Tagung des Völkerbundes Tiitilescu mit knapper Mehrheit zum Präsidenten gewählt
Genf . 7. September. (Eigenbericht.) Bei starkem Andrang von Presse und Publikum begann heute vormittag der Aufmarsch der Delegationen zur 12. Vollversamm- lung des Völkerbundes. Als amtierender Ratspräsident eröffnete der spanische Außenminister Lerroux die Versammlung mit der üblichen Betrachtung über Tagesordnung, zuräckliegendes und kommendes Arbeitsprogramm. Sofort wurden alle Vermutungen über eine eventuelle mehrrnonalliche Vertagung der Abrüstungskonferenz widerlegt: Lerroux beglückwünscht den Völkerbund zu deren Einberufung schlechthin und bezeichnete die Konferenz selbst nur als einen Anfang. Dann stellte er die Fortschritte des Schieds- gerichtsgedankens fest. 37 Staaten hätten die obligatorische, 16 die gegenseitige Schiedsgerichtsbarkeit durch den chaager Gerichtshof bereits anerkannt. Die Europakommission und die Weltopium- konferenz werden besonders hervorgehoben, wobei der hervorragen- den Leitung der letzteren durch de Brouckere das hohe Lob zuteil wird, maßgebend zu einem der schönsten Erfolge verholfen zu haben, die der Völkerbund je auf dem Humanitären und mora- lischen Gebiet errungen habe. Am Schluß folgte die zweite be- deutende Feststellung, daß nämlich der durch Hoovers Plan und die Ministerkonferenzen bereits bewiesene Wille zur gemeinsamen Verständigung durch die jetzige Tagung zu einer bedeutenden Solidarität der gegenseitigen Hilfe au»- gebaut werde. Zu diesem Wert rufe er die Völterbundsoersammlung auf. — Nach Zusammensetzung der Mandatskommisston und Feststellung der Fehlens von Delegationen aus Argentinien , Honduras , Ni- caragua und San Salvador wurde die Wahl des Präsidenten durch geheime namentliche Abstimmung vorgenommen. Mit der Mehr- heit von 23 unter 49 vertretenen Staaten wird der rumänische Delegierte T i t u l e s c u zum Präsidenten gewählt. Graf A p- p o n y i- Ungarn erhielt 21 Stimmen, 3 Stimmen waren zer- splittert. Titulescu dankte für die hohe Ehre seiner Wahl und feierte in seiner Einleitungsrede die Bedeutung des Völkerbundes für die Völkerverständigung. Mexiko wird zum Beitritt aufgefordert Deutschland , England, Frankreich , Italien , Spanien und Japan haben beantragt, Mexiko zum Eintritt in den Völkerbund auf- zusordern und an den Arbeiten teilzunehmen, als ob es schon früher dabei gewesen wäre. Die Versammlung wird später darüber be- schließen. Nächste Sitzung Dienstag vormittags. Wahl des Bureaus,
Ernennung der Kommissionen, Beginn der Generalaussprache über die Jahresarbeit. Belgisch-Hölländische Zollunion. Ein Plan der Sozialisten. Brüssel , 7. September. Die belgischen und die holländischen Sozialisten werden im Ok- tober zu Beratungen zusammentreten, in denen ein Plan für eine belgisch -holländische Zollunion auf freihändlerischer Grundlage ent- warfen werden soll. Diese Aktion gründet sich auf die Annahme, daß es zu einer zollpolitischen Einigung zwischen Deutsch- land und Frankreich kommen werden und daß Holland und Belgien diesem wirtschaftlichen Block nicht beitreten könnten.
