Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 142.

Abgeordnetenhaus.

84. Sigung vom 19. Juni. 11 Uhr.

Eingegangen ist beim Hause die Einladung zur gemein Tamen Schluß Sigung beider Häuser des Landtages vom Staatsministerium auf morgen( Sonnabend) 3 Uhr nach mittags. Eine größere Anzahl von Petitionen, welche Gehalts-, Pensions- und Anstellungsverhältnisse von Justiz- Subaltern- und Unterbeamten, Eisenbahn- und anderen Beamten betreffen, werden debattelos nach den Kommissions- Anträgen erledigt. Eine Anzahl von Petitionen wird von der Tagesordnung Nach Erledigung der Tagesordnung giebt der Präsident die übliche Geschäftsübersicht. Abg. Frhr. v. Huene( 3.) spricht dem Präsidenten den Dant des Hauses aus für seine umsichtige und seit Jahren als un­Der Präsident bezieht diesen Dank auf die übrigen Mit­glieder des Präsidiums und Bureaus und schließt die Sigung. Schluß 13/4 Uhr.

abgesetzt.

Evangelisch- Soziales Wünschen und Entlagen.

"

Das Buch des Pfarrers Paul Göhre   Die evangelisch­foziale Bewegung"( Leipzig  , Grunow) will eine Geschichte dieser Bewegung geben. Es wird da in 8 Kapiteln von Wichern   und der inneren Mission, Vittor Aimé Huber, Todt und dem Zentral­verein, Stöcker und seinen Christlich- Sozialen, den Evangelischen Arbeitervereinen, dem Evangelisch sozialen Kongreß gehandelt, endlich was uns allein hier angeht, von der gegenwärtigen

-

Lage und zum Schluß von der Zukunft.

Es iſt Böhre bezpflichten, wenn er die Thatsache Spaltung und Zerfahrenheit der Evangelisch Sozialen feststellt, ferner wenn er erklärt, hier haben wir statt einer Richtung ( nicht Partei!) wie früher, jegt zwei Richtungen vor uns eine politisch evangelisch- soziale und eine firchlich evangelisch: Soziale.

Sonnabend, den 20. Juni 1896.

Versammlungen.

13. Jahrg.

erläuterte Pfeiffer die Wichtigkeit der Wahlen zu dem Gewerbe­gericht und forderte die Versammelten auf, für dieselben rege zu agitiren. Nachdem noch auf die Flugblattvertheilung hingewiesen wurde, erfolgte Schluß der Versammlung.

Acht Gewerkschaftsversammlungen, von der Berliner  Gewerkschaftskommission einberufen, tagten vorgestern in den ver­schiedensten Stadtgegenden. Die Tagesordnung war in allen Im Kolberger Salou  , woselbst ein start besuchte Versammlungen die gleiche. Es handelt sich um eine weitgehende Versammlung tagte, hatte Hutmacher Schneider das ein Propaganda unter allen Arbeitern Berlins   für den Hutmacher­leitende Referat übernommen. Derselbe gab nach einem geschicht­streit, den Boykott der Privatpost und die Gewerbegerichts- lichen Rückblick auf die Entwickelung und früheren Kämpfe der Wahlen. Die Hutarbeiter befinden sich seit dem Donnerstag vor Hutmacherorganisation einen eingehenden Bericht über den gegen­Pfingsten im Ausstand, der ihnen von den Fabrikanten ihrer wärtigen Kampf, dessen Ursache und Verlauf. Redner kommt in Branche aufgezwungen wurde. Die Organisation der Hut feinen Ausführungen zu dem Schluß, daß dieser Kampf ein arbeiter, die es sich mit gutem Erfolg angelegen sein ließ, die Kampf um das Koalitionsrecht, ein Klassenkampf ist, und richtet Interessen ihrer Berufsgenossen energisch zu wahren, ist den an alle Gewerkschaften den dringenden Appell um moralische und Unternehmern ein Dorn im Auge. Diese glaubten nun die Zeit materielle Unterstützung, indem er die Annahme der Resolution befürs gekommen, um einen wirksamen Schlag gegen die Arbeiter- wortet. In der Diskussion sprachen sämmtliche Redner in gleichenz organisation führen zu können und dieselbe zu zertrümmern. Sinne und wurde sodann die Resolution einstimmig angenommer. Die Hutmacher, welche die Kosten ihrer Lohnkämpfe bisher Zum Boykott der Privatpost schildert Straub in eingehender immer aus eigenen Mitteln gedeckt haben, sind diesmal Weise die Ursachen, welche den Streik der Privatpost- Angestellten dazu nicht in der Lage, weil ihre Kaffe durch voraufgegangene Gesellschaft den Boykott zu verhängen als Antwort auf die in verursacht haben. Redner bittet, auch über die Packetfahrt­Streits erschöpft ist. Sie wenden sich deshalb an die Arbeiter aller Gewerkschaften und glauben dies mit größtem Recht thun neuester Zeit getroffenen Maßnahmen derselben. Letzterem Un­zu können, da es sich bei ihrem Streit um einen Kampf für die trage wurde in der Diskussion von einigen Rednern widersprochen, Erhaltung der Organisation handelt, da es gilt einen Schlag da man erst abwarten müsse, welche Stellung die Angestellten gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter abzuwehren, und die der Gesellschaft und die Gewerkschaftskommission einnehmen werden. Unterstützung eines solchen Kampfes selbstverständliche Pflicht In der Abstimmung wurde der Boykott über die Privatpoſt ein­stimmig, der über die Packetfahrt gegen vereinzelte Stimmen be­aller klassenbewußten Arbeiter ist.

Arbeiter erhöht werde.

0

Die Angestellten der Privatpost waren auch, wie bekannt, schlossen. Nach einem Hinweis der Genossen Lehmann und Hinze in einen Streit für die Aufbesserung ihrer wahrhaft elenden auf die bevorstehenden Gewerbegerichts Wahlen wurde die Ver­ohn- und Arbeitsverhältnisse eingetreten. Da bier fast aus- fammlung mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung geschlossen. schließlich bisher unorganisirte ungelernte Arbeiter in Frage straße war von ca. 700 Personen besucht. Zum ersten Bunft Die Versammlung in der Swinemünder kommen, so ging der Streik verloren, denn es gelang der Privat- Der Tagesordnung referirte Genosse Gözte und gelangte die poft, in kurzer Zeit Ersatz für die Ausständigen 3" oben erwähnte Resolution einstimmig zur Annahme. Ueber bekommen, so daß diese keine Aussicht haben, in dem Betriebe wieder beschäftigt zu werden. Die Opfer dieses Punkt 2 der Tagesordnung referirte Rhein  , indem er in leider verlorenen Kampfes heischen gleichfalls Unterstüßung, vor beredter Weise den Verlauf des Streits der Angestellten bei der allem aber wünschen sie, daß die Arbeiter Berlins   die Privat- Privatpost, das Verhalten der Direktion und die eifrige Unter­poft nicht zur Beförderung von Briefen, Drucksachen und Gütern stüßung, die ihr von seiten der Polizeibehörde zu theil wurde, benutzen, damit der durch die weitgehendste Ausbeutung des Per- den Anwesenden darlegte. Wegen der Ausführung des über die sonals erzielte Profit der Gesellschaft nicht durch Aufträge der Privatpoff verhängten Boykotts entspann sich eine längere Dis­Darin aber ist er arg auf dem Holzwege, wenn er der Endlich wurde in den Versammlungen tussion, an der sich Aubert, Luther, Kiesel, Warmey daß ein evangelisch- sozialen Bewegung den Beruf zuspricht zu einer auf die Vortheile hingewiesen, die den Arbeitern bei Streitig- und Schwarz betheiligten, die damit endete, durchaus glücklichen Entwickelung zu einer großen ruhmvollen keiten mit den Unternehmern durch Inanspruchnahme der Ge- 3ufazantrag Schwarz: auch diejenigen Geschäftsleute, zu boykottiren, a b= Zukunft." Natürlich als politische Partei. Göhre will das werbegerichte erwachsen. Die Versammelten wurden aufgefordert, welche Verkaufsstellen innehaben, Dagegen ein Antrag Koopmann: jenen Joch der Konservativen und Antisemiten, an welche Ehren- Stöcker sich rege an den im September stattfindenden Wahlen zu bethei- gelehnt, die Bewegung verhandelt hatte, abgeworfen wissen. Er sieht ein, ligen, und, um das zu können, für Eintragung ihres Namens in Geschäftsleuten die Aufgabe des Verkaufs der Werthzeichen und daß eine politische soziale Partei, die durchgreifende soziale Re- die Wählerliften, die bis zum 29. d. M. bewirkt sein muß, Sorge Briefkasten zu empfehlen, mit der allgemeinen Resolution ein­stimmig angenommen wurde. Zum dritten Punkt der Tagesordnung formen durchsetzen will, selbständig, nicht Anhängsel einer zu tragen. anderen ihrem Wesen nach gegnerischen Partei und Wirthschafts­Wir lassen hier kurze Berichte über den Verlauf der ein- referirte Dietrich, indem er auf die Bedeutung der Gewerbe­gerichtswahlen hinwies. In der Diskussion wurde von Kiesel intereffengruppe sein kann. Darum soll seine ersehnte Partei nur zelnen Veriammlungen folgen: auch die Hirsch= ,, alle kleinen Leute" umfassen. darauf hingewiesen, daß diesmal möge also beffer auf der Hut sein als bei den Stadtverordneten Dunder'schen eigene Kandidaten aufstellen wollen. Man wahlen und sich nicht wieder überrumpeln lassen.

Nun, um diesen Zweck zu erreichen, sind die Evangelisch Sozialen   ein Menschenalter zu spät aufgestanden. Was ist eine Partei ohne Volt? Was ein Volt ohne

Arbeiter?

Im Keller'schen Saal in der Koppenstraße waren unter lebhaftem Beifall über den Hutmacherstreit. Nachdem sich etwa 900 Personen versammelt. Hutmacher Lausch te referirte drei Diskussionsredner zustimmend geäußert hatten, fand folgende Resolution einstimmige Annahme:

Im Lokal Königshof, Bülowstraße, referirte Vatte Es wäre höchst interessant, das Ergebniß zu ſehen von einer arbeiter und Arbeiterinnen als einen Klaffentampf an und er ſammenhalt der in Mitleidenschaft gezogenen Arbeiter und Die Versammlung erkennt den Ausstand der Berliner   Huts über den Ausstand der Hutmacher. Reder hob den festen Zu­wirklich und wahrhaftig vollkommen freien Wahl zum blickt in dem rigorosen Vorgehen der Unternehmer gegen die Arbeiterinnen hervor; indessen betonte er auch, daß bei dem deutschen Reichstage, bei der keine Partei auch nur eine Stimme durch irgend welchen Zwang, sei dieser gesellschaftlicher, Arbeiterorganisation eine Gefährdung des den Arbeitern gewähr. Charakter des Kampfes, in dem Organisation gegen Organisation behördlicher oder sonst welcher Art, zu ergattern hoffen dürfte. leisteten Koalitionsrechts. Die Versammelten erachten es als stehe, die Unterstützung der allgemeinen Arbeiterschaft durchaus Klar würde sich zeigen, daß die sozialdemokratische Partei die ihre Pflicht, den Streit der Hutmacher moralisch und materiell von Röthen sei. Seinen beifällig aufgenommenen Ausführungen Arbeiterpartei schlechthin schon heute ist. zu unterſtüßen, und dadurch die von den Unternehmern beab- schloß sich H. Faber unter Zustimmung der Versammelten an, worauf die vorgeschlagene Hesolution zur Annahme gelangte. Aber darauf brauchen wir gar nicht zu warten, auch jetzt sichtigte Zerstörung der Organisation zu vereiteln. schon arbeiten die Thatsachen der Sozialdemokratie in die Hände. Ueber den Boykott der Privatpost referirte der Handels- Ucber den Streit der Privatpost- Angestellten berichtete Pohli, Die Zahl der kleinen Leute", welche nicht in Lohnsklaverei hilfsarbeiter Schumann. Er erläuterte den bekannten Ver- der nach Lage der Dinge einen Boykott der Gesellschaft zu müssen müssen glaubte. In längerer Debatte schmachten, schmilzt immer mehr zusammen und zwingt sie, ihre lauf des Ausstandes der Privatpoſt- Angestellten und empfahl empfehlen demnächst die Frage nach der Zweckmäßigkeit Lage als proletarisch zu erkennen oder ihr demnächstiges Versinken folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde:" In wurde ins Proletariat vorauszusehen. Es dämmert diesen kleinen Leuten Erwägung, daß die Direktion der Privatpost die minimalen und eines solchen erörtert. Die Meinungen der verschiedenen Hedner immer mehr die Erkenntniß auf, daß die Sozialdemokratie sie mehr als berechtigten Forderungen ihrer Angestellten in schroffer gingen zum theil auseinander. Eine ziemlich starke Kritik erfuhr nicht fressen will, sondern daß Militarismus und Kapitalismus   Weise zurückgewiesen hat, beschließt die Versammlung: die im Laufe der Diskussion die in letzter Zeit vielbesprochene Be­sie aushöhlen und lähmen, daß die Sozialdemokratie diese Un- Arbeiterschaft Berlins   überträgt der Berliner   Privatpost handlung der Angestellten der Privatpoft durch die Leiter der geheuer bekämpft und die einzige Partei ist, die dies grundsäg- fo lange teinerlei Briefs, Drucksachen oder Güterbestellungen, bis felben, ebenso wie das Verhalten der Polizei gegenüber den Aus­lich und konsequent thut, daß sie allein das Wohl aller ins dieselbe sich herbeiläßt, in ihrem Betriebe menschenwürdige ständigen, das als eine Verletzung des Koalitionsrechtes der Arbeitsverhältnisse einzuführen.. Arbeiter gekennzeichnet wurde. Schließlich nahm die Versamm­Auge faßt. Da phantafirt sich nun Göhre eine evangelisch- soziale Partei Ueberblick über die Thätigkeit des Gewerbegerichts. Danach find in Hermann Faber   sprach hierauf über die Bedeutung der Bum3. Punkt der Tagesordnung gab Genosse Millarg einen lung die vom Referenten vorgeschlagene Resolution an. der durchgreifenden großen sozialen Reformen zurecht, welche der Zeit vom 1. April 1894 bis dahin 1895 12 376 Klagen anhängig bevorstehenden Gewerbegerichts- Wahlen. Er legte es den An­zwischen der großen einen reaktionären Masse" und der anderen " großen revolutionären Masse" eine große reformerische Masse" gemacht worden, gegen 12 947 des Vorjahres. Von Arbeitnehmern wesenden ans Herz, in jeder Beziehung auf dem Posten zu sein, barstellen soll", in ihr allein ist das Heil! Sie also muß ge- und Mädchen, während von Arbeitgebern 216 Klagen anhängig reich wirken könne. Mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung wurden 12 160 Klagen eingereicht darunter 2701 von Frauen da das Gewerbegericht bei geeigneter Befezung sehr wohl segens­schaffen werden!" Schafft sich was! Woher nehmen und nicht stehlen? Die gemacht wurden. 575 Prozesse betrafen ein Objekt von über 100. trennten sich die Versammelten. Im Feenpala si referirte Adolf Hoffmann   unter lebhafter Erde ist vertheilt und der Poet Paul Göhre   kommt zu spät, er jahr 20 413 M. Auch die Thätigkeit des Ausschusses, sowie des Zustimmung der Versammlung über den ersten Punkt der Tages­muß von den beiden Massen" rechts und links Buzüge erwarten und veranlassen. Will er sozial wirken, so sind die aus dem Einigungsamtes wurde vom Redner einer eingehenden Würdi- ordnung. In der Diskussion wurden die internen Verhältnisse Heerlager der reaktionären Masse nicht zu erwarten. Und gung unterzogen, und im Hinblick auf das Interesse, welches die der Hutmacher   Organisation eingehend besprochen und sodann aus den Reihen der revolutionären Masse", die teine gesammte Arbeiterschaft an der Wirksamkeit des Gewerbegerichts die Eingangs erwähnte Resolution einstimmig angenommen. religiös konfeffionellen Testeide und hat, forderte Redner zu einer allseitigen Betheiligung an den Den Boykott über die Privatpost begründete Genosse Kaßler Glaubensproben ver eingehend, indem er das Verhalten der Direktion ihren langt, auch nicht. Bleiben schließlich von der wirth. bevorstehenden Wahlen auf. Angestellten gegenüber einer scharfen Kritik unterzog. fchaftlich- proletarischen Bevölkerung, den, tleinen Leuten" Deutsch  - Die Versammlung bei Hente in der Naunynstraße Bon einem Redner in der Diskussion wurde hierauf lands nur noch die übrig, welche man mit dem Wörtlein war gut besucht. Das Referat über den ersten Punkt der Tages- empfohlen, auch der Empfänger solle die ankommenden Revolution" und revolutionär" gruselig machen kann, deren ordnung hielt Sutmacher Völkel, worauf die von ihm Sendungen jener Gesellschaft abweisen. Die Versammlung be­Zahl glücklicherweise auch im steten Rückgang begriffen ist, trot empfohlene Resolution angenommen wurde. Ueber den Boykott Sendungen jener Gesellschaft abweisen. Die Versammlung be­schloß, diesem Vorschlage gemäß der allgemeinen Resolution aller fläglich geringfügigen Resultate der offiziellen Ver- der Privatpost referirte Buziger. Bei dieser Gelegenheit folgenden Zusatz zu geben:" Alle durch die Privatpost zugestellten anstaltungen zur Voltserziehung und Voltsaufklärung und aller brachte Wiese die Differenzen bei der Packetfahrt- Gesellschaft Sendungen sind zu verweigern, ferner ist mit allen gesetzlich zu­tothen Gespenster." zur Sprache. Zu der Resolution, die den Boykott über die lässigen Mitteln solange für Verschwinden der Annahmestellen Nun fordert Göhre auch noch, daß die neue Zukunftspartei Privatpost ausspricht, war ein Antrag eingegangen, der auch den Sorge zu tragen, bis die Privatpost- Gesellschaft sich mit ihren durch und durch christlich sein muß." Natürlich, da noch das Boykott über diejenigen Geschäftsleute verhängen will, welche Angestellten geeinigt hat."" Zum Schluß wurde zur regen Be­Hirngespinst vom christlichen Staat" in der Luft flattert, fann eine Annahmestelle der Privatpost haben. einer, der daran glaubt, auch meinen, daß eine politische Partei Redner die Undurchführbarkeit eines derartigen Boykotts ftlar- theiligung an den Gewerbegerichtswahlen ermahnt. chriftlich sein und den entchriftlichten Staat wieder christianisiren gelegt hatten, wurde der Antrag zurückgezogen und die Reso Deutscher Holzarbeiterverband. Eine zahlreich besuchte Dazu soll diese" chriftliche" Partei nach Göhre auch lution angenommen. Former Rörsten referirte darauf über Versammlung der Werkstatt- Vertrauensmänner, die am 17. b. M. nicht firchenpolitisch auftreten. Wie sie das machen wird oder die Gewerbegerichtswahlen und forderte zur Eintragung in die tagte, erörterte die Frage der ferneren Agitation für die Organi machen soll, das möchten wir gern wissen. Charakteristisch ist Listen auf. Eine Diskussion über diesen Punkt fand nicht statt. fation und die Aufgaben der Vertrauensmänner. Der Vorsißende es, daß Göhre selbst diese seine Betrachtungen abbrechend schließt des zu schwachen Besuches halber nicht statt. Bei Merten's, Friedrichstr. 236, fand die Versammlung Glocke, der das einleitende Referat übernommen hatte, führte ( S. 187): Damit ist es genug der Zukunftsmufit." aus, daß es Aufgabe der Mitglieder, insbesondere der Vertrauens­

tönnte.

"

"

#

Nachdem mehrere

Doch was soll man sagen, wenn nach allen feinen kühnen In Ahrens Brauerei erörterte August in die männer sei, durch ruhige Agitation für Anschluß an den Ver­Prophezeiungen und Aufforderungen an die Christlich- Sozialen Ursachen des Ausstandes der Hutarbeiter, betonend, daß die band und Verbreitung der Ziele und Bestrebungen der Organi zu gewaltigen politischen Thaten, der christlich soziale ganzen Vorkommnisse den Klassentampf zwischen Arbeit und sation zu wirken. Die bedauerliche Thatsache, daß nur bei einem Pfarrer Paul Göhre   schließlich den kirchlichen Be Kapital kennzeichnen. In der Diskussion sprachen sich sämmt- Streit die Massen bewogen werden tönuen, einer Organisation hörden sich löblich unterwirft mit dem Zugeständniß, liche Redner für die finanzielle und moralische Unterstützung der sich anzuschließen und die seit Bestehen der deutschen Gewerks daß die Geistlichen keinen aktiven Antheil am politischen Leben Ausständigen aus. Eine dementsprechende Resolution wurde schaftsbewegung sich immer wieder zeige, müsse endlich der Auf­nehmien dürfen, sondern vorher den Priestertalar ablegen müssen. einstimmig angenommen. Die Maßregelung der Berliner   Privat- faffung Plaß machen, daß die Gewerkschaftsorganisation nicht Die ganze evangelisch- soziale Bewegung ist entgegen diesem post gegenüber ihren Angestellten beleuchtete Streitner, der nur dazu da sei, in Zeiten günstiger Geschäftskonjunktur irgend Grundsaz fünstlich gemacht worden durch evangelische Geistliche. eingangs seiner Ausführungen bedauerte, daß nicht gleichzeitig welche Vortheile durch Streits zu erringen, sondern daß sie auch Ziehen sich die letzteren von der Bewegung zurück, so wird sie um so über die Packetfahrt Gesellschaft der Boykott verhängt werden in der Zeit der Krise die gewonnenen Vortheile gegen alle Ueber­schneller verkümmern. Nur wenige dieser Leute sind ja in der Lage, tönne, die in derselben Weise mit ihren Arbeitern verfahren ist, griffe der Unternehmer zu vertheidigen hat, um nicht bei Ein­" den Talar ausziehen" zu können. Das ist's aber gerade, was der wie die Berliner   Privatpoft. Der Redner schildert sodann die treten günstiger Geschäftsverhältnisse die Sisyphusarbeit der Auf­tonservative Interessenflüngel wünscht. Und deshalb hat denn gepflogenen Verhandlungen, das rigorose Vorgehen der Direktion, rüttelung der trägen Masse der Gewerkskollegen von neuen zu auch Herr Göhre feinen Lohn vorweg für sein Rückzugssignal. das Verhalten der Polizeibehörde den Streifenden gegenüber und beginnen. Aber auch von eminenter Bedeutung seisdie Aufgabe Die" Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat seiner staats- ersucht die Anwesenden, den Beschluß der Gewerkschafts- Kom- der Gewerkschaft, die Gewerkskollegen zu bilden, auf ein höheres männischen Einsicht hohes Lob ausgestellt. Mögen nun die mission zu dem ihrigen zu machen und für die allgemeine Durch geistiges Niveau zu bringen; denn es sei nicht zu verhehlen, daß wunderbaren Wege Göhre's von der evangelisch- sozialen Be- führung zu wirken. Verschiedene Redner wünschten gleichfalls fast in auen Arbeitskategorien, auch bei den Holzarbeitern sei es wegung eingefchlagen werden oder nicht, über turz oder lang den Boykott über die Packetfahrtgesellschaft. Ein Beschluß in der Fall, ein beträchtlicher Theil der Gewerkskollegen geistig ziemlich wird sicher eintreten, was er befürchtet: fie wird nur noch zer dieser Sache wurde, nachdem Pfeiffer und Schnorr aus tief ständen; daran habe allerdings die heutige Gesellschaft Schuld. fahrener, zersplitterter, unschlüssiger werden als bisher, immer taktischen Gründen dagegen gesprochen, vorläufig nicht ge- Das Klaffenbewußtsein müsse erst bei jedem geweckt werden mehr nur eine große Kraftvergeudung und schließlich nichts als faßt, hingegen die Resolution, in welcher der Boykott durch zeitgemäße Unterhaltung oder Lektüre in den Werkstellen einzige Diskreditirung evangelischen Chriften über die Brivatpost mit durchgeführt und bei den Zufammenkünften. Der Ernst und die Bedeutung thums". werden soll, einstimmig angenommen. Zum Schlusse der Arbeiterbewegung, mit der ja die Gewerkschaftsbewegung

eine

des

allen

Mitteln