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„ Ein bedauerlicher Zufall". Im Nachweis für Hausangestellte.
Wegen schweren Raubes zu einem Jahr Gefängnis verurteilt
,, Ein bedauerlicher Zufall, der mich hereinreißen tann", fagte gestern der 25jährige wegen schweren Raubes angeklagte
Bauarbeiter S., von tatsächlich eigentümlichem Zusammen.
treffen äußerst verdächtiger Umstände.
Frau L. kassiert am 3. d. M. wie üblich in der Courseurstraße Mietgelder ein. S. wohnt in derselben Gegend. Frau 2. benugt zur Nach- Hause- Fahrt den Omnibus 9, eben denselben Wagen besteigt auch S. An ihrer Haustür am Levezowplaz erhält Frau L. von S. plöglich einen Fauftschlag; er entreißt ihr das Röfferchen mit 900 Mart, läuft davon, wird aber gefaßt. Der Staatsanwalt glaubt nicht an das eigentümliche Zusammentreffen so vieler verdächtiger Umstände und ist der Ansicht, daß S. Frau 2. aufgelauert haben müsse. Frau L. ist überzeugt, daß irgendeiner von ihren Mietern dem Läter den Tip gegeben habe. Sieht man aber von diesen ungeklärten Einzelheiten b, so erscheint das Ganze als ein tief be= dauerlicher Zufall, wie so oft geboren aus der Not.
Vor dem Gerichtssaal bittet eine nette junge Frau die Berichterstatter, nicht den Namen ihres Mannes zu nennen: ,, Er ist ja schon so beschmutzt, ich bin jetzt noch ahnungslos, wie das geschehen fonnte" und im Gerichtssaal bricht sie beim Anblick ihres Mannes in Tränen aus. Dieser erzählt mit knappen Worten seinen Lebenslauf. Er ist der zweitjüngste von 16 Kindern. Mit geringen Unterbrechungen hatte er stets Arbeit. Im Jahre 1929 heiratete er, faufte seiner Frau eine Nähmaschine, wurde arbeitslos und konnte nun weder Schulden an die Schwiegermutter, noch die Raten für die Nähmaschine bezahlen, noch seinen Mieteverpflichtungen der Mutter gegenüber nachkommen. Die Arbeitslosenunterstüßung für ihn und die Frau betrug 14 Mart und einige Pfennige, die Mutter, bei der er wohnt, erhielt zusammen mit dem 19jährigen Bruder nicht mehr als 33 Mt. Wohlfahrtsunterſtügung. Er hatte beim Wohlfahrtsamt um Wirtschafts- und Mietehilfe nachgesucht und sollte am 3. September 15 Mt. abholen. ,, Was sollte ich mit der geringen Summe anfangen", sagte er. Ich war vollständig irre. Auf dem Wege zu meiner Schwester, wo ich den Ofen streichen sollte, stellte ich mir plöglich alles Uebel vor. Es fiel mir ein, nach dem Westen zu fahren, um dort zu Gelb zu kommen. Ich war so weit, daß ich mich sogar hätte prostituieren fönnen. Ich fuhr nach dem Tiergarten, lief durch die Straßen und sah plötzlich die Dame vor mir..."
Der Ton macht die Musit, sagt das Sprichwort. Das Wie" in der Schilderung des Angeklagten, seine innere Haltung der Tat gegenüber mußte ausschlaggebend sein für deren Bewertung. Deshalb beantragte wohl der Staatsanwalt unter Zubilligung mildernder Umstände ,, nur" 15 Monate Gefängnis, und deshalb verurteilte das Gericht den Angeklagten zur Mindeststrafe von einem Jahr..
Weiteres Geständnis Streckers.
Helfershelfer streitet er entschieden ab.
