Einzelbild herunterladen
 

Der Kampf um das Heilmittel.

Wissenschaftler aller Welt für Prof. Friedmann.

Hunderttausende gehen jährlich in der Welt an der ,, weißen Seuche" zugrunde. Die Wissenschaft arbeitet fieberhaft an mirt­samen Tuberkuloseheilmitteln, um die Menschheit von dieser furcht baren Geisel zu befreien. Bieles ist schon angewandt, vieles aber auch wegen seiner Unwirksamkeit oder gar Schädlichkeit verworfen worden. In furchtbarer Erinnerung ist noch das Kindermassensterben in Lübeck , wo bei den Säuglingen die Calmettefütterung angewandt wurde. Ein Verfahren, das den Widerspruch zahlreicher Autoritäten der medizinischen Wissenschaft hervorrief und die zugleich einen hef tigen Kampf gegen das vielumstrittene Calmetteverfahren einleiteten. Unter den deutschen Tuberkulosfebekämpfern steht mit an erster Stelle der Forscher Professor Dr. Friedmann. Durch die Friedmannsche Batzintherapie find bedeutende Erfolge nicht nur im Inlande, son dern auch jenseits der Grenzen bis hinüber nach Uebersee erzielt worden. Bedeutende Wissenschaftler und Aerzte treten mit großer Ueberzeugung für die Friedmannsche Impfung ein, die schon so viel Hunderten, wenn nicht gar Tausenden Heilung von der weißen Seuche" gebracht hat.

Vom Pasteurinstitut in Paris , dessen Subdirektor Calmette ist, ist dieser Tage ein Bericht verfaßt worden, der

Lujo Brentano ,

der berühmte Nationalöfonom, ist am Mittwoch im 87. Lebens­jahre verstorben.

gegen diese Impfmethode energisch Front macht. Es wird darin, wie bereits an dieser Stelle mitgeteilt, nicht mehr oder weniger behauptet, daß das Friedmannsche Tuberkuloseheilmittel feinerlei heilende Eigenschaften habe. Gegen diese einseitige und völlig unwahre Fest ftellung wird uns von medizinischer Seite mitgeteilt, daß im Gegen teil Professor Friedmann sehr bedeutende Heil erfolge mit seinem Bräparat erzielt habe. Ja, es ist sogar häufig norgekommen, daß Kinder, die mit Calmette ge­füttert wurden und danach schwer erkrankten, nur durch die sofortige Anwendung des Friedmannschen Serums gerettet werden fonnten. Darüber liegen Berichte von Chefärzten aus der Schweiz , Bulgarien und einigen Ueberseeländern vor. In Brasilien ist die Calmette Methode überhaupt verboten; nur das Friedmannsche System darf benutzt werden.

Bei der heftigen Fehde, die offenbar zwischen Calmette und Professor Friedmann entbrannt ist, wird von Calmette, wie fran­zösische medizinische Wochen- und Monatsschriften schreiben, mit Berleumdungen gearbeitet. Französische Mediziner und Wissen­schaftler erklären sich glattweg für Professor Friedmann. In erster Linie steht der President de l'Association pour la Prophylaxie de la Tuberculose Monsieur M. Reimbert. Die Akademie der Medizin in Paris erklärte bereits 1929, daß Calmette Todesfälle verheimlicht oder ihre Veröffentlichungen verhindert habe. Gerade die Akademie trat sehr warm für die Friedmannsche Methode ein. Wie uns mitgeteilt wird, soll Calmette in Portugal versucht haben, gegen die Friedmannsche Impfung zu Felde zu ziehen. Er holte sich dort aber eine Abfuhr durch einen portugiesischen Chef­arzt, der die Wirksamkeit und die Heilerfolge in einer Gegenschrift verteidigte.

Die ewige Grammophonnadel. Biele Erfinder haben sich schon mit dem Problem der Dauer nadel befaßt. Aber jetzt scheint es gelungen zu sein! Wenigstens wird angegeben, daß die neue Nadel 1000 Musikstücke ohne Wechsel spielt. Es handelt sich dabei um folgende geistreiche Neuerung: stait der Spitze einer an sich starten Stahlnabel wird eine stets gleich dick bleibende sehr dünne, aber ziemlich lange Nadel genommen. Die Dicke dieser Nadel ist so beschaffen, daß sie stets gerade in die Rillen paßt. Die bisherigen Nadeln wurden ja durch Gebrauch abgeschliffen, und dann kam der dicke Teil der Nadel auf die Rillen, die Wiedergabe wurde schlecht, die Platte verdorben.

