Einzelbild herunterladen
 

Rr. 409 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärtsil 2. September 1931

Sie plünderte die Armen.

Fünf Jahre Zuchthaus für eine Betrügerin.

Marie Cudwig, die sich am Dienstag vor der Straf-| Er hat schlanke Gestalt, schmales Gesicht, langes, dunkles, nach hinten fammer des Landgerichts III wegen Rüdfallbetrugs gefämmtes Haar und trug bisher immer einen grauen Anzug. Ge­ in 116 Fällen zu verantworten hatte, ist vielfach, unter eignete Mitteilungen, die auf seine Person hinweisen, erbittet anderem mit drei Jahren Zuchthaus, vorbestraft. Kriminalfommiffar Strewe bei der Dienststelle E. 1 im Polizei­

Die Angeklagte, die erst vor einiger Zeit aus dem Zuchthaus entlassen worden war, hatte sich, kaum wieder in Freiheit, an alte Frauen herangemacht und ihnen mit großer Geschicklichkeit vor­gespiegelt, daß sie mit ihnen verwandt sei. Hatte sie auf diese raffi­nierte Weise das Vertrauen der Alten gewonnen, so ging sie daran, ihnen Geld aus der Tasche zu locken. Natürlich hatte sie ihre Hand­tasche im Hotel liegen gelassen" und hatte nun dringende Einkäufe" zu erledigen. Die alten Frauen borgten der plötzlich aufgetauchten Verwandten, die so liebenswürdig und herzlich war, zumal das Geld ja in wenigen Stunden zurückgezahlt werden sollte.

Selbstverständlich verschwand die Hochstaplerin spurlos. Auf diese Weise hat sie mehrere tausend Mart erbeutet. Be­sonders schamlos aber war ein anderer Trick von ihr. Als Wohl= fahrtsbeamtin ging fie daran, angeblich irrtümlich gezahlte Unterstützungen wieder einzutaffieren".

Das Schöffengericht Berlin- Mitte hatte die gemein­gefährliche Betrügerin in erster Instanz zu 3% Jahren 3uchthaus verurteilt. Da die Angeklagte Berufung eingelegt hatte, tam ihre Sache vor die Straffammer.

Das Berufungsgericht erhöhte das Urteil erster Instanz auf 5 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust und 1000 Mart Geldstrafe. In diesem Falle müsse mit aller Strenge durchgegriffen werden, meinte der Vorsitzende in seiner Begründung.

Helft ihn suchen!

Der Kinderschänder noch immer nicht gefaßt.

Noch immer wird der Kinderschänder gesucht, der nun schon seit Wochen in der Gegend des Gesund= brunnens sein Unwesen treibt.

Anfang August wurde in der Deffentlichkeit vor einem gefähr lichen Menschen gewarnt, der Pleine Knaben in sadistischem Rausche grausam mißhandelte. Er hatte die Kinder, Jungen im Alter von zehn bis zwölf Jahren, in der Gegend des Gesund= brunnens angesprochen und sie aufgefordert, gegen ein Geld­geschent ein kleines Patet für ihn zu besorgen. Die ahnungslosen Jungen führte er nach Buch oder Pankow und schlug in Walde mit einem für diesen Zweck abgeschnittenen Stock unbarmherzig auf sie ein. Als die Zeitungsnotizen damals erschienen, wagte der Unhold sich drei Tage lang nicht hervor. Am vierten Tage aber begann sein schändliches Treiben von neuem und hat bis jetzt nicht aufgehört.

