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Prof. Alfred Grotjahn   gestorben\ Der Vater der modernen Sozialhygiene. Der hervorragende Sozialhygieniker der Berliner   Universität, Genosse Professor Alfred Grotjahn  , ist gestern, 61 Jahre alt, einer Gallenblasenerkrankung plötzlich erlegen. Unersetzlich ist der Verlust, den die Wissenschaft erleidet. Einer der originellsten Köpfe des deutschen   Geisteslebens ist mit ihm dahin- gegangen, ein Lehrer und Forscher, der Medizin und Hygiene richtunggebend beeinflußte, ein universeller Denker, der auf die Sozialwissenschaften und das Schulwesen großen Einfluß ausübte. Alfred Grotjahn   war der im In- und Ausland allgemein anerkannte und vielbewunderte Meister seines Faches, der Sozialhygiene, er
war der Bater der Sozialhygiene moderner Prägung. Groß ist die Zahl seiner Schüler, namentlich unter den Kommunalärzten. Sozialhygiene und. Sozialismus sind Ge- s ch i st e r," das waren Grotjahns eigene Wort«. Dem Sozialis» mus treu ergeben, schon von seiner Studentenzeit her sozialistischen Ideen huldigend, gehörte Genosse Grotjahn   seit vielen Jahren der Partei an. Bier Jahre lang<1920 bis 1924) war er sozialdemokra- tischer Reichstagsabgeordneter(auf der Reichsliste gewählt). Dem Rcichsgesundheitsrat, dem Preußischen Landesgesundheitsrat und verschiedenen Ausschüssen des Hygienekomitees des Völkerbundes ge- hörte Genosse Grotjahn   als Mitglied an. Groß ist die Zahl der wissenschaftlichen Werte, die Grotjahn  hinterlassen hat. Besonders bedeutend ist sein grundlegendes Buch Soziale Pathologie", in dem die Beziehungen der Krank- heilen zur sozialen Lage systematisch dargestellt werden. Andere Werke behandeln u. a. die Bevölkerungspolitik, das Heilstätten- wesen, die Schulreform und den Alkoholismus. Die Arbeiterschaft verdankt Grotjahn   die Durchsetzung vieler sozialen Reformen auf sozialhygienischem und� sozialpolitischem Gebiet. Trauernd stehen auch die sozialdemokratischen Aerzte, an deren Arbeit der Verstorbene stets regen Anteil nahm, an seiner Bahre. 3500 Opfer der Lynchjustiz. Nach Meldungen aus Washington   hat sich die Kickersham-Kom- Mission, die jetzt ihre ausgedehnte Untersuchung über die Krimi- nalität und die Organisation de: amerikanischen Gcfängniswesens beendet hat, mit besonderer Schärfe über die Behandlung aus- gesprochen, die den Negern in den Vereinigten Staaten   zuteil wird. Unter den gegen die Neger verübten Missetaten," heißt es in dem erstatteten Bericht,ist keine scheußlicher als die Verbrechen, die der Mob mit dem Namen Lynchjustiz zu beschönigen sucht. In den Jahren 1882 bis 1939 betrug die Zahl der Neger, die auf diese bestialische Weise ermordet wurden, genau 3333. Und diese Zahl hätte noch eine wesentliche Erhöhung erfahren, wenn sich seit dem Jahre 1919 die Proteste des amerikanischen   Volkes gegen diese Barbarei nicht ständig verschärst hätten. Die Ueberzeugung der Amerikaner, daß vom Rassenstandpunkt aus betrachtet ihre Ueber- legenheit unbestritten sei, hat sie zu allen Arten von Praktiken ver- führt, die, wenn sie vielleicht auch nicht der ruhigen Ueberlegung entspringen, jedenfalls eine unbewußte Entartung des Rasseninstinkts darstellen. So ist es gekommen, daß die schwarzen Gefangenen als Sklaven behandelt wurden, die dazu verurteilt sind, kolonnenweise in den Betrieben Privater zu arbeiten, die ihre Arbeitskrast aus- beuten und sie obendrein unmenschlich behandeln."