Britischer Gewerkschaftskongreß. �ampfparole gegen die Regierung. Bristol . 7. September. heule tritt hier der Kongreß der Gewerkschaften zusammen, der über die gegenwärtige Krise beraten wird und Vorschläge zur Besse- rung der Finanzlage machen soll. Dem Gewerkschaftskongreß in Bristol , dessen erste Vollsitzung am Montag stattfindet, ging am Sonntag eine Kundgebung voraus, auf der Präsident Arthur h a y d a y eine scharfe Absage an die National- regierung richtete. Cr faßte seine Ausführungen in den Satz zu- sammen, daß die Gewerkschaftsbewegung die ihr zugefallene schwere Verantwortung übernehme und beschlossen habe, den Kampf zur Verteidigung der sozialen Selbstschutzmaßnahmen und des Lebensstandards aufzunehmen, für die so viele ihrer Anhänger riesige Opfer gebracht hätten. Minister Thomas ausgeschlossen. London , 7. September. Nach dreistündiger privater Aussprache mit Minister Thomas hat der Generalrat der Arbeiterpartei von Derby dem Minister die Billigung seiner Kandidatur als parlamentarischem Vertreter dieses Wahlkreises entzogen. In der Entschließung heißt es, die Mit- gliedschaft in der Notionalregierung sei unvereinbar mit der Mitgliedschaft der Arbeiterpartei. Thomas erklärte: Die Zeit wird zeigen, wer von uns im Recht ist. Ich bin der Ansicht, daß meine Aktion die Arbeiterklasie vom Ruin gerettet hat.
Volkspartei gegen Eurtius. Sie fordert seinen Rücktritt.— Brüning soll sich von der Sozialdemokratie lösen. Emden . 6. September. In einer Mitgliederversammlung der Deutschen Volts- Partei in Leer sprachen die Abgeordneten h i n tz m a n n und S t e n d e l zu den politischen und wirtschaftlichen Gegenwartsfragen. In seiner Rede führte der Reichstagsabgeordnete hintzmann u. a. aus, daß augenblicklich die außenpolitischen VerHand- lungen in Genf und vor allem die Zollunion im Mittelpunkt der Ereignisse stünden. Für die Beurteilung eines politischen Schrittes, wie der Zollunion, sei entscheidend, ob er von Erfolg oder M i ß- erfolg begleitet sei. Daß dieser Schritt ein Mißerfolg sei, liege klar auf der Hand. Nicht parteipolitische, sondern staalspolitische Interessen forderten daher, daß diejenigen, die für diesen vlihersotg verantwortlich seien, daraus die Konsequenzen zögen. Für ihre inneren Maßnahmen brauche die Regierung unbedingt das Ver- trauen des Volkes. Dieses Vertrauen könne aber nicht vorhanden fein, wenn die Regierung nicht die Schlußfolgerungen aus der außenpolitischen Niederlage ziehen würde. Un- verständlich sei es, warum der Staat sich das Treiben der Kommu- nisten noch weiter gefallen lasse. Es scheine, als ob man in dieser Frage auf irgendeine Gruppe oder Partei Rücksicht nehme. Das könne nurdie SPD . sein. Es habe den An- schein, als ob die Regierung wiederum Rücksicht auf die So- zialdemokratie nehme. Man könne sich dem Eindruck nicht verschließen, daß der Einfluß der Sozialdemokraten in den letzten Wochen hemmend auf die Regierung gewirkt habe, denn trotz der Notverordnungen seien die notwendigen Maßnahmen bis- her noch nicht ergriffen. Wenn sich der Reichskanzler weder zu einer Zusammenarbeit mit der Linken noch mit der Rechten ent- schließen könne, bleibe nur die Ausschaltung des Parla- m e n t s. Die Deutsche Volkspartei habe keinen Grund, sich einem solchen Vorgehen zu w i d e r s e tz e n. In der gegenwärtigen Form sei die Deutsche Volkspartei jedoch nicht mehr in der Lage, die Verantwortung mit zu tragen. Die Regierung müsse sich jetzt endlich von der Sozialdemokratie lösen. In der nächsten Fraktions- sitzung werde die Reichstagsfraktion der Deutschen Dolkspartei zu dieser Frage Stellung nehmen.
