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Waffensuche bei denHakenkreuzlern
Lteberall mimi man die Harmlosen
In dem ständigen Bestreben, die Berliner   Unruhezentren der Links- und Rechtsradikalen in schärferem Maße als bisher zu über- wachen, hat die Politische Polizei   des Berliner   Polizei- Präsidiums heute in aller Frühe eine Reih« von den sogenannten n a t i o n a l s o z i a l i st i s ch e n Heimen, die sich in verschiedenen Stadtteilen befinden, auf Waffen durchsucht. Bereits um Z46 Uhr morgens wurden die betr. Häuser durch Schupobcamte besetzt, während Beamte der Politischen   Polizei die Durchsuchungen vornahmen. Das Ergebnis der Durchsuchungen ist unwesentlich, denn zweifellos sind die Berliner   Hakenkreuzler durch die Polizeiaktionen der vergangenen Woche gewarnt worven und haben ihre Mordwaffen rechtzeitig in Sicherheit gebracht. In der Hauptsache waren es Hakenkreuzlerheime in Steglitz  , Schmargendorf  , Schöneberg   und Wilmersdorf  , die durchsucht wurden. Die Beamten fanden in den einzelnen Unter- künften durchschnittlich zehn SA.-Leute vor. die zum größten Teil in übereinanderliegenden Betten, wie sie in den Kasernen ange- ordnet sind, noch schliefen, bei dem Erscheinen der Polizei aber kaum Ueberroschung zeigten. In dem N a z i h e i m in der Fichte- straße in Steglitz  , das erst gestern eingerichtet worden ist, wurde eine geladene Flobertpistole beschlagnahmt. Wie von der Politischen   Polizei zusammenfassend mitgeteilt. wird, ist in den Naziheimen schwerbelastendes Material nicht ge- funden worden. Gleichzeitig wurden noch einig« kommunistische Wohnungen durchsucht. Dabei fielen der Polizei neun Gewehre und zwei Karabiner, außerdem mehrere 10» Exemplare einer verbotenen Druckschrift in die Hände. Zwei Männer wurden festgenommen.
zwei anderen Männern in Streit geraten und zu Boden geschlagen worden war. Einer dieser Männer, Paul E i s c r- mann, ist von dem Wachtmeister in der Notwehr angeschossen worden. Die Untersuchung ist noch im Gange.
Llebersall auf Polizeiwachtmeister. Oer Äeamte mit schweren Verletzungen aufgefunden. Eine schwere Schlägerei und Schießerei, deren Gründe noch nicht geklärt sind, hat sich in der vergangenen Nacht an der Ecke der Neuen König- und der Alten Schützenstraße ereignet. Der Polizeiwachtmeister H. kam in Ziviltleidung vom Dienst und war auf dem Wege zur Unterkunst. Um 3.40 Uhr wurde er von einer Schupostreife vor dem Hause Prenzlauer Str. 32 mit schweren blutenden Verletzungen aufgesunden und nach dem Polizei- krankenhaus gebracht. Außer den äußeren Verletzungen scheint H. auch inneren Schäden davongetragen zu haben. Er konnte noch nicht vernommen werden. Nachforschungen ergaben, daß er offenbar mit
Prämien für Hakenkreuz-Rowdys. Sturm auf Gewerkschaftehaus ist straffrei! Das Dresdener Landgericht bestätigt« jetzt nach fünftägiger Ver- Handlung einen Fehlspruch des gemeinsamen Schöffengerichts, von dem ausschließlich Reichsbannerleute betroffen weiden. In Großenhain   war es am 19. Januar zu großen Schlägereien gekommen. Bei dem ersten der drei Vorgänge wurde der sozialdemo- kratische Stadtverordnete Z ö l l n e r aus offener Straße von Nationa- sozialisten überfallen und blutig geschlagen. Im Anschluß daran kam es zu Ausschreitungen einer durch den llebersall empörten Menge vor dem Verkehrslokal der Nationalsozialisten. Die Ruhe war längst wiederhergestellt, als die durch Sturmabteilungen von aus- wärts verstärkten Nazis einen Zug von über 100 SA.  -Leuten for­mierten und vor das Gewerkschaftshaus zogen. Dort vollzog sich ein regelrechter Angriff, der bedeutenden Sachschaden am Haus und schwere Verletzungen von Reichsbannerlemen zur Folge hatte. Die drei Vorgänge beschäftigten ini Mai d. I. das Dresdener Gemeinsame Schöffengericht. In dem Massenprozeß waren 22 Nationalsozialisten und 10 Reichsbannerleute angeklagt. Die Reichsbannerleute haben sich wegen des Vorganges vor dem Ver- kehrslokal der Nazis zu oerantworten. Das damals ergangene Urteil war auf Grund des Verlaufs der Verhandlung nur als Skandal zu bezeichnen. Während die Reichsbannerlepte mit einer Ausnahme wegen Landsriedensbruchs bzw. gefährlicher Körperverletzung zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, wurden die Ratio- nalsozialisten nur insoweit verurteilt, als sie an dem Ueberfall auf Zöllner beteiligt waren. Von der Anklage des Landfriedensbruchs wurden sie, obwohl zahlreiche Belastungszeugen aufgetreten waren, freigesprochen. Es sollte nämlich nicht erwiesen sein, daß der Angriff von den Nazis ausging. Das Urteil löste große Empörung aus und fand in der sozial- demokratischen Presse schärfste Kritik. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verurteilten legten Berufung ein. Jetzt hat das Land- gericht Dresden   das Urteil in nur geringem Umfange geändert. Es sprach lediglich drei der verurteilten Reichsbannerleute frei, ebenso einen Nationalsozialisten. Im übrigen ist es bei dem unerhörten Urteil der ersten Instanz geblieben. Der Sturm auf das Gc- werkschaftshaus bleibt also ungesühntl
Eichenstuhl als Argument. Kommunistische Skandalmacher in Wismar  . Wismar  . 2. September. Bei der Beratung einer Ratsvorlage, die einschneidende Sparmaßnahmen im städtischen Haushalt vorsah, die aber abgelehnt wurde, kam es am Dienstagabend anläßlich der Be- gründung eines kommunistischen Sonderantrages' zu Tätlichkeiten zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten, in deren Verlauf der K o m m u n i st Haertel dem sozialdemokratischen Stadtverordneten Steinemann einen eichenen Stuhl an den Kopf warf. Steinemann trug eine klaffendeKopfwunde davon. Zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten kam es darauf zu einer wüsten Schlägerei, die erst durch das Eingreifen der Polizei beendet werden konnte. Haertel wurde für drei Sitzungen ausgeschlossen, die Tribüne geräumt und die Versammlung unterbrochen. Protest der Beamten. Gegen einseilige Sparpolitik zu ihren Lasten. Die Bundesleitung des Deutschen Beamtenbundes richtete an den preußischen Ministerpräsidenten folgendes Telegramm: Deutscher Beamtenbund erhebt Einspruch gegen die Ab- ficht Preußens, bei den seiner Hoheit unterstehenden Staats- beamten, Kommunalbcamten und Lehrern Herab st ufungen, Abbau von Stellenzulagen, Vorenthaltungen von Alterszulagcn, Kürzung von Pensionen und Hinterbliebenenbezügen und sonstig« Einkommensverminderungen vorzunehmen. Durchbrechung des Grundsatzes möglichster Einheitlichkeit aller beamten- rechtlichen und Besoldungsbestimmungen widerspricht dem Sinne der Reichsverfoffung und beeinträchtigt den Gedanken der Reichs- einheit. Wo Besoldung auf Grund des 43 des preußischen Be- soldungsgesetzes geprüft ist, muß es dabei gemäß ministerieller Zu- ficherung verbleiben. Oer weiche Kehrichihaufen." Vorwärts" und Gewerkschaften 1899. Genosse R ob e r t Schmidt, der in den Jahren 1893 bis 1903 den gewerkschaftlichen Teil desVorwärts" redigierte, schreibt uns: Mit Recht haben Sie die Behauptung des Genossen Leipart, der Vorwärts" habe zur Zeit des Frankfurter   Gewerkschaftskongresses von 1899 vondem weichen Kehrichthaufen der Gewerkschastsduselei" geschrieben, als irrtümlich bezeichnet. Di« Sache hängt ganz anders zusammen, und die beste Aufklärung darüber gibt das Protokoll des Kölner   sozialdemokratischen Parteitags von 1893. Damals debattierte man über die Gewertschastsbewegung und die Partei. Referent war Carl L e g i e n, Korreferent Ignaz Auer  . Legien beklagte sich über nicht genügendes Verständnis der Partei für die Aufgaben der Gewerkschaftsbewegung und sagte dabei: Ferner erwähne ich einen Ausspruch desVorwärts", der mißverständlich aufgefaßt werden tonnte, wo von dem Referenten einer Versammlung gesagt war, er wäre schließlichauf den weichen Kehrichthaufen