7lr. 425* 45, Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Kreiiag, 11. September 1931
Zwecklegende der Ruhrdemagogen Wie man Feststellungen des Konjunktunnstiiuts nach Redars mißbraucht.
Die Schwerindustrie entfaltet zur Zeit durch ihr Organ. die„Deutsche Bergwerkszeitung'. eine rege Propaganda für die Schuldenobwertung. Den Auftakt hierfür bildete ein Artikel „Schuldenabwertung Erhaltung des Produktionsoermogens!", in dem ein Schuldennochlaß durch die Banken gefordert wurde. Obwohl alle verantwortungsvollen Unternehmer diesen all- gemeinen Zwangsvergleich mit Entschiedenheit zurückweisen, setzt die „Bergwerkszeitung" unentwegt die Stimmungsmache für den Schuldennachlaß fort. Wenn auch die Schwerindustrie dieser Forderung eine„volks- wirtschaftliche" Begründung zu geben versucht und den Schulden- Nachlaß als einzigen Ausweg aus der Krise empfiehlt, so sind die wirklichen Motive doch allzu durchsichtig. Die Schwerindustrie hat sich in den vergangenen Jahren übermäßig ver- schuldet, hat ihre Anlagen weit über die Absatzmöglichkeiten hinaus ausgedehnt, mit fremden Mitteln große Fehlinvestitionen vor- genommen, kaufmännisch sehldisponiert(Erzverträge), ist heute weit überkapitalisiert und kann trotz der Hochhaltung und Ueberteue- rung der inländischen Preise angemessene Erträgnisse nicht mehr herauswirtschaften. Ende 1930 betrug die lang- und kurzfristige Berschuldung der Schwerindustrie(der kombinierten Eisen- und Bergbaukonzerne) mehr als 1,4 Milliarden Mark. Daneben verlangt ein Eigenkapital in fast gleicher Höhe Dividende. Bei der Schwer- induftrie lagern gegenwärtig Borräte in Höhe von mindestens einer halben Milliarden Mark. Wir— und auch andere— haben immer wieder betont, daß eine Gesundung der Eisenwirtschaft nur durch eine starke Herab- setzung der Inlandpreise, die heute noch immer rund 70 Proz. über den Weltmarktpreisen liegen, und durch eine starke Kapitalzusammenlegung(d. h. selbstverständlich eine Zusammenlegung des Cigenkapitals) erfolgen kann, die nach den gewalligen Fehlinvestitionen unerläßlich und unaufschiebbar ist. Den Herren Flick, Thyssen, Vogler, Silverberg, Klöckner, Reusch,
Krupp usw. paßt das natürlich nicht, und sie möchten nach dem Prinzip, uns die Gewinne, dem Bolk die Pleite, statt dessen durch eine Schuldcnabwertung die Verluste von den Banken und den sonstigen Geldgebern tragen lassen. Die„Bergwerkszeitung" besitzt nun die Kühn- heit, das Institut für Konjunkturforschung für diese samose Schuldenabwertungsidee zu reklamieren und behauptet, daß das Institut die Grundgedanken ihrer Schuldenabwertungssorde- rungen bestätigt habe! Es wäre natürlich auf das schärfste zu miß- billigen, wenn diese Stelle sich zum Schrittmacher derartiger ver- antwortungsloser Projekt« machen würde, die von einem maßlos ver- wirtschafteten Industriezweig lanciert werden. Das Konjunktur- institut denkt aber selbstverständlich gar nicht daran, sich für Schulden- abwertung einzusetzen. In dem letzten Konjunkturbericht heißt die betreffende Stelle, auf die sich die„Bergwerkszeitung" beruft: „Durch den fortschreitenden Wertschwund der Güter bei stei- genden Zinssätzen wächst das Mißverhältnis von Gläubiger- ansprächen und Leistungsmöglichkeit der Schuldner. Den U e b e r- i n v e st i t i o n e n in der Welt, die zur Krise führten, muß eine radikale Kapitalabschreibung folgen. Je rascher und zeitlich komprimierter sie erfolgt, um so eher und gründlicher wird der Weg für eine neue wirtschaftlich« Aufschwungsperiode frei- gelegt werden." Das Institut für Konjunkturforschung verlangt also Kapital- abischreibungen, d. h. Zusammenlegung des Eigenkapitals, das in der bisherigen Höhe keine Verzinsung mehr-ubwersen kann, in allen durch Fehlinvestitionen überkapitalisierten Wirtschaftszweigen, und zwar rasch und gründlich, wie wir es unentwegt vertreten haben. Diese absolut eindeutige Forderung auf radikale Abschrei- bung des Eigenkapitals nimmt die„Deutsche Bergwerkszeitung" als Unterstützung ihrer skandalösen Schuldenobwertungspläne in An- spruch. Ein Meisterstück der Verdrehung, das wir hiermit tieferhängen!