Die Untersuchung gegen den Schriftsteller Karl Streder, der nach seinem eigenen Geständnis die von ihm gemietete Billa in Zehlendorf in Brand stedte, wird noch fortgesetzt. Besonders gehen die Ermittlungen in Weimar weiter. Für die restlose Aufflärung wäre es von Wichtigkeit, wenn sich der Droschfenchauffeur melden würde, der Streder auf seiner Fahrt nach KleinMachnom im Wagen gehabt hat. Es handelt sich um die Nacht zum 26. Auguſt d. 3. Der Fahrgast ist gegen 1 Uhr am Anhalter Bahnhof eingestiegen und hat sich bis in die Nähe des Erlenweges in Zehlendorf - Klein- Machow bringen laffen. Um dem Chauffeur unnötige Wege zu ersparen, genügt es, wenn er feine Adresse bei der nächsten Polizeistelle oder der Bahnhofswache am Anhalter Bahnhof , wo er vielleicht seinen Standplay hat, angibt.
Die Frage, ob Strecker bei der von ihm verübten Brandstiftung, wie bisher immer angenommen wurde, Helfershelfer gehabt habe, wird von ihm selbst nach wie vor entschieden verneint. Er hat auch seinem Anwalt gegenüber immer wieder erklärt, daß er die Tat allein vorbereitet und auch ausgeführt habe. Insbesondere vermeist er darauf, daß er ja, wenn er Helfer gehabt hätte, diesen ruhig die letzte Durchführung der Brandstiftung hätte überlassen und sich in der fraglichen Zeit fern von Berlin hätte aufhalten können. Da er aber allein gehandelt habe, hätte er zu diesem Zweck auch selbst von Weimar nach Klein- Machnom zurückkehren müssen. Zu der Behauptung, daß ein jüngerer Mann den Einkauf von einigen Benzinflaschen besorgt habe, widerlegt Strecker mit dem Hinweis, daß er selber viel jünger aussehe, als er tatsächlich sei. Im übrigen legt er großen Wert auf die Feststellung, daß er bei der Vorbereitung
Arbeitsmöglichkeit- aber schwere Bedingungen. williges Baufieren kaum zu vermeiden ist. In
Man wird den schweren Stand der Arbeitsnachweise besonders
lang den Unterhandlungen beigewohnt hat; der Arbeitnehmer spielt in dieser Berufstategorie begreifen, wenn man einmal eine Stunde hier dem Arbeitgeber gegenüber eine ganz unzeitgemäße Rolle und unwillkürlich drängt sich einem das deprimierende Bild früherer Leibeigenschaft auf, wenn man sieht, wie die gnädige Frau" die ihr vorgeführte menschliche Ware auf ihre äußeren und inneren Vorzüge hin tagiert.
Sie läßt sich von der Vermittlerin drei, vier, fünf und auch noch mehr Mädchen vorstellen, gefällt ihr eine rein äußerlich nicht, dann schreit sie ihr gleich ins Gesicht:„ Nein, die mag ich nicht, die gefällt mir nicht!" Gesenkten Kopfes macht das arme Ding dann kehrt und verschwindet, manchmal ertönt dann aus irgendeiner Zimmerede der Ruf zu ihr:„ kommen Sie doch mal zu mir hier", dann verhandelt sie mit einer anderen Hausfrau, oft auch noch mit mehreren. Ein ohrenbetäubender, nervenzerreißender Lärm herrscht in den beiden Verhandlungszimmern, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Gruppen dicht bei dicht stehen und verhandeln. Die beiden Nebenzimmer sind gepfropft voll Mädchen, die sitzend und stehend ihres Aufrufes harren; die Vermittlerin pendelt gleich einem Perpetuum mobile ständig zwischen den vier Räumen hin und her, ruft die Mädchen auf und führt sie vor, nimmt die Wünsche der Hausfrau in Empfang, schickt die Zurückgewiesenen wieder in die Warteräume, muß hier Auskunft geben, dort vertrösten, aufgeregte Hausfrauengemüter beschwichtigen, an allen Ecken und Enden zugleich sein, um Rebe und Antwort zu stehen.
