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Diftatur über Braunschweig .

Hitler Rust schwingt die Geißel.

Braunschweig , 1. September. ( Eigenbericht.) Bei den braunschweigischen Satentreuzlern geht alles drunter und drüber. Der Gauleiter Rust aus Han= nover hat am Montagabend die Führer der bürgerlichen Parteien in Braunschweig aufgesucht, um ihnen, wie bereits furz berichtet, zu erklären, daß die Nationalsozialisten wieder einen Minister stellen wollen. Die Begründung, die er in einer öffentlichen Ver­jammlung gab, ist außerordentlich komisch. Er erklärte, der sozial demokratische ,, Volksfreund" habe vor wenigen Tagen festgestellt, daß durch die letzte Notverordnung den Länderregierungen eine unge heure Machtfülle gegeben werde. Infolgedessen sei ein natio­nalsozialistischer Minister nicht mehr, wie Herr Franzen sagte, nur .., Bollziehungsbeamter der Früning- Diftatur".

Brüning und die Gewerkschaften

Kampfftimmung in Frankfurt / Vertrauen zum Bundesvorstand

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schuh , denn dieser Schuh ist notwendig infolge der besonderen Funktionen, die die Frau neben ihrer Arbeit im Leben zu er­füllen hat.

Brummer- Leipzig : Selten ist eine Tagung von so einmütigem Geist beseelt gewesen, wie ihn unser Kongreß aufweist. Die bereits ant Montag an der Regierung geübte scharfe Kritik zeigt, wo mir stehen. Der Bundesvorstand hätte längst gegen die Mißachtung der Gewerkschaftsforderungen schärfsten Protest erheben müssen. Die Gewerkschaften find viel zu zurückhaltend ,.

F. E. Frankfurt a. M., 1. September. ( Eigenbericht.) Die Notverordnung gegen die Arbeitslosen war heute. vormittag vorwiegend Gegenstand der Aussprache, in der zwei Genoffinnen zu Wort famen. Genossin 3ammer Hannover fordert vermehrten Arbeiterinnenschutz. Einen scharfen Ton schlug 3iegler Breslau an, dem die Entschließung des Bundesvorstandes nicht genügt. Der Berliner Bevollmächtigte des Metallarbeiterverbandes, Genosse Edert, sieht den Beginn einer neuen Periode noch recht dunkel vor uns liegen. Seine Kollegin Gladosch betonte die Notwendig­feit einer verstärkten Agitation unter den Unorganisierten. Wagner vermies auf die besonderen Verhältnisse der Sofie hätten früher und stärker an die Deffentlichkeit treten müssen. linger Industrie, deren Arbeiter durch die Notverordnung als Bei der ersten Notverordnung erklärte der Bundesvorstand, er Heimarbeiter abgestempelt und besonders schwer betroffen werde an der Arbeitslosenversicherung nicht rütteln lassen. Seit werden. Der Brandler- Mann Krauß- Stuttgart fand allgemeinen dem Erlaß dieser Verordnung ist wiederholt sehr bedenklich am Widerspruch, als er die Partei und Gewerkschaften durch die Tolerie. Arbeitslosenschutz gerüttelt worden. Die Rede des Reichsarbeits­rung der Regierung Brüning für die heutigen Zustände und damit ministers zeigt, daß man noch weitere Opfer vom Arbeiter für den Faschismus und die RGO. verantwortlich zu machen sucht. verlangen wird. Sollen die Unterſtützungssätze noch mehr abgebaut Genosse Simon wies darauf hin, daß die deutsche Arbeiter- werden? Der Hinweis des Ministers auf den Kohlrüben- Winter con 1916/17 ist für uns wahrhaftig fein Trost. Alles hat seine Grenzen, und wir bitten deshalb unserem Antrag zuzustimmen, der die Beseitigung der Notverordnung vom Juni fordert.

Der Führer der nationalsozialistischen Landtagsfraktion, Groh, ist mit der Ernennung eines neuen Naziministers nicht ein verstanden und hatte dies den bürgerlichen Zeitungen mit geteilt. Darauf wurde Groh von dem Gauleiter Rust einfach ab gefeßt und ein anderer Abgeordneter mit der Führung der Frak­tion beauftragt. Die bürgerlichen Abgeordneten werden also am 15. September mit den Nationalsozialisten wieder den Naziminister mählen, den Hitler erst in den nächsten Tagen bestimmen wird. Die Bürgerlichen werden auf Hitlers Kommando selbstverschaft in ihrer schwersten Zeit gespalten ist. Eindringlich wendet er ständlich die Hacken zusammenschlagen und unbesehen jeden Mann wählen", der ihnen von München benannt wird.

