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legt und mußten bem Urban- trantenhaus zugeführt werden. Drei Nationalsozialisten wurden festgenommen und der Abteilung I A zugeführt. Eine Stahlrute tonnte beschlagnahmt werden.

Jüterbog - Bia Torbagy.

Gleiches Gasrohr als Mantel für die Sprengmaffe?

Budapest , 19. September.

Bei den Aufräumungsarbeiten in Bia Torbagy fand man auf der gegenüber dem Biadukt liegenden Böschung, in einer Entfernung von etwa 80 bis 100 meter vom Schauplatz des Attentats, das geborstene Stüd einer Röhre, die die bisherige An­nahme widerlegt, daß das zur Ausführung des Attentats verwendete Etrafit in einem Bulcanfiber- Koffer eingeschloffen war. Das ge­fundene Röhrenstüd dürfte von einem außer Gebrauch gefekten Gasrohr herrühren und ist ungefähr einen Meter lang mit einem Durchmesser von Zentimeter. In dieses Eisenstüd hatte man das Etrafit hineingezwängt und die Kupferdrähte eingeführt, die mit zwei Taschenlampenbatterien verbunden waren. Zur Herstellung des Kontakts wurde das aus einem Bulcanfiber­Koffer herausgeriffene Schloß benuht. Das Jüterbogec Attentat ist, wie festgestellt, auf ähnliche Weise be.

gangen worden.

Der Verdacht, der sich seit dem zweiten Tag nach dem Attentat auf den Kommunisten Leipnik richtete, soll nach wie vor bestehen. Es find gegen diesen Mann seither noch schwerere Verdachtsmomente aufgetaucht. Außer ihm werden noch andere Kommunisten verfolgt, die verdächtig sind, an der Vorbereitung des Anschlages teilgenommen oder davon Kenntnis gehabt zu haben. Die Polizei hat die gestern verhafteten Maschinenschlosser Szakacsi und Rezner, da sie mit dem Attentat nichts gemein haben, entlassen.

Gestern begab sich ein Detettinoberinfpettor im Flugzeug nach Deutschland , von wo er mit dem Berliner Passagierflugzeug bereits heute nach Budapest zurüdfehrte. Er brachte Aften und Informationen mit, über deren Inhalt jedoch bisher nichts verlautete.

Wie wir aus dem Berliner Polizeipräsidium hierzu erfahren, steht man dieser Meldung bisher noch vorsichtig gegen­über. Es ist auch feine offizielle Nachricht von den ungarischen Unter­fuchungsbehörden über den Gasrohrfund und der angeblichen selben Materialbeschaffenheit in Berlin eingegangen. Da die Berliner Kriminalpolizei und die mit der Aufklärung des Jüterboger Attentats betrauten Beamten, Kriminaldirektor Scholz und Kriminalrat Gennat , mit den ungarischen Polizeibehörden engste Füh. lung haben, ist anzunehmen, daß bald eine Klärung der bisher nur von privater Seite verbreiteten Nachricht erfolgen wird.

Eisenbahnanschlag eines 14jährigen.

Er wollte auch mal einen Zug entgleisen sehen.

Limburg , 19. September.

Auf der Westerwaldstrede herborn- Western burg stieß, wie erst jezt befannt wird, der Personenzug 3502 zwischen den Stationen Fehl Righausen und Höhn auf ein Hindernis, das von dem Echienenräumer der Lokomotive weg­gräumt wurde. Die Untersuchung ergab, daß Rundhölzer Don 15 bis 20 Zentimeter Durchmesser und 80 Zentimeter Länge mit Draht an den Schienen festgebunden waren. Darüber waren wiederum größere Rundhölzer gelegt worden. Das Ganze mar mit Steinen beschwert. 50 Meter vor diesem Hindernis war noch ein schmerer Stein auf den Bahnförper ge malzt worden. Die Limburger Bahnpolizei hat den Täter bereits ermittelt. Es handelt sich man hält es faum für möglich um einen 14jährigen Jungen aus Höhn, der das Vich hütete. Der Junge leugnete zunächst, legte aber schließlich ein Geständnis ab. Er hatte in der Zeitung von den großen Eisenbahnattentaten gelesen und wollte auch einmal einen Zug entgleifen sehen.

Hungersnot in Südostafrika.

Furchtbare Trockenteit..

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Hilfsexpeditionen in das

Sungergebiet.

Condon, 19. September. In letzter Zeit leidet das Zululand im Norden Natals in Südoftafrika unter einer furchtbaren Trodenheit. Seit über 12 Monaten hat es nicht mehr geregnet. Es wird berichtet, daß täglich 1000 Stüd Vieh sterben. Der Boden ist so hart, daß nicht mehr gepflügt werden fann. Wie Daily Telegraph " meldet, find die meisten Eingeborenen am Berhungern. Die Behörden rüsten Hilfsegpeditionen aus. Die Qualen unter den Eingeborenen waren so groß, daß sich eine Frau zu einem furchtbaren Kindesopfer entschlossen hat. Sie sperrte zwei Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren drei Tage lang ein, führte sie dann fort und gab ihnen ein geheimnisvolles Bulver, worauf die beiden Kinder zusammenbrachen. Die Frau hadte ihre Körper in Stüde und machte daraus Betu", ein Medikament, von dem die Eingeborenen glauben, daß es deit Regen herbeizaubert. Sie, eine zweite Frau und ein Mann wurden im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit von den Behörden ver­haftet. Die Angeklagten gehören dem Sefufunistamm an, der Stachelschweine anbetet.