Die stets gleich dünn bleibende Nadel war schon manchem Er­finder als Ziel erschienen. Allein eine solche Nadel ist zu dünn, um mehr als wenige Millimeter aus der Fassung herausragen zu fönnen. Dann muß man sie eben nachstellen, wie man früher etwa den Docht der Lampen schraubte.

Nun tommt der Clou der Erfindung: um die Nadel eine Länge von mehreren Zentimetern herausragen lassen zu können, ist es nur nötig, den dünnen Stahlstift mit einer Graphithülle zu umgeben. Diese Graphithülle liegt so um den feinen Stift, wie etwa das Holz eines sogenannten Bleistifts um die innere Graphitstange liegt. Es hat sich nun gezeigt, daß der meiche Graphit beim Ablaufen der Walze störungslos abgeschmiert wird, er wirft wie eine Reibungs Derringerung durch Schmierung. Der Erfolg ist erstaunlich, wenn man den vorliegenden Berichten glauben darf.

Im Leffing- Theater findet Sonntag, 16 Uhr, eine einmalige Nach­

mittagsvorstellung von Biel Lärm um Nichts" statt.

Sigrid Onegin fingt in der Städtischen Oper zum ersten Male in dieser Spielzeit die Dalila" ant Sonnabend.

Ohne Frühstück in die Schule

Harte Maßnahmen in dieser Notzeit

Die Not der Zeit tritt dort am schärfften gutage, wo es sich um| Allerbedürftigsten aber, die neba dem Frühstüd auch noch ein reged Sparmaßnahmen für die Jugend handelt. Leider sind diese Ein mäßiges Mittagbrot erhalte, fant die Zahl der bedachten Kinder schränkungen, die die geistige und förperliche Entwidlung der jungen von 2,7 Prozent im Jahr 1929 auf 1,9 Prozent im Jahre 1930. Generation beeinflussen müssen, nicht ganz zu vermeiden. Auch bei Auch hier wird eine merfiche Berringerung der Effensportionen die der Jugendwohlfahrt nicht, deren wichtigste Aufgabe es ist, eine Folge der jetzigen Etatscftriche sein. gesunde Entwicklung der Jugend aus den wirtschaftlich schwachen und schwächsten Kreisen sicherzustellen und zu fördern.­Man darf nicht regessen, wie bitterernst die Rüdwirtung Die Zahl der Schuffinder in Berlin , die ohne Frühstüdlichen Entwidfung ber heranwachsenden Großstadtjugend gemacht dieser Einsparingen fein wird, die auf Kosten der törper­morgens in die Schule gehen müssen, ist nicht gering; sie wächst werden müssen. Die städtischen Schulspeisungen tamen auch vor sprunghaft mit dem wirtschaftlichen Niedergang. Während des Krieges hat das menschenfreundliche Wert der Quäferspeisung fängst nicht allen Berliner Schulfindern zugute, die nach ärztlichem 1929, als fie nah im Stadium ihrer Weiterentwicklung standen, Tausenden von Berliner Schulkindern über die Rotzeit hinwegge Befunde speisungsbedürftig waren. Ihre Zahl wird von den Schul­holfen, und die städtischen Körperschaften haben diese segenbringende ärzten auf Brozent angegeben. Das heißt aber, daß die städti Einrichtung in der Nachkriegszeit übernommen und durch das Juschen Schulspeisungen nicht einmal auf die Hälfte der wirklich gendwohlfahrtsamt zu einem wichtigen Hilfsmittel der Jugendfür fpeifungsbedürftigen Kinder ausgedehnt sind, forge ausbauen lassen. Nun haben die städtischen Schulspeisungen selbst wieder Notzeit. Die ausgeworfenen Geldmittel der Stadt machen eine

weitere Einschränkung notwendig.