Rüstung für den Winter. Außerordentliche Hilfsaktion in Wien . Die Wiener Stadtverwaltung hat folgende Mitteilung ver- öffentlicht: Die Wirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit, die immer größere Dimensionen annehmen, werden im kommenden Winter ganz außerordentliche Maßnahmen erfordern. Es ist daher naheliegend, daß man sich vielfach schon jetzt mit allen den Pro- blemcn beschäftigt, und daß schon jetzt von verschiedenen Seiten hilfsmittel zur Erleichterung der Not, wie Geld- und Natural- spenden, angeboten werden. Die Gemeindevertretung und vor allem natürlich das Wohlfahrtsamt beschäftigen sich nun schon seit längerer Zeit mit der Ausarbeitung eines Planes, der es ermöglichen soll, in ökonomischer Weise eine allgemeine Hilfsaktion für den Winter durchzuführen. So schätzenswert und dankenswert die einzelnen Aktionen von privaten Organisationen auch sein mögen, könnten sie doch auch eine gewisse Gefahr bedeuten, nämlich die der Zersplitterung der Mittel und der Doppelunterstützung mit allen üblen Folgen. Deshalb will das Wohlfahrtsamt der Gemeinde, zusammen mit ollen privaten Fürsorgeaktionen, ohne Unterschied der politischen oder konfcsiionellen Bekenntnisse, und zusammen mit allen hilfs- bereiten Privaten eine Organisation schassen, die durch Aufwendung staatlicher, städtischer und privater Mittel einheillich vorgehen und allen Bedürftigen, vor allem den ausgesteuerten Arbeitslosen. weitreichende Hilfe bringen soll. Es wird dabei an eine Organisationsform gedacht, wie sie sich schon im vergangenen Jahre als Kuratorium der hilfs- aktion„Jugend in Not" zur Zufriedenheit aller bewährt hat. Vor allem wird es sich darum handeln, eine ausgiebige Aus- fpeisungsaktion durchzuführen und den Bedürftigen die Möglichkeit zu geben, ihr heim an den kalten Winter- tagen zu heizen. Es braucht nicht besonders betont zu werden, daß durch diese Aktion die Fürsorgetätigkeit der Gemeinde Wien nicht berührt und gewiß nicht eingeschränkt werden soll. Im Laufe der allernächsten Tage wird der Plan der ganzen Aktion dargelegt und an alle Kreise herangetreten werden, sich an diesem Werk zu beteiligen. Russische Bestellungen in Wien . Aus Wien sind in letzter Zeit hunderte qualifizierte Metall- vrbeiter nach Rußland verpflichtet worden und bereits dahin ab- gereist: auch oer ganze Schlußjahrgang einer Gewerbefachschul« hat sich angeschlossen. Die Sowjetgesandtjchaft hat vor der Abreise des Vizekanzlers Dr. Schober nach Genf den Abschluß eines Handels- vertrpgez mit Oesterreich angeregt, um der ö st e r r« i ch i f ch e n Industrie größere russische Aufträge zu übermitteln. Die österreichische Industrie hat Schober ersucht, die Anwesenheit L i t w i n o w s in Genf zu einer Aussprache vorüber zu benutzen. Dr. Schober wird in Genf mit Litwinow darüber sprechen. Stürme an der Ostseeküste. Schiffe in Seenot.- Hamburger Dampfer gestrandet. S k e k l i n. 7. September. Seit 36 Stunden herrjchl an der Oslseeküste starker Sturm b i» zur w i n d st ä r k e 10. der in der Rächt zum Sonntag zeit. weise zum Orkan anschwoll. Zahlreiche Schisse mußten Sahnih als Rothafen anlaufen. Außer der Schwedensähre und einigen großen Dampfern konnte» am Sonnabend und Sonn- lag ke'ne Schisse den Hafen verlassen. Der Stelliner Dampfer, der Sonntag mittag eintraf, hatte weder in heringsdors noch in Binz anlegen können. Der Stuem, der am Sonntag abend noch wind- stärke L hatte, verursachte in den Wäldern aus Rügen durch Windbruch viel Schaden. Zwischen R1 i s d r o y und Swinemünde strandete der Hamburger Dampfer.Uli". Die Be- sahung konnte gerettet werden. Ein« Bergung des Schisse» wo? bisher nicht möglich. Auch in Swinemünde stockte die Schiffahrt fast ganz. Im Stelliner hass sind bei dem hohen Wellengang einige große Frachtkähne gesunken und sperren zum Teil die Fahrrinne. In vielen Orten waren außerdem längere Zeit der Telephonoerkehr und dl? Stromversorgung unterbrochen. Durch Stauwind und Wolkenbrüche entstanden im Mündungsgebiet der Oder und aus dem niedrigen Gelände Ueberschwemmungen . Auch aus dem o st po m m er s ch e n Küstengebiet werden
schwere llnwetterschädcn gemeldet. In Bernhagen bei Raugard stürzte Infolge des Sturmes eine Mauer um und begrub mehrere Arbeiter unter sich. Der Arbeiter Kühl war sofort tot. die übrigen wurden verletzt.