Auf dem Schulweg überfahren. Das Opfer eines rasenden Motorradfahrers.

Auf dem Wege zur Schule wurde heute früh furz vor 8 Uhr die 13jährige Schülerin Liesbeth Irestow aus der Vort straße 44 beim Ueberschreiten des Fahrdammes in der Culm straße von einem Motorradfahrer umgerissen und lebensgefährlich verlegt. Das Mädchen fand im Elisabeth- Krankenhaus Aufnahme. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen ist der Motorradfahrer, der in einem gerade unsinnigem Tempo die Straße durch­rafte, an dem Unfall schuld. Er ist von der Polizei festgestellt worden. Es wäre münschenswert, daß die Polizei den parallel. straßen zur Potsdamer Straße mehr Beachtung schenkt,

denn dieser Fall von Autoraserei steht feineswegs vereinzelt da.

Bei Neubauten fein Mieterschuh.

Neue Berordnung des Wohlfahrtsministers. Die angekündigte Verordnung des preußischen Wohlfahrts ministers über die Aufhebung des Mieterschutes bei Neubauten ist jetzt beim preußischen Staatsrat eingegangen. Gie umfaßt nur einen einzigen Paragraphen, der folgendermaßen lautet: ,, Die Verordnung über Mieterschutz bei Neubauten vom 16. März 1928 in der Faffung der Verordnungen vom 27. Februar 1931 und vom 20. März 1931 tritt am 1. April 1932 außer Kraft."

Ungewißheit über die Ozeanflieger

W

Wo find Johanssen, Rodyund Beiga?

Von Mongolen abgeschossen.

Bericht der deutschen Flieger.

Die am Sonntagvormittag bei Lissabon gestarteten und seitdem| Landflugzeug auf dem nördlichen Atlantik wegen Betriebsstoff verschollenen Flieger Johanssen, Rody und Beiga benutzten mangels notlandete. Nach Lage der Verhältnisse ist es nicht aus. bekanntlich das Landflugzeug Junters W. 33, das vor etwa geschlossen, daß die Flieger irgendwo an den Küsten Neu­anderthalb Jahren von dem amerikanischen Ozeanflugbegleiter fundlands oder des St. Lorenz Golfs ihrer Levine und der amerikanischen Fliegerin Mabel Boll in Deffau für Retter harren. Auf alle Fälle darf man die Hoffnung auf 90 000 m. erworben wurde und den Namen Queen of the air" Rettung noch nicht aufgeben, wenn die Meldung des Dampfers ( Rönigin der Luft) erhielt. Der Dzeanflieger Bert Acosta überführte 550 Kilometer vor Halifar bei startem Gegenwind gesichtet haben ,, Pennland" zutraf, der am 14. Geptember die Junkers W 33 etwa damals das Flugzeug sofort nach dem Kauf von Deffau nach London , will, nachdem das Flugzeug erst etwa 32 Stunden in der Luft war wo es dann zunächst blieb, da der Ozeanflug nicht ausgeführt wurde. Da Ostwest Ozeanflüge ohne 3wischenlandung auf den Azoren und den Bermudasinseln wenigstens dreimal jo gefährlich sind, wie Flüge in umgekehrter Richtung und da Johanssen zum ersten Male eine unmittelbare Flugverbindung zwischen dem europäischen Kontinent und New York versuchte, war ein Mißlingen trotz allen Vorbereitungen, wenn auch nicht wahr­scheinlich, so doch aus folgenden Gründen möglich: Der Wasserweg Lissabon - New York ist um etwa ein Drittellänger als der seinerzeit von Köhl und später von Kingsford Smith von Iriand nach Neufundland zurückgelegte, so daß das Flugzeug mit kommt, das bekanntlich noch immer die größten Hindernisse birgt. einem weit geringeren Betriebsstoffüberschuß ins legte Wegviertel Nebel, sondern als gefährlichster Feind tritt der nahe magnetische Denn hier erwartet die Flieger nicht nur heftiger Gegenwind und Bol in Erscheinung, der den magnetischen Kompaß in seiner Arbeit Bol in Erscheinung, der den magnetischen Kompaß in seiner Arbeit so erheblich stört, daß hierdurch schwere Kursabweichungen eintreten können, denen auch die beste Bejagung machtlos gegenübersteht.