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Es fehlt an vorgebildeten Kräften. Auffallend ist, daß es sich bei dem größten Teil der Arbeitsuchenden um junge, eigentlich jüngste Mädchen handelt, die im Alter der Vermittlungsarbeit von 14 bis 18 Jahren stehen; und hier beginnt gleich das Dilemma sonal. Kaum eine Hausfrau will ein Mädchen von Grund auf anes fehlt an geschultem Perlernen, im Gegenteil, man will eine selbständige Kraft mit vielseitimentiert ist. Daß schließlich jedes Mädchen an einer Stelle ihre gem, erprobtem Können, das durch lange, lückenlose Zeugnisse doku. Berufstätigkeit beginnen muß, interessiert die„ Gnädige" nicht und Berufstätigkeit beginnen muß, interessiert die" Gnädige" nicht und auf der anderen Seite macht sie der jugendlichen Hausangestellten auch noch den Besuch der von der Stadt Berlin eingerichteten Fördererkurse hier kann sich das Mädchen in allen Hausarbeiten vervollkommnen durch Verweigerung der notwendigen Freizeit un möglich. All den jungen Dingern fehlt also alles, was die Hausfrau zur Bedingung stellt: Das Können, die Selbständigteit und die guten 3eugnisse"; der Fimmel mit den langjährigen Zeugnissen macht sich hier wieder ganz besonders start bemerkbar, fürzere Zeugnisse und feine aufeinanderfolgende Tätigkeit erregen das hausfrauliche Mißtrauen und schwerstwiegende Bedenken; daß an dem Stellungswechsel ja nicht unbedingt das Mädchen die Schuld tragen muß, wird erst gar nicht in Erwägung gezogen, ebenso nicht der Umstand, daß die Stellen nicht allzu dicht gefät sind und unfrei
der Brandstiftung alles so eingerichtet habe, daß meder die im Erdgeschoß wohnende Portierfamilie, noch die Nachbarsleute, denen er die Wohnungsschlüffel gegeben hatte, bei einem etwaigen vorzeitigen Betreten der Räume zu Schaden gefommen, mären. Er habe abfichtlich langsam brennende Verbindungsschnüre gelegt, damit für etwa bedrohte Personen 3eit zur Rettung bliebe, und gerade dadurch sei dann die Entdeckung der Brandstiftung ermöglicht morden. Strecker bestreitet ferner, daß er Selbstmordabsichten habe; vielmehr fühle er sich jetzt, nachdem er sein Geständnis abgelegt habe, sehr erleichtert.
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Spiel, Sport nnd Technik im Reichsbanner."
Der preußische Innenminister Carl Severing hat das Protettorat dieser großen Herbstveranstaltung des Berliner Reichsbanners übernommen, die am Sonntag, dem 13. September, nachmittags 15 Uhr, im Stadion an der Aous stattfindet. Außer den sportlichen und technischen Vorführungen, zu denen die besten Mannschaften aus dem Gaugebiet antreten, findet im Rahmen der Veranstaltung ein Massenspielen von 1000 Musikern und Spiel teuten statt. Fadelreigen, Feuerwert und 3apfen
Kopierpresse und laufendes Band.
Weg der Zeit.- Was uns die Iba lehrt.
Wenn eine Veranstaltung dazu geeignet ist, den Büroangestellten ihre Zugehörigkeit zum Proletariat eindringlich zu machen, so ist es die Internationale Büro- Ausstel Inng 1931.
Man denkt zuerst nur an die Maschine. Der Mensch, der ihr das Leben erst einhaucht, ist eine etwas überflüssige Angelegenheit geworden. Der Stand der Rationalisierung in den Büros wird draußen in der Autohalle auf dem Kaiserdamm mit einer Eindringlichkeit gezeigt, die selbst auf den Unbeteiligten wirken muß, be= drückend auf die aber, die noch in den Betrieben stehen und um hre Posten bangen, niederfchmetternd auf die Menschen, die schon zur großen Armee der Arbeitslosen gehören.
