Einzelbild herunterladen
 
s.
(Beilage Sonnabend, 29. August 1931
frrflfamd ShAiaui4aäe-da'uynoärC
Marx und Engels  :
Ueber die Ausbeutungstheorie
Veröffentlichung aus dem Nachlaß
Der folgende Text ist bisher unveröffentlichten Teilen der >, Deutschen Ideologie  " entnommen, die wir imVorwärts" schon früher gewürdigt haben. Marx   und Engels   haben dieDeutsche Ideologie" unter Mitwirkung von Moses Heß   1845 bis 1846 ver­faßt; sie war eine scharfe und endgültige Abrechnung mit ihren philo- sophierenden Zeitgenossen, unter den M a x S t i r n e r, der Autor des BuchesDer Einzige und fein Eigentum" als der radikalste galt. SeinerErledigung" ist der umfangreichste Teil derDeutschen Ideologie  " gewidmet. Die Berfasier haben diesen Teil ihres Werkes Sankt Max" betitelt, aus dem der hier mitgeteilte Abschnitt entnommen ist. i Marx   und Engels analysieren die Ausbeutungstheorie(Ex- ploitationstheorie) von ihren wirtschaftlichen Grundlagen her. Stirner  , Sancho, wie sie ihn nach Cervantes nennen, erweist sich hier als der typische Vertreter des vormärzlichen Kleinbürgertums. Die Darlegungen, die Marx   und Engels hier geben, find jedoch keineswegs leicht und wollen gründlich durchdacht sein. Es wird gezeigt, wie die Wissenschaft der Nationalökonomie als besondere Fachwissenschaft historisch entstanden ist, wie sie mit dem Fort- schreiten der kapitalistischen   Entwicklung erst allmählich alle mensch- lichen Beziehungen aus die ökonomischen Verhältnisse zurückführt. Das Prinzip des historischen Materialismus findet sich hier also auf die Nationalökonomie in ihrer geschichtlichen Entstehung angewandt. Damit wird aber zugleich deutlich, wie die marxistische Oeko- nomie ihrerseits den Menschen und seine gesellschaftlichen Zusam- menhänge nicht aus dem bloßen Ausbeutungs- oder Nützlichkeits- Verhältnis versteht. Die marxistische Wissenschaft will den ganzen Menschen, alle seineWefenskräfte" durchsichtig machen. Gerade dies machen die Frllhschriften von Marx   überaus deutlich: und hierin liegt auch ihre Gegenwärtigkeit beschlossen. Denn auch die Wissenschaft der Gegenwart wo sie sich richtig begreift ringt danach, den Menschen nicht inSphären"(Kunst, Wissenschaft, Wirt- schaft usw.) zu isolieren, sondern den Menschen i n seiner Allseitig- keit und von seiner Totalität her zu deuten. Mit diesen Bemerkungen ist der Gehalt des Textes allerdings nicht erschöpft. Sie sollten dem Leser nur den allgemeinen Zu- sammenhang klarmachen und zeigen, daß es sich hierbei nicht um archivarischeStoffhuberei" handelt, sondern um Gegen- w ä r t i g e s. J. Mayer. * Du bist für Mich nichts als eine Speise gleichwie auch Ich br>n Dir verspeiset und verbraucht werde. Wir haben zueinander nur eine Beziehung: die der Brauchbarkeit, der Nutzbarkeit, des Nutzens." Max Llirner. - Wie-fcHr diese Theorie der wechselseitigen Exploitation; die B e n t h a m bis zum Ueberdruß ausführte, schon im Anfang dieses Jahrhunderts als eine Phase des vorigen aufgefaßt werden konnte, beweist Hegel   in der Phänomenologie. Siehe daselbst das Il�pitel: Der Kampf der AusNärung mit dem Aberglauben, wo die Brauch- barkcitstheorie als das letzte Resultat der Aufklärung dargestellt wird. Die scheinbare Albernheit, welche alle die mannigfaltigen Verhältnisse der Menschen zueinander in das eine Verhältnis her Brauchbarkeit auflöst, diese scheinbar metaphysische Abstraktion geht daraus hervor, daß