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Nr. 425* 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Freitag, 44. Geptember 4 934

Arbeitsbeginn im Rathaus Wieder Stadtparlament' Sozialdemokratie und Beamtengehä�ter 0* Ruhige Sitzung

Die Stadtverordneten traten gestern zu ihrer ersten Sitzung nach den Sommerferien zusammen. Man war auf einen aufgeregten Verlauf der Sitzung gefaßt. aber es ging gestern im Stadtparlament erfreulicherweise wesentlich ruhiger zu als sonst. Der Magistrat war unter Führung des Oberbürgermeisters fast vollzählig erschienen, die Presse- und Zuhörertribünen waren lange vor Beginn überfüllt. Ter in den Sommermonaten ge- wählte neue Stadtrat für das Grundstückswesen. Genosse Heuer, saß zum erstenmal auf derVegierungsbank" der Stadtverordnetenversammlung. Zu Beginn der Sitzung verlas der Vorsteher eine nichtendenwollende Reihe von TringlichkeitSanträgen und Anfragen, die sich während der sitzungsfreien Zeit angesammelt hatten. Die meisten Anträge wanderten in die Ausschüsse, die ihre Arbeit in den nächsten Tagen aufnehmen werden. Eine größere Aussprache gab eS nur über die Neuregelung der Beamtengehälter. Hierzu gaben die Sozial- demokraten eine längere Erklärung ab. Stadwcrordnetenvorftehcr Genosse haß erössnet« die Sitzung mit der Begrüßung des inzwischen in sein Amt eingetretenen be- soldeten Stadtrates Dr. Heuer(Soz.). Sine Hochflut von Dringlichkeitsanträgen ergoß sich dann über die Versammlung. Die Sozialdemokraten ver­langten vom Magistrat eine Vorlage über seine getroffenen und beabsichtigten Sparmaßnahmen, um aus diese Weise das Mit- bestimmungsrecht der Stadtverordneten zu sichern. Die Mehrzahl der anderen Antrage stammten von den Kommunisten und den Deutschnationalen. Größte Einigkeit herrschte zwischen den Massen- Antragstellern in dem Vorgehen gegen den sozialdemokratischen Kämmerer Asch, an dessen Amtsführung ein deutschnationales Börsenblatt und selbstverständlich hugenbergs Zeitungs­plantage allerlei auszusetzen hatten. Der Kämmerer fährt hin und wieder für einen Tag nach Frankfurt am Main , seiner früheren Wirkungsstätte, das wird ihm zum Vorwurf gemacht. Sogar Auto ist der Kämmerer der größten Stadt Deutschlands gefahren auch das muß dazu herhalten, eine kleine Hätz zu arrangieren. Es fehlt den antragstellenden Parteien an der Lust zu positiver Arbeit, deshalb soll es wieder losgehen mit Krach und Skandal gegen sozial- demokratische Stadtbeamte. Der Oberbürger m ei st er erklärte sich sofort zur Beantwortung bereit. Wie derVorwärts" bereits mitteilte, hat sich der Kämmerer bei seiner Wahl das Recht aus- bedungen, der Stadt Frankfurt gelegentlich noch mit Rot und Tat zur Seite stehen zu dürfen eine Tatsache, die übrigens längst bekannt war. Rur unter dieser Zusicherung gab Frankfurt ihn seiner Zeit so schnell frei. Asch ist wenige Tage in Frankfurt gewesen, er hat diese Zeit auf seinen Urlaub anrechnen lassen und der Stadt Berlin sind auch keine Kosten entstanden. In Dienstautos ist der Kämmerer auch gefahren, weil ihm diese Fahrzeug« in dem gleichen Umfange zur Verfügung stehen, wie dem Oberbürgenneister und den beiden Bürgermeistern, hingegen kam es zu der Erklärung des Ober- bürgermeisters nicht. Das Haus beschloß die Ueberweisung der Anfrage an einen Ausschuß. Ja, dos Stadtparlament hat Sorgen! Vier Dringlichkeitsontrögc beschäftigten sich mit der auf Anordnung des Oberprästdentcn vom Magistrat herbeigeführten ,. Kürzung der Beamlengehälker. Nach Begründung der Anträge durch die einzelnen Fraktionsredner gab der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, Genosse F l a t a u eine Erklärung ab, die wir am Schluß des Berichtes veröffentlichen.