Märchen von einst.
Es klingt schon fast wie ein Märchen, daß es jemals Büros gegeben hat, in denen man mühsam jeden einzelnen Brief, jede Rechnung und jede Adresse mit der Hand geschrieben hat, daß man fich einer handbetriebenen Presse bediente, um Kopien anzu fertigen, daß man Kontobücher führte, von denen einzelne nur durch die vereinte Kraft zweier Menschen von einem Plaz auf den anderen gelegt werden konnten, Büros das war einmal ein Begriff, empfunden als ein Raum, in dem die Buddenbrocks leben oder Freytags„ Soll und haben" sich abspielt.
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Was man früher Buchhaltungen nannte, sind jetzt Maschinensäle, in kenen Angestellte mit Kitteln befleidet, Deltanne in der Hand, Maschinen in Gang halten. Die patriarchalischen Ueberreste, die manche Angestellten mit dem„ Stehkragen und ber gebügelten Hose ängstlich behüteten, sind mit einem Schlag beseitigt. Das Ermachen ist fürchterlich, denn gerade in der Angestelltenschaft fehlte lange Zeit das Solidaritätsgefühl, das die Industriearbeiter schaft sich schon zu Beginn der Frühkapitalismus zu eigen gemacht hati. Elber die Mechanik der Präzisionsapparate fann niemand täuschen. Da macht ein automatischer Adressenfchreiber mit 13 000 Adressen stündlich die letzte Hoffnung des Heimarbeiters zunichte.
tombi di bod
Dort in die Diktiermaschine, der jetzt jede unzuläng. lichkeit genommen ist, spricht der Chef seinen Brieftert auf Draht". lichkeit genommen ist, spricht der Chef seinen Brieftert auf Draht". Die Sekretärin legt den Kopfhörer um oder schaltet den Lautsprecher ein und läßt sich das Diktat vorsprechen. Sie reguliert das Redetempo ihres Chefs und läßt ihn das foeben gesprochene Wort wiederholen. Er fann inzwischen eine Konferenz besuchen. Die Technit ist fehlerlos. Papierrollen auf der Schreibmaschinenwalze ersparen Ein- und Ausspannen. Die Stenotypistin sitzt am laufenden Band. Die phototechnischen Re= produktionsapparate, übrigens die einzigen Apparate auf der Ausstellung, die faum geeignet find, Arbeitskräfte freizusehen, find außerordentlich vervollkommnet. Die neueste Erfindung, die Banknotenzählmaschine, die erstmalig vorgeführt und demnächst probeweise bei der Reichsbant aufgestellt wird, macht die routinierten Geldzähler überflüssig. Jeder Angestellte kann den Apparat ohne Vorkenntnisse bedienen. Die Geldscheine werden in die Maschine gelegt, über ein Gummiband geführt, voneinander gelöst und automatisch gezählt. Geldstücke werden in einen Apparat geworfen und in Rollen verpackt abgezählt ausgegeben. Das roffiniertest ausgeflügelte kontrollsystem beaufsichtigt den Arbeitseffekt der Angestellten.
Nur ein Gesichtspunkt gilt bei der Rationalisierung: Wie fann die Arbeitskraft gesteigert und ausgebeutet werden?
Es ist fein Wunder, wenn bei den Rundgang durch die Iba in manchem Angestellten jenes Gefühl aufkommt, das auch die Maschinenstürmer im Anfang des 19. Jahrhunderts beherrschte und das den technischen Fortschritt als den Feind betrachtet. Der aufgeklärte Arbeiter und Angestellte weiß, daß er dazu berufen ist, in einer sinnvollen Ordnung die Leistung der Technik zum Wohl und nicht zum Schaden der Menschheit anzuwenden. Dieses Wiffen gibt ihm die Kraft, auch in einer der finnlosen Perioden der fapitalistischen Wirtschaft nicht den Kopf zu verlieren.