der Gewcrkschafts- d u s e l e i" zu liegen gekommen." In seiner Slntwort ging Auer aus diese Beschwerde ein und sagte: Dann wurde auch derweiche Kehrichthaufen der G e werkschaftsduselei" ins Feld geführt. Es heißt dock geradezu die Gründe an den Haaren herbeiziehen, wenn man auch diesen Ausspruch gegen uns verwerten will. Der Artikel wendet sich schließlich gegen die Unabhängige n, welche plötzlich die Entdeckung gemacht hatten, daß der polltische Kampf für die Arbeiter gar keine, der gewerkschaftliche Kampf aber hie höchst« Bedeutung habe. Gegen diese Verkennung der Aufgaben der Arbeiter- bcwegung polemisiert der Artikel, und es wird darin zum Schluß gespottet über jene unabhängigen Himmelsstürmer, welche sich von uns trennten, weil die Partei angeblich denrevolutionären prole- tarischen" Charakter abgestreift habe, und die jetzt auf den weichen Kehrichthaufen der Gewerkschastsduselei" angekommen seien. Wer nicht böswillig unterlegen will, kann unmöglich aus der Notiz einen Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung heraus- So Carl Legien   und Ignaz Auer   auf. dem Kölner   Partei- tag 1893. Nach diesen Feststellungen wird man den alten Streit um eine vielleicht nicht ganz glücklich« polemische Formulierung endgültig auf dem Kehrichthaufen der Geschichte ruhen lassen dürfen.
Wer hat was wo? Antwort auf eine Preisfrage. Es gibt eine Reihe von Scherzfragen, die überall und gor nicht beantwortet werden können. An eine von ihnen, die wir in der . Ueberschrift zitieren, wird man erinnert, wenn man in einem Hugenberg-Blatt folgenden Lobgesang aus einer Festrede liest: Wir wollen uns unserer Vorsahren würdig erweisen und unserem Führer Hugevberg. der das Erbe Bismarcks in Händen hält, treue Gefolgschaft geloben. Jetzt weiß man wenigstens, was Hugenberg in Händen hält. Daß Brüning das bei seinen Verhandlungen mit dem großen Manne nicht bemerkt hat, zeigt einen bedenklichen Mangel an staatsmännischer Begabung.
pallenbergs neue Rolle. Oer Betrogene- spielt Theater. Max Pallenberg   hat auf Berliner   und anderen Bühnen manche große Rolle gespielt. Er hat auch alsProminenter  " ebenso wie seine Gattin Fritzi Massary   Riesenhonorare bezogen und siesicher angelegt", dos heißt bei einer Rothschild-Bank   in Amsterdam  deponiert und verwalten lassen. Er Hot also das getan, was man anderen mit Recht als Verstoß gegen die Interessen des eigenen Landes anrechnet, er hat das angesammelte Kapital ins Aus- land geschoben. Wieviele deutsche Steuern er dabeierspart" hat, mag er zunächst einmal selbst ausrechnen. Jetzt ist aber auch die Amstelbank in Amsterdam   zu Bruch gegangen, und mit anderen Leidtragenden muß auch Max Pollen- berg auf einen erheblichen Verlust rechnen. Angeblich 227 000 Dollar, das ist rund cineMillion Mark, hat da» Ehepaar Pollen- berg zu Rothschilds Amstelhänden gegeben. Rund zwei Drittel da- von sollen verloren sein, wenn alles gut geht. Kein Wunder, daß die von solchen Katastrophen Betroffenen sich ausbäumen. Auch Pallenberg hat das Recht, sich zu ärgern. Aber,.. Aber wie er diesem Aerger Luft verschafft, das sieht nach übelster Komödie aus. Er hat Wiener Journalisten erklärt und diese telegraphieren es schleunigst in die Welt hinaus, daß er mit a l l e n.auch den absurdesten Mitteln" gegen die Direktoren der Amstelbank vorgehen werde. Er wolle Vorträge über das
Unrecht halten, das man ihm angetan, er will sich ein Theaterstück schreiben lassen, in dem er die Amstelbank vernichtet und dergleichen schönen Dinge mehr. Wenn das alles nicht eine überflüssige Reklame vorstellen soll, dann muß man dem Künstler Pallenberg den guten Rat geben, daß er besser schweigen lerne, als unnötig zu schwätzen. Wenn er etwa in Versammlungen über die Amstelbank reden wollte, könnte es leicht sein, daß die Versammelten ihm die Frage stellten: Worum verschobst du dein Geld nach Holland  ! U. A. w. g.!
