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Auf nach Treptow  !

Spendensuche mit Drohungen.

Eine Warnung des Polizeipräsidenten.

Der Berliner   Polizeipräsident teilt mit:

,, In einer Sigung des tommunistischen Bezirks= ausschusses der Erwerbslosen   ist beschlossen worden, die Adressen von Großkaufleuten und Villenbesizern festzustellen und bei diesen Personen durch Delegierte jenes Bezirksausschusses Sammellisten gehen zu lassen. Dabei soll auf die Geschäftsleute und Hausbesizer Druck zur Herausgabe von Spenden ausgeübt und auch mit Drohungen gearbeitet werden. Die Dele­gierten sollen die von ihnen besuchten Geschäftsleute und Haus­besitzer darauf hinweisen, daß die Erwerbslosen ihrerseits diese unmittelbaren Sammlungen vornehmen ließen, um die Spenden nicht den allgemeinen und öffentlichen Wohlfahrtsorganisationen zugehen zu lassen. Diese Sammlungen sind nicht erlaubt, daher verboten und strafbar. Da sie auch nicht wirklich wohltätigen, sondern rein parteipolitischen staatsfeindlichen Zwecken dienen sollen, wird ersucht, dem angekündigten Druck und den beabsichtigten Drohungen nicht nur nicht nachzugeben, son­dern sich gegen den Terror zur Wehr zu setzen und außerdem jede Wahrnehmung in dieser Hinsicht dem nächsten Polizeibeamten oder dem Revier schleunigst mitzuteilen. Ich hoffe, daß die von kommu­nistischer Seite beabsichtigten Schädigungen der öffent lichen Wohlfahrtsorganisationen, insbesondere der auch in diesem Jahre wieder einzurichtenden Winterhilfe durch verdoppelten Opferfinn der Berliner   Bevölte rung und der Zuwendung von Mitteln an die bekannten öffent­lichen und Bereinsstellen vereitelt werden wird."

,, Nadel und Schere!"

Die 11. Ausstellung Nadel und Schere" wurde gestern im Saalbau Friedrichshain im Beisein von Bertretern des Reiches, Preußens, der Stadt Berlin   und einigen Handwerksorga­nisationen vom Obermeister der Berliner   Schneider- Innung, Stadt­rat Hate, eröffnet. Die Grüße der Stadt Berlin   überbrachte der Stadtverordnete Genosse Horsch. Trotz der Not der Zeit ist die Ausstellung bis auf den letzten Plaz belegt. Der Fachmann sieht auch in diesem Jahr eine Menge Neuheiten. So eine neuartige Materialprüfungsanlage, in der die Reißfestigkeit, Dehnbarkeit und Abnuzung von Stoffen und Leder aller Art gezeigt wird. Auch eine sparsame Bügelmethode wird vorgeführt. Die auf den Galerien untergebrachten Lehrlingsarbeiten- Ausstellung und die Arbeiten der städtischen Berufs- und Aufbauschule legen Zeugnis ab von dem Schaffen des Nachwuchses. Handwerkskammer   und Stadt Berlin  haben mehrere Preise für die besten Arbeiten geftiftet. Ein Lehr­ling der Schneiderei Hoffnung", das Unternehmen der Konsum­genossenschaft Berlin, der im dritten Jahr lernt, hat den ersten Inmungspreis erobert Hauptanziehungspunkt dürften die täglichen Modevorführungen um 16 Uhr und 19 Uhr sein.

Die Ausstellung ist bis einschließlich Dienstag, den 8. Sep­tember, von 10 Uhr bis 22 Uhr, ununterbrochen geöffnet. Der Eintritt foſtet 1 Mart, für Gewerkschaftsmitglieder bei Vorzeigung des Berbandsbuches 75 Pfennig.

Das neue Wadzeck- Heim.

bat

In Lichterfelde  , Limonenstraße 22, hat das Wad zecksche Kinderheim seine neue Heimat gefunden; 112 Jahre sind es, daß im damaligen Zentrum Berlins  , an der Wadzed Ede Reibel­straße, ein Waisen- und Kinderheim erbaut wurde. Es lag, genau wie das neue Heim, in einem schönen, großen Garten, der Luft und Licht für die Kinder bot. Aber Berlin   wuchs, ein Bau nach dem anderen erstand, und als schließlich ein Warenhaus seine 3ytlopen­mauern aufrichtete, war es vorbei mit den fräftigenden Grün­flächen, das Haus ward eingeengt von allen Seiten, es fehlte an Luft und Licht; die Zeit schritt aber auch in anderer Beziehung vor: wärts, und genau wie das Heim nach außen seinen Zwecken nicht mehr genügte, waren Inneneinrichtung und Aufbau reformbedürftig geworden; das neue Heim, das vom Erlös des alten Grundstücks geschaffen wurde, versucht, der modernen Jugendpflege nach allen Seiten gerecht zu werden. Es hat plag für 66 Kinder- Baisen, die, in drei Halbwaisen und Hilsbedürftige finden Aufnahme Familien geteilt, je ein Stodwerk mit ihrem Erzieher bewohnen. Große, helle Tagesräume, luftige Schlafräume und große Veranden forgen für eine gesunde und angenehme Lebensweise. Im Sinne

Heute ab 2 Uhr Gewerkschaftsfest. Arbeitersänger, Jugend, Wassersportler, Musikkapellen, Tombola, in den Lokalen: Schloß Treptow, Abtei, Paradiesgarten, Sonnenwende, Spreegarten, Knape früher Zenner

Berlin   und die Bewag.