Die Kriminalbeamten der Dienststelle E. 1 find tagelang in der Gegend des Gesundbrunnens unterwegs gewesen, um nach dem Kinderschänder zu suchen. Sie fanden ihn nicht, da die Beschreibung der durch die Mißhandlung eingeschüchterten Kinder sehr unzu­Tänglich ist. Bei den letzten Anzeigen, die eingegangen sind, hat sich gezeigt, daß der Kinderschänder noch brutaler als früher zu Werke gegangen ist. Er lockte einen 13 Jahre alten Knaben mit der bekannten Vorspiegelung an sich und schlug das Kind derartig mit den Fäusten, daß ein Auge vollständig zugeschwollen ist und der Junge aus Mund und Nase start blutete. Es ist unverständlich, daß die sonst so ,, hellen" Berliner Jungen immer noch mit Fremden mitgehen. Den Eltern der Kinder kann nur dringend empfohlen werden, die Jungen zu warnen.

Der Unhold foll etwa 30 Jahre alt und 1,70 Meter groß sein.

WENN DERKURSFALL

19]

ROMAN

VON

Faly Scherret

,, Ein junges Mädchen ist wie ein Seidenfädchen", doziert Frau Fanny Telles. Sie ist sich selbst nicht über diesen Ver­gleich klar. Die Weisheit stammt von ihrem seligen Mann, dem Regierungsrat Reginald Telles, und ist deshalb über jeden Zweifel erhaben. Mein Mann pflegt auch immer zu fagen: ein junges Mädchen ist wie ein reines Handtuch, jeder wischt sich daran die Hände ab", fährt sie fort und grübelt nach, welche Haushaltungsgegenstände sich außerdem mit einem jungen Mädchen in Beziehung bringen lassen.

Frau Aurelie Damme versinkt in einem Sessel, der unter ihrer Last ächzt. Ein hübscher Junge, der Gert!" Ihre Blicke streicheln den schlanken, jungen Mann, der Noras Handlinien untersucht, um daraus einen Charakter zu fon­struierten. Harry flüstert ihm grinsend etwas ins Ohr, und Gert lacht auf.

,, Was hat er gesagt?" will Nora wissen. Sie fragt in dem Ton eines Kindes, das sofort meinen wird.

Daß Sie eine glückliche Hand haben, gnädiges Fräulein", beeilt sich Gert zu versichern. Nora sieht mißtrauisch von einem zum anderen. Pfui!" sagt sie tofett. Fränze bittet zu Tisch.

Harry bietet Nora den Arm, und Gert schließt sich nach einigem Zögern an. Wenn die langweilige Fütterung schon Dorbei wäre. Appetit habe ich auch nicht mal, denkt er. Wie Mama herlinst, weil ich neben Nora Marr size. Vielleicht beabsichtigt sie, eine Heirat einzufädeln. Gleich nach dem Essen drücke ich mich. Zur Not muß mir Harry helfen. Ich werde Harry überhaupt auf alle Fälle noch anpumpen. Lili friegt zehn Mark von mir. Wenn Lili vor der Tür warten muß, wird sie bös. Aber ich werde schon zur Zeit fommen. Bitte!" Er reicht Nora einen filbergeflochtenen Korb mit Brötchen zur Brühe. Warum mich die dice Konfulsfrau fo angloßt, möchte ich gern erfahren. Aurelie heißt sie auch noch. Sie fann ruhig Gift darauf nehmen, ich werde es nicht mit ihr treiben. Gert ist es bekannt, daß er hübsch ist und die

präsidium.

Doppelte Bigamie.

Eine Gefängnisstrafe von acht Monaten.

Bigamie in zwei Fällen wurde dem 48jährigen Arbeiter Gustav 3. gestern vor dem Schöffengericht Wedding vor­geworfen.

Der Angeklagte hatte im Jahre 1904 in Belzig eine Frau geheiratet, die er einige Jahre später verließ, da die Ehe sehr un­glücklich war. Als er sie im Jahre 1911 wieder einmal besuchte, um sich mit ihr auszusprechen, wies sie ihn mit der Bemerkung ab, sie seicn bereits geschiedene Leute. Daraufhin heiratete er im Kriege eine andere Frau, die nach siebenjähriger Ehe starb. Nach dem Trauerjahre heiratete er zum dritten Male. Mit dieser Frau lebt er auch heute noch in glücklicher Ehe. Vor einiger Zeit reichte nun seine erste Frau aus unerklärlichen Motiven die Scheidungs­flage gegen ihn beim Landgericht III ein, so daß die Behörden dadurch erfuhren, daß 3., ohne geschieden zu sein, zweimal geheiratet hatte.

