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Arbeitsnachweis" verzichten. Und das thut Herr Romberg ge- Izuzog.(?) Der Verlegte mußte, nachdem er in der bezeichneten| geführten Büchern ersehen läßt, hat er schon im ersten Jahre wiß nicht! Beit wäre es ja allerdings, daß die privaten Stellen- Wache verbunden worden, sich in die königliche Klinik begeben, wo mit einer Unterbilanz von mehreren tausend Mark gearbeitet. vermitteler"," Rommissionäre" oder wie sie sich sonst noch nennen es hoffentlich der ärztlichen Runst gelingen dürfte, die Nase des Diese Unterbilanz stieg bis zum Jahre 1889 bis auf etwa mögen, die den Arbeitsnachweis" als Geschäftsfache zum eigenen Patienten anzuheilen. Uebrigens hat auch die Urheberin dieses 9000 Mart. Am 11. Dezember v. J. meldete Bernstein den Konkurs Nutzen betreiben, von der Bildfläche verschwinden, daß solche Unglücks eine tüchtige Nase" bekommen; es war dies ein junges an und nun stellte sich heraus, daß die Schulden sich im Laufe Schmaroger und Parasiten der heutigen Gesellschaft mit Stumpf Mädchen, die Tochter eines Hausbesitzers in der Karlstraße, des letzten Jahres um etwa 24 000 Mark vermehrt hatten, denn und Stiel ausgerottet würden. welche die Kirsche aus einer Düte achtlos auf das Trottoir ge- es wurden für 33 000 Mark Forderungen angemeldet. worfen hatte. Nunmehr haben die Eltern der jungen Dame fo- Das rapide Steigen der Schuldenlast hält die Anklagebehörde um Von bürgerlichen Ehrenmännern erzählt eine hiesige wohl für die zertrümmerte Fensterscheibe, welche einen Werth so verdächtiger, da der Angeklagte geständlich im letzten Jahre Korrespondenz: Ein wechselvolles" Dafein führt in des Wortes von 450 Mart repräsentirt, als auch für die erheblichen Kur- für ca. 52 000 m. Waare bezogen hat. Es wird angenommen, verwegenſter Bedeutung der Agent N., dessen Hauptbeschäftigung tosten, welche der verunglückte Kaufmann liquidiren wird, aufzu- daß Bernstein in erheblichem Maße Vermögensstücke bei Seite es war, Offizierswechsel bei Geldmännern" unterzubringen. Zu tommen. geschafft hat und verschiedene Umstände sprechen für diese An­feinen ständigen Kunden zählte der Hauptmann B. und unter nahme. Ein großer Theil der Waaren hat sich im Preußischen den Kapitalisten, welche die Wechsel diskontirten, nahm der Ein bedauerlicher Unglücksfall trug sich vorgestern Abend Leihhause befunden; wo die übrigen Waaren oder das dafür Rentner St. die erste Stelle ein, mit welchem der Wucheragent 814 Uhr in unmittelbarer Nähe der Jannowihbrücke zu. Der gelöste Geld verblieben sind, darüber vermochte der Angeklagte auch noch durch Freundschaftsbande verknüpft war. Die Ver- Dampfer Augusta", welcher Kinder aus der Ferienkolonie in weder in der Voruntersuchung noch im gestrigen Verhandlungs hältnisse B.'s verschlechterten sich, er schied aus der Armee und Köpenick zurückbrachte, rannte an der genannten Stelle auf eine termine eine genügende Auskunft nicht zu geben. Er will ein fiel bei St. derartig in Ungnade, daß er dessen Zahlungsfähigkeit Gondel, welche vollständig zertrümmert wurde. Der Insasse der Opfer der schlechten Zeitverhältnisse und der Konkurrenz geworden anzweifelte und nur fleine Summen unter der Bedingung herzu- felben, ein zwanzigjähriger junger Mann, verschwand, nachdem sein. Besonders im letzten Jahre habe er große Anstrengungen geben bereit war, daß der Agent dieselben akzeptire, während B. er einige Male um Hilfe geschrien, in den Fluthen. Der Dampfer gemacht, um sein Geschäft über Wasser zu halten. So habe er täglich nur Aussteller bleiben solle. Um nun dem Hauptmann das Ge- hatte im letzten Augenblick gestoppt, jedoch zu spät. Herbeieilende für 2-3 M. Konditoriaare holen lassen, welche er den Kunden vor schäft leicht zu machen, übergab ihm St. eine Anzahl Blanko- Boote vermochten ebenfalls feine Rettung mehr zu bringen. Die feite, um sie anzuloden, er habe zwei Häufer weiter ziehen Atzepte, welche er nach Bedarf bis zur Höhe von 50 m. bei N. Leiche des Ertrunkenen wurde nicht aufgefunden. müssen, wodurch ihm gegen dreihundert Mark Unkosten entstanden gegen ein ansehnliches Damno absetzen fonnte. Eines Tages hatte Der Agent aus einem feinen" Geschäft" eine nette Provision