Der Klaffenverrat der KPD .

Die Opposition stößt vor.

Die von Brandler und Thalheimer geführte Rechts­oppofition der Kommunisten erläßt ein Manifest, in dem sie fich zunächst durch Schimpfen auf die Sozialdemokratie und Aufstellung demagogischer Forderungen vor dem Verdacht zu schützen sucht, sie fei weniger radikal" als die zur Zeit in der KPD. herrschende Rich tung. Diese jedoch wird in den übrigen Teilen der Erklärung nicht geschont, ihr wird ihre völlige Unfähigkeit bescheinigt und ihr Abtreten wird gefordert. Vor allem wird ihr die

,, fatastrophale Niederlage" beim Bolfsentscheid borgeworfen und im einzelnen dazu folgendes ausgeführt:

sich gegen die Tarifpolitik des Reichsarbeitsministeriums, die zur Zer schlagung der Tarifverträge führe. Die Geduld der Arbeiterschaft sei erschöpft, man dürfe ihre Disziplin nicht auf eine allzu harte Probe stellen.

Eggert wendet sich nachdrücklich gegen die leber treibungen von Ziegler und Krauß. Es darf keine schlimmere Notverordnung tommen. Das, was in England geschehen ist, sei in Deutschland mit dem Abgang der Regierung Müller schon vorher geschehen. Mit der Regierung Brüning sind wir nicht verbunden.

Kurpat Dresden bezeichnet die Einbeziehung des Kranken­pflegepersonals in die Unfallversicherung als einen Erfolg des Bundesvorstandes und der Reichstagsfraktion. Die Parole des ton gresses müsse sein: Einheit und Organisation!

Leipart fonnte in seinem Schlußwort aus dem Verlauf der Debatte ein klares Vertrauensvotum für den Bundes vorstand feststellen. Wir lehnen die Verantwortung nicht ab, be­trachten es vielmehr als ein Verdienst der Gewerkschaften und der Partei, daß die Absichten der Faschisten und der Kommunisten uner­füllt geblieben sind und bleiben werden. Wir haben keine Furcht vor der sozialen Revolution, denn wir stehen seit Jahrzehnten mitten drin. Nicht im Sinne eines Bürgerkrieges. Wir führen den Klassenfampf zur Hebung der Lage der Arbeiterklasse und rufen alle zu Hilfe, auf daß dieser Kampf gut und erfolgreich geführt werden kann.( Leb: hafter Beifall.)

Diese tatastrophale Niederlage wurde eingeleitet mit dem berüchtigten nationalen und sozialen Befrei ungsprogramm" zu den Reichstagswahlen im September vorigen Jahres. Die Erefutive hat die gefährliche nationalistische Phraseologie der KPD. - Führung nicht forrigiert. Es wurden nur die Worte national und sozial umgestellt. Mit diesen natio­nalen und sozialen Befreiungsphrasen wurde nationalistische Zer­jegung in die Reihen der KPD. getragen. Nationalboliche= mistische Offiziere werden zu Mitgliedern der KPD . ge­macht, ehrliche Kommunisten, die ein Menschenalter für den Kommunismus unter den größten Opfern gekämpft haben, werden aus der Partei ausgeschlossen. Nationalbolichemistische Bierzigstundenwoche". Offiziere dürfen Mitglieder und Funktionäre im Kampfbund gegen Faschismus sein, unseren Genossen wird statutarisch die Mitgliedschaft verweigert.

Mit diesen nationalbolschemistischen Offizieren und mit den offenen Hakenkreuzlern Schulter an Schulter ist die KPD . am 9. August gegen die sozialdemokratischen Arbeiter aufmarschiert. Ein feltsamer Kampf gegen den Faschismus"! Die Geheimnisse dieses ,, Kampfes" werden einem erst ganz flar, wenn man in dem Mani­fest der Opposition folgendes lieſt:

Es bedarf mohl teiner besonderen Beweise für den Ernst der Lage in Deutschland . Die offene faschistische Diktatur droht der deutschen Arbeiterklasse.