innerhalb der modernen bürgerlichen Gesellschaft alle Verhältnisse unter das eine abstrakte Geld- und Schacherverhält- nis praktisch subsumiert sind. Diese Theorie kam auf, mit H o b b e s und Locke, gleichzeitig mit der ersten und zweiten englischen Re- volution. den ersten Schlägen, wodurch die Bourgeoisie sich politische Macht eroberte. Bei ökonomischen Schriftstellern ist sie natürlich schon früher stillschweigende Voraussetzung. Die eigentliche Wissen- schaft dieser Nützlichkeitstheorie ist die Oekonomic; in den Physio- k r a t e n erhält sie ihren wahren Inhalt, da diese zuerst die Oeko- nomie systematisch zusammenfassen. Schon bei H e l v e t i u s und H o l b a ch findet sich eine Idealisierung dieser Lehre, die ganz der oppositionellen Stellung der französischen   Bourgeoisie der Revolution entspricht. Bei H o l b a ch wird alle Betätigung der Individuen durch ihren gegenseitigen Verkehr als Nützlichkeits- und Benutzungs- Verhältnis dargestellt, z. B. Sprechen, Lieben usw. Diese Ver- Hältnisse sollen nun nicht die ihnen eigentümliche Bedeutung haben, sondern der Ausdruck und die Darstellung eines dritten ihnen unter- fchobenen Verhältnisses sein: des Nützlichkeits- oder Lenuhungsverhältnisses. Diese Umschreibung hört erst dann auf sinnlos und willkürlich zu fein, sobald seine Verhältnisse den Individuen nicht ihrer selbst wegen gelten, nicht als Selbstbetätigung, sondern vielmehr als Ver- kleidungen keineswegs der Kategorie Benutzung, sondern eines wirklichen dritten Zwecks und Verhältnisses, welches Nützlichkeits- Verhältnis heißt. Die Masterade in der Sprache hat nur dann einen Sinn, wenn sie der unbewußte oder bewußte Ausdruck einer wirk- / lichen Masterade ist. In diesem Falle hat das Nützlichkeits- Verhältnis einen ganz bestimmten Sinn, nämlich den, daß ich mir dadurch nütze, daß ich einem andern Abbruch tue(exploitation cte iPomme pur I'hoimne); in diesem Falle ist ferner der Nutzen, den ich aus einem Verhältnis ziehe, diesem Verhältnisse überhaupt fremd.... Dies alles ist wirklich bei dem Bourgeois der Fall. Ihm gilt nur ein Verhältnis um seiner selbst willen, das Exploitationsverhältnis; alle anderen Verhältnisse gelten ihm nur isoweit, als er sie unter dies eine Verhältnis subsumieren kann, und selbst wo ihr» Verhältnisse vorkommen, die sich dem ExploitationsverhAtnis nicht direkt unterordnen lassen, subordiniert er sie ihm wenigstens in der Illusion. Der materielle Aus- druck dieses Nutzens ist das Geld, der Repräsentant der Werte oller Dinge, Menschen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Im übrigen sieht man auf den ersten Blick, daß aus den wirtlichen Verkehrs- beziehungen, in denen ich zu anderen Menschen stehe, keineswegs aber aus Reflexion und bloßem Willen, erst die Kategorie:Be- nutzen" abstrahiert wird und dann umgekehrt jene Verhältnisse für die Wirklichkeit dieser aus ihnen selbst abstrahierten Kategorie aus- gegeben werden, eine ganz spekulative Methode zu verfahren. Ganz in derselben Weis« und mit demselben Recht hat Hegel   alle Ver- Hältnisse als Verhältnisse des objektiven Geistes dargestellt. Holbachs Theorie ist also die historisch berechtigte. philosophisch« Jlluston über die eben in Frankreich  anfkontmende Bourgeoisie, deren Exploitationslust noch ausgelegt werden konnte alS Lust an der vollen Entwicklung der Individuen in einem von den alten feudalen Baad«» befreite« Verkehr.