Die Kontrotte der Bansparkaffen. Die Voraussetzungen einer wirksamen Siaaisaufsichi.
Am 1. Oktober beginnt die Beaufsichtigung der privaten Bausparkasien durch das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung. Bausparkassen, die am 31. Dezember 1929 zum geschäftsmäßigen Betrieb von Depot- und Depositengeschäften berechtigt gewesen sind, bedürfen keiner besonderen Erlaubnis. Die übrigen privaten Bausparinstitute müssen eine ausdrückliche staatliche Kon- Zession einholen. Seit einem halben Jahr ist die gesetzliche Regelung beschlossen. Gerade in dieser Zeit sind die Bausparkassen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Kurz vor Toresschluß ent- stehen jetzt noch täglich neu« Bausparkassen. Schähungsweise 350 neue Bauspargründungen mit rund 250 000 Vausparern werden der Staatsaufsicht zu unterstellen sein. Leider sind die Bestimmungen des neuen Versicherungs- oufsichtsgesetzes über die Spartasien im Hinblick auf einen wirk- samen Sparerschutz mehr als ungenügend. Sie reichen um so weniger aus, als hier ein wahrer Augiasstall zu säubern ist. Der Borsitzende des Wohnungsausschusses des preußi- scheu Landtages, Geheimrat Ponfick, der das Bausparkassenwesen durch den praktischen Anschauungsunterricht seiner engen Be- Ziehungen zu dem zusammengebrochenen Devaheim-Konzern kennt, stellte vor wenigen Monaten fest, daß er 180 Institute von den ihm bekannten 210 Bauspartassen als betrügerisch oder dilettantisch bezeichnen müsse, höchstens zehn, wahrscheinlich noch nicht sechs Kassen seien so ausgebaut, daß man sie als seriös und empfehlenswert bezeichnen könne, von 21 Bausparkassen steht nach Feststellungen in Zachkreisen einwandfrei fest, daß ihre Leiter Gesängnisslrasen wegen betrügerischen Bankrotts hinter sich haben, oder bereits den Offenbarungseid leisten muhten. In der jetzigen Situation, in der die letzten Spargroschen der Bausparer auf dem Spiel stehen, kann die st a a t l i ch e Aussicht sich nicht darauf beschränken, Kartotheken und Archive anzulegen, und die Entscheidungen über die Zulassung des Geschäfts- betriebes der Bausparinstitute dem gemächlichen Trott des Ber- waltungsweges überlassen. Das Reichsaufsichtsamt für Privatver- sicherungsn muß endlich in Ergänzung der ungenügenden Bauspar- Paragraphen des neuen Versicherungsaufsichtsgesetzes weitgehende Bollmachten erhalten, die ihm schnelle Maßnahmen ohne Jnanspruch- nähme eines langwierigen Instanzenzuges ermöglichen. Zu den ersten Boraussetzungen einer Bereinigung der ollmählich unerträg- lichen Zustände in der Bausparkassenbewegung gehören: 1. Sofortiges verbot des Geschäftsbetriebes bei Vau- fparkasien, deren Leiter auf Grund ihrer Vergangenheit keine Gewähr dafür bieten, daß die vauspargelder unangetastet bleiben. 2. Strengste Trennung des Sparervermögens von dem „sonstigen" Vermögen der vausparunternehmungen. hierher gehört ein Verbot der hereinnähme fremder Mittel durch verpsändung der Hypothekenbriese und Bestimmungen darüber, daß die slüssigen Mittel nur bei sicheren Banken und keineswegs in Krediten an be- freundete Unternehmungen angelegt werden dürfen. 2. Untersuchung bausparkassenfremder Geschäfte(hypo- thekenkredite an wohlfahrtanstalten. Kirchen, vouunternehmungen und vaugesellschaften: Verträge zur Entschuldung landwirtschaftlicher Güter usw.). 4. Verbot festbefristeler Darlehnszusagen. die kein Bauspac- kasieoleiter mit gutem Gewisien machen kann, da sie eine Benochteili- gung der übrigen Bausparer bedeuten und bei dem unsicheren Ein- gang an Geldern zu Zahlungsschwierigkeiten führen. S. Ermächtigung des Aussichtsrates, die weitere verbrei- tung von Druckschriften und Werbematerialien mit unwahren Angaben über die Wartezeiten bi» zur Vorlehnsauszahlung, die Sicher- hell der Spareinlagen und weitere Zragen zu uuterfageu. S. Anordnung umgehender vetr�ebsprüsuugea bei