Vorher hatte der Oberbürgermeister darauf hingewiesen, daß durch die Herabsetzung der Beamten- und Angestelltengehälter ollein die Gesundung der städtischen Finanzen nicht herbeigeführt werden könne. Zu protestieren sei aber dagegen, daß durch eine maßlose Pressehetze die Gemeindebeamten und Angestellten in den Mittelpunkt> c d e r finanzpolitischen Erörterung gestellt werden. Dem Diktat des Oberpräsidenten hätte sich die Stadt zunächst fügen müssen, zu hoffen sei aber, daß die Entscheidung des angerufenen Schiedsgerichts zugunsten der Beamten ausfalle. Jeden- falls habe er, der Oberbürgermeister, bei seiner Verfügung zwei Vor- behalte gemacht, dahingehend, daß die Uebergangsbestimmungen hinsichtlich der Gehaltskürzungen Geltung beHollen und das bei einem für die Beamten günstigen Urteil des Schiedsgerichts Nachzahlungen möglich werden. In der Abstimmung zeigte es sich, wer wirklich den Beamten und Angestellten helfen will. Für den staatsparteilichen Antrag, der gegen die Anordnung des Oberprösidenten protestiert, weil sie in ein schwebendes Verfahren eingreift und die Zurückstellung bis zur Beendigung des Schieds- gcrichtsverfahrens fordert, stimmten neben den Antragstellern die Sozialdemokraten, Volksparteiler und einige kleinere Fraktionen, während die Kommunisten und die Nationalsozialisten. die am lautesten schrien, dagegen stimmten. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt. Die Schließung mehrerer. Krankenanstalten nahmen die Kommu- nisten zum Anlaß, in einem Antrag die Wiedereröffnung zu fordern. Der Oberbürgermeister bezeichnete die Schließung als eine Maß- »ahme, diktiert durch die notwendigen Sparmaßnahmen: es sei fest- zustellen, daß sehr viele Betten in den geschlossenen Anstalten frei- standen. Der kommunistische Antrag wurde abgelehnt, dagegen ein deutschnationaler angenommen, der sich insbesondere gegen die Schließung des hindenburg-Krankenhauses in Zehlen- darf wendet. Ohne wesentliche Debatte wurden verabschiedet ein neues

Wasserflugzeug verunglückt. Ein Ehepaar ertrunken. Pilot gerettet. Warnemünde , 10. September. Bei einer Notlandung infolge Motorstörung gleich nach dem Start geriet das Flugzeug D 2115 beim Ausrollen vom Ländeplatz ins Wasser und überschlug sich. Die beiden vorn sitzenden Passagiere, ein Ehepaar S oesler aus Wandsbek bei Hamburg , ertranken, bevor die zu Hilfe eilenden Augenzeugen des Unfalls sie unter dem Flugzeug hervorziehen konnten. Der Führer des Flugzeuges wurde bei dem Aufprall aufs Wasser aus dem Sitz geschleudert und konnte gerettet werken. Grausiger Gelbstmord. Durch einen Sprengkörper in Atome zerrissen. L a b i a u. 10. September. Ein 2Zjährigcr Besiherssohn aus S ch i l l g a l l e n ver- übte auf furchtbare Art Selbstmord. Er legte sich mit dem Ober­körper über einen Sprengkörper und steckte diesen mit einem Streichholz in Brand. Seine Eltern wurden durch die Explosion er- schreckt und eilten auf den Hof. Am Tatort war durch die Explosion ein etwa S0 Zentimeter großes Loch in den Boden geschlagen worden. Aus dem Scheunendach und in der weiteren Umgebung verstreut fand man die völlig zerfetzten Körperleile des jungen Mannes. Das Motiv der Tat ist noch nicht bekannt.