Die Befreiung auf dem Standpunkt der Bourgeoisie, die Kon- k u r r e n z war allerdings für das achtzehnte Jahrhundert die einzig mögliche Weise, den Individuen eine neue Laufbahn freierer Ent- wicklung zu eröffnen. Die theoretische Proklamation des dieser Bourgeoispraxis entsprechenden Bewußtseins, des Bewußtseins der wechselseitigen Exploitation als des allgemeinen Verhältnisses aller Individuen zueinander, war ebenfalls ein kühner und offener Fort- schritt, eine profaiArende Aufklärung über die politische, pa- triarchalische, religiöse und gemütliche Verbrämung der Exploitation unter der Feudalität; eine Verbrämung, die der damaligen Form der Exploitation entsprach und namentlich von den Schriftstellern der absoluten Monarchie systematisiert worden war. Selbst wenn Sancho in seinemBuche" dasselbe getan hätte, was H e l v e t i u s und H o l b a ch im vorigen Jahrhundert taten, so wäre der Anachronismus immer noch lächerlich. Aber wir sehen, wie er an Stelle de- tätigen Bourgeoisegoismus einen rodomontie- renden, mit sich einigen Egoismus setzte. Sein einziges Ver- dienst hat er wider seinen Willen und ohne es zu wissen; das Verdienst, der Ausdruck der deutschen Kleinbürger von heute zu fein, die danach trachten Bourgeois zu werden. Es war ganz in der Ordnung, daß so kleinlich, zaghast und befangen diese Bürger praktisch auftreten, eben so marktschreierisch bramarba- sierend und vorwitzig derEinzige" unter chren philosophischen Repräsentanten in die Welt hinaus renommierte: es paßt ganz zu den Verhältnissen dieser Bürger, daß sie von ihren theoretischen Maulhelden nichts wissen wollen und er nichts von ihnen weiß, daß sie miteinander uneinig find und er den mit sich einigen Egois- mus predigen muh. Sancho sieht jetzt vielleicht, durch welche Nabel- schnür seinVerein" mit dem Zollverein zusammenhängt. Die Fortschritte der Nützlichkeits- und Exploitationstheorie, ihre verschiedenen Phasen hängen genau zusammen mit den verschiedenen Entwicklungsepochen der Bourgeoisie. Bei H e l v e t i u s und Hol- b a ch war sie dem wirklichen Inhalt nach nie weit darüber hinaus- gekommen, die Ausdrucksweise der Schriftsteller aus der Zeit der absoluten Monarchie zu umschreiben. Es war eine andre Ausdrucks- weise, mehr der Wunsch, alle Verhältnisse auf das Exploitations- Kommune, Marx  , Kommunisten n Von Hermann Wendel  Als sich dieblutige Woche" der Pariser   in diesem Mai zum sechzigsten Male jährte, wies die sozialdemokratische Presse mehrfach darauf hin, daß Moskau   die Kommune in seinem Kalender mit Rot und Gold anstreicht; sie ist den Bolschewisten nicht eine heroische Episode des großen Befreiungskrieges der arbeitenden Massen, wie etwa die Iunischlacht von 1848, sondern billiger tun sie's nun ein- mal nichtdie erste weltgeschichtliche Generalprobe der sozia- listischen Revolution" undder erste weichin leuchtende Sieg der proletarischen Diktatur und des kommunistischen Gedankens". Wenn sich die Kommunisten als Erben der Kommunards geberden, können sie sich auf Lenin   berufen, der oft genug die Kommune alsdie Keimform der Sowjetmacht" und den Sowjetstaat alsStaat vom Typus der Pariser Kommune  " bezeichnet hat, und Lenin   wiederum durfte mit einem Schein von Recht Karl Marx   mit seinem Bürgerkrieg in Frankreich" anführen, dessen Gedanken- gänge hier und da in der Tat mehr leninistisch als marxistisch an- muten. War bisher nicht bekannt, daß Marx   die Auffassungen jener ausgesprochenen Kampfschrist, die er noch während der atem- raubenden Ereignisse auf Grund sehr unzureichenden Materials hastig aufs Papier warf, je revidiert hätte, so veröffentlicht jetzt die Gesellschaft" in Heft 7 einen Brief des Altmeisters an Domela-Nieuwenhuis   vom 27. Februar 1881, in der es über die Kommune heißt: Abgesehen davon, daß dies bloß Erhebung einer Stadt unter ausnahmsweifen Bedingungen war, war die Majorität der Kommune keineswegs sozialistisch, konnte es auch nicht sein. Mit geringem Quantum Commcm sense(gesundem Menschenverstand) hätte sie jedoch einen der ganzen Volksmasse nützlichen Kompromiß mit Versailles   das allein damals Erreichbare erreichen können. Die Apropriation(Aneignung) der Banque de France   allein