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Ausflang in Frankfurt  .

Ein Kampfruf an die Arbeiter.

Frankfurt   a. M., 4. September.  ( Eigenbericht.) Theodor Leipart   dankte für die Wiedergewählten und für seine Person für das ausgesprochene Vertrauen. Von den besoldeten Vorstandsmitgliedern sind unser Senior Alexander Knoll und unser Finanzminister Hermann Rube ausgeschieden. Sie treten zurück, weil beide schon das 65. Lebensjahr erreicht haben und jüngeren Kräften Platz machen wollen. Auch Hermann Müller  , der bis zum nächsten Kongreß die Altersgrenze überschritten haben würde, ist ausgeschieden. Auch ich wäre bereit auszuscheiden, jedes mal aber, wenn ich darauf zu sprechen tomme, hat man mich stets in der Rede unterbrochen und gesagt, daran sei nicht zu denken. Die Arbeiten des Bundes wachsen. Eine Erweiterung des Büros ist dringend notwendig. Wir fönnen auch nicht mehr leisten als der Tag Arbeitsstunden hat. Von den ausscheidenden Borstands­mitgliedern nehmen wir noch nicht Abschied. Wir hoffen, daß sie uns noch recht lange mit ihrem Rat zur Seite stehen. Die ganze Gewerkschaftsbewegung weiß den Scheidenden Dank für ihre raftlose Arbeit und Hingebung an die Sache der Arbeiter. Der Kongreß erhebt sich und zollt den Scheidenden minutenlangen Applaus.

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leber Anträge zu den Bundessazungen sowie Sonstige Anträge berichtete Reichel für die Antragskommission. Die meisten Anträge gelten als erledigt oder zurückgezogen oder sic

werden dem Bundesvorstand als Material zur Berücksichtigung

überwiesen. Darunter befindet sich auch ein Antrag des Haupt­vorstandes der Metallarbeiter, auf die Tagesordnung des nächsten Kongresses die Frage Frauenarbeit und Gemertschaften" zu setzen. Ein Antrag der Berliner  Metallarbeiter, allen Zeitungen des ADGB  . zu verbieten, Inserate privatkapitalistischer Versicherungsgesellschaften aufzu= nehmen, wurde als erledigt erklärt, weil sich das von selbst verstehe. Ebenso ging es einem Antrag des Metallarbeiterverban= des Stuttgart  , wonach der Kongreß die Arbeiterschaft auf­fordern soll, sich den Konjumgenossenschaften anzuschließen und nur dort ihren Bedarf zu decken. In einer besonderen Entschließung lehnt der Kongreß alle Bestrebungen ab, die auf die Herausnahme der Heimarbeiterschaft aus der Arbeitslofenversiche rung gerichtet sind. Er fordert die

Einbeziehung der Heimarbeiter in die Arbeitslosenversicherung und verlangt die Wiederherstellung des uneingeschränkten Rechts­anspruches auf Unterstützung der erwerbslosen Jugendlichen und verheirateten weiblichen Arbeitnehmer.

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Damit war die Arbeit des Kongresses abgeschlossen. Alwin Brandes   schloß den Kongreß mit einem erfrischenden, anfeuernden Aufruf an die Arbeiter unter der Führung der Ge­mertschaften, mit fühler Ueberlegenheit und heißem Herzen den Kampf gegen den Kapitalismus mit neuer Kraft aufzunehmen. Der Kongreß so erklärte Brandes hat mit seltener Einmütigkeit seine Beschlüsse gefaßt. Wir dürfen stolz sein auf die Arbeit. Herzlichen Dank allen denen, die diese Arbeit ermöglichten. Nachdem er der Presse, soweit sie objektiv über die Verhandlungen des Kon gresses berichtete, gedankt hat, nimmt Brandes mit einem Wort auch Stellung zu den hämischen Bemerkungen, die sich die DA3." zu Beginn der Verhandlungen am vorigen Sonntag geleistet hat. Das Blatt der Schwerindustrie fragte, marum die Solidarität der Arbeiter nicht den Versailler Vertrag verhindert habe? Die orga­nisierte Arbeiterschaft, so betonte Brandes gegenüber diefer mischerei, hat an diesem Vertrag wahrhaftig feine Schuld.