ge- Worüber sich unsere bürgerliche Welt und unsere seien und er habe sein Personal um einen jungen Mann ver gogen, von welcher er einen Theil zum Ankauf eines Looses der bürgerliche Presse aufregt. Das Berl. Tagebl."," auch" ein mehrt, der monatlich 120 Mark Gehalt bezog. Es ist ermittelt Schloßfreiheits Lotterie verwandte. Füllhorn über den Spieler aus; er heimste 400 000 Mart gestrigen Abendausgabe folgenden in den weitesten Kreisen der hielt, welche mit Waaren beladen wurde, die nach der Mulack­Die Glücksgöttin goß ihr Organ des Bürgerstolzes vor Königsthronen, enthält" in seiner worden, daß in einer Dezembernacht des vorigen Jahres, kurz vor dem Konkurse, eine Droschke vor dem Laden des Angeklagten ein. Der Gewinn wurde selbst den intimsten Bekannten ver- Bevölkerung Aufsehen und Erregung hervorrufenden Artikel: straße gefahren wurden. Der Angeklagte gab die Thatsache zu, heimlicht, zum größten Theil bei der Reichsbank hinterlegt; nur Was hat die Kaiserin bei ihrem Besuch der italienischen behauptete aber, daß ein in der Mulackstraße wohnender Ameri 60 000 m. Kleingeld" wurden zurückbehalten, von welchen die Oper in London ( Donnerstag) für ein Kleid getragen? faner noch spät Abends einen größeren Posten Waare gekauft Schulden beglichen und die Kosten einer Reise bestritten wurden. Unser Londoner Korrespondent sagt in dem Artikel des habe, die er am folgenden Tage früh mit auf die Reise nehmen Nach Berlin zurückgekehrt, versteckte der Glückspilz die Depot­heutigen Morgenblattes:" Die Kaiserin trug ein licht wollte. Auch daß ein Möbelwagen voll Waare von seinem Hause scheine und sein Geld unter der Matratze seines Bettes und braunes Seidenkleid mit einer rothen Ordensschärpe um fortgeschafft wurde, räumte der Angeklagte ein, dies feien aber hütete nach wie vor sein Geheimniß. Weß aber das Herz voll die Achsel und ein Diadem im Haar, welches die allge- bie Posten gewesen, welche zum Verfaß gebracht wurden. ist, deß geht der Mund über! In einer heiteren Laune theilte meine Bewunderung hervorrief." Aber über diese brennende Am auffälligsten ist der Anklagebehörde das Nichtvorhandensein der Reichgewordene seinem Freunde St. die Geschichte von seinem Frage gehen die Meinungen der Berichterstatter der Zon- eines Kassabuchs. Bernstein behauptet, daß es sich noch bis kurz Treffer" unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit mit. doner Blätter weit auseinander. Nachstehend eine kleine vor dem gerichtlichen Schluß des Geschäfts im Komtoir befunden Dieser rechtfertigte das Vertrauen in der Weise, daß er zwar Blüthenlese aus denselben: über den Vorfall schwieg, aber sofort dem Hauptmann ein Blanko­habe, über den Verbleib tönne er nichts angeben und vermuthe nur, daß einer seiner Gläubiger, die in den letzten Tagen bei Afzept abzulocken wußte, dasselbe in einen Sichtwechsel über 250 000 m. umwandelte und diesen präsentiren und Mangels ihm ein- und ausgingen und sehr anmaßend auftraten, daffelbe an sich genommen habe. Der Beschuldigte brachte so viele neue erfolgter Zahlung auch protestiren ließ. Der arme reiche Agent, angebliche Thatsachen vor und stellte so viele neue Beweis­welchen dieser Streich völlig topflos gemacht hatte, wurde ver­urtheilt im Wege der Wechseltlage und auch ausgepfändet. anträge, daß dem Gerichtshofe schließlich nichts anderes übrig blieb, als die Sache zu vertagen, um zum nächsten Termin neue Merkwürdigerweise beging er nun die Unflugheit, dem Kläger Zeugen zu laden. Die Untersuchungshaft des Angeklagten, der für die Herausgabe des Schuldtitels 75 000 M. anzubieten und erst, nachdem dies zurückgewiesen worden war, gegen St. Straf­bereits im Januar festgenommen wurde, dürfte sich unter diesen anzeige zu erstatten. Bei der schwebenden Untersuchung wird Umständen noch längere Zeit hinausziehen. ( ,, Daily Graphic.") das Angebot der 75 000 M. zweifellos feine Rolle spielen und Lichtbraun, goldfarben, weiß, crêmefarben und feegrün; den Ausgang des Prozesses immerhin in Frage stellen. Satin, Brotat und Seide da soll der geneigte Leser nun das Richtige herausfinden! Hoffentlich bietet die Farbenblindheit aller der hier genannten Korrespondenten feinen Anlaß, daß ein europäischer Krieg ent­brennt.