In Parteifreisen muß man heute oft hören: Der Faschismus iff unvermeidlich,

aber er wird nicht lange herrschen, und dann kommt die Diktatur des Proletariats. Das ist feige Kapitulantenstimmung und töricht obendrein. Die Stimmung entspringt dem Gefühl der Ohnmacht. Was die Herrschaft des Faschismus für die deutsche

und internationale Arbeiterklasse bedeutet, braucht nicht hervor gehoben zu werden. Sieg des Faschismus in Deutschland bedeutet Knechtung der Arbeiterklasse mie in Italien , noch größere Verelendung und Krieg gegen die Sowjet union. Herrschaft des Faschismus in Deutschland bedeutet 3u­fammenbruch der stärksten außerrussischen Sektion der Komintern .

Das ist alles ganz richtig. Weil der Sieg des Faschismus ein Maß von Elend und Unfreiheit bedeutet, das wir uns gar nicht vor­stellen können, darum treibt die Sozialdemokratie eine Politik, deren nächstes Ziel es ist, den Sieg des Faschismus zu verhindern. Dieser Wille, den Sieg des Faschismus unter allen Umständen zu ver­hindern, ist aber in der Kommunistischen Partei nicht vorhanden. Im Gegenteil! In dem Bewußtsein der eigenen Schwäche und Aussichtslosigkeit spekuliert man auf einen Sieg des Faschismus, der dann durch irgendeinen mysteriösen Um­fchlagsprozeß zum Sieg des Kommunismus führen soll.

Aus dieser Geisteshaltung erklärt sich die Vorliebe für national­bolschewistische Offiziere und das Zusammengehen mit Hitler­Hugenberg beim Boltsentscheid ganz zwanglos. Aus ihr ergibt sich euch, daß man bemüht ist, der Sozialdemokratie bei ihrem Kampf gegen den Faschismus in den Rücken zu fallen. Man spielt eben mit dem Faschismus gewissermaßen halbpart.

Eine offene Frage ist nur, ob das proletarische Klaffenpolitik" ist oder nicht vielmehr nadter Berrat an den Lebens intereffen der Arbeitertiaffe.

Kommunistische Erntestreifmache.

Webertriebene Meldungen von Brandffiffungen. Bom Deutschen Landarbeiterverband wird uns geschrieben: Ber­schiedene Tageszeitungen berichten von einem Streik der Erntearbeiter in den ländlichen Gebieten an der Westküste von Schleswig- Holstein . Verschiedentlich soll es bereits zu Gewalttätigkeiten und Berhaftungen gekommen sein. Es wird sogar von schweren Brandstiftungen und anderen Sabotageaften gefprochen.

Diese Behauptungen find zum Teil start übertrieben. Wohl ist es vereinzelt zu Arbeitseinstellungen und Zusammenstößen mit Arbeitswilligen gefommen; daß sich streikende Erntearbeiter aber als Brandstifter betätigt haben, ist bis jetzt in feinem einzigen Fall festgestellt worden. Die Ursache der Unruhen ist in dem Ver­halten der im Land- und Bauernbund pereinigten Landwirte in der Lohrifrage zu suchen.

Im Borjahr gelang es dem Deutschen Landarbeiter- Berband, für Süderdithmarschen eine Vereinbarung zu erzielen, nach der für Dreschen auf dem Felbe 60 Pf. pro Stunde, für Dreschen auf dem Hofe 50 Pf. pro Stunde Lohn zu zahlen sind. Während

Gegen eine Stimme wurde den Bundesvorstand das Ber trauen ausgesprochen.

Hierauf begann Professor Lederer Heidelberg seinen Vor. trag über Die Umwälzungen in der Wirtschaft und die

Die Aussprache.

Frankfurt a. M., 1. September. ( Eigenbericht.)

Die grenzenlose Erbitterung der deutschen Arbeiterschaft über die unerträglich gewordene Belastung der Massen trat auf dem Gemertschaftsfongreß in der Aussprache über den Bericht des Bundesvorstandes wieder auffällig scharf in Erscheinung.

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Frau Jammert- Hannover( Textilarbeiterin) nahm zur soge nannten Open- door Bewegung Stellung. Diese Bewegung wird nur von den bürgerlichen Frauen getragen, die die harte Arbeit der Frauen in der Fabrik kaum tennen. Wir sagen: es besteht fein Widerspruch, menn mir die Gleichberechtigung der Frauen verlangen und dazu einen besseren Arbeiterinnen

in Süderdithmarschen die Arbeiter die genannten Säße bis zur Be­

endigung der Dreschperiode erhielten, wurden in Norderdithmarschen von Anfang November an nur 45 Pf. gezahlt.