So

Gewerkschaften zu erobern, ist fehlgeschlagen, und ebenso ihr Ver­such, die Gewerkschaft von außer her zu zerstören. Die Aussichts­losigkeit, an die Gewerkschaften und an die Partei heranzukommen, hat sie bereits zum offenen Klassenverrat gebracht. beim Volksentscheid in Preußen, wo sie mit den notorischen Feinden Auch der Versuch der der Arbeiter gemeinsame Sache machten. Nazis, in unsere Reihen einzubrechen, ist mißlungen. Der Kongreß war ein Hammer, mit dem neue Waffen ge= schmiedet wurden, damit unser Kampf gegen Lohnabbau für den Ausbau des Arbeitsrechts und Arbeiterschutzes, für Verkürzung der Arbeitszeit und für die Eindämmung der Arbeitslosigkeit, für die Erhaltung der Sozialversicherung und für die Befreiung der Ge­meinden von den unerträglichen Belastungen mit Nachdruck fort­gesezt werden kann. Wie notwendig der Arbeiterschuh ist, zeigt das soeben gemeldete Unglück bei der AEG. in Berlin  , wo mehr als 20 Arbeiter schwer verlegt wurden. Das Arbeitsvolumen muß auf alle Arbeiter verteilt werden, denn jeder hat ein Recht zum Leben. Gegenüber Versuchen, dem Arbeiter das Dach über dem Kopf weg­zunehmen, wird es nur heißen: Hände weg vom Mieterschutz! Der Kongreß ist ein Hammer gewesen. Sein Donnern soll die Arbeiter aufrütteln. Mit uns das Volt, mit uns der Sieg!

Einigung bei der Brauerei Groterjan.

Vor­

Die 40- Stunden- Woche wird eingehalten. Bezugnehmend auf den in der Morgenausgabe des erschienenen Artikel teilen wir mit, daß die Differenzen betreffend wärts" vom 29. August 1931 über die Brauerei Groterjan Einhaltung der 40- Stunden- Woche durch Verhandlung im Beisein eines Bertreters der Arbeitgeberorganisation wie der Arbeitnehmer­organisation mit Erfolg beigelegt worden ist. Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, Orts­gruppe Berlin  . Gesamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs. Anmerkung der Redaktion: Wir begrüßen die Beilegung des Konflikts. Sein Ausgang zeigt, daß auch in Zeiten der Krise gewisse Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Bei der Firma Groterjan wird also fünftig die 40- Stunden- Woche eingehalten. Wir hoffen, daß dies auch bei den Brauereien der Fall sein wird, wo man es bisher mit der Einhaltung der Bereinbarung nicht sehr genau genommen hat.

Kein Streif im belgischen Bergbau.

Vorläufige Vereinbarung.

Brüffel, 4. September.  ( Eigenbericht.)

Die Gefahr eines Generalstreits im belgischen Kohlenbergbau ist zunächst abgewendet. In der am Freitag nachmittag von der Regierung anberaumten Sigung der paritätischen Kohlenfommission erklärten sich die Zechenbefizer schließ lich bereit, die von ihnen ausgesprochene Kündigung der Tarif­verträge bis zum 1. Oktober zurückzunehmen. Während dieser Galgenfrist wollen die Arbeitgeber feststellen, welche prattischen Er­gebnisse die mit dem deutschen Kohlensyndikat geführten Berhand­Gift- lungen und die Einführung von Einfuhrlizenzen für ausländische Kohle vom Gesichtspunkt der belgischen Kohlenindustriellen bringen wird. Infolge dieses Beschlusses hat auch die Leitung des Berg­arbeiterverbandes die für den nächsten Sonntag anberaumte Ur= abstimmung der Bergarbeiter über die Proflamierung des Generalftreits bis auf weiteres vertagt.