Seidenrobe."

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Die Kaiserin erschien in einer prachtvollen weißen ( Daily News.") Die Kaiserin trug ein Goldbrokatkleid."( Times.") Ihre Majestät die Kaiserin von Deutschland war in Weißbrokat gekleidet." " Uns erschien die Robe Ihrer Majestät seegrün mit einem Schimmer von Crême und Elfenbein." ( ,, Daily Chronicle.") Ihre Majestät trug ein Kleid aus weißem Satin."

Eine gefühllose Mutter stand gestern wiederum in der Person der Bostschaffners- Ehefrau Helene Schnipper vor der dritten Straftammer des Landgerichts I. Jm Fehruar d. J. Auch Vögel scheinen nach ihrem Tode weiterzuleben­ging dem Polizeirevier in der Werftstraße eine Anzeige zu, wo­diese neue Entdeckung ist dem spürenden Scharfsinn der Ber­nach die Angeklagte ihr fünfjähriges Töchterchen in der un­liner Zeitung" zu danken. Das freisinnige Organ, welches sich menschlichsten Weise mißhandeln sollte. Es wurde ein Beamter jedenfalls seinen eigenen Naturforscher hält, veröffentlicht folgende weltbewegende Notiz: Cöpenick. Die Lokalfommission macht hiermit bekannt, daß hingeschickt, welcher das Kind untersuchen sollte. Derselbe fand es in einem jämmerlichen Zustande vor, Gesicht und Kopf zeigten Einen jungen Steinadler hat nach einer Mittheilung auch das letzte Lokal des Herrn Zibolsky( Müggelschlößchen) für viele Sautabschürfungen und Wunden, der Rücken war dermaßen aus" Rixdorf ein dortiger Einwohner am Dienstag erlegt. öffentliche, wie für Vereinsversammlungen nicht mehr zu haben mit blauen und blutunterlaufenen Stellen bedeckt, daß der Beamte Uebrigens ist nach einer weiteren Meldung aus Nieder- ist. Wir haben jezt kein Lokal mehr, und sind wir gezwungen, auch nicht einen gesunden Fleck von der Größe seines Daumens schönweide am Sonntag dortselbst das Vorkommen zweier uns von Adlershof ins Schlepptau nehmen zu lassen. Darum fand. Mutter und Kind wurden zum Polizeibureau bestellt, um größerer Bögel beobachtet worden, von denen möglichen machen wir es den Genossen von Cöpenick bringend zur von dort zu einem Arzt geführt zu werden; die Angeklagte kam falls der eine der geschossene Adler ist." Pflicht, die Lokale zu meiden, und nicht die schwer erworbenen der Polizei aber zuvor, sie suchte zuvor einen Arzt auf und Der geschossene Adler entpuppt sich vielleicht bei näherem Groschen den Wirthen zukommen zu lassen, die nicht für die In- machte den allerdings vergeblichen Versuch, diesen zu bewegen, Zuschauen als ganz gewöhnliche Ente. Aber der Sinn für tereffen der Arbeiter einzutreten gewillt sind. Darum Genossen ihr ein möglichst mildes Attest auszustellen. Das Gutachten die Stilistik und für eine sorgfältige Redaktion solcher epoche schaffet eine Einheit, und zeiget den Wirthen, daß sie nur von dieses Sachverständigen deckte sich im gestrigen Termine mit machenden Notizen möge dem freisinnigen Organ noch lange den Groschen der Arbeiter leben müssen. Die Lokalkommission demjenigen des Gerichtsphysikus Dr. Philipp, wonach die dem erhalten bleiben. Wo man mit der bloßen Dummheit nicht von Cöpenick. J. A.: May Reuschow. Rinde angediehene Behandlung dessen Leben gefährden konnte. durchkommt, muß man die Dämlichkeit zu Hilfe nehmen. Wir haben selten so gelacht! Der Magistrat ersucht uns um Aufnahme folgender Durch die Zeugenvernehmung wurde festgestellt, daß die An­Bekanntmachung: Die Liste der stimmfähigen Bürger ist nach geklagte ein geradezu barbarisches Mittel anwendete, um das Sie machte einen heißen Borschrift der§§ 19 und 20 der Städte Ordnung vom 30. Mai Rind zur Reinlichkeit anzuhalten. Ramillen- Aufguß und setzte das Kind auf das Gefäß mit der 1853 berichtigt und wird nunmehr in der Zeit vom 15. bis einschließlich den 30. Juli d.. fochenden Flüssigkeit. Das Kind zeigte infolgedessen an höchst Die Angeklagte räumte täglich von Vormittags 9 bis nachempfindlichen Stellen Brandwunden. mittags 2 Uhr in unserm Wahlbureau ein, dies Mittel, welches ihr von ihrer Schwiegermutter gerathen -Post str. 16, 2 reppen­worden sei, einmal angewendet zu haben, die Flüssigkeit sei aber nicht kochend gewesen. Auch räumte sie ein, das Kind mit einem Stocke geschlagen zu haben, wenn es unartig war, das ihr zu­stehende Büchtigungsrecht will sie aber nicht überschritten haben. Der Gerichtshof gelangte zu der entgegengesetzten Ansicht und verurtheilte die Angeklagte zu zwei Monaten Ge­fängniß.