Alle diese Hindernisse werden wohl auch Johanssen zum Ver­hängnis geworden sein, der wahrscheinlich durch die genannten Schwierigkeiten zu nördlichem Kurswechsel verführt wurde und dann, nahe der Küste Kanadas entlang fliegend, schließlich mit dem

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London , 19. September. 1 Die beiden deutschen Flieger Otto Röllger und Johannes Ratje, die bei ihrem Flug über der Mongolei abgeschossen wurden, sind in Beting eingetroffen. Sie berichten, wie sie ohne Warnung beschossen wurden und der Boden ihres Flug­zeuges von Gewehrfugeln durchlöchert war. Bewaffnete Soldaten ist, war auf dem Transport völlig bewußtlos. Ihm mußte später umringten sie bei der Landung. Köllger, dessen Kniescheibe verletzt die Steppe nach Nerga geschleppt, wo sie wegen Spionage vers das Bein amputiert werden. Drei Tage lang wurden fie durch urteilt wurden. Sie protestierten, weil die Chinesen ihnen aus drücklich gesagt hatten, daß die Mongolei chinesisches Gebiet sei und daß sie deshalb feinen Baß brauchten. Deutsche Kaufleute sandten ihnen Nahrung ins Gefängnis. Die Berufung bei den chinesischen Behörden blieb ohne jeden Erfolg. Als dann plötzlich die Frei lassung erfolgte, sorgten die Behörden für guten Abtrans­port nach Befing.

Die Opfer der Meute

Einzelheiten über die hakenkreuzlerischen Krawalle vom Kurfürstendamm

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3m Prozeß gegen die Kurfürstendamm - Helden marschierten heute die Jeugen auf zu 60 Prozent Polizeibeamte. Der Aufruf der Zeugen ergab erstaunlich wenig jüdische Namen. Schon die ersten Aussagen ließen das Bild der beschämenden Exzeffe in ihrem ganzen Ausmaße entstehen. Man brauchte gar nicht erst Jude zu sein, um Prügel und die schwersten Berletzungen davon zufragen. Er genügte, wenn man nicht wie ein Nationalsozialist ausfah. Unter den Opfern gab es zahlreiche Nichtjuden, die deutsche Staatsangehörige find, aber auch Ausländer wie Rumänen, Armenier usw.

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Der erste Berletzte, den man fennen lernt, ist der 63jährige Zahnarzt Hecht

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ein Nichtjude. Nach Schluß seiner Sprechstunde befand er sich mit seiner jüngeren Frau auf einem Spaziergang. Ede Fajanen straße fah er einen Trupp Leute den Kurfürstendamm entlang. tommen, Sprechchöre schrien: ,, Deutschland ermache Juda verrede Schlagt die Juden tot!" Der Zeuge betrat mit seiner Frau den Eingangsflur eines Hauses, aber schon im nächsten Augenblick stürzten auf ihn fünf Mann mit erhobenen Stöcken los. Er erhielt einen Schlag über den Kopf, einen anderen Schlag gegen die Schläfe, sein Gesicht blutete, seine Brille fiel zu Boden. Seine Frau lief hilfeschreiend auf die Straße. Der Zeuge glaubt, einen der Angeklagten wiederzuerkennen. Der Berteidiger stellt die ungezogene Frage: Es war ein Feiertag von Ihnen...? 3euge: Entschuldigen Sie, ich bin nicht Jude!

Noch bezeichnender ist die Schilderung der Frau Hecht . Als fie schreiend und weinend den Fahrdamm entlang lief, erhielt sie von den Demonstranten einen Schlag gegen den Kopf. Sie rief: Lassen Sie mich in Ruhe", und lief weiter, verfolgt von ben Rowdys. Erst an der Ede bei der Firma Kempinski stieß fie auf einen Polizeibeamten, der gerade von der Fasanenstraße hertam.

Die nächsten Zeugen find Polizeibeamte. Der Polizeihauptmann Obenhaus

murde gegen 9 Uhr mit seinen 20 Beamten eingesetzt. Ede Süftriner Straße erreichte er die ersten Nazitrupps. In der Nähe des Café Reimann, Grollmannstraße, tamen verschiedene Personen auf ihn zu, die geschlagen und verlegt worden waren. Beim Herannahen feines Wagens stoben die schreienden Trupps stets auseinander. Er ließ mehrmals absteigen, Zwangsstellungen vor­nehmen und lieferte die Verhafteten in den Bolizeirevieren ein.

Der Polizeiwachtmeister Schüller hat den Angeklagten Riedel zwangsgestellt. Der Polizeiwachtmeister Buchholz den Angeklagten Bonin vom Sturm 49, der auf Befehl seines Führers Bonte an den Krawallen teilgenommen hatte.

Der Bursche trug ein Koppel mit fommunistischen Abzeichen! Der Polizeiwachtmeister Beder hat den harmlosen Landarbeiter" aus Mecklenburg , Fehtte, festgenommen, als er gerade mit etwa fünf jungen Leuten Fersengeld gab. Man fand bei ihm ein feft­stehendes Meffer und sechs Abzeichen der NSDAP .

Mit dem SA.- Mann vom Sturm 33, Schubert, der gestern den Mund so voll nahm, hatte sich der Polizeiwachtmeister Laut­heufer zu befassen. Das Benehmen des jungen Menschen schien reichlich verdächtig, noch verdächtiger seine hand in der Tasche. nur ganz zögernd holte er sie auf die Aufforderung des Beamten hin heraus und dann tam der Totschläger zum Vorschein. Die nächste Gruppe der