Die Schuldigen sind die Leute, die zum Kriege hekten und während des Krieges Friedensverträge wie den von Brest­Lifowit fabrizierten und bejubellen und so die Formeln für den Versailler Vertrag lieferten.

Diese Herrschaften haben kein Recht zur Beschwerde. Wir haben ein Recht, gegen den Versailler Vertrag zu protestieren und zu fämpfen. Im übrigen war der Wiener Kongreß   der Arbeiter­internationale eine einzige Solidaritätsbezeugung für die deutschen Arbeiter. In Wien   haben die Vertreter der politischen und cemert­schaftlichen Internationale betont, daß die Kriegsschuldenverpflich­tungen und die Reparationen beseitgt werden müssen. Bei der Erhebung dieser Forderung kam ihnen die Tatsache zu Hilfe, daß die Krise, die heute in allen Ländern wütet, kaum einen Unterschied

Wir haben hier auf dem Kongreß Anklage erhoben geçen die kapitalistische Wirtschaftsführung. Die Schuldigen wollen die Boltsmaffen verwirren. Daher das Geschrei der kapitalistischen Bresse über marristische Mißwirtschaft".

Der Kongreß hat dieses betrügerische Spiel zerrissen und die Schuld der kapitalistischen   Wirtschaftsführer schonungslos auf­gededt, desgleichen die Schuld der Regierung, die es nicht wagt, ernsthaft gegen die kapitalistische Mißwirtschaft vorzugehen. Wir stehen vor einem Winter, der noch schlimmer zu werden droht, als die Winter der letzten Jahre. Rücksichtslos wirft der Kapitalis mus Menschen auf die Straße. Die Zeiten sind schwer und die Gewerkschaften können in diesen Zeiten feine Riesenerfolge buchen. Sie mußten sogar einige Pofitionen aufgeben, einige Schüßençräben räumen. Sie haben aber trotzdem Leistungen aufzuweisen, die erst eine spätere 3eit gebührend würdigen wird. Den Arbeitern zu helfen, ist unsere Aufgabe. Daß wir bei dieser Hilfsleistung un­ermüdlich an der Arbeit sind, hat der Geschäftsbericht Leiparts in die Erinnerung gerufen. Die Attentate gegen die Existenz der Arbeiterschaft abzuwehren, werden wir nicht müde werden. Schon deshalb nicht, weil

die Welt allmählich reif geworden ist für eine Umwandlung der Gesellschaft und der Wirtschaft.

Desterreichs Gewerkschaften 1930. Die Wirkungen der Krise.

Für die österreichischen freien Gewerkschaften war das Krisenjahr 1930 ebenso ein Hemmschuh wie für die deut­schen Bruderorganisationen. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes war in den letzten drei Jahren in Desterreich fast die gleiche wie bei uns. 186 723 Arbeitsuchende Ende 1928, ausgangs 1929 schon 195 570 und Ende 1930 bereits 244 386, davon allein in Wien  102 227, fo verlief feit 1928 die Kurve der Arbeitslosigkeit in Defter­reich, einem Land mit rund Millionen Einwohnern.

