besonders von Kindern, in den Hautfalten der Achsel usw., kleine tnötchen­förmige auch wurstförmige lebhaft rötliche Infiltrationen hervor rufen. Da die Kräge start juckt und meist ebenso start gefragt wird, so ist der Anblick eines zerfragten Körpers, wo man deutlich frische, ältere, infizierte und nicht, infizierte Kraßeffekte sieht, immer der Kräge verdächtig. Durch das Kragen entstehen häufig auch Eiter bläschen oder sogar Furunkel und Blutkruften.

Ein weiteres Zeichen für Kräße ist, daß das Juden bei Nacht besonders heftig auftritt. Die Milbe führt nämlich ihre hautbohrenden Kriechbewegungen nur in der Nacht aus, untertags verhält sie sich

ruhig.

Die Uebertragung erfolgt von Individuum zu Individuum durch Schlafen in einem Bett usw., aber auch durch Kleidungsstücke, gemeinsam bemußte Handtücher und Wäsche. Aus diesem Grund sollte man in Bedürfnisanstalten endlich die Handtücher abschaffen, an denen sich im Lauf des Tages Hunderte abtrocknen. Man sollte dafür, ebenso in den Schulen, Papiertücher zum Fortwerfen nach Gebrauch oder Heißlufttrockner anschaffen.

Die Intubationszeit, d. h. die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, erstreckt sich auf etwa 2 bis 3 Wochen. Innerhalb 3 bis 4 Tagen fann man eine Heilung erzielen, wenn man den Anordnungen des Arztes strikt folgt. Der Patient wird in ein warmes Bad gesetzt für 15 Minuten. Dann wird er am ganzen Körper, Finger und Zehen eingeschlossen, ebenso jeder Rörperwintel, mit Schmierseife gründlich eingefeift. Mit Seife und Seifenschaum bedeckt geht der Patient dann wieder weitere drei­viertel Stunde in die Badewanne zurück. Danach wird er abgetrocknet und mit einer Krägesalbe, wie sie der Arzt verschreibt, voll­tommen eingerieben. Mit Hemd und Beinkleid versehen bleibt der Krante die zwei folgenden Tage im Bett, nachdem er morgens und abends immer wieder mit Kräzesalbe eingerieben ist, ohne daß er sich waschen darf. Am dritten und vierten Tag bekommt der Patient ein Reinigungsbad in der gleichen Weise wie bei Beginn der Kur, doch darf respektive braucht dies nicht länger zu dauern als eine halbe Stunde. Nach dieser Prozedur sind Milben, Eier und Larven getötet und der Patient ist wieder geheilt.

Der Kopf wird von Kräße nicht befallen. Zu beachten ist, daß die von dem Kranten getragene Wäsche gründlich gefocht werden muß. Wollene Sachen, die nicht gekocht werden können, desinfiziert man in allen Fällen durch heißes Bügeln.

Das Nesselfieber ist feine infettiöse Hautkrankheit. Es gehört vielmehr in das so sehr interessante Gebiet der allergischen Krankheiten. Jeder weiß aus Erfahrung an sich oder anderen, daß viele z. B. nach dem Genuß von Erdbeeren Nesseln bekommen. Ein anderer kann den Genuß von Wein nicht vertragen, er verursacht bei ihm die Nesseln, beim anderen ist es wieder eine Hautsalbe oder sogar der Pelzkragen des Mantels, die Füllung der Feder­fissen oder Matraßen usw. Daraus wird ersichtlich, daß Allergene die manigfachsten Stoffe sein können, die bei den verschiedenen Menschen jedoch nicht nur Nesselfieber, besonders auch alle Arten anderer Erfrantungen, wie Herzbeschwerden, Erbrechen, Darm tatarrh, Gallenbeschwerden usw., auslösen fönnen. Allergisch

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reagieren heißt anders reagieren als der gesunde Durchschnitt der Menschen, der von diesen Erkrankungen unbehelligt bleibt. Gerade hier wäre zu wünschen, daß die Eltern ihre Kinder von Geburt an auch unter dem Gesichtspunkt beobachten, ob sie so eine allergische Krankheitsbereitschaft haben, es würden dadurch viele Krankheiten vermieden, deren Ursache man erst mühselig suchen muß, die oft jahrelang den Organismus schwächen, und die vielleicht durch Aus­wechseln des Kissens mit einem Schlag beseitigt werden könnten.