gefährdeten Kasse« durch Revisionsgesellschaften, die. unter maß- geblichem Einfluß staatlicher Stellen stehen. Die privaten Bausparinstitute bemühen sich seit Monaten, den beim Reichsaussichtsamt für Privatverficherungen zu bildenden Beirat für Bausparkassen in erster Linie mit ihren eigenen Vertretern zu besehen. Zhr Wunsch ist. sich möglichst selbst zu kontrollieren, hier muß nachdrücklichst gefordert werden. daß der Lausparkassenbeirat in seiner Mehrheit aus Sachverständigen der Gewerkschaften, die berufenen Vertreter der Sparerschichten. und Personen aus der öffentlichen Wirtschaft zu- sammengesetzt wird. Rur durch schnelles handeln können die gröbsten Mißstände beseitigt werden. Bach den vielen Versäumnissen der letzten Jahre hat der Staat allen Anlaß, sich gegen Vorwürfe zu sichern, daß er in der jetzigen ossenen Krise des Vausparkasienwesens. die den ge- sunden Gedanken des Sparens für Eigenheime zu zerstören droh»/ irgendetwas, was dem Schuhe der Bausparer dienen könnte, unter- lassen habe. Er. Berliner Konsum im August. Krise verfiärtt den Willen zur Selbsthilfe. Trotz der die Massen bedrückenden Wirtschaftskrise blieb bei der Wirtschaftsorganisation der Berliner Berbraucherschast, der Kon- sum-Genossenschast Berlin und Umgegend, der Mitglieder- Zugang auch im August beträchtlich. Es haben wieder 1499 Haus- Haltungen ihren Eintritt in die Berliner Verbrauchergemeinschaft erklärt. Eine neu eröffnete Lebensmittelabgabestelle erbrachte innerhalb von reichlich zwei Wochen 219 Neuaufnahmen. Der Gesamtumsatz betrug im August 5 741 587 Mk.: für die beiden ersten Monate, des 33.. Geschäftsjahres(Juli/August 1931) ergibt sich ein Umsatz von 12 088 548 Mk. Di« Warenhaus- a b t e i l u n g der Genossenschaft verzeichnete im August gegen- über dem gleichen Monat des Vorjahres eine Steigerung des Umsatzes um 26,2 Proz. Die der Sparkasse der Genossenschaft anvertrauten Spar- e i n l a g e n der Mitglieder wiesen am Monatsende einen Bestand von 44178 350 Mk. auf; Einzahlungen auf Sparkonto waren in Höhe von 602 739 Mk. zu verzeichnen. Durch Eröffnung zweier Abgabe stellen in Spandau -Haselhorst , Haselhorster Damm 3/5, erhöhte sich die Zahl der konsulgenossenschastlichen Lebensmittelabgabestellcn auf 288; die Zahl der Spezial-Fleisch- abgabestellen stieg auf 87. Landbund für Znfiaiionsmeihoden. Broffcheine statt Barlohn. Das Andenken an die selige Helsferichsch« Roggen- Währung treibt noch immer seine Blüten in den Landbund- köpfen. In Schleswig-Holstein und in einigen Teilen der Pro- vinz Brandenburg macht der Landbund dafür Stimmung, daß die Landarbeiter sich damit einverstanden erklären sollen, daß ihnen anstatt des Barlohnes sogenannte Brotscheine gegeben werden. Die Gewerbetreibenden sollen sich verpflichten, die Brotscheine für Waren in Zahlung zu nehmen. Als Garantie soll von den Landwirten Roggen im Werte der ausgegebenen Brotscheine bereitgestellt werden. Die augenblickliche Lage der Landwirtschaft mache es unmöglich, die für die Lohnzahlungen notwendigen Gelder herbei- zuschasfen. Solche„Pläne" müssen mit Entschiedenhest bekämpft werden. Die Landarbeiter würden bei ihrem Wareneinkauf an bestimmte Geschäfte gebunden und mußten damit rechnen, auf längere Zeit ohne Bargeld zu sein. Die Gewerbetreibenden müßten längere Zeit aus die Bezahlung der verkausten Waren warten. Beide Gruppen