Reich und Staat haben ebenfalls schon seit einigen Jahren die zu schüsse, die sie früher gaben, zurückgezogen und die private Bohl fahrt wird heute von ernsten Sorgen für den kommenden Winter bestürmt, so daß auf eine durchgreifende Unterſtügung von dieser bewährten Seite nicht au rechnen ist. So bleiben allein die Zu wendungen aus den Etatsmitteln, die von 1,8 Millionen auf 1,5 Millionen Mart also glatt um ein Sechstel für das laufende Haushaltsjahr gekürzt worden sind. Schon 1929 haben die Abstriche im Etat der Schulspeisungen eingefeßt. Damals konnte aber noch an 43 000 Schulkinder, das sind 12,7 Prozent aller Ber liner Schulkinder, ein tägliches Frühstück gegeben werden. 1930 waren es nur noch 9 Prozent, die bedacht werden konnten, und 1931 muß ihre Zahl noch weit mehr eingeschränkt werden. Bei den

-

-

Heiterfeit im Schiller: Theater.

" Die Heirat " von Gogol .

Als Theaterparole ist für diesen Winter ausgegeben worden: Bergeßt die schweren Sorgen des Alltags und sucht Befreiung von ihnen durch die Kunst. Das Schiller- Theater, das gestern seine Wintersaison eröffnete, wird diesem Verlangen durchaus gerecht. Gogols Heirat" wird eine Quelle ausgelassener Heiterfeit. Sie pulvert die Leute mächtig auf, obwohl fie balb 100 Jahre alt ist und in einem Milieu spielt, das längst historisch geworden zu sein scheint. Dieser Schwant, der fünf Freier auf ein bürgerliches Mädchen hezt und den letzten siegreichen im letzten Augenblick vor der drohenden Heirat flüchten läßt, gibt nicht nur die Komik der Situationen, sondern boffelt die einzelnen Typen zu ultigen, sturrilen, ja, selbst phantastischen und merkwürdig bedeutsamen Charakteren, Der Dichter des Revisors" ist ja nicht bloß ein Spaßmacher und auch nicht bloß ein Satirifer. Er fühlt den ganzen Jammer der russischen Menschheit von damals, die unter der Knute des Absolutis mus und der Adelswirtschaft in einem öden Dasein dahinvegetiert. Er hat tiefes Mitleid mit seinen Kreaturen, und selbst, wenn er so luftig scherzt wie hier in der Heirat", deckt er doch zugleich Ab­gründe auf. Seine Gestalten erscheinen uns manchmal wie Fragen, die ein gespenstisches Dasein führen. Dieser Hofrat, der ewige Jung geselle, möchte gern die Wonnen der Ehe erleben, aber er ist bereits so ausgelaugt von der Nichtigkeit seines Berufes, daß er vor sich selbst Angst bekommt und ausreißt. Die beiden Heiratsvermittler -Gogol hat diese in jeder Volksliederliteratur populäre Figur in weiblicher und männlicher Ausgabe- scheinen auch eine tiefere Bedeutung zu haben. Der Schluß vollends, der das ganze kunstvoll aufgeführte Gebäude wieder umwirft, mag manchen enttäuschen, der doch noch mit einem happy end rechnete; aber er ist ein echter Gogol, melancholisch und traurig.

Vor Jahr und Tag haben mir die Heirat" in der Boltsbühne gesehen. Jürgen Fehling hat auch diesmal wieder wie damals die Aufführung geleitet. Er hat die Darsteller prächtig am Bandel und peitscht sie zum wirbelnden Tanz auf; er gibt höchst ergögliche Milieubilder und kommt der russischen Vorliebe für Detailmalerei meit entgegen, so daß zu guterlegt die Handlung etwas schleppt. Welch eine Fülle von scharfgesehenen Figuren stellt er auf die Bühne. Wie damals in der Boltsbühne steht auch jetzt Lucie Mannheim an der Spize; sie ist ein entzückendes Schnuckelchen, mächtig aufs Heiraten versessen. Gogot hat sich diese spießbürgerliche Gans viel. leicht anders vorgestellt, aber was tut's. Sie weiß nicht nur die Freier, sondern auch die Zuschauer mit ihrer Hübschheit, ihren Launen und ihrer Dämlichkeit anzuloden. Der Hofrat Leibelts ist noch nicht gelöst genug, wenn er auch Ansätze hat, das Tragi komische der Figur herauszustellen. Walter Werner als frei. williger Heiratsvermittler ist ganz Bossenfigur. Ernst realistisch, eine echt gogolische Lebensgestaltung, ist Elsa Wagners Heirats vermittlerin. Sie allein ist aus dem Geist des Dichters, sie hat volles Maß weit über das Schrankenmäßige hinaus. Charakteristisch sind auch die anderen Freier: Hart als Spiegelei und Weber als Beutnantswrad. Aber die aufs Heitere gerichtete Aufführung gibt uns nicht den ganzen Gogol, fie läßt manches Tiefere nur

ahnen.