Diese fatastrophale Steigerung der Arbeitslosigkeit mußte zwangsläufig die Mitgliederbewegung der österreichischen Gewerkschaften ungünstig beeinflussen. 82 073 oder 11,13 Proz. der Mitglieder bewahrten im vorigen Jahr den österreichischen Gewert schaften nicht die Treue; mit 513 087 Mitgliedern, darunter 142 117 Frauen, schließt die Jahresbilanz 1930 des österreichischen Gemert­schaftsbundes ab. Gleichfalls ungünstig beeinflußt wurde infolge der fchweren Krise auch die finanzielle Entwicklung. Rund 1,9 millionen Schilling wurden im Berichtsjahr weniger ein genommen als 1929, während auf der anderen Seite die Aus gaben ganz erheblich gestiegen sind. Von den Ausgaben in Höhe von rund 22,47 Millionen Schilling entfielen allein auf Unter­stügungen 7,64 Millionen Schilling oder rund 34 Proz. der Gesamt ausgaben. Trotz der gesteigerten Ausgaben hat sich aber der Raffenbestand der freien Gewerkschaften Desterreichs im vorigen Jahr noch um fast eine Million Schilling auf 29,75 Millionen Schilling erhöht.

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Der Lohn und Tarifpolitik der österreichischen Ge­werkschaften stand die Krise auch hemmend im Wege. Die Zahl der Bewegungen sowie der Streifs ist im vorigen Jahr gegenüber den früheren Jahren start zurückgegangen. Die Erfolge waren Um in diesen Umwandlungsprozeß erfolgreich eingreifen zu können, gleichfalls nicht so zahlreich und groß wie in den Jahren zuvor. Wenn die Desterreicher sich in ihren Gewerkschaften erfreulicher dringen die Gewerkschaften immer tiefer in alle Gebiete des gesell- weise nicht mit RGOten herumzuschlagen brauchen, so haben sie schaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens im Kampf der doch aber genug auf die Heimwehrler und andere rechtsextreme Geister ein. Der Verlauf dieser Konferenz ist ein deutlicher Beweis Elemente achtzugeben, die den freien Gewerkschaften gern den Gar­aus machen möchten. Die österreichischen freien Gewerkschaften haben sich im vorigen Jahr trotz schwerster Bedrängnis mader ge halten und werden auch das ebenso schwarze Krisenjahr 1931 un­erschüttert überstehen.

dafür.

Wir müssen unsern Kampf mit Kaltblütigkeit und Ueberlegung führen. Mit der Forderung, die Tolerierung der Brüning- Regie: rung einzustellen, ist es noch nicht getan. Ein Sturz der Regie rung wäre für uns sehr leicht, aber wir wollen nicht die Ar­beiter in noch tieferes Elend hinunterstürzen. Wir erwarten jedoch von der Regierung, daß sie aus unserem Verantwortungsbewußt­fein feine falschen Schlüsse zieht. Sie soll nicht denken, daß sie der Arbeiterschaft nun noch mehr Lasten aufbürden kann. Wir warnen dringend, wir warnen, die offenkundigen Ungerechtig­feiten der Notmaßnahmen bestehen zu lassen.

In ihren schweren Kämpfen sind die Gewerkschaften noch fester mit der Partei, mit der Sozialdemokratie verbunden worden. Wenn die Kommunisten glaubten, daß sie uns deswegen am Zeug fliden fönnen, so haben sie sich schmer geirrt. Ihr Bersuch, die

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Sorgen um die Arbeitslosen.

Auch Schweden   vor einem schweren Winter.

Stocholm, 4. September.

Die Zahl der unterstützungsuchenden Arbeitslosen ist hier gegenüber dem Borjahr um das Sechsfache gestiegen. linter diesen Umständen sieht man auch in Schweden   einem schweren Winter entgegen. Am schlimmsten betroffen sind die Arbeiter der Stein- Industrie, aber auch die Holz- Industrie und die Glasfabriken leiden unter dem Mangel an Aufträgen beträchtlich.

Saukonferenz des ZDA.

Drei Jahre Gau Brandenburg- Mecklenburg- Grenzmarf.