Zeder sein eigener Pholograph. Vielleicht werden in Zukunft die Porträtphotograph�n entbehrlich werden, wenn sich die Hosf- nungen erfüllen, die man auf einen in Amerika   erfundenen Auto- maten setzt. Er stellt nicht etwa die bekannten kleinen automatischen Serienbilder her, sondern vollwertige Photographien in der Größe von 12,3: 17,5 Zentimeter. Die aufzunehmende Person setzt sich vor einen Schrank, in dem sich in Kopfhöhe fünf mit Spiegeln verdeckte Oeffnungen der genannten Größe nebeneinander befinden. Dabei sieht sich die Person in den rechts und links von der Mittel- linie liegende» Spiegeln so, wie sie spater auf der Photographie erscheinen wind. So ist es jedem möglich, die ihm am besten er» scheinende Stellung und Kopshaltung einzunehmen und dann durch einen Druck auf den Auslöser die Aufnahme zu vollziehen, wobei der Spiegel in der Mitte hinuntergleitet und die Oefsimngen für das Objektiv freigibt. Raben als Sunstflieger. Ueber Island werden neuerdings groß« Rabenschwärme beobachtet, die man, besonders zur Paarungszeit, in der Luft akrobatische Kunststücks vollführen und mehrere hundert Meter weit in Rückenlage fliegen sieht. Filmiracht an der Spree  . Unter dem Protektorat de! Verbandet der ?silmdarsteller Deutschlands   findet Sonnabend zugunsten des Wohlfahrt«. onds für notleidende Jilmdarfteller in den Treptower Garten-Etablisie- ment« Abtei, Sprecgarten und Zenncr eine DohltätigkeitSvcranftaltung statt. Sie beginnt um 4 Uhr nachmittags. 14. Abteilung. Am 1. September verstarb unser Genosse Otto Pauli, Ramlerstraße 21. Beisetzung Sonnabend. 3. September, 13 Uhr, aus dem Städtischen Friedhof in Reinickendorf  -West, Humboldtstraße. Wetter für Berlin  : Wolkiges, im ganzen etwas kühleres Wetter, einzelne Reaenfälle, mähige, zeitweis« auffrischende südwestliche Winde.   Für Deutschland  : Im Nordwesten unbeständig und ziemlich kühl, in Süd- und Mitteldeutschland vielfach regnerisch, im Osten zunächst noch ziemlich heiter und warm, später Gewitterneigung.
Bürostadt am Funkturm IBA. feierlich eröffnet/ Acht Länder stellen aus/ Erfolgreiches Ausstellungsjahr
Aus dem Ausstellungsgelände am staiserdamm wurde heule die Internationale 7. Büroaus st ellung 1931 durch einen Festakt im Parkett der halle   II feierlich eröffnet. Annähernd 1309 Ehrengäste, unter denen zahlreiche Vertreter des Diplomatischen Corps, der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden, der Wirtschaft und der Wissenschast bemerkt wurden, hatteu sich pünktlich um 19 Uhr zur Teilnahme an der Feier eingefunden, die mit der Feslouvertüre von Leulner eingeleitet wurde. Im Auftrage der Stadt und ihres Ausstellungs-, Messe- und Fremdenoerkehrsamtes hieß Stadtrat Genosse C z e m i n s k i die Gäste willkommen und betonte, daß die Reichshauptstadt die IBA. in diesem Jahre mit besonderer Genugtuung wieder in ihren Mauern seh«, denn die Abhaltung dieser großen Fachausstellung der intcr- nationalen Bürotechnik beweise, daß der Fachausstellungsgedanke in der Bürowirtschaft und ihren Industrie- und Handelsorganisationen stark genug sei, um sich auch in dieser Krisenzeit durchzusetzen. Daß Berlin   hierbei erneut zum Standort dieser nunmehr zum siebenten Male durchgeführten Fachschau von den maßgebenden Spitzen- organisationen des Faches gewählt worden sei, bedeute eine erneute sichtbare Anerkennung der Reichshauptstadt für die Durch- sührung nationaler und internationaler Fachausstellungen großen Stils. Staatsminister Dr. Dr. b. c. Schreiber hielt die Eröff- nungsansprache. Gerade die staatliche Verwaltung bringe, so führte der Minister aus, neben