Sonderausstellungen.

K. H. D.

Im Hause der Juryfreien am Platz der Republif ver­eint sich unter dieser Bezeichnung nun schon die siebente Folge ge­schlossener Schaffensdarbietungen meist jüngerer, um öffentliche Be­achtung erst werbender Künstler. Nicht alle, die hier auftreten, können ihr Anrecht auf solche Beachtung bereits glaubhaft machen. Aber darum sind diese regelmäßig fortgesetzten Veranstaltungen nicht

minder dankenswert.

Die Aufmerksamkeit wird diesmal vor allem auf den Ober­Schlesier Georg Kinzer gelenit, der sich in die erbärinliche Kleinstadt- Wirklichkeit seiner Heimat verbissen hat und mit realisti­fchen Ingrimm ihre trübe Lebensluft, ihre verfümmerten oder ver fpießerten Menschen ins Bild holt. Eine Draftif, die nichts be­schönigt, fehrt die triste Gewöhnlichkeit, das Dumpfe und Midige der Eristenzen hervor. Bon malerischer Verfeinerung, die die Trost lofigkeit verhüllen könnte, will Kinzers harte Brosa nichts wissen. Nebenan noch ein Schlesier, Artur Resfel, dessen Malweise ebenso fältchengenau ins Einzelne geht, doch in weniger verbiffener als getreulicher Art, die mit altdeutscher Gewissenhaftigkeit lieb­äugelt. Auch die bauernbunten Farben betonen eine heimat verbundene Schlichtheit, auch sie nicht ohne Koketterie. Man ver­steht, daß Refsel gefällt, besonders dort, wo das Moderne" und die internationale Asphaltfunft" scheel angeblidt wird. Hinter seiner

|

daß also mindestens ebensoviele Schulkinder nach wie vor mit leerem Magen dem Schulunterricht folgen müssen. Diese Kinder sind aber nicht allein in den Boltsschulen anzutreffen. In Berlin gibt es ohne die Berufs- und Fortbildungsschulen rund 350 000 Schuffinder. Davon sind von den Schulärzten 30 Prozent, also 165 000 als fpeifungsbedürftig anerkannt. Von diesen können höchstens 50 000 durch die städtischen Schulspeisungen betreut wer­den, so daß in Berlin 55 000 Schulkinder vorhanden sind, die bei den einschneidenden Beschränkungen der Schulspeisungen unbedingt unterernährt bleiben.

Diese Feststellung wird weder von Aerzten noch von Pädagogen bestritten. Es ist eine Tatsache, die uns mit furchtbarer Schärfe einen tiefen Einblid in die schlimmste Not unserer Zeit gibt und die uns in das troftlose Grau einer Kindheit führt, die schon mit Ent­behrungen und Nahrungssorgen belastet ist.

pedantischen Altmeisterlichkeit steht dabei nicht einmal durchaus sauberes Handmert.

Nur ein Kuriosum die Arbeiten von Mag Malpricht, der nicht müde wird, große Flächen mit buntglänzenden Papierschnipseln, Stanniolstückchen, Kitschoblaten und allem möglichen Flitter vollzu­fleben und zu behaupten, daß diese sinnlos glitzernden Kindereien klassenfämpferische Gestaltungen zu Ehren Lenins und der Welt­revolution seien. Auch Köpfe zeigt er: politisch- attive Arbeiterin", alte Proletarierin", wild verzerrte, fletschende Grimassen in Gips. alles Orgien eines läppischen Fanatismus.

*

Im Rahmen einer größeren Ausstellung der Deutschen Runstgemeinschaft im Schloß fällt ein Saal mit Radierungen ellmuth Krommers auf, der unseren Lesern kein Unbefann­ter ist. Meift gibt er Brüden, Bauten, Straßenecen aus Berlin oder Paris , in unstarrer, lichter, das Architektonische belebender Strichführung, die Charakter hat und luftig atmet. Im Drehwerk der AEG. in der Brunnenstraße hat Krommer gezeichnet, den Neu bau des Shellhauses, dann aber auch draußen am Schlachtensee. Anmutvolle Aquarelle ergänzen das Bild seines Könnens. W. W.