Heute und morgen tagt in Berlin   die Gaukonferenz des Gaues Brandenburg- Mecklenburg- Grenzmart des 3entralverbandes der Angestellten. Die gegenwärtigen wirtschaftlichen und das Gepräge geben. politischen Verhältnisse werden der Konferenz und den Verhandlungen

Troz Wirtschaftskrise und gewaltiger Arbeitslosigkeit. von der auch die Angestellten in erheblichen Teilen betroffen sind, ist die Ent­wicklung in dem Gau   aufwärts gegangen. Das beweisen die Mit­gliederzahlen sehr deutlich. Zur Zeit der Konstituierung des Gaues, Mitte 1928, wurden 32 360 Mitglieder gezählt. In drei Jahren ist die Mitgliederzahl gestiegen auf 45 341 Mitglie der. Das ist ein Zugang von 12 981 Mitgliedern oder eine Stei­gerung um 40,1 Prozent. In 85 Ortsgruppen und 19 3ahl­stellen wird nicht nur wichtige und aufbauende Verbandsarbeit ge= leistet; durch die Vermehrung dieser Gliederungen gelang es vielmehr. auch in solchen Orten Bresche zu schlagen, in denen sich bisher die gegnerischen Verbände dominierend fühlten.

Auch die Jugendarbeit hat sich während der drei Jahre außerordentlich entwickelt. Es gelang, in dieser Zeit die Zahl der Jugendgruppen zu verdoppeln und die der Jugendmitglieder um über 100 Proz. zu steigern. Wir wünschen den Verhandlungen, die in besonders schwerer Zeit stattfinden, vollen Erfolg.

Bildungsarbeit der Angestellten.

Wie in den früheren Winterhalbjahren veranstaltet die Orts gruppe des Zentralverbandes der Angestellten auch im Winter­halbjahr 1930/31 eine Reihe von berufskundlichen Arbeitsgemein­schaften, die sowohl der Erwerbung elementarer Berufskenntnisse antwortlicher Berufsarbeit dienen. Der Arbeitsplan für das kom­als auch der Festigung und Weiterbildung in qualifizierter und ver= mende Winterhalbjahr umfaßt insgesamt sechs wieder in Einzel­gebiete unterteilte Arbeitsgemeinschaften, eine in Deutsch   und Fremdsprachen, für Anfänger und Fortgeschrittene, eine in Kurz­schrift, eine in Schrift( Rundschrift, Lackschrift usw.) und Zeichnen, eine in Werbe-, Verkaufs- und Warenkunde, eine in faufmännischer Betriebskunde, und die letzte in bestimmten Berufsfragen für ein­zelne Angestelltenkategorien( Versicherungs-, Arbeitsamts, Nota­riatsangestellte usw.). Fast alle Arbeitsgemeinschaften sind so in Einzelkurse unterteilt, daß in jedem Kursus an das in dem vorherigen Behandelte angeknüpft wird, aber auch der Eintritt in jeden Kursus möglich ist. Mit Ausnahme einiger Arbeitsgemeinschaften beträgt die Teilnehmergebühr für jeweils 8 Doppelstunden 7 Mark für erwachsene 3dA.- Mitglieder und 4 Mark für Lehrlinge und Jugend­liche unter 18 Jahren. Arbeitslose Mitglieder fönnen unentgeltlich daran teilnehmen. Die Arbeitsgemeinschaften werden abgehalten im ,, Sophien- Lyzeum" in der Weinmeisterstr. 16/17 und im Ver­bandshaus der Ortsgruppe des 3d2. in der Hedemannstraße 12. Nähere Auskünfte werden in der Sprechstunde Montags und Frei­tags von 17 bis 19 Uhr und in den Vormittagsstunden von 10 bis 15 Uhr( Sonnabends bis 13 Uhr) im Ortsgruppenbüro erteilt.

Splitter und Balfen.

Die KPD  . und die Arbeiterbant.