Schwierige Balancierung. Macdonald- Regierung vor Hindernissen. London  , 2. September.  (Eigenbericht.) Das Kabinett der Konzentratwnsregierung hat am Dienstag einen wesentlichen Teil des Planes zur Balancierung des Budgets fertiggestellt, und zwar den Teil, der sich auf die Spar- maßnahmen bezieht. Es wird sich am Mittwoch mit dem zweiten Teil, den neuen Steuern, beschäftigen. Wöhrend die Sparmaß- nahmen zahlreiche administrative Schwierigkeiten bieten, muß man damit rechnen, daß die neuen Steuern und Steuererhöhungen poli- tisch« Schwierigkeiten hervorrufen werden. Das Tempo der Rettungsaktion, die Macdonald übernommen hat, wird sich deshalb erheblich verlangsamen. Angesichts dieser Tatsache ist es fraglich, ob das Parlament bereits zum 8. September zusammenberufen werden kann.
Sirafantrag im Prozeß Moulm. Fünf Jahre Gefängnis. Rom  , 1. September.  (Eigenbericht.) Im Prozeß gegen den belgischen Professor M o u l i n beantragte der Staatsanwalt am Dienstagabend gegen Moulin fünf Jahre Gefängnis, für feine italienischen Mitangeklagten den Rechts­anwalt Albassini sieben Jahre, für den Studenten Maffi fünf Jahre. Für zwei Angeklagte wurde Freisprechung beantragt. Das ursprünglich noch für heute abend erwartete Urteil wird erst im Laufe der morgigen Verhandlung gefällt werden.
Ertappter Bilderdieb. Beim Oiebstahl in der Dresdener Galerie. Dresden  , 2. September. Ein etwa 30 Jahr« alter Mann versuchte in der Staatlichen   Ge- mäldegalerie imDresdenerZwinger ein Gemälde zu stehlen. Er hatte das Bild ein Mädchenbildnis von Pietro Robari, das etwa 40X150 Zentimeter groß ist bereits unter seinem Mantel versteckt und entfernte sich eiligst. Ein Wärter eilte dem Fliehenden nach, der sich in einer Garderobe versteckt«, wo ihm der Wärter zwar das Bild entreißen, ihn aber nicht festhalten konnte, da er sich mit einem Dolch« wehrte. Der Täter zertrümmerte darauf ein Fenster,"' sprang in den Zwingerhof hinab und flüchtete in das Gebäude des Staatlichen Schauspielhauses, wo er durch herbeieilende Polizeibeamte nach heftiger Gegenwehr festgenommen werden konnte. Es handelt sich um«inen 29 Jahre alten G r u p e der sich Schriftsteller nennt. Grupe verweigert vorläufig über seine Tat jede Auskunft, so daß noch nicht festgestellt werden konnte, ob er Helfers- Helfer gehabt hat.