Regulativ für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, ferner der Eni- wurf und die Kosten für die neuen Uferanlagen bei der neuen Iannowitzbrücke, dann noch der Neubau einer Volksdoppcl- schule in der Erlen- und Eschenstraße in Steglitz . Eine große Anzahl der Tagesordnungspunkte wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Sozialdemokratische Erklärung Die sozialdemokratische Stadtverordnetensraktion bedauert, daß der Oberbürgermeister trotz des übereinstimmenden Beschlusses der beiden städtischen Körperschaften unter dem Druck der Aussichtsorganc gezwungen wurde, die Kürzung der Beamten- und An- gestelltengehälter entsprechend dem Beschluß des Oberpräsi- denken vom 3. Juni 1931 vom 1. Oktober ab vorzunehmen. Die sozialdemokratische Stadtverordnetensraktion bedauert diese! Maßnahme umso mehr, als sie nach wie vor der Auffassung ist. daß die seit dem 1. Oktober 1927 gellende und erst jetzt von der Auf­sichtsbehörde beanstandete Besoldungsordnung nicht nur keinen Ver- stoß gegen§ 43 der Preußischen Besoldungsordnung enthält, sondern daß sie vielmehr unter Berücksichtigung der besonderen örtlichen Berliner Verhältnisse und des Amtsinhalts der Beamten und An- gestellten den Bedürfnissen der Berliner Verwaltung im vollsten Umfange gerech» wird. Die Fraktion hofft zuversichtlich, daß das vom Oberbürgermeister angerufene Schiedsgericht zur Nachprüfung der Berliner Be- soldungsordnung eine Aenderung des Beschlusses des OberpräsidenleN herbeiführen wird. Es wäre deshalb angebrachter gewesen, wenn der Oberpräsident diese Entscheidung abgewartet und nicht durch die Androhung. Wohlsahrtsmittel zu sperren, die Stadt gezwungen hätte. dieser Entscheidung vorzugreisen. Die sozialdemokratische Stadtverordnetensraktion verkennt nicht. daß sich der Oberbürgermeister in einer Zwangslage befindet. Die Anforderungen an die Stadt, um die o u s g e st e u c r I c n Arbeitslosen zu unterstützen, sind so groß und so vordringlich. daß es ohne finanzielle Hilfe des Reiches nicht mög­lich i st, künftighin diese Ausgabe zu erfüllen. Selbst die stärkste Drosselung der Mittel für notwendige kulturelle und soziale Zwecke und noch weitere Gehaltskürzungen werden ohne ausreichende Reichshilfe den finanziellen Zusammenbruch der Gemeinden nicht aufhalten können. Die Sozialdemokratische Partei hat deshalb durch ihre parla- mentarischen Vertretungen wiederholt die Forderung auf eine um- fassende Reichs Hilfe für die Gemeinden sowie auf eine Zu- sammenfassung der Krisensürsorge und der gemeind- lichen Wohlfahrtsfürsorge zu einer Reichsarbeitslosensür- sorge unter ausreichender finanzieller Beteiligung des Reiches er- hoben und verfolgt diese für die Gemeinden zur Zeit wichtigste Frage mit besonderem Nachdruck. Sie weiß sich damit in Uebereinstimmung mit den breiten Massen der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Im Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit gegenüber der arbeitenden Bevölkerung wird die sozialdemokratische Stadtverordnetensraktion alles tun, um die Interessen der durch den Gehaltskürzungsbeschluß betroffenen Beamten und Angestellten zu vertreten. Sie wird sich insbesondere für eine beschleunigte Durch- führung des schiedsgerichtlichen Verfahrens einsehen und fordert den Herrn Oberbürgermeister auf, seinerseits im gleichen Sinne zu wirken. hierin erblickt sie die einzige Möglichkeit, den Beamten und Ange- stellten zu helfen. Die Fraktion lehnt es daher ab. Anträgen ihre Zustimmung zu geben, die unter Berücksichtigung der zur Zeil gel- tenden gesetzlichen Bestimmungen nicht durchgeführt werden können. Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion fordert den Herrn Oberbürgermeister aus. dafür zu sorgen, daß die durch die Verschlechterung ihrer Lebenshaltung in starkem Maße beunruhigten Beamten und Angestellten nicht noch durch Verwaltungsmaßnahmen wie Verlängerung der Dienstzeit, Verkürzung des Urlaubs und Abbau der Unterftühungseinrichtungen, geschädigt werden. Die Fraktion weiß, daß ihre Stellungnahme nicht nur bei de« objektiv urteilenden Gruppen des städtischen Personals, sondern auch bei dem Teil der Bevölkerung, der die Gesamtlage in Reich, Ländern und Gemeinden klar erkennt, volles Verständnis finden wird.