hätte der Versailler   Großtuerei ein Ende mit Schrecken gemacht usw. usw. Jawohl, gezeichnet: Karl Marx  ! Und das ist denn doch reichlich verdrießlich für unsere kommunistischen Lohgerber, denen mit cinemmal die Felle davonschwimmen. Weltgeschichtliche Gene- ralprobe sozialistischer Revolution briillt, die Kommune feiern», der Lautsprecher Moskaus   in alle Welt, leuchtender Sieg der proleta- rifchen Diktatur und des kommunistischen   Gedankens. Ach nein, sagt Marx  , nur die Erhebung einer Stadt und dazuunter aus- nahmsweifen Bedingungen" und in ihrer Mehrheit keineswegs sozia- listisch! Fehler der Kommune war, schreien die Kommunisten,der übermäßige Großmut des Proletariats", das seine Klassenfeinde nicht vernichtete und, um vollends zu siegen, seinen Pariser   Sieg nicht durch einen entschlossenen Angriff auf Versailles   krönte. Keineswegs, sagt Marx  , Fehler der Kommune war ihr absoluter Mangel an gesundem Menschenverstand, der sie verhinderte, mit den Versaillern zu einer Verständigung zu gelangen, denn mehr ließ sich beim besten Willen nicht erreichen! Anderer Hauptfehler der Kommune, beharren die Jünger Moskaus  , war es, daß sie nicht herz- Haft an dieExpropriation der Expropriateurs" heranging: z. B. wurde versäumt, die Bank von Frankreich in Besitz zu nehmen. Unsinn, sagt Marx  , die Kommune hätte die Bank von Frankreich nicht expropriieren, sondern apropriieren, nicht e n t eignen, sondern sich aneignen sollen, um ein Druckmittel bei den Verhandlungen mit Versailles   zu haben! Gesunder Menschenverstand  " statt strammen Klassenbewußt- seins,der ganzen Lolksmasse nützlich" statt ausschließliche Klassen- interessen des Proletariats,Kompromiß" mit dem Klassenfeind statt Immer-seste-druff-Taktik ach, welch«in lauer Opportunist, welch ein jawohl!»Sozialverräter" war doch dieser Karl Marx  !
Verhältnis zurückzuführen, den Verkehr aus den materiellen Be­dürfnissen und den Weisen ihrer Befriedigung zu erklären, als die Tat selbst. Die Ausgabe war gestellt. H o b b e s und Locke hatten sowohl die frühere Entwicklung der holländischen Bourgeoisie(sie lebten beide eine Zeitlang in Holland  ) wie die«rst«n politischen Aktionen, durch welche die Bourgeoisie in England aus der lokalen und provinziellen Beschränkung austrat, und eine schon relativ ent- wickelte Stufe der Manufaktur, des Seehandels und der Kolonisation vor Augen; besonders Locke, der gleichzeitig mit der ersten Periode der englischen Oekonomie, mit dem Entstehen der Aktiengesellschaften, der englischen Bank der Seeherrschaft Englands schrieb. Bei ihnen und namentlich bei Locke ist die Exploitationstheorie noch un- mittelbar mit ökonomischem Inhalt verbunden. Helvetius und Holbach hatten außer der englischen Theorie und der bisherigen Entwicklung der holländischen und englischen Bourgeoisie, die um ihre freie Entfaltung noch kämpfende französische   Bourgeoisie vor sich. Der allgemeine kommerzielle Geist des achtzehnten Jahrhunderts hatte namentlich in Frankreich   in der Form der Spekulation alle Klassen ergriffen. Die Finanzvcrlegenheiten der Re- g i e r u n g und die daraus entspringenden Debatten über die B e- steuerung beschäftigten schon damals ganz Frankreich  . Dazu kam, daß Paris   im achtzehnten Jahrhundert die einzige Weltstadt war, die einzige Stadt, in welcher ein persönlicher Verkehr von Individuen aller Nationen stattfand. Diese Prämissen, zusammen mit dem universellen Charakter der Franzosen   überhaupt gaben der Theorie von Helvetius   und Holbach di« eigentümliche allgemeine Färbung, nahmen ihr aber zugleich den noch bei den Engländern vorfindlichen, positiven ökonomischen Inhalt der Theorie, die bei den Engländern noch einfache Konstatierung einer Tatsache war, wird bei den Franzosen zu einem philosophischen System. Diese, des positiven Inhalts beraubte Allgemeinheit. wie sie in Helvetius   und H o l b a ch hervortritt. ist wesentlich verschieden von der inhaltsvollen Totalität, die erst bei Bentham   und Mill sich findet. Die erstere entspricht der kämpfenden, noch nicht entwickelten Bour- geoisie, die zweite der herrschenden, entwickelten. Der von Hel­ vetius   und H o l b a ch vernachlässigte Inhalt der