Industrie und Handel dieser einzigartigen Ausstellung, die heute eröffnet werde, ein starkes lebendiges Interesse entgegen. In der Weltwirtschaft werde niemand bestehen können, dessen Bürorüstung hinter der seiner Mitbewerber zurückbleibe. Ebenbürtig den anderen großen Berliner   Fachausstellungen gäbe auch die 7. Büroausstellung ein schönes Beispiel der Entwicklung des modernen Ausstellungsgedankens. Sie verbände Materielles und Ideelles und ziele in ihrem letzten Zwecke auch auf den Dienst der Allgemeinheit ab. Für all die Millionen Menschen, deren Leben und Arbeit mit der Arbeitsstätte Büro ver- Kunden sei, für den Chef und für den Angestellten, für den Beamten und für den Staatsbürger werbe diese Ausstellung. Acht Länder haben sich vereint. Beim Betreten des Chrenhofes der großen Ausstellungshalle I grüßen die farbenftohen Flaggen der acht Länder, von denen die Internationale 7. Büro-Ausstellung Berlin   1931(IBA.) be- schickt ist. Die Farben aller Nationen, soweit sie eine nennenswerte Büroindustrie aufzuweisen haben, sind vertreten: so neben
Deutschland  , dem in Europa   führenden Lande der Büro- und Büromaschinen-Jndustrie, Amerika  , England, Frank- reich, Italien  , Oesterreich, Schweden   und die Schweiz  . Während man sonst bei Ausstellungen sich schon durch einen flüchtigen Rundgang einen allgemeinen Ueberblick oerschaffen kann, scheint es bei dieser Ausstellung, daß tatsächlich nur ein ge- naueres Studium der kleinsten, auch unwesentlich erscheinenden Aus- stellungsobjekte kritische Beurteilung ermöglicht. Eine solche Vielheit von Kabinettstücken der Feinmechanik, so viele Meisterstücke der Präzision und Zuverlässigkeit werden wohl auf keiner technischen oder sonstigen Ausstellung anderer Art geboten. Dabei sieht alles, jeder Handgriff, jede Bedienung, jede Funktion in der Endaus- Wirkung so lächerlich einfach aus, und die Lösungen, die gefunden wurden, um geisttötende und menschliche Arbeit zu erleichtern und zuverlässige exakte Leistungen sicherzustellen, sind einfach und klar. Berlin   Deutschlands   Ausstellungsstadt. Mit der Internationalen 7. Büro-Ausstellung wird die Reihe der Kroß-Ausstellungen, die seit Ende Januar ununterbrochen in den Hallen rings um den Funkturm gefolgt sind, zum Abschluß gebracht, wenn auch noch eine Reihe kleinerer Beranstalltungen bis Mitte November am Kaiserdamm zur Durchführung gelangen. Uebersieht man jetzt das Ergebnis des Berliner   Ausstellungsjahres, so kann man mit Freude feststellen, daß der Reichshauptstadt sowohl wie der Gcsamtwi rischast wertvolle Dienste geleistet worden sind. Das Aus- stellungs- und Messeamt der Stadt Berlin   verantwortlicher Dezer- nent ist der sozioldemokratische Stadtrat C z e m i n s k i, Leiter des Amtes Direktor Dr. Schick kann auf die in schwerster Zeit geleistete erfolgreiche Arbeit st o l z sein. Das Berliner   Ausstellungs- jähr hat insgesamt über 4lXX> Aussteller und rund 22 Millionen Besucher in 132 Ausstellungstagen aus das Ge- lände rund um den Funkturm geführt. Dabei wxrden 28 Hallen mit einer bedeckten Hollen-Bodcnfläche von über 299 999 Quadratmeter und Frcigelände-Ausstellungen von rund 75 999 Quadratmeter von den sechs Groß.Ausstellungen in Anspruch genommen, mit denen 262 nationale und internationale Kongresse und Tagungen und 191 Gesellschaftsfahrten und Sonderzüge ver- bunden waren. Der durch die allgemeine Wirtschaftskrise in Berlin  wie überoll unvermeidbare Rückgang des Fremdenverkehrs ist durch die Zahl von schätzungsweise über 299 999 Ausstellungs- Fremden der diesjährigen Ausstellungsperivde wesentlich gemildert worden.