Der Siegeszug der Elektrizität.

Bor eima einem halben Jahr wurde in der Bresse das Thema ,, Bewag" lebhaft erörtert, als es sich darum handelte, zu den Ent­schlüssen der Stadt Berlin   Stellung zu nehmen, die sich infolge ihrer finanziellen Notlage gezwungen sah, die Berliner   Städtische Elettri zitätswerke Aft.- Ges. zu verkaufen. Wem heute wiederum die Deffentlichkeit von der Bewag erfährt, so ist der Grund hierfür wesentlich harmloser. Es handelt sich nicht um größere Transaktionen, die von irgendwelchem Einfluß auf die Elektrizitätsversorgung Berlins   sein könnten, es gilt vielmehr ein Ereignis zu feiern, ein Jubiläum, das in der Entwicklungsgeschichte der Bewag be­deutungsvoll ist und über das der Borwärts" bereits kurz berichtete. Am 2. September wurde in einer Kleinwohnung in Lichtenberg  von dem dienst ältesten Monteur der Bewag der millionste 3ähler aufgestellt. Um diese Zahl würdigen zu fönnen, muß man sich daran erinnern, daß es noch feine 50 Jahre her sind, als Emil Rathenau   in fluger Erkenntnis der Verwendungsmöglichkeit der Edisonschen Erfindungen, sich an den damaligen Oberbürgermeister Fordenbed wandte, um von der Stadt die Genehmigung zu er­halten, eine Elektrizitätsgesellschaft zur Stromversorgung Berlins   zu gründen. Es handelte sich damals nicht darum, altbekannte und be­mährte Beleuchtungsmethoden anzubieten, sondern es mußte eine völlig neue Art der Energielieferung und Beleuchtungs­möglichkeit den Berliner   klar gemacht werden und man mußte ver­suchen, sie durch Musterbeispiele hierfür zu gewinnen.

Es hat sich bei der Einführung der Elektrizität in der Reichs­hauptstadt einmal wieder die Intelligenz des Berliners bewiesen, denn es dauerte nicht lange, bis er sich von den großen Vorzügen dieser neuen Beleuchtungsart überzeugt hatte, und wenn man erfährt, daß im Jahre 1885 die verfaufte elektrische Arbeit 37 510 Kilowattstunden betrug, ein Jahr später diese Zahl aber bereits annähernd um das

des Anstaltsgründers wird der Kontakt zwischen Kindern und Eltern nach Möglichkeit aufrechterhalten. Im großen Garten pflanzt die Jugend selbst ihre Blumen, und wenn Besuchstag ist, dann wird mit freudigem Stolz dem Gast ein Strauß mit auf den Weg gegeben.

Helfer in der Not.

Aktion für die Unterstützungskaffe.- 12 Jahre Berliner  Rettungsamt.

Vom ersten zum millionsten Zähler.

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3 ehnfache größer war, so ist dieses wohl der beste Beweis, daß man nicht zögerte, sich praktisch dieser neuen Erfindung zu bedienen. Um die Jahrhundertwende waren es bereits über 56 Millionen Kilo­wattstunden, die von den damaligen BEW. verkauft wurden, in Jahre 1904 waren es 104 Millionen Kilowattstunden und die Mil liardengrenze wurde erstmalig im Jahre 1928 überschritten.

Nunmehr also ist auch die Millionengrenze bei der Aufstellung der Zähler zur Messung der vom Wert gelieferten elektrischen Arbeit bei den Abnehmern erreicht. Es ist ein Ereignis, das die rasende Entwicklung der Elektrizitätsversorgung Berlins far zeigt. Diese Entwicklung wird weiter fortschreiten, denn bisher werden erst etwa 70 Proz. der Berliner   Wohnungen mit Elektrizität versorgt.