In einem mir bekannten Kinderheim erkrankten gelegentlich ein Teil der Kinder an Nesselfieber  . Man fahndete lange vergeblich nach der Veranlaffung, bis ein Zufall ergab, daß als Allergen ein feu eingeführtes Bohnerwachs auf dem Fußboden an­zusprechen war. Man scheuerte den Fußboden und das Nesselfieber verschwand. Bei der Urticaria( Reffelfieber) ist das unangenehmste der Juckreiz. Sprunghaft werden die verschiedensten Körper­teile von roten Flecken, die sich zu großen Quaddeln entwickeln fönnen, überfallen. Der Beginn erfolgt so plötzlich und in der Regel so stürmisch, daß ein Mensch, der eben noch gefund war, plöglich vor rasendem Jucken sich kaum zu retten weiß. Selten wird vorher über Unbehagen oder sonstige Störungen geflagt.

Häufig leiden Rheumatiker start unter Nesselfieber  , das bei ihnen durch Salizylpräparate, die sie gegen Rheuma   nehmen, hervorgerufen wird.

Am zweckmäßigsten behandelt man das Nesselfieber bei den allergisch reagierenden Menschen, indem man das Allergen aus­schließt aus der Berührungswelt des Betreffenden. Bei gelegentlichem Vorkommen bei anderen Menschen sorgt man für leichten Stuhl, weil ausgiebige Entleerung des Darmes oft prompte Heilwirkung zeitigt.

Scharf gewürzte Speisen find während des Nefselfiebers zu meiden. Am besten legt man den Patienten zu Bett, auf jeden Fall find förperliche Anstrengungen zu verbieten. Unnötige Erhitzung des Körpers durch Federbetten verstärken den Juckreiz. Der Patient soll nach Möglichkeit nicht tragen, teine talten Bäder oder gar Einreibungen mit Seife vornehmen, in hartnäckigen Fällen soll man nach Rücksprache mit dem Arzt viel leicht leichte warme Bäder nehmen. Ausgesprochen juckreizstillend wirkt das Betupfen des Körpers mit Alkohol oder auch das Ein­streuen eines reizlosen, milden Streupuders. Zu empfehlen ist die innerliche Darreichung von Kalziumpräparaten, die in Schokoladenform auch von Kindern gern genommen werden.

Neuerdings ist man auch bereits so weit, daß man die allergische Krankheitsbereitschaft als solche bekämpft, indem man Einspritzungen von Aufschwemmungen des schädigenden Allergens macht, das man vorher durch Hautreizung einwandfrei festzustellen in der Lage war. Susi Bork.

eine

Beratungsstelle für Sprachgestörte In Nürnberg   wurde Beratungsstelle für Sprachgestörte ins Leben gerufen, die erste derartige Be­ratungsstelle in ganz Deutschland  . Der Besuch der ersten Sprech­stunden bewies, daß diese Beratungsstelle eine notwendige Ein­richtung ist. In der ersten Sprechstunde mußten zwei Drittel aller Besucher abgewiesen und auf die nächste vertröstet werden, in der zweiten Woche sah man sich genötigt, Sondersprechstunden einzu­führen. Obwohl die Eröffnung der Beratungstelle lediglich m den Schulen bekanntgegeben und durch eine furze Notiz in den Tageszeitungen mitgeteilt wurde, fanden sich bereits zur zweiten Sprechstunde viele Besucher von auswärts ein, und zwar nicht nur aus der nächsten Umgebung Nürnbergs  . Wie alle Nürnberger   Be­ratungsstellen arbeitet auch die Beratungsstelle für Sprachgestörte vollkommen fostenlos und wie alle Beratungsstellen Nürn­ bergs   hat sie ihrem Namen gemäß nur die Aufgabe der Beratung und nicht die Aufgabe der Behandlung zu erfüllen. Das Haupttontingent der Ratsuchenden stellen Eltern sprachgestörter Kinder. Als sprachgestört gelten vor allem Stotterer, Stammler und Menschen mit Gaumenspalten. Stottern und Stammeln kann so verschiedenartige Ursachen haben und sich so verschieden aus­wirken, daß in der Beratung festgestellt werden muß, ob der Haus, ein Nerven oder ein Zahnarzt behandeln soll. Handelt es sich um Sprachstörung infolge des Milieus, so bemüht sich die Beratungs­stelle um Erziehung der Eltern und Erzieher.

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