Keine Nachricht vomNautilus". London  , 2. September. Von dem U.- B o o tNautilus" ist man seit 70 Stunden ohne Nachricht. Alle Versuche, ein« drahtlose Verbindung mit dem Tauchboot herzustellen, blieben erfolglos. Das Schweigen von Sir Hubert Wilkins   glaubt man sich dadurch erklären zu können, daß
magnetische Einwirkungen eine Uebermittlung von Funkmeldungen von Bord des U.-Bootes verhindern. Das U.-Boot befindet sich, den letzten Berichten zufolge, im Gebiet des Packeises. Auf Kinderaussagen ins Zuchthaus. Sin bemerkenswerter Bernfungsprozeß. Um die Wiederherstellung seines Rufes kämpft heule der Zöjährige Angeklagte Ernst w.. ein chemaliger Hustizangesteller beim Amtsgericht Eharlottenburg, der von dem Schäsfengerlchl Tempelhof   wegen fortgesetzten Sittlichkettsverbrechens und vcr- suchler Blutschande an seinen beiden Töchtern im Alter von achl und elf Jahren zu zwei Jahren Znchlhaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt worden war. Der Angeklagte hat von vornherein jede Sch u l d gegenüber seinen Kindern bestritten. Das Gericht erster Instanz hatte jedoch den sehr genauen Aussagen der beiden Kinder geglaubt und daraushin den Vater verurteilt. W., der gegen dos Zuchthausurteil sofort Einspruch eingelegt hatte, erklärte heute vor der Ferien st rafkammer des Landgerichts II die Beschuldigungen als Racheakt seiner Frau und seiner Schwiegermutter, die den Kindern ihre Aussagen gegen den Vater genau eingelernt hätten. Er habe mit seiner Frau in sehr glück- licher Ehe gelebt, bis sie krank wurde und im November 1930 in einem Sanatorium einen anderen Mann kennenlernte. Um diesen zu heiraten, wollte sie von dem Angeklagten geschieden werden. Da W. zwar mit der Scheidung einverstanden war, aber das«ine Kind nach der Trennung bei sich behalten wollte, habe sie einige Wochen später bei der Polizei Anzeige wegen Blutschande erstattet. Er selbst war damals aus Berlin   verschwunden. Nach Angabe der Polizei war er geflüchtet, während der Angeklagt« selbst behauptet, daß er die ganze Zeit im Krankenhaus verbracht hätte. W. beteuerte der Strafkammer erneut sein« Unschuld und bat, ihn nicht auf die Aussagen der Kinder hin, die in einem Hort sowie von der Familie seiner Frau verdorben seien, unglücklich zu machen. Landgerichtsdirektor Schneider hielt dem Angeklagten vor, daß«ine Mutter doch niemals ihren Kindern derartige haarsträubende Einzelheiten in den Mund legen könnte, wie sie die Kinder bei ihrer Befragung über das Verhalten des Vaters geschildert hatten.
Wohnungsbrand durch Einbrecher. Sie wollten ihre Spuren verwischen. Die Abwesenheit einer Mieten» des Hauses Gerdauer Straße 5 in Wilmersdorf   mochten sich gestern abend Wohnungs- einbvecher zunutze und durchwöhllen sämtliche Behältnisse. Der Schreibtisch wurde von den Tätern erbrochen. Eine wert- volle Perlenkette und etwa 7S0 Mark bares Geld fielen ihnen in die Hände. Kurze Zeit noch dem geglückten Einbruch entstand in der Wohnung plötzlich Feuer. Bewohner des Vorderhauses sahen aus der Wohnungstllr dichte Qualmschwaden hervordringen und olor- mierten sofort die Feuerwehr. Als die Feuerwehrleute gewaltsam eindrangen, brannte ein Teil der Wohnung bereits lichterloh. Die Flammen konnten aber verhältnismäßig schnell erstickt werden, so daß die Spuren des Einbruchs noch deutlich zu erkennen waren. Es wird vermutet, daß das Fener von den Einbrechern vorsätzlich an- gelegt worden ist, um ihre Tat zu verdecken. Von der Kriminalpolizeit sind sofort die Nachforschungen nach den Täten: eingeleitet worden.
Der indische Glaubenskrieg hat d«« bengalische Stadt Tschitta- gong erfaßt. Plünderungen und Brandlegungen haben 8S0 0V0 Pfund Schaden gestiftet. Der stellvertretende Polizeirichter wurde getötet und acht Personen wurden schwer verletzt. Der freigesprochene woldcmaras bleibt weiter aus Kowno nach Eszerenai verbannt. Er, der als Diktator das Recht so oft gebrochen, klagt jetzt über Rechtsbruch.