Nolph Samson:Lunge Liebe  ." Lessing-Theater. Ein Spiel um die Liebe Zwanzigjähriger, eine Konstruktion, die grobe Finger angefertigt haben. Ein Thema, das vielleicht fesseln würde, wenn Arthur Schnitzler   es formte. Das Girl möchte sich selbst und den Geliebten erproben aus allerdings merkwürdige Art. Beide sollen mit anderen schlafen, um zu erfahren, ob sie sich nachher noch lieben. Daraus entstehen Komplikationen, besonders da der Mann den Vertrag nicht eingehalten hat. Man windet sich bis zur glücklichen Wiedervereinigung durch ein Labyrinth der Dialektik. Ein amüsanter Lustspielstoff für den Bühnenmathematiker Ver- neuil wird von dem Amerikaner Ralph Samson psychologisch vertieft, aber es ist die Psychologie angelsächsischer Magazine, die die tieferen Regionen des Seelenlebens meidet. Der Gedanke der kleinen Fay erscheint als verschrobene Romanidee, als Spleen, während hier noch andere Momente mitspielen, die Samson im ersten Akt nur andeutet. Es ist das Schwanken zwischen zwei Männern, die Skepsis gegenüber großen Worten und den eigenen Gefühlen, die Angst vor der Vergänglichkeit einer Liebe und vor dem Versinken in Banalität. Diese Zwischentöne beherrscht Samson nicht. Sein weitschweifiger Dialog findet nicht die sprachliche Eleganz und Treff- sicherheit. Hin und wieder ringt er sich zu einem Witz hindurch, doch diese Witze leuchten kaum. So kommt es, daß die Figuren trotz aller psychologischen Versuche schließlich auf ihrem Leitmotiv erstarren und einschrumpfen. Der innere Antrieb ist zu schwach. Samson will mehr geben als Unterhaltung und Amüsement, aber es reicht bei ihm nicht zur groß geformten Komödie, und durch diesen Bruch fühlt man. wie abseitig das Thema ist. Der höchst individuelle Fall interessiert in dieser Zeit, die ganz andere Spannungen kennt, nicht mehr, er wird belanglos und zu einem Spiel persönlicher Verrücktheit, da die künstlerische Form fehlt, die ihn ins Symbolische steigert. Es besteht keine Notwendigkeit, diese amerikanischen   Sorgen in Deutschland   vorzutragen. Vier Schauspieler spielen mit dem Stück. Hans B r a h m s Regie findet keinen Generalnenner. Sie pendelt zwischen natura- lislischer Breite und komödiantischer Ueberspitzung, die im letzten Akt den Sieg gewinnt. Grete Mosheims Fay setzt prachtvoll eni. Das herbe, selbständige Girl chit der romantischen Sehnsucht und dem von Romanphrasen verwirrten Kops verfällt schließlich einer übertrieben starren Haltung, und Hans Brausewetter  als amerikanischer Boy mit dem beschränkten Horizont explodiert am Schluß so leidenschaftlich wie ein Jüngling von Schillers Gnaden. Es bleiben Käthe H a a k s blonde Ehefrau in der Nähe des gcsähr- lichen Alters, die ihre Freude in einem Flirt bis zur Grenze findet und H o m o l k a. der den Gemahl mit tapsiger Biederkeit ausstattet. Das auf mondän stilisierte Publikum applaudierte nachhaltig. Es applaudierte einem Spiel, das als Ausdruck einer snobistischen Gesellschaft gewertet werden kann, einem Spiel, das dem ausge- klügelten Problem eines müßigen Gehirns dient und das mit den Fragen der Gegenwart nichts zu tun hat. Sek. Krauenbildnisse unserer Zeit. Ein erprobtes und dankbares Ausstellungsthema. Eben darum aber sollte man es einmal etwas anspruchsvoller zu erfüllen trachten. als es jetzt wieder der Verein Berliner   Künstler mit einer etwas leichthin zujammengelesenen Reih« weiblicher Porträt» von mancherlei Art und Wert macht. Es käme darauf an, zu gruppieren und im einzelnen darzu- stellen, wie die Kunst der Gegenwart beispielsweise da» junge Mädchen neuen Schlages, die Werktätig«, die Alternde erkennt. Wie sie die problematisch gewordene Erscheinung der Dame kritischem Blick unterzieht, die Züge weiblicher Persönlichkeit begreift. Statt besten in der Bellevuestraße eine unter keinem höheren Gesichts- punkt geordnete bunte Reihe bester oder schlechter gemalter und modellierter Bildnisse in großer Toilette und schlichter Kleidung, eine Zufallsfolge von Köpfen hochmütiger, ernster, gezierter, simpler
Frauen, flache, hübsche, menschlich überzeugende und nichtssagende Gesichter: ohne daß diesem Vielerlei ein Sinn gewiesen wäre oder gar hingewirkt wäre auf einen neuen Frauentypus. Der Kreis der vertretenen Künstler, auf Berlin   begrenzt, greift immerhin über den Vereinsbezirk aus zu den sogenannten Sezessio- nisten und etlichen jüngeren Leuten. Auch Liebermann ist nicht ausgelassen. Doch zu den für die Kunst der Gegenwart irgend entscheidenden Gestaltern hat man sich leider nicht vorgewagt. So ist auch in dieser Hinsicht der Ausstellungsgedanke nur recht unoer- kindlich durchgeführt. Es wäre nicht gerecht, die durch Blick und inneres Gewicht für sich zeugenden Bildniste der Purrmann, Hcrbig, Fritsch, Karsch, Leo v. König zu übersehen oder den herben Kollwitz-Kopf von Tina Haim-Wentscher  . Auch wird man gerade im Vergleich mit manchem glatten, auf eine schon vorgestrige Salon-Eleganz gegründeten Stück(auch mit dem Prunkportröt der Katharina v. Oheimb in Perlen- und Ordensstaat und breiter Purpurschärpe von A. o. Z i tz e w i tz oder dem ge- schniegelten Reiterinbildnis Monzels oder dem von cham  - pagnergelber Seide und girrendem Boudoirlicht umschäumten Luxusweibchen S ch e u r i ch s) die angenehm prickelnde Art von Margarete Stock, den kecken Zug der Annot reizvoll finden. Die Beiläufigteit des Ganzen aber wird durch ein paar ansprechende Einzellcistungen nicht behoben. Willi Wolkrackt.