öffentlich ausliegen.

Die Berliner Feuerwehr darf nur bei wirklicher Feuers: gefahr oder wenn es sich um Rettung von Menschenleben handelt, herbeigerufen werden. Hierauf ist durch die Bekanntmachungen des Polizeipräsidiums vom 5. Juni 1882 und 7. Juli 1885 öffentlich aufmerksam gemacht und es sind diejenigen, welche ohne diese Voraussetzungen die Feuerwehr herbeirufen, mit Bestrafung wegen groben Unfugs bedroht worden. Dessen ungeachtet und obgleich nicht selten Polizeistrafen wegen mißbräuchlicher Be- Während dieser Zeit kann jedes Mitglied der Stadtgemeinde nuhung der Feuermelder festgesetzt und vollstreckt sind, wird die gegen die Richtigkeit der Liste Einwendungen erheben. Feuerwehr fast bei jedem Gewitterregen uach verschiedenen Stellen Dieselben müssen in der gedachten Zeit schriftlich bei gerufen, um in Kellerwohnungen eingedrungenes Regenwasser uns angebracht werden; später eingehende Einsprüche können herauszupumpen. Wollte die Feuerwehr solchen Ersuchen Folge nicht berücksichtigt werden. leisten, so könnte darunter die Feuersicherheit der Stadt erheblich Die I. Abtheilung besteht aus denjenigen Wählern, welche leiden. Es ist daher, wie die" Post" mittheilt, die Feuerwehr mindestens einen Steuerbetrag von 1749,60 M. zahlen. angewiesen worden, in solchen Fällen, sobald sie sich überzeugt, Die II. Abtheilung beginnt mit dem Steuerbetrage von daß es sich nicht um Gefahr für Menschen handelt, sofort wieder 1749,59 M. und endigt mit dem Steuerbetrage von 876,80 m. abzurücken und den Urheber der unnöthigen Alarmirung zur und den mit dem Buchstaben" F" anfangenden Namen. Bestrafung anzuzeigen.