wären die Betrogenen. Endlich besteht die Gefahr, daß diese Methoden von anderen Berufszweigen nachgeahmt werden. Im ganzen handelt es sich um bornierte Jnflationsmethoden, denn die Bereitstellung von Roggen ändert an der Zusätzlichkeit des„Brot"- geldes nichts. Ob Landarbeiter oder Kaufmann: wer solches„Geld" anerkennt, der betrügt sich selbst. Uebrigens Hot der Staats- anwalt sofort einzugreifen, wenn die Durchführung des Planes versucht wird. Der Wirtschastsreferendar. Ein plan, der Förderung verdient. Im Preußischen Kultusmini st erium wird bald eine Besprechung stattfinden, die sich mit dem Plan eines Wirt- schaftsreferendariats beschäftigen soll. Die Erwägungen, die diesem Plan zugrunde liegen, sind etwa folgende: Unsere ganze Berwal- tung ist aus traditionellen Gründen stark auf das j u r i st i s ch e Beamtentum eingestellt, und umgekehrt hat der Staat dafür gesorgt, daß auch das juristische Studium auf die Bedürfnisse des Staatsdienstes eingestellt wird. Dies geschieht nicht bloß bei der theoretischen Ausbildung der Juristen, sondern vor allem dadurch, daß der cheoretischen Ausbildung eine praktische Volontär- tätigkeit im öffentlichen Dien st folgt, das Referendariat, das seinen Abschluß im Assessorexamen findet. Mit der Entwicklung des modernen Staates wurde die ein- seitige Begünstigung der Juristen bedenklich. Die heutige Beamten- ausbildung stammt noch aus der Zeit des bloßen Rechts- und Ver- waltungsstaatss. Der Staat wird seine Funktionen, die ihm durch die moderne soziale und wirtschaftliche Entwicklung in immer höherem Maße auferlegt, besser ausfüllen, wenn er sich wesentlich mehr al» bisher auf volkswirtschaftlich gut ausgebildete Be- a m t e zu stützen vermag. Deshalb muß dafür gesorgt werden, daß das volkswirtschaftliche Studium in gleicher Weise vervollständigt wird wie das juristisch«, daß also der theoretischen Ausbildung auf der Hochschule eine praktische Volontärtätigkeit, also ein Wirtschasts- referendariat, folgt. Man wird diesem Plan um so mehr Sympathie entgegenbringen können, je mehr man davon überzeugt ist, daß der Weg der Ent- wicklung über eine immer stärkere Durchstaatlichung der Wirtschaft geht. Besonders die letzten Monate haben dieser Auffassung die stärksten Stützen gegeben. Niemals ist die Notwendigkeit der stär- keren Ueberwachung und Regulierung der Wirt- schaft durch d�n Staat deutlicher sichtbar geworden als in den letzten Monaten der schärfsten Wirtschasts- und Kreditkrise. In diese Ausgabe muh der Staat aber nicht nur gesetzgeberisch, sondern auch verwaltungsmäßig und personell hineinwachsen. Dem kommt der Plan wirksam entgegen. Eine andere Frage ist, wie weit man die praktische Ausbildung der volkswirtschaftlichen Studenten erstreckt. Stark« Bestrebungen wollen einen großen Teil der praktischen Aus- bildung in die privaten Großbetriebe, die kapitalistischen Monopol- organisationen