TIomam vo/v

Zu gering?" Erikson versteht überhaupt nicht.Was heißt, zu gering? Kleinvieh macht auch Mist. Ach, der vor- nehme Herr kommt zu mir. bettelt mich an, und aus der an- deren Seite schmeißt er das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Auf meinem Rücken will er großzügig zu den Angestellten sein!" Erlaube mal! Wie sprichst du zu mir?" James schnellt in die Höhe.Du bist auch schon bei mir verschiedene Male gewesen. Das hast du wohl vergessen?" Erikson machen temperamentvolle Ausbrüche bei an- deren nervös. Warum schreit der Mann? Er steckt doch nicht am Spieß. Außerdem war es nicht böse gemeint. Müssen sich gute Freunde und Geschäftskollegen immer mißverstehen? Bleib schon sitzen", lenkt er ein,wir haben wirklich das Uebelnehmen nicht nötig. Na. nun lach schon! Herrgott noch mal!"., James setzt sich wieder. Nur ein Schmollippchen kündet von der überständenen Erregung. Er umpanzert sich aber mit eisigem Schweigen. Seine Menschenwürde bat noch nicht den Schlag überwunden. Ein kleine Wunde blutet in der Nähe des Herzens. Solidarität ist die Hauptsache", beginnt Erikson von neuem diesmal mit völlig sachlicher Stimme.Es heißt immer: Proletarier aller Länder, vereinigt euch. Die denken nicht daran. Die machen sogar in einem einzigen Laden wie Deutschland drei verschiedene Firmen auf. die gegeneinander den tollsten Konkurrenzkamps führen. Wir sind aber eine geschlossene Macht!" Er schlägt sich auf die Brust.Und keiner darf aus der Reihe tanzen. Verstehst du? Keiner! Augenblicklich bauen wir die Löhne ab. Wir haben es nicht nötig, wir machen es trotzdem, und du mußt mittun!" Er gießt Rotwein in den Sekt.Zeig deinen Leuten endlich die Faust!" Der Mann spricht die Wahrheit. Was hatte James früher unter den ständigen Tariferhöhungen zu leiden. Jetzt liegt ein anderer Trumpf auf dem Tisch. Das Rad drehte

sich. Damals war man gezwungen, die Leute zu hofieren, damit sie blieben. Heute fressen sie aus der Hand. Herr Ziege würde sich bestimmt den Hintern verhauen lassen, wenn er, James, Spaß daran hätte. Man ist viel zu gut zu den Herrschaften. Schließlich bleiben sie Arbeiter und Angestellte, also Menschen der Tiefe, Minderwertigkeiten. Natürlich tragen die hohen Löhne einen großen Teil der Schuld an der augenblicklichen Krise.Ja, ja, ich muß dir recht geben". nickt er Erikson zu, der sich jetzt in seinem Notizbuch Auf- Zeichnungen macht.Aber wie steht es mit der Anleihe?" Kannst es haben." Erikson ist freundschaftliche Herab- lassung.Ich bin zur Zeit gerade flüssig mit Geld. Doch du mußt gewisse Bedingungen erfüllen. Geschäft geht über Freundschaft!" Und dann kommen die Bedingungen! Vor etwa drei Jahren hat James einmal Kurt Erikson aus der Patsche ge- Holsen, sogar aus einer sehr tiefen Patsche. Ihm genügte ein Wechsel. Selbst der Bürge schien ihm überflüssig. Er wußte, wenn Erikson Geld hat, wird er zahlen, und Bürgen können auch vor der Zeit pleite gehen. Sie tun es meistens. Warum verlangt nun derselbe Erikson eine hypothekarische Sicherheit und eine Verpfändung des Lagers? Haben die irrsinnigen Zeiten seinen Verstand getrübt? Wer soll sich da noch aus- kennen? Dos Haus ist selbstverständlich nur mit der Anstands- Hypothek zum Schutz gegen steuerliche Uebergriffe belastet, sonst steht es makellos da in vorbildlich sauberem, finanziellem Zustand. Die Aktien dürfen nicht verlorengehen, und Marx wird um drei Uhr sein blaues Wunder erleben, also beißt man in den sauren Apfel. Leider ist der Apsel zu sauer ge- raten. Es handelt sich um einen offenbaren Mißgriff der Natur. James zweiselt immer stärker an der Weltordnung. Als er mittags ins Büro zurückkommt, erschöpft, müde und verärgert, ja geradezu traurig, ist Vilma in seinem Zimmer. Sie ordnet die Briefe für die Unterschriften, King wedelt herzhaft. Er war sehr artig", bemerkt Vilma.Ich weiß nicht, was er von Ziege wollte." Sie hat bisher in den Briefen geblättert. Jetzt sieht sie auf und weiß, daß etwas Außer- ordentliches vorgefallen fein muß. James ist nicht wieder- zuerkennen. Seine Schultern hängen. Das Gesicht erscheint angestaubt und von Falben zerrissen.Was ist dir?" Sie streichelt feine Wangen.Rede doch endlich!" Laß mich, Kind, mir ist wirklich nichts." Sein Lächeln scheitert.Geschäftlicher Aerger, eine Bagatelle!"