In diesem Jahr will man in Norderdithmarschen für das Dreschen auf dem Felde nur 40 Pf., für das Dreschen auf dem Hofe nur 35 Pf. pro Stunde, und zwar bis zum 1. Oktober zahlen. Ab 1. Oktober soll ein Lohn von 30 Pf. gelten. Diese Sätze hat auch der Land- und Bauernbund Süderdithmarschen seinen Mitgliedern als Richtlinie bekanntgegeben. Trogdem fonnte der Deutsche Land­arbeiter- Berband in dem größten Teil Süderdithmarschen die Löhne des Vorjahres einigermaßen halten mit dem Erfolg, daß dieser Teil der schleswig- Holsteinischen Landwirtschaft von Unruhen bis= her verschont geblieben ist.

Die Unruhen in Norderdithmarschen sind ein Wert des neu­gegründeten kommunistischen Land- und Forstarbeiterverbandes, der sich schon seit Monaten trampfhaft bemüht, in Schleswig- Holstein Fuß zu fassen. Der kommunistische Landarbeiterverband führt die Bewegung in der Hauptsache mit Hilfe der alljährlich in Dithmarschen in großer Zahl eintreffenden Wanderarbeiter. Der Deutsche Landarbeiter- Berband steht dem Beginnen, von dem ein Erfolg kaum zu erwarten ist, fern.

Phantasien aus Oldenburg .

Goldschmidt und die Vorwärts. ,, Aftien". Der ,, unpolitische" nationale Generalanzeiger für das gesamte oldenburgische Unterwesermarsch- und Industriegebiet in Nordenham , die Butjadinger Zeitung", veröffentlicht in ihrer Nummer vom 27. August 1931 auf Wunsch zahlreicher Leser" im Nachdrud einen Artikel des nationalsozialistischen Oldenburgischen Freiheitskämpfer" vom 15. Auguft 1931 mit der epochemachenden Entdeckung, daß Jakob Goldschmidt oder die Danat Bant mit 800000 Mart am Attienbesiz des sozialdemokra tischen Vorwärts" in Berlin beteiligt sei", was an­geblich schon seit Jahren ebenso befannt sei, als daß die Danat Bant die sozialdemokratischen Konsumvereine finanziere".

ständig, daß der Bormäris"-Berlag eine G. m. b. 5. ist und infolge In ihrer Märchenstimmung übersahen die Herrschaften voll­beffen gar teine Attien ausgibt. Aber da man so schön im Märchenerzählen ist, bleibt man dabei und enthüllt folgende Moritat:

Jegt ertlärt man sich auch die leidenschaftlichen Radauartikel des ,, Bormärts" über die Danatbant, welche im Anfang unglaub­lich Herrn Goldschmidt vergötterten als den großen Kenner der Finanzen, dann aber erklärten: der Zusammenbruch beweise, daß man die Banten ,, berstaatlichen" müsse, denn die Schwerindustrie und die Banken hätten Deutschland ruiniert. Bermutlich hat Jakob Goldschmidt diese Artikel selbst veran= laßt, um das Terrain einmal zu fondieren. Er läßt sich selbst über den grünen Klee loben und dann verlangt er sozusagen die Verstaatlichung seiner Danatbant unter Bedingungen, wie sie vorstehend geschildert sind."

Ziegler- Breslau( Metallarbeiter): Wir werden der Entschließung des Bundesvorstandes zu seinem Bericht zustimmen. Wird aber deswegen die Regierung Brüning mit der Entrechtung der Arbeiter einhalten? Wir glauben nicht daran, und

was soll geschehen, wenn trotz unserer Entschließung die Regierung Brüning ihren Kurs fortsett?

Das ist die entscheidende Frage. Wir haben die Tolerierungsgrenze längst überschritten. Wir müssen uns ein Beispiel an den englischen Arbeitern nehmen.( 3uruf: Jawohl, fut das nur!) Die Burg friedenspolitik führt zum Ruin der Arbeiter.( Zuruf: Macht uns doch Vorschläge!) Die englischen Arbeiter stellen die Einheit und Geschlossenheit der Arbeiterbewegung über alles. Wir machen uns zum Opfer einer verhängnisvollen Entwicklung. Ich glaube nicht an den Mut Stegerwalds. Er und Brüning sind nur mutig, wenn es gegen die Arbeiter geht.

Steinfeld- Hamburg ( 3immerer) schildert die trostlose Lage der Bauarbeiter und ihre grausame, ungerechte Behandlung in der Saisonarbeiterfrage. Bei den 77,8 Proz. Arbeitslosigkeit unter den 3immerern noch von berufsüblicher Arbeitslosigkeit zu sprechen, sei vollendeter Irrfinn. Graßmann soll sein Wort, die Gewerkschaften würden die Saisonarbeiter nicht im Stich lassen, einlösen.