und die Handelskammern verlegen. Es wäre be- denklich, wenn alle volkswirtschaftlichen Studenten, vor allem die- jenigen, die später im öffentlichen Dienst wirken sollen, einer syste- matischen Beeinflussung durch die Organe der kapitalistischen Privat- Wirtschaft ausgesetzt würden. Es gibt neben den öffentlichen Ver- waltungszweigen in Reich, Ländern und Kommunen, soweit sie für die praktische Ausbildung von Volkswirten geeignet sind, so. viele öffentliche Wirtschaftsbctriebe in Industrie und Bergbau, Verkehr und Bankwesen, daß für den Aufbau eines Wirtschasts- r es e re n d a r i a t s auf rein öffentlicher Gruntzlage genügend Spielraum vorhanden wäre. � t Schließlich sei bemerkt, daß wir es für eine seltsame Auffassung von Demokratie halten würden, wenn bei den Beratungen über diese wichtige Frage die Vertreter der organisierten Arbei- terschaft wieder ebenso übergangen würden wie seinerzeit bei den Beratungen über die Ausbildung der Wirtschaftsprüfer.
Das Magazin der Wirischast. Einstellung des Erscheinens nach Lleberschuldung des Herausgebers. Eine Berliner Korrespondenz meldet: Das„Magazin der Wirtschaft", dessen Herausgeber R a f a e l B e r n f e l d ist, hat jetzt sein Erscheinen endgültig eingestellt. Grund der Einstellung ist die starke lleberschuldung des Herausgebers, der die Zeitschrift erst im Oktober 1929 übernommen hat und seit dieser Zeit bei den ver- schiedensten Großbanken und sonstigen Banlinstituten Kredite aus- genommen hat. So soll an. dem Unternehmen die Domänen- betrieb? G. m. b. H., eine Tochtergesellschaft der Deutschen Pächter- kreditbank, mit 165 000 M. engagiert sein. Die Effekten- und Wechselbank, Frankfurt a. M., schuldet der Verlag bzw. der Heraus- geber über 100 000 M. Von der Danatbank übernahm er von dem Vorbesitzer und Gründer des Magazins, Leopold Schwarzschild , einen Kredit von 58 000 M., der sich inzwischen auf 150 000 M. erhöht hat. Von der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft erhielt er einen Kredit von 50 000 M., von der Dresdner Bank einen solchen von 20 000 M. und von der Commerz- und Privatbank einen solchen in Höhe von 15 000 M. Außerdem sind mehrere Privat- Personen beteiligt, darunter ein Redakteur der Zeitschrift, der in das Unternehmen den größten Teil seines eigenen Vermögens und das seiner Familie hineingesteckt hat. Die verschiedenen Gläubiger sollen von den anderweitigen Schulden des Unternehmens keine Kenntnis gehabt haben. Der Herausgeber und Chefredakteur des Unter- nehmens, Bernseld, wurde vor kurzem wegen seines Verhaltens sowohl aus dem Reichsverband der deutschen Presse als auch aus der Vereinigung Berliner Handelsredakteure ausge- schlössen. Rückgang des englischen Außenhandels. Augustexport gegen Vorjahr 40 Prozent geringer. Der englische Außenhandel im Monat August läßt erkennen, daß die Besserung im Juli nur vorübergehender Natur war. Die Ausfuhr ging um nahezu 15 Proz. auf 29,1 Millionen Pfund oder 582 Millionen Mark zurück und liegt damit um rund 40 Proz. unter den Exportzahlen vom August vorigen Jahres. Nicht ganz so steil, aber doch beträchtlich, sank auch die Ein- fuhr nach Großbritannien . Gegenüber dem Juli ist im Berichts- monat ein Rückgang von 7 Proz. aus 65,2 Millionen Pfund, gleich 1,3 Milliarden Mark, eingetreten und gegenüber dem entsprechenden Monat des Borjahres-ein Aussall von säst 19 Proz.