Bei seiner Vernehmung gab er nun an, er habe die Bemerkung seiner ersten Frau, sie seien geschiedene Leute, so aufgefaßt, als ob er tatsächlich gerichtlich geschieden sei. Gegen diese Gut­gläubigkeit sprach aber der Umstand, daß er sich auf dem Standes­amt bei seiner zweiten Ehe als ledig und bei seiner dritten Ehe als vermitwet bezeichnet hatte. Seine erste Frau verweigerte eigen artigerweise ihre Zeugenaussagen. Ein Freund von ihr bestätigte

Zeppelin vor Pernambuco .

Ankunft verspätet.- Leichte Beschädigung am Heck. Pernambuco , 1. September.

Nach den letzten Funkmeldungen ist das Heck des Graf Zeppelin" in den schweren Regenstürmen leicht beschädigt worden. Das Luftschiff nähert sich mit herabgeminderter Geschwindigkeit Pernambuco , mitgeteilt, daß das Luftschiff im südatlantischen Ozean auf Gegen­

Dr. Edener hat der Funkstation Olinda durch Funkspruch

"

winde gestoßen sei. Graf Zeppelin " könne daher nicht vor dem frühen Nachmittag in Pernambuco eintreffen.

Sturm und Regen zwangen das Luftschiff, verschiedene kleine, Kursänderungen vorzunehmen und die Geschwindigkeit zu verlangsamen.

In Pernambuco gelandet.

Pernambuco , 1. September. Um 21 Uhr 26 ME3. ist ,, Graf Zeppelin" unter dem Jubel einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge in Pernambuco gelandet.

e

Raubüberfall auf Postbeamten.

Räuber mit der Beute entkommen.

Röbel ( Mecklenburg- Schwerin ), 1. September. Der Poststelleninhaber Jantzen wurde heute auf einer Dienst­fahrt im Walde bei Rehow von zwei Männern überfallen, vom Rade gerissen und unter Bedrohung mit Revolvern des Bar­geldes beraubt. Den Räubern fielen rund 1500 Mark in die Hände, mit denen sie unerkannt entfamen. Die Gendarmerie hat die Er­mittlungen aufgenommen. Der Raubüberfall war planmäßig vor­bereitet. Es erwies sich, daß die Fernsprechleitung nach dem Forst­gehöft durchschnitten worden ist.

dem Angeklagten, daß fie auch ihm gegenüber in früheren Jahren Ein Paßvergehen mit feltsamem Hintergrund.

angegeben habe, daß sie geschieden seien.

Das Gericht verurteilte 3. wegen Bigamie in zwei Fällen zu acht Monaten Gefängnis und bewilligte ihm mit Rücksicht auf seine sonstige gute Führung eine Bewährungsfrist.

Das große Los in Berlin S.

Bei der Preußisch- Süddeutschen Klassen lotterie wurde am Dienstagnachmittag das große Los gezogen. Der 500 000- Mart- Gewinn entfällt auf die Besitzer des Loses 281 050. In der ersten Abteilung wird das Los in Vierteln in Berlin S. gespielt, in der zweiten Abteilung in Achteln in Freiburg .