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allem zeigt sich et
ganz vorsintflutlicher Arbeitgeberstandpunft. scheitern, ist natürlich die Ge haftsfrage; dies gilt insbesondere Die Hauptsache, woran die meisten Anstellungsverhandlungen für die kleinen Haushalte, wo das Mädchen für einen ganz geringen Lohn alles mögliche, besser gejagt Unmögliche, leisten soll. Sie muß aufräumen, tochen, die ganze Wäsche waschen, das Telephonbedienen, die Kinder betreuen und wenn es ein Geschäftshaus ist, in ihrer freien Zeit" auch noch im Geschäft helfen. Daß ein Mädchen für solch anstrengende Arbeit einen angemessenen Lohn verlangt, kann man ihr faum verübeln. Die Hauss frau versucht zwar, ihre Jugend und die fehlende Routine als entwertendes Moment in die Wagschale zu werfen, meist aber mit wenig Erfolg. Gewiß, die wirtschaftliche Krise erfordert einen Abbau nach allen Richtungen, er darf aber nicht so weit gehen, daß man pom Arbeitnehmer eine völlige Ausbeutung seiner Arbeitskraft bei schlechten Lohnverhältnissen verlangt. Entweder die Frau arbeitet mit und erleichtert dem Mädchen auf diese Weise die Tätigkeit, oder aber sie verzichtet auf fremde Hilfe. Unter allen Umständen läßt sich eben nicht gnädige Frau" spielen! odiar
Was den Mädchen zugemutet wird, das spottet oft jeder Beschreibung: Da will eine Madame" für einen 6-3immer- Haushalt mit drei Personen, wo das Mädchen auch noch to chen und waschen muß, nicht mehr als zwanzig Mark Lohn bezahlen. Sie ist eine jener ungern gesehenen Kundinnen, die ständig den Nachweis belagert, sich eine Unmenge Mädchen vorführen läßt und nie einig wird. Wenn dann auch der Vermittlerin mit der Engelsgeduld einmal der Papierkragen plagt, dann meint Madame indigniert:„ Gott , Mädchen krieg ich, soviel ich haben will; da sehe ich ganz einfach ein Inserat in die Zeitung, da bekomme ich, was ich verlange." Merkwürdigerweise stellt sie sich aber, troß dieser gefährlichen Drohung, immer wieder im Nachweis ein, entweder hat ihr probates Mittel doch versagt, oder sie will das Inseratengeld nicht riskieren. Andere Frauen stellen wieder in bezug auf des Mädchens Privatleben ganz eigentümliche Bedingungen. Die eine untersagt die Eristenz eines Bräutigams aufs strengste, die andere stellt die Heimfehr vom Ausgang für Schlag 11 Uhr abends zur Bedingung und die dritte weigert sich überhaupt, den Hausschlüssel herauszurücken. Hier soll das Mädchen im Badezimmer schlafen lich in der Banne- dort im Flur, hier wieder wird eine voll ständige Servierausrüstung verlangt, langes abendliches Aufbleiben, meil häufig Gäste kommen usw. Daß die jungen Mädchen folche Stellen nicht gerne annehmen, versteht sich von selbst. In einem der größten Hausangestellten- Nachweise gehen pro Tag schätzungsweise 200 Hausfrauen und noch viel mehr Mädchen aus umb ein, es werden aber auch täglich etwa 50 Vermittlungen erledigt. Wäre nicht der ständige Stellenwechsel, dann wäre die Zahl der Arbeitsuchenden noch geringer. Um diesen nach Möglichkeit zu ver hindern, bemühen sich die städtischen Nachweise, den Wünschen beider Barteien nach Möglichkeit gerecht zu werden.
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vermut
streich beschließen bas Programm. Karten find erhältlich an ber Theaterkaffe Kdm., bei Tieh, Leipziger Straße, Meranderplah m Frankfurter Straße, bei sämtlichen Konzertkaffen von A. Wertheim, the art grillafen, im Bamburo. Sebaftian bet allen Borwärts" Fittaten, im Ganbüro Geboftion ftraße 37/38, und im Stadion an der Aous.