Lenny Lind" im Tonfilm. Marmorhaus. Die hervorragendste Sängerin und Darstellerin jener Zell  , in der die italienische Oper mit der entwickeltsten Gesangskunst ihren Höhe- punkt erlebte, die schwedische Nachtigall Jenny Lind  , in den Mittel- punkt eines Tonfilms zu stellen, ist gewiß ein guter Einfall. Und wenn ein Star der New-Dorker Oper wie Grace Moore  , die stimmlich alle Voraussetzungen der Roll« mitbringt, die Jenny Lind  entzückend und klug verkörpert, so wird gewiß das musikalische Ziel erreicht. Sie singt zwei Arien von Bellini und Donizetti   im vollen- detsten Koloraturstil. Der filmische Teil kommt weniger gut weg, die Regie Sidney Franklins geht gebahnte Wege und leistet nur in der Besetzung einiger volkstümlicher Typen und des smarten Reklamemanns Bornum etwas Besonderes. Die obligate Liebesgeschichte sängt sehr nett an. Der Verehrer der großen Künstlerin, selber Komponist, führt sich auf imponierende Art ein. aber nachher wird die Geschichte reichlich sentimental und amerikanisch. Er erblindet und verweigert eine Ehe mit Jenny Lind  . Erst nach Iahren entdeckt sie ihn wieder in New Pork nach ihrem glanzvollen Konzert und befreit ihn aus seinem Elend. Die ganze Handlung ist romantisch und romanhaft zugleich und hat mit dem wirklichen Leben dieser sympathischen Frau nichts zu tun. Kultur- historisch interessant sind immerhin einige Episoden aus dem Theater- leben um 1839. Reginald D e n n y sucht die Kitschrolle des Lieb- Habers mit Würde und Takt zu vermenschlichen. r. Franz Schalk   gestorben. Am Donnerstag ist im Sanatorium Edlach   der frühere Direktor der Wiener   Staatsooer, Franz Schalk  , im Alter von 68 Iahren gestorben. Seit einer schweren Gripp« im letzten Winter konnte er� sich nicht mehr erholen. Bis zu seinem letzten Augenblick war Schalt voll Arbeitssreudigkeit. Ähalk war von Gustav Mahler   aus Graz   nach Wien   gebracht worden, wo er später sein Nachfolger wurde. Der jetzig« Direktor der Staatsoper Clemens Krauß  , der aus Frankfurt   nach Wien   berufen wurde, war Schalks Schüler. Abonnemeuls-Organisalion für den Film. Vom Schlesischen Rundsunk-Derband wie auch aus der mitteldeutschen Rundfunkhörer- schaft werden jetzt Pläne bekannt, Abonnementsorganisationen zu schaffen für den Filmbesuch. SchLlerarbeitcn im Zoo." Im Einvernehmen mit den obersten Schul- behörden veranstaltet der Berliner   Zoo von Mitte Sevtcmber ab im Innen- räum de« Antilopenhausc««ine AusstellungSchülerarbeilen im Zoo'. Die Ausstellung soll umfasien: Tierzcichnuugeu,-bildet und-Plastiken jeder Art, die von Schülern oder Schülerinnen gelegentlich von Zoo-Bcsuchen her- gestellt worden sind. Der Zoo wird die besten Arbeiten prämiieren. Di« Ausstellung soll frei zugänglich sein.