Ederi- Berlin ( Metallarbeiter): Mit der bisher gegenüber Brüning angeschlagenen Methode kommen wir nicht vom Fled. Wir bestimmte Forderungen stellen, und wir bitten daher den Kongreß, fönnen seine Regierung nicht unbedingt unterstützen. Wir müssen dem Antrag der Berliner Metallarbeiter zuzustimmen.

Eggert( Bundesvorstand): In Deutschland ist das Rabinett Hermann Müller gestürzt worden, weil es dem reaktionären Drud nicht nachgeben wollte. Wir haben in Deutschland unter viel schmierigeren Umständen zu fämpfen als die Arbeiterpartei in Eng land. Es ist gefährlich, der Regierung förmlich die

Stichworte für neue Notverordnungen

zu geben. Die letzte Notverordnung muß die letzte sein und bleiben. Sie war ja nur als Begel für die Reparationsfrage gedacht. Vieíe Kollegen reden an den Problemen vorbei. Wir stehen im Kampf gegen den Kapitalismus. Bei diesem Kampf handelt es sich um einen Umwandlungsprozeß, mie auf dem Hamburger Ge­wertschaftsfongres bereits dargelegt worden ist.

Die Logit ist derartig zwingend, daß wir nunmehr auch ver­

raten wollen, daß unsere Artikel gegen reaktionäre Scharfmarcher grundsäglich von diesen selbst geschrieben werden, und daß Artikel gegen die nationalfaschistische Presse grundsäglich nur von deren Redakteuren verfaßt worden find. Zuguterletzt fönnen wir aus­plaudern, daß selbst diese Notiz von den verantwortlichen Redakteuren der überparteilichen" Butjadinger Zeitung" und des Oldenburgischen Freiheitsfämpfer" geschrieben wurde...

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30 Zentner schwerer Kessel explodiert.

170 Meter weit geschleudert Ein Arbeiter getötet. Appenzell , 31. August.

Im hiesigen Schlachthaus explodierte heute nachmittag aus bisher noch ungeklärter Ursache die Dampffefselanlage. Der etwa 30 Sentner schwere Dampffefsel wurde mit solcher Bucht in die Höhe geschleudert, daß nicht nur die Decke und die Seiten­wände, sondern auch der Dachstuhl durchbrochen wurde. Der Kessel wurde durch den außerordentlich starken Drud etwa 170 Meter weit in einen Fluß geworfen. Ein Hilfsarbeiter erlitt fo schwere Berletzungen, daß er bald darauf starb. Mehrere im gleichen Raume anwesende Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Der Sachschaden ist bedeutend.

eröffnet. Den Borsiz führt der spanische Außenminister erroug. Die 64. Tagung des Bölkerbundsrates wurde Dienstagvormittag England ist durch Lord Robert Cecil , Frankreich durch den Direktor der Bölkerbundsabteilung am Quai d'Orsay, Massigli, vertreten. Die Beteiligung des Publikums und der Presse war schwach. Die Sigung, die etwa eine halbe Stunde dauerte, war mit der Verlesung einiger Berichte über die Arbeiten seit der lezten Ratstagung aus­gefüllt.

Hansmanns Beleidiger verurteilt. Das Düsseldorfer Schöffen­gericht verurteilte den Gerichtsreferendar Dr. Gisevius, der den Landrat Hansmann in der übelsten Weise in mehreren Ber­jammlungen beschimpft hat, zu der milden Strafe von 300 Mart. angesehen, daß Landrat Hansmann die viel besprochenen Aeuße In der Urteilsbegründung wird der Wahrheitsbeweis für erbracht rungen über die deutschen Frontsoldaten gebraucht habe, obwohl in dieser Frage Eid gegen Eid steht.

Direktor Albert Batry feiert heute feine fünfundzwanzigjährige Rugehörigkeit zu den Staatstheatern, und er ist am gleichen Tage 50 Jahre an der Bühne tätig.

fühler, feine nennenswerfen Niederschläge, mäßige nach West bis Wetter für Berlin : Teils heiter, teils woltig, im ganzen etwas Nordwest drehende Winde. Im Westen und Süden meist Wetter­besserung, nur in den bergigen Teilen noch Regenfälle. In Mittel­ deutschland leicht veränderlich, im Osten und später auch im Nord­often stärker bewölkt, in Schlesien Regenfälle,