Rose Bernd ."

Neueinstudierung im Rose- Theater .

Borausbemerkt, die Aufführung ist gut. Sie zeigt, mit welchem fünstlerischen Ehrgeiz das Theater arbeitet, aber fie läßt noch die letzte Wirklichkeitsnähe vermiffen. Dem Regisseur Paul Rose liegt daran, die dramatischen Höhepunkte mit aller Schärfe heraus­zumeißeln, er stellt sogar die Dekoration in diesen Dienst, aber er steigert auch die Schauspieler zu explosionsartigen Gefühlsausbrüchen, die manchmal ins Theatralische abbiegen. Die Grregungen bleiben eher an der Oberfläche, als daß fie aus dem Inneren hervorbrechen.

Gerhart Hauptmanns Drama, dessen Aufbau man immer von neuem, ganz abgesehen von den künstlerischen und menschlichen Qualitäten, bewundern muß, verträgt diese Art der Behandlung, doch es leidet darunter die Echtheit der Figuren, ihr warmes Leben. Die tragischen Berwicklungen, in die Rose Bernd schuldig- unschuldig hingeriffen wird, bis sie ihr Neugeborenes ermordet, erhalten da­durch fast einen volfsstüchaften Charakter. Die Dichtung ist auch ein glänzend gemachtes Theaterstück, doch sie bleibt doch eine große Dichtung. Deshalb müßte Paul Rose den Dialog noch mehr schattie­ren und die Affekte dämpfen. Annemarie Steinsied als Frau Flamm weist die Richtung. Sie spielt diese an ihren Kranken­stuhl gefesselte Frau mit absoluter Wahrheit, sie zeichnet sie mit meichen, aber charakteristischen Linien. Keine Uebersteigerung des Tons oder der Geste stört.

Traute Rose ist die Rose Bernd . Sie entwirft sie zarter als die Lehmann oder Höflich, sie ist offener, bereiter zu Tränen, verspielter. Die Dumpfheit löst sich in ihrer Darstellung, und sie findet im legten Aft erschütternden Ausdruck des Schmerzes. Ferdi­nand Asper betont bei seinem Flamm mehr den ehemaligen Leut­nant als den Gutsbefizer, Carl de Vogts Streckmann erscheint zu stark auf den Alkoholiker stilisiert, zu sehr zergrübelt. Willi Rose verleiht dem August Keil ein großes Maß von Energie, und der alte Bernd bleibt ohne persönliche Prägung. F. Sch.

Neue Stern- Millionen find zu entdeden! Ein neues Fernrohr, das für das amerikanische Marineamt gebaut wird, soll eine Reich. meite von Milliarden Lichtjahren haben. Das ist die größte photographische Kraft, über die bisher ein Instrument dieser Art verfügte, obwohl die Größe des neuen Fernrohrs nur Das neue 40-3oll- Fernrohr wird nach einem Bericht des Marine­die Hälfte des Teleskops der Mount- Wilson- Sternwarte ausmacht. amtes Photographien aus Himmelsweiten erzielen, deren Durchmesser bas Sechsfache der Bete erreicht, die bisher ben größten Fernrohren zugänglich waren. Inhlgedessen wird man mit diesem Fernrohr Millionen einzelner Steme in den ungeheuren Spiralnebeln ent­decken können, die sechs Milionen Lichtjahre und mehr von der Erde entfernt sind. Hunderttausende diefer neuen Sterne werden auf den photographischen Platten für das Auge unsichtbar fein, aber man mirb burch eine neue Methode fie fo vergrößern, daß sie schärfer er­scheinen und genauer zu meffen find, als es bei der bisherigen Himmelsphotographie möglich mar.

Gründung einer Raabe- Stiftung. Bei den Beranstaltungen zur Feier bes 100. Geburtstages Wilhelm Raches murbe mitgeteilt, baß Feier des 100. Geburtstages Wilhelm Raches wurde mitgeteilt, daß Die Stiftung will einen Ehrenpreis, den Radie Preis, an solche zu einer Raabe Stiftung durch Spenden der Grundstod gelegt sei. Dichter geben, die im Sinne Raabes schaffen.

Dr. Frieber Weißmann, der bis 1925 als Stapellmeister an der Berliner Staatsoper und später als Dirigent auswärts tätig war, wurde ab Ottober als Dirigent des Berliner Sinfonie- Orchesters verpflichtet.