Spanische Jugend, Mädchen und Knaben, weilt in diesen Tagen in Berlin . Ihr Besuch liegt im Rahmen des Schüleraustausches der Bereinigung für fontinentale Erziehung: Junge Spanier find in Deutschland , junge Deutsche in Spanien .
Gestern nachmittag hatte der Botschafter der spanischen Republik Castro seine jungen Landsleute, die Vertreter des Reiches, des Freistaates Preußen und der Stadt Berlin , sowie viele Freunde des so bedeutsamen Austauschwertes in die Räume der Botschaft gea Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Genosse Grimme. Auch laden. Die preußische Regierung repräsentierte der Minister für das Auswärtige Amt hatte mehrere Vertreter entsandt. StaatsWissenschaft, Kunst und Volksbildung, Genosse Grimme. Auch minifter a. D. Boeli hielt die Hauptansprache. Er betonte, daß wenn schon vor dem Kriege die Jugend der verschiedenen Länder Gelegenheit gehabt hätte, sich untereinander fennenzulernen, vielleicht vieles Schlimme verhindert worden wäre. Die deutsche Republik freue sich, die jungen Gäste aus Spanien begrüßen zu dürfen, deren Besuch hoffentlich zum gegenseitigen Verstehen der beiden großen Kulturvölfer beitragen werde, Bota schafter Castro mies auf die Bemühungen hin, die das spanische Bolt in ehrlicher, zäher Arbeit mache, um seine junge Republik aus zubauen. Er hoffe auf einen Erfolg ebenso fest, wie er davon über zeugt sei, daß auch die deutsche Republik die Schwierigkeiten diefer Beit durch die bewunderungswerte Energie des deutschen Volkes überwinden werde. Im Namen der jungen Spanier danke er Deutschland und vor allem auch die Stadt Berlin für die herzliche Gastfreundschaft, die seine Landsleute genießen durften.
Gemüse, Obst, Blumen.
Eine sehenswerte Ausstellung von Gemüsen, Obst und Blumen veranstaltete mit Fleiß und allerbestem Gelingen in Schonerts Festfälen in der Kynaststraße der Bezirksverband der Kleina gärtner Berlin- Lichtenberg . Bei der Eröffnungsfeier trug ein Sprechchor mit fräftigen Worten die Wünsche der Kleingärtner vor und der Dezernent vom Bezirksamt Lichtenberg , der das Kleingartenwesen zu betreuen hat, erinnerte daran, daß man für die Kleingärtner nicht nur Worte, sondern auch Taten übrig gehabt habe. Freilich haben, um den Bau eines Großfraftwerks und den Bau von Häusern zu ermöglichen, Kolonien geräumt werden müssen, die 20 und 30 Jahre bestanden. Das war für die Kleingartenbebauer eine ungeheure Härte und daraus muß immer wieder die vernünftige Forderung von Dauerkolonien aufgestellt werden. Die ganze Ausstellung ist die schönste Werbung für sich selbst durch die Leistung. Da steht man eine Blumenpracht, die jeden Menschen erfreuen muß und man gewahrt, wie der ,, Königstiger" neben dem Weißen Weltfrieden" und der Ehrlichen Arbeit" gedeiht. Neben diesen schönen älteren Namen fiest man aber auch ganz moderne und eine Blume heißt fogar ,, Antenne ". Unter dem Obst sieht man Aepfel, Birnen und Muskateller Wein, Johannisbeeren, Pflaumen und Aprikosen, Haselnüsse, amerikanische Brombeeren, Tomaten und Schattenmorellen. Daß unter dem Gemüse alles vorhanden ist, was eine Hausfrau erfreut, versteht sich von selbst. Schön ist ferner die Sonderabteilung, die eindrucksvoll die Besucher über Schädlings bekämpfung und Bogelschuß unterrichtet.
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