Autorennen fordern Tote. Auf der Monza-Baha bei Mailand 4 Personen getötet. TS verletzt. Rom . 7. September. (Eigenbericht.) Auf der Monza -Bahu bei Mailaub, wo vor zwei Jahre« durch den Tobessturz eines Rennfahrers insgesamt 31 Zuschauer getötet wurden, ereignete sich am Sonntag wieder ein schwerer Unglücksfall. Bier Per- s o n e u wurden getötet. IS verletzt. Das Nennen ging um den großen Preis von Monza und war eines der bedeutendsten italienischen Automobil- rennen, das Italien bisher erlebt hat. Der Kampf war im vollen Gange» als der Alfa-Romeo-Fahrer Etau- c e l i n- Frankreich kurz hinter einer Kurve die Ge- Walt über seinen Wagen verlor, gegen das Drahtgitter raste, umschlug und in die Zuschauer- menge stürzte. Während vier Personen auf der Stelle getötet wurden, kam der Rennfahrer mit gering- fugigen Beinverletzungen davon.— Im weiteren Verlauf des Rennens fuhr der Fahrer Pirola. ebenfalls auf Alfa- Romeo gegen einen Baum. Er erlitt schwere Ver- letzungen. Todessturz beim Grillenburger Walö-Rennen Dresden . 7. September. Bei den Grillenbnrger wald-Rennen. die zur Erledigung der Klubmeisterschaf« des Deutschen Motorradfahrerverbande« angesetzt waren, kam es zu zwei schweren Unfällen, die eine Folge der durch den Dauerregen schlüpfrig gewordenen Straßen waren. Die Fahrer Beckert-Ehemnih und Ernstberger-Vresden verloren ihre Sei- wagenfahrer. Becker«» parwer. sein Bruder, starb so- fort, während der Beifahrer Ernstbergers, S u s e i d. besinnungslos ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. In der Meisterschaft siegte erneut der Verteidiger des Titels, der Chemnitzer Motorrad- klub von 1012.
Die Ermordete von Spandau . Wahrscheinlich Zlse König. Vor einigen Tagen war die Vermutung aufgetaucht, die Er- mordete, deren Kopf gesunden wurde, sei eine Ilse König, die in Berlin iaderGreaadierstraßcgewohnt hat. Durch die Rachforschungen der Mordkommission und die Zeugenvernehmung ist diese Vermutung fast zur Gewißheit geworden. Ilse König, die am Z.Oktober 1907 in Sternberg geboren ist. war nur 1.30 Meter groß und wirkte dadurch jünger, als sie den Jahren nach war. Am 1. August d. I. zog sie mit ihrem Freunde, einem Maler Gustav S., zusammen in die Grenadierstr. 26. Die po- lizeiliche Anmeldung wurde nicht gleich vorgenommen. Endlich, am 12. August, sollte das besorgt werden. Der Freund ging abends um 6% Uhr nach der Ecke des Königgrabens und der Münzstraße. weil er dort das Mädchen treffen konnte. Er wollte mit ihr über die Anmeldung sprechen. Er traf Ilse auch und sie erzählte ihm, sie habe einen älteren Bekannten gesehen und gesprochen, der sie auf- gefordert habe, mit ihm nach Potsdam zu kommen. Für die Begleitung habe ihr der Bekannte ein größeres Geldgeschenk in Aussicht gestellt. Gustav begab sich in die Wohnung in der Grena- dierstraße zurück. Eine Dreiviertelstunde später suchte er seine Freun- din wieder, weil er die Wohnungsschlüssel von ihr haben wollte. Sie