Nachdem der Kommunistischen Partei in Duzenden von Fällen nachgewiesen worden ist, daß sie in den eigenen Partei- und Wirtschaftsbetrieben dazu übergeht, selbst die in privatkapitalistischen Betrieben üblichen Lohn- und Arbeitsbedingungen zu unter bieten, glaubt die ,, Rote Fahne" jetzt, die Verhältnisse bei der Arbeiterbant gegen Gewerkschaften und Partei ausspielen zu können. Hierzu geht uns vom Betriebsrat und vom All­gemeinen Verband der Bantangestellten die Er­flärung zu, daß eine Hilfsstellung der ,, Roten Fahne" von den ge= werkschaftlich organisierten Bantangestellten weder gewünscht, ge= schweige denn von ihnen gefordert worden ist.

Wenn die ,, Rote Fahne" aber Bantangestellten zu Hilfe kommen will, soll sie ihre Hilfe in erster Linie den in der RGO. organisierten Angestellten der Garantie und Kreditbant für den Osten zuteil werden lassen, die sich widerspruchslos von ihrer Moskaue: Zentrale, der Russischen Staatsbant, seit Jahr und Tag einen ständigen Gehaltsabbau haben gefallen lassen. Im übrigen dürfte Genosse Leipart einen guten Tausch machen, wenn er seine Billa  "( ein Einfamilienhaus) gegen und Kreditbank für den Osten ihren hierher entsandten russischen die pruntvollen Räume austauschen könnte, die die Garantie­samt dem dazugehörigen Bankdirektoren zur Verfügung stellt-

Einkommen.

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Lohnabban gemildert.

Einigung in der Porzellanmanufaftur.

Wie im Borwärts" bereits mitgeteilt, mollte die Betriebs. leitung der Staatlichen Porzellanmanufaktur die Löhne ihrer 300 Arbeiter ab 3. September um 10 Pro 3. herablezen. Sie hatte zu diesem Zwed sämtlichen Arbeitern die Einzelarbeitsverträge gefün­digt, ihnen aber die Weiterbeschäftigung zugesagt, wenn sie sich mit dem 10prozentigen Lohnabbau einverstanden erklären. Zugleich mit dem Lohnabbau sollten die Kündigungsfristen der Ar­beiter von vier Wochen auf eine Woche herabgesezt und die Sonn- und Feiertagsbezahlung abgeschafft werden. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat haben nun zu einer Vereinbarung geführt, der die Belegschaft auf Grund der Eigenart des Betriebes zugestimmt hat. Danach wird der Lohn nicht um 10 Pro3. abgebaut, sondern gestaffelt nach den Ver­diensten der Arbeiter um 5 bis 8 Proz. Bei einem Monats­verdienst bis zu 200 m. beträgt der Lohnabbau 5 Proz., bei einem Verdienst bis zu 300 m. 7 Proz. und bei einem Verdienst von mehr als 300 m. monatlich 8 Proz.

Die Sonn- und Feiertagsbezahlung wird nicht geändert. Hinsichtlich der Kündigungsfristen wurde ver einbart, daß sie bis zum 1. April 1932 vorübergehend auf 14 Tage herabgefeht werden und nach dem 1. April wieder vier Wochen betragen.

Zentralverband der Angestellten, Ortsgruppe Groß- Berlin. Zur Begrüßung der Delegierten der Gautonferenz heute abend im Lehrervereinshaus, Alexanderstr. 40-41, Serbstfest. Reichhaltige Darbietungen. Mitglieder können Eintrittskarten zum Preise von 1,20 M. an der Abendtaffe ab 20 Uhr erhalten..

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Spiele im Freien ab 19 Uhr Eporiplas Humboldthain und im Echiller. pai?. Medet euch für die Bolfsbühnenabteilung für die arbeitende

Jugend im Jugendfekretariat. Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Alingelhäfer; Berantwortlich für Gewerkschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Shilowski; Lokales und Sonstiges: Fris Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlaa G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanftalt Baul Ginger u. Co., Berlin   GW 68, Lindenstrake 3. Hierzu 2 Beilagen.