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berin

Heute, Mittwoch, den 2. Sept., 19, Uhr, im großen Saal der Kammersäle, Teltower Straße, U- Bahnhof Belle- Alliance- Straße

Kundgebung

,, Gegen Völkerhaß und Völkerverhetzung, für Verständigung mit Frankreich und der Welt" Es sprechen:

Marcel Brun- Frankreich , Dr. K. Löwenstein- Berlin Lionel Elvin- England( Dozent a. d. Universität Cambridge ) Mitwirkung: Streichorchester der Sozialistischen Arbeiter­jugend und Rote Rebellen"

Frauen auf ihn fliegen, besonderes Damen, die sich dem kri­tischen Alter nähern. Wahr bleibt es nun einmal: ich gefalle.| Schließlich bin ich nicht für meine braunen, melancholischen Augen und für meinen schönen Mund verantwortlich zu machen. Mama sizt so streng da wie ein Polizist. Was sie hier eigentlich will? Sie mit ihren 400 Mark Pension unter den reichen Weibern ! Auch ein Vergnügen, ständig als Popel an anderer Leute Tisch zu ſizen.

,, So verträumt?" fragt Nora hold lächelnd.

,, Sie irren sich, ich gebe mich ganz dem Fisch hin", ant­wortet Gert ablehnend. Das hat mir zu meinem Glück gefehlt. Das Schaf möchte unterhalten werden. Hat sie an Harry nicht genug?

Nora zupft Harry am Aermel. Wollen Sie mir nichts zu trinken geben?" " Pardon!" Harry ergreift die Rheinweinflasche. Daß mir das ausgerechnet passieren muß!" Er bemerkt die giftigen Blicke, die von Frau Regierungsrat Telles zu ihm und Nora herüberschießen. Die Mutter seines Freundes Gert zu ärgern, bereitet ihm stets ein herzerfrischendes Vergnügen. Trinken wir er", fordert er auf und ist sicher, daß dieses Treiben von der forretten Regierungsrätin als strälich be­zeichnet wird. Er legt seinen Arm auf Noras Stuhllehne und spricht mit unwiderstehlichem Lächeln auf sie ein. Nora ist begeistert.

,, Sie sollten sich immer in die Farbe der Unschuld kleiden, sie steht Ihrem schwarzen Haar so niedlich. Trinken wir darauf!" animiert Harry, der bereits am Nachmittag die üb­lichen Kognats und Tafelbiere eingenommen hat.

,, Es ist ja auch ein Symbol!" In Noras Stimme flingt Bedauern. ,, Hören Sie mal, Herr Doktor, wollen Sie nicht in den nächsten Tagen bei mir den Tee einnehmen? Ich bin viel allein und mit Ihnen plaudert es sich so fcharmant."

Sie sind zu liebenswürdig", ahmt Harry Noras gespigtes Schnäuzchen nach. Ich komme", verspricht er, aber nur, wenn Ihr Papa nicht anwesend ist."

Ich bin nachmittags stets allein." Gott , welch ein ent­zückender Mensch freut sie sich und sieht Harry begehrend an. Das Effen nähert sich dem Ende. Sehr spät fällt es Dr. Aronius ein, daß eine Rede gut am Blaze wäre, und er spricht schöne Worte über den Sieg der deutschen Gesangs­funst, wobei er den detonierenden Tannhäuser völlig ver­gessen hat. Nach dem hoch" dankt Manfred, der virtuos tiefe Rührung zu mimen versteht. Es herrscht eitel Freude, wenig stens auf allen Gefichtern.

Vor dem Schnellgericht beim Amtsgericht Mitte stand gestern ein Paßvergehen zur Aburteilung, dessen Begleitumstände start an Mädchenhandel erinnerten. Angeklagt war eine 19 jährige Polin, die ohne Paß nach Deutschland gekommen war und aus diesem Grunde vom Polnischen Konsulat in Berlin , an das sie sich gewandt hatte, der Strafbehörde zugeführt worden war. Die Polin, ein auffallend hübsches Mädchen, das der deutschen Sprache nicht mächtig ist, hatte in der vergangenen Woche in ihrer Heimatstadt Posen eine Frau kennengelernt, die sich als deutsche Staatsbürgerin ausgab und dort angeblich ihren Urlaub verbrachte. Sie schilderte der jungen Polin die Verdienstmöglichkeiten in Deutschland in fo leuchtenden Farben, daß diese sich sofort bereit erklärte, mit nach Deutschland zu kommen. Nachts überschritten beide die Grenze, um der Baßkontrole zu entgehen. Für sämtliche Reisekosten und den Berliner Aufenthalt sorgte die neue Bekanntschaft, die die Bolin in Berlin in einem Hotel einmietete und mit ihr schon ain ersten Abend ein Restaurant aufsuchte. Das Mädchen wurde durch den Umstand stuzzig, daß sich dort sofort sehr viele Herren um sie bemühten, und sie lief in einem günstigen Augenblick auf die Straße und begab sich zum Polnischen Konsulat, das es der Polizei zuführte. Das Schnellgericht, das auf diese merkwürdigen Begleit­umstände nicht weiter einging, verurteilte die Angeklagte zu drei Tagen Haft.