war aber nicht mehr auf der Straße und kehrte auch nicht nach Hause zurück. Seit dieser Zeit hat niemand sie wieder gesehen. Ihr Verschwinden fällt also in die Zeit zwischen 6% und 7% Uhr. Bei den Zeugenvernehmungen, besonders der mit Ilse bekannten anderen Mädchen, kam es zur Sprache, daß sie gern mit reichen Freun- den geprahlt hat. Am Tage chres Verschwindens trug Ilse König ein weißes Kleid mit bulgarischer Stickerei in rot und blau am halse, den Aermeln und dem Rocksaum. Der Rock war sehr kurz und ließ das Mädchen kindlicher erscheinen. Ueber dem Kleide hatte sie einen blauen Trenchcoat und als Kopfbedeckung eine dunkelblaue weiche Kappe aus Strohgeflecht. An der Kappe war als Verzierung ein Edelweiß aus Elfenbein angebracht. Außerdem hatte das Mö�» chen wahrscheinlich eine dunkelblaue Handtasche und einen Schirm aus schwarzer Halbseide mit glattem Griff. Die Mordkommission hat die Zahnärztin ermittelt, die das Mädchen behandelt hat Um die unschöne Lücke zwischen den beiden vorderen Schneidezähnen zu verdecken, ließ sich das Mädchen im Jahre 1926 in Sternberg ein sogenanntes„Fenster" aus Gold einsetzen. Di« Ermitttungen, wo- hin Ilse König an jenem Abend gegangen ist, gestalten sich sehr schwierig, da bisher jeder Anhaltspunkt über den Begleiter fehlt.
Tragödie zweier Schwestern. Sie wollten gemeinsam sterben. Am Sonnlagabend oersuchte sich die 72jährige Geschästsinhaberin Fanny L i p s ch ü h und ihre um 5 Iahre jüngere Schwester Emma durch Gas das Leben zu nehmen. Die betagten Frauen betrieben in der Giesebrechtstraße 1 einen kleinen Kunsthandel. Das Geschäft war früher recht gut, in letzter Zeit gingen die Einnahmen jedoch immer mehr zurück. In ihrer drückeirden finanziellen Notlage kamen die Schwestern auf den Ge- danken, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Als am Sonntag- nachmittag die Stütze Ausgang hatte, schritten beide zur Ausführung der Tat Sie schrieben einen Abschiedsbrief an ihre Angehörigen, schlössen sich dann im Schlafzimmer ein und öffneten die Gashähne. Als die Hausangestellte gegen Mitternacht heimkehrte, wurde die Verzweiflungstat der greisen Schwestern entdeckt. � Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr nahm Wiederbelebung s- versuche vor, die aber nur bei Emma Lipschütz von Erfolg waren.
Schreckensiai eines Zrrenwäriers. Drei Geisteskranke durch Gist getötet. helsingfors , 7. September. In der städtischen Fürsorgeanstalt in V a l k e a l a im Innern Finnlands ist man einem furchtbaren Verbrechen auf die Spur ge- komn�n. Drei Geistesschwache, die in der Anstalt untergebracht waren, sind von einem Anstaltsausseher namens karltunen ermordet mordet, karttunen hat drei seiner Pfleglinge durch Gist au» dem Wege geräumt, nachdem er an ihnen Sittlichkeitsverbrechen verübt hatte. Die Leichen der Opfer wurden jetzt ausgegraben und geöffnet. Die Untersuchung ist noch im Gange: die Beweise sind jedoch bereits vollkommen. Zwei der Opfer sind im vorigen herbst vergiftet wor- den. Der dritte Mord wurde im Sommer verübt. Aufgedeckt wur- den die Mordtaten durch eine Krankenschwester.
Zeppelin über der französischen Küste. Friedrichshasen. 7. September. Nach Funkspruch von Bord des„Graf Zeppelin" befand sich das Luftschiff um 6.20 Uhr mitteleuropäischer Zeit 90 Kilometer vor der französischen Küste westlich von La Rochelle . Nach einom Funkspruch von Bord des„Graf Zeppelin", der um 7.30 Uhr die Ortschaft La Roche in der Vendöe überflogen hat, wird das Luftschiff um 13 Uhr in F ri edr i chs hafe n eintreffen.