Die III. Abtheilung beginnt mit dem letztgenannten Steuer­betrage und den mit dem Buchstaben" G" anfangenden

Kennzeichnet irgend Etwas besser den menschenfreundlichen Geist solcher Verordnungen" als der Umstand, daß den Proßen Namen. und Schlemmern, die in den fühlen Kellern wohnen, ruhig das Wir machen hierbei noch besonders darauf aufmerksam, daß kostbare Mobiliar im Waffer untergehen kann, wenn nur die bei Berichtigung der Wählerlisten in Betreff des Wohnsiges der Hungerleider, die in den ersten Etagen wohnen, gegen Feuers- stimmberechtigten Personen in Berlin die von denselben zu er gefahr geschützt sind? stattenden polizeilichen An- und Abmeldungen maßgebend sind. Demgemäß sind wahlberechtigte Personen, welche polizeilich ab­Der Kontorist Paul Lüderitz ist flüchtig geworden, nach gemeldet worden sind, ohne ihren Wohnsiz hierselbst aufzugeben, dem er seinem Prinzipal, einem Fabrikanten in der Brunnen- die sich in einem Badeorte, in einer Sommerwohnung oder der straße 7200 m. gestohlen hat. Das Geld zum größten Theil gleichen aufhalten, also nur vorübergehend abwesend sind, es ans 1000- Martscheinen bestehend, wurde in einem verschlossenen aber unterlassen haben, solches auf der etwa erstatteten, polizei Bult aufbewahrt, dessen Schloß der Dieb mit einem Nachschlüssel lichen Abmeldung zu vermerken, in der Wählerliste gestrichen geöffnet hat. Lüderis, der in der Anklamerstraße wohnt und eine worden. Berlin , den 2. Juli 1891. Magistrat hiesiger fönigl. franke Ehefrau hat, soll sich schon längere Zeit in Geldverlegen Haupt- und Residenzstadt. gez. v. Forckenbeck. heiten befunden haben. Durch Säulenanschlag ist eine Belohnung von 500 M. für die Wiederbeschaffung des gestohlenen Geldes oder des größeren Theiles der Summe ausgesetzt worden. Lüderitz ift 30 Jahre alt, 1,72 Meter hoch, hat blondes Haar, blonden Schnurrbart, eine niedrige Stirn unb sieht leidend aus.

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Arbeiterbewegung.

Achtung! Metallarbeiter. Alle diejenigen Kollegen, welche noch Bons zur Deckung der Unkosten für den Kongreß zu Frankfurt a. M. in Händen haben, werden hierdurch ersucht, unverzüglich bei den unterzeichneten Kommissions- Mit­gliedern abzurechnen. Benno Stabernad, Rarl Trittelwig, Wrangelstr. 85. Kottbuserstr. 4.

Wilhelm Neumann , Reinickendorferstr. 14.

Soziale Ueberlicht.

Mainz . Ueber den Buchdruderstreit berichtet man uns noch unterm 9. Juli: Das gesammte Personal der Difizin des nationalliberalen Tagblattes" legte heute Morgen die Arbeit nieder wegen Maßregelung zweier Mitglieder des Unterstützungs­vereins deutscher Buchdrucker. Da ein Theil des Satzes bereits gestern hergestellt war, fonnte mit Hilfe der Lehrjungen die heutige Polizeibericht. Am 10. d. M. Morgens wurde im Thier- Nummer doch zur Ausgabe gelangen. Auf dem Gewerbegericht garten, in der Nähe des Schlosses Bellevue, ein unbekannter, wurde heute Nachmittag bereits eine Einigung erzielt, so daß die etwa 35 Jahre alter Mann mit zwei Schußwunden in der Brust Arbeit morgen wieder aufgenommen wird." aufgefunden. Es liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Zu der selben Zeit wurde ein Arbeiter in seiner Wohnung in der Tegeler­Eine Brandstatistik nach Monaten, Tagen und Stunden straße erhängt vorgefunden. Im Landwehrkanal wurde Nach­welcher ein Zeitraum von 10 Jahren zu Grunde liegt, ergiebt in mittags gegenüber dem Grundstück Tempelhofer Ufer 34 die Leiche Berlin ungefähr folgende Resultate: Die meisten Brände finden eines neugeborenen Kindes und hinter dem Grundstück der ver­im Winter, besonders in den Monaten Dezember und Januar einigten Stellmacher Berlins die Leiche des seit dem 6. d. M. statt, die wenigsten in den Monaten Juni und Juli. Unter vermißten Arbeiters Manke angefchmemmit. Gegen Abend Aufruf an alle selbständigen Barbiere, Frisenre und den einzelnen Wochentagen ist in erster Linie der Sonnabend ein wurde ein Dachdecker in seiner Wohnung in der Auguststraße Perrückenmacher Berlins und Umgegend. Kollegen! Zirka Feuertag" zu nennen, ihm folgt der Donnerstag, während Sonn- erhängt vorgefunden. Auf der Spree , hinter dem Grundstück 9000 unserer Berufsgenossen in Deutschland sind Mitglieder der tag und Montag die wenigsten Brände aufzuweisen haben. Je Holzmarktstr. 19, wurde Abends ein kleines Boot von einem vor- Innungen. Diesen stehen etwa 26 000 gegenüber, welche den später der Abend, desto zahlreicher die Feuersbrünste, die meisten überkommenden Dampfschiff angefahren und zum Kentern ge- Innungen nicht angehören, und diese 26 000 werden von jener finden sich in der neunten Abendstunde, dann sinkt die Zahl, bis bracht. Hierbei fiel der darin sigende unbekannte Mann ins Minderzahl bevormundet, indem man ihnen das Recht abspricht, fie um 4 Uhr Morgens ihren niedrigsten Grad erreicht hat. Die Wasser und ertrant.- Vor dem Hause Gneisenauftr. 23 fiel zu sofern sie nicht der Innung angehören, Lehrlinge halten zu Ursachen der Brände bleiben bei nahezu einem Drittel uner- derselben Zeit der Kutscher Sambleben von dem von ihm geführten mittelt; unter denen, die bekannt werden, nimmt die Fahrlässig leeren Steinwagen, gerieth unter die Räder desselben und erlitt feit beim Umgehen mit Licht und Zündmaterial die erste Stelle eine so bedeutende Quetschung der Brust, daß er nach dem ein. Etwas mehr als die Hälfte sämmtlicher Brände traf Privat- Krankenhause am Urban gebracht werden mußte. Abends wohnungen, von den sonstigen Brandstätten sind die Tischlerwerk- fanden drei kleinere Brände statt. stätten als meist betroffen hervorzuheben.