Ueber die englische Krise spricht Donnerstag, 3. September, 20.30 Uhr, auf Veranlassung der Liga der Menschenrechte im ehemaligen Herrenhaus Abgeordneter Fenner- Brockway- London, Vorsitzender der englischen Unabhängigen Arbeiterpartei. Unkostenbeitrag.

Fränze geht in das Schlafzimmer. Sie will sich ein paar Minuten im dunkeln auf den Diwan legen. Die Ruhe tut ihren Nerven wohl. King begrüßt sie mit einem gut ge= meinten Lecken über ihre Hände und schmiegt seinen massigen Kopf an ihr Kleid. Es hat sich als ratsam erwiesen, King während einer Abendgesellchaft hier im abgelegenen Schlaf­zimmer unterzubringen, nachdem die Dogge einmal einem lieben Gast bedrohlich zu nahegetreten war. Gäste sind nicht Büroangestellte. Man muß auf ihr Gemütsleben Rücksicht nehmen. Fränze legt ein mit Köllnisch Wasser getränktes Taschentuch auf die Stirn. So ist es gut. Ihre Taktik bewährt sich stets, und es fällt nicht auf, wenn die Hausfrau kurze Zeit abwesend ist.

Nichts denken! Nur still daliegen. Aber es geht nicht. Die Gesichter der Anwesenden tauchen vor ihr auf und bilden sonderbare Verzerrungen. Warum ist Fanny Telles so gift­geschwollen? Man könnte Angst vor ihr bekommen. Einen netten Sohn hat sie. Der Gert ist schon dreiundzwanzig. Fränze rechnet nach. Ihr Kind müßte jetzt sieben Jahre sein, wenn alles gut verlaufen wäre. Sinnlos, das Alter eines Ungeborenen nachzurechnen. Auch andere Leute haben keine Kinder.

Es klappte heute wie am Schnürchen. Warmes Essen macht sich besser als faltes Büfett. Da sieht nachher alles un­appetitlich aus. Repräsentieren fann sie. Und dazu der be­rühmte Bruder! Die Leute werden von diesem Abend sprechen; und die nicht dabei waren, plazen vor erger. Sie steht auf und schaltet das Licht an der Frisiertoilette ein. Es ist alles in Ordnung. Die dicke Aurelia Damme glänzt schon wieder specig über der Nase. Man müßte ihr sagen, sie solle sich pudern. Doch dann nimmt sie es am Ende übel. Also mag sie glänzen.

Zögernd ergreift Fränze einen Band Goethe, der auf dem Tisch vor dem Diwan liegt. Sie schlägt ihn auf, ſucht eine bestimmte Stelle und findet sie, ohne lange zu blättern. ,, Wenn man sich jetzt darin vertiefen fönnte", murmelt sie. " Es ist das einzige Glück, das ohne Reu." Fränze hält oft fleine Selbstgespräche. Sie bleibt viel allein, und in Stunden, die mit Schmerzen angefüllt find, verleiht die eigene Stimme manchmal Trost. Sie liest jetzt halblaut vor sich hin, trotzdem sie die Verse auswendig kennt:

,, und an dem Ufer fig' ich lange Tage, Das Land der Griechen mit der Seele suchend..." ( Fortsetzung folgt.)