Wenn die Bewag auch heute aus dem Verband der Stadt Berlin  ausgeschieden ist, so bleibt sie doch das Elektrizitätsmerk der Berliner  , und so, wie sich die Berliner   Bevölkerung darauf ver­lassen kann und muß, daß die Bewag alles daran sehen wird, imm die Elektrizitätsversorgung Berlins   stets zu sichern, so hat auch die Bewag selbst das Vertrauen zu ihrer Abnehmerschaft, daß sie Ver­ständnis für ihre Sorgen zeigt. Man ist hier und da zu leicht geneigt, gegen die öffentlichen Versorgungsbetriebe Vorwürfe zu er­heben, man fritisiert ihre Tarif- und Baupolitik und man vergißt häufig die Schwierigkeiten, mit denen gerade ein Elektrizitäts­wert infolge der ungleichförmigen Belastung zu fämpfen hat. Es ist bei einem öffentlichen Betrieb von besonderer Wichtigkeit, daß ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Kunden und dem Werk besteht und es soll daher die Tatsache, daß eine Million Kunden von der Bewag bedient werden, einmal wieder der Anlaß sein, die Ber­ liner   Bevölkerung zu bitten, daß fie der Bewag nach wie vor die Treue und Freundschaft bewahrt, so, wie die Bewag stets bestrebt Dr.- Ing. Adolph. ist, ein guter Freund der Berliner   zu sein.

Pflichterfüllung zollt; in diesem Sinne sprach der Betriebsratsvor figende Reßner in seiner Begrüßungsrede, und die Fejtansprache des stellvertretenden Direktors Dr. Agena war ein einziges Lob­lied auf all die wackeren Menschen, die unermüdlich und uner­schrocken ihren schweren Dienst versehen. Für sie gibt es feinen Sonntag und teine ungestörte Nachtruhe, teine Furcht vor An­steckung oder sonstiger persönlicher Gefahr, fein Zuviel und fein Buschmer. Das Berliner   Rettungsamt, das jetzt seinen 12. Geburts tag feiert, ift hervorgegangen aus dem im Jahre 1913 gegründeten Berband für erste Hilfe, der im Jahre 1919 in das Rettungswesen der Stadt Berlin   überging.

Im Festsaal des Tiergartenhof" fanden sich Arbeiter und An­gestellte des Berliner   Rettungsamts mit ihren Familien und Freum Die Beschuldigungen gegen Rechtsanwalt Alsberg  den zu einer fleinen Feier zusammen.

Auf der Bühne gab die Haustapelle ein reichhaltiges Konzert zum besten, dann fang der Saarmann- Steinbrüdsche Männerchor Liede von Schubert, Kaun und Johann Strauß Blauen Donau­walzer". Eine reichbeschickte Tombola eröffnete für wenig Geld allerhand verlockende Gewinnchancen, die Hausfrauen liebäugelten mit schmucken Kaffeeservicen, die Männer mit Rauchzeug, und anderen brauchbaren Gegenständen. Alles war fröhlich, die Jugend freute sich auf den nachfolgenden Tanz, und fein uneingeweihter fonnte ahnen, wie todtraurig der Alltag dieser Festteilnehmer aus­sieht. Wir alle sehen wohl des öfteren einen Rettungswagen im Schnellzugstempo an uns vorüberrasen, haben uns vielleicht auch schon unter eine Ansammlung Neugieriger gemischt, die vor dem Hause, wo der Rettungswagen hält, Poften faßt und uns mit einem Frösteln des Entsetzens abgewandt, wenn die Bahre mit einem latenbedeckten Unglücklichen an uns vorüberfam. Aber unser Be­dauern galt stets und immer nur dem, der Hilfe fand, niemals dem, der Hilfe leistet. Es ist eine schwere, verantwortungsvolle und höchst gefährliche Arbeit, die das Rettungsamt versieht und seine aus übenden Kräfte verdienen, daß man ihnen zumindest Aner­fennung für soviel Hilfsbereitschaft, Menschenliebe und getreueste

Zu den schmeren Bormürfen, die von dem Ehepaar Glade gegen die Rechtsanwälte Prof. Alsberg   und seinen Sozius, Dr. Gollmit, im Zusammenhang mit dem Stinnes- Prozeß er hoben werden, sind von den Beschuldigten energische Dementis er­folgt. Nach einer Erklärung Prof. Alsbergs ist an den Beschuldi­gungen, die den schweren Vorwurf der Beeinflussung des Gerichts Bon beiden Anwälten werden enthalten, tein wahres Wort. Strafanzeigen gegen das Ehepaar Glade angekündigt. Mit einer völligen Klärung der seltsamen Angelegenheit dürfte kaum vor Mitte nächster Woche zu rechnen sein.

Die Liga für Mutterschutz" e. V., Berlin   C. 2, Breitestraße 7, hat neuerdings eine neuzeitlich eingerichtete Beratungsstelle eröffnet, deren Leitung der Berliner   Arzt für Serualleiden, Dr. Levy Lenz, übernommen hat. Die Beratungsstelle ist jeden Montag nachmittag von 4 bis 5 Uhr geöffnet.

Dahlienschau in Schöneberg  . Im Restaurant Ebershof am Bahnhof Ebersstraße in Schöneberg   fann man fostenlos eine sehr schön zusammengestellte Dahlienschau bis Montagabend 23 Uhr bewundern. Veranstalter sind die Schöneberger Lehrgärtner unter Führung unserer Genossen Georg Wendt und Bagels,

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