Ich will wissen, worüber du dich im Geschäft geärgert hast", begehrt Vilma auf.Du sagst mir doch sonst alles." Ihre Augen blicken klar, gar nicht besorgt. Hat James die Absicht, ihr auszuweichen? Das wäre der erste Versuch, der sofort im Keim erstickt werden muß. Jede Palastrevolution kann einen Herrscher stürzen, und ein ungekrönter Herrscher steht noch unsicherer da als ein durch das Standesamt legiti- mierter.Erzähl mir." Ich komme heute abend zu dir. Hoffentlich hast du Zeit und wirst mich empfangen?" Vilma umfaßt den Kopf ihres Freundes. Manfred sitzt jetzt irgendwo in Schottland . Vielleicht singt er in einer vom Alter gelchwärzten Schloßhalle Tristans Abschied. Eine paar blöde(Mls hören zu und schwärmen ihn an. Lieber Freund. man greift nicht nach den Sternen...! Wo habe ich dieses Lied gehört? Vor Jahren im Stadttheater! Bei einer Lehar- Operette? Es kann auch ein.anderer Komponist gewesen sein. Der kleine Student war dabei. Man vergißt so leicht. Ja, wenn Manfred gesungen hätte! Dieses Gesicht! Ich werde mir nachmittags noch Platten kaufen. Hoffentlich gibt es auch von ihm Volkslieder oder Tosellis Serenade. Also ich komme wie immer." James drängt sie sanft zur Tür hinaus. Er hat keine Geheimnisse vor ihr, Gott bewahre! Abends soll sie alles haargenau erfahren, und er ist sogar ge- spannt auf ihr Urteil. Aber jetzt muß die Sache zuerst mit Christians besprochen werden. Was heißt besprechen! Da gibt es nicht viel zu besprechen. Er wird seine Anordnungen über die verschiedenen Gehaltskürzungen erteilen, und Christions hat dafür zu sorgen, daß alles klappt. Christians ist nicht in seinem Zimmer. Suchen Sie Herrn Christians", befiehlt James dem Lausburschen Paul.Ich lasse ihn zu mir bitten." James ist nicht mehr unsicher. Natürlich müssen die Ge- hälter gekürzt werden. Er hätte schon lange daraus kommen können. Was gibt's, Herr Silvester?" Ja, lieber Christians, setzen wir uns mal. Ich habe da verschiedene Pläne vor und möchte mit Ihnen darüber reden." So ganz zu übergehen ist der Mann nicht, überlegt James. Er hatte schon bei Onkel Eduard Prokura. Schließlich kann man sich mit ihm von Mensch zu Mensch unterhalten. Sie wissen ja, die Geschäfte gehen obermics. Wir sind gezwungen, zu sparen, auch im kleinen." (Fortsetzung folgt.)