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Gerichts- Beitung.

dürfen.

Sie begründen dies damit, daß sie die beschäftigungslosen Gehilfen untergebracht sehen wollten, aber das ist Vorwand. Haben nun die Innungen wirklich für das Wohl der Ges sammtheit oder auch nur das ihrer Mitglieder etwas Nennens werthes geleistet? Ist die Lage des größten Theils der Innungs­mitglieder etwa besser als die jedes andern unserer Berufs­genoffen? Nein, im Gegentheil halten sich viele der Junungs mitglieder nur mit Hilfe der Lehrlinge über Wasser. Aus jedem Winkel wird der letzte Groschen zur Zahlung der Miethe hervorgesucht, um wenigstens das Lokal be­

Die Unfitte, Obstreste auf das Trottoir zu werfen, hat einer hiesigen Lokalforrespondenz zufolge wieder einen Unfall herbeigeführt. In der Sanitätswache II, Invalidenstraße, er­schien gestern Nachmittag der zwanzigjährige Kaufmann Reinert, um daselbst ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Als der Die gestrige lehte Sigung des Schwurgerichts beim halten zu können. Das Einzige, was viele Jnnungsmitglieder thun, Patient ein um den Kopf geschlungenes Tuch, welches als Noth- Landgericht I., womit gleichzeitig die letzte Schwurgerichts- ist, über die Begehrlichkeit der Gehilfen" zu räfonniren. verband diente, abnahm, löste sich die Nase vom Gesicht, in periode vor den Gerichtsferien geschlossen wurde, hatte die Ver- Die Gehilfen wieder schieben alles dem Prinzipal in die Schuhe. welchem sie nur noch durch einen Hautstreifen mit der Stirn handlung einer Anklage gegen den Kaufmann Moris Bern Sie sowohl wie die Innungen bedenken beide nicht, daß es nur verbunden hing".(?) Wie Herr R. erzählte, war er in der stein zum Gegenstande, welcher des betrügerischen das heutige kapitalistische System ist, welches sowohl Gehilfen Friedrichstraße auf eine achtlos fortgeworfene Kirsche getreten, Banter otts beschuldigt war. Der Angeklagte eröffnete am wie Selbständige ausbeutet u. a.. durch hohe Miethen, hohe Korn ausgeglitten und so unglücklich in das Schaufenster eines Wäsche- 1. März 1886 ein Manufakturwaarengeschäft in der Invaliden- preise, Steuerhinterziehungen der ganz Reichen, infolge dessen geschäftes gefallen, daß er sich dabei die geschilderte Verlegung straße 128. Soviel sich aus den mangelhaft und unordentlich wir um so mehr Steuern aufbringen müssen.