Exploitations- theorie wurde gleichzeitig mit letzterem von den Physiokraten entwickelt und systematisiert; da ihnen aber die unentwickelten öko- nomischen Verhältnisse Frankreichs   zugrunde lagen, wo der den Grundbesitz zur Hauptsache machende Feudalismus noch ungebrochen war, so blieben sie insofern in der feudalistischen Anschauungsweise befangen, daß sie den Grundbesitz und die Agrikulturarbeit für die- jenige erklärten, welche die ganze Gestaltung der Gesellschaft bedingt. Die weitere Entwicklung der Exploitationstheorie ging in England durch Godwin, besonders' aber durch v c n th am vor sich,'der den von den Franzosen vernachlässigten ökonomischen Inhalt nach und nach wieder hereinnahm, je weiter sich die Bourgeoisie, sowohl in England wie in Frankreich   durchsetzte. G o d w i n s I'olitical justice wurde während der Schreckensperiode, die Hauptwerke Bentham   während und feit der französischen   Revolution und der Entwicklung der großen Industrie in England geschrieben. Die voll- ständige Vereinigung der Nützlichkeitsthcorie mit der Oekonomie finden wir endlich bei Mill. Die Oekonomic, die früher entweder von Finanzmännern, Bau- kiers und Kaufleuten, also überhaupt von Leuten, die unmittelbar mit ökonomischen Verhältnissen zu tun hotten oder von allgemein gebildeten Männern wie Hobbes  , Locke, 5iume behandelt wurde, für die sie als ein Zweig des enzyklopädischen Wissens Be- deutung hatte die Oekonomie wurde erst durch die Physio  - traten zu einer besonderen Wissenschast erhoben und seit ihnen als eine solche behandelt. Als besondre Fachwissenschaft nahm sie die übrigen, politischen, juristischen usw. Verhältnisse soweit in sich auf, daß sie diese Verhältnisse auf ökonomische reduzierte. Sie hielt aber diese Subsumtion aller Verhältnisse unter sich nur für eine Seite dieser Verhältnisse und ließ ihnen damit im übrigen auch eine selbständige Bedeutung außer der Oekonomie. Die vollständige Subsumtion aller existierenden Verhältnisse unter das Nützlichkeits- Verhältnis, die unbedingte Erhebung dieser Nützlichkeitsverhältnisse zum einzigen Inhalt aller übrigen finden wir erst bei Bentham  . wo nach der fran- zösischen Revolution und der Entwicklung der großen Industrie die Bourgeoisie nicht mehr als eine besondere Klasse, sondern als die Klasse auftritt, deren Bedin- gungen die Bedingungen der ganzen EeseNschaft sind. Nachdem die sentimentalen und moralischen Paraphrasen, die bei den Franzosen   den ganzen Inhalt der Nützlichkeitstheorie bil- beten, erschöpft waren, blieb für eine fernere Ausbildung dieser Theorie nur noch die Frage übrig: Wie die Individuen und Ver- Hältnisse zu benutzen, zu exploitieren seien. Die Antwort aus diese Frage war inzwischen in der Oekonomie schon gegeben worden; der einzig mögliche Fortschritt lag in dem Hereinnehmen des öko- nomischen Inhalts. Bentham   vollzog diesen Fortschritt. In der Oekonomie aber war es schon ausgesprochen, daß die hauptsächlichen Verhältnisse der Exploitation unabhängig von dem Willen der ein- zelnen durch die Produktion im ganzen und großen bestimmt und von den einzelnen Individuen fertig vorgefunden werden. Es blieb also für die Nützlichkeitstheorie kein anderes Feld der Spekulation als die Stellung der einzelnen zu diesen großen Verhältnissen, P r i v a t- E x p l o i t a t i o n einer vorgefundenen Welt durch die einzelnen Individuen. Hierüber hat Ben- tham und seine Schule lange moralische Reflexionen angestellt. Di- ganze Kritik der bestehenden Welt durch die Nützlichkeitstheorie er- hielt hierdurch ebenfalls einen beschränkten Gesichtskreis. In den Bedingungen der Bourgeoisie befangen, blieben ihr zur Kritik nur diejenigen Verhältnisse, die aus einer früheren Epoche überkommen waren und der Entwicklung der Bourgeoisie im Wege standen. Die Nützlichkeitstheorie entwickelt daher allerdings den Zusammenhang sämtlicher bestehender Verhältnisse mit ökonomischen, aber nur aus eine beschränkte Weise. D»« Nützlichkeitstheorie hatte von vornherein den Eharakter der Gemeinnützlichkeitstheorie; dieser Eha- rakter wurde jedoch erst inhaltsvoll mit dem Herein- nehmen der ökonomischen Verhältnisse, speziell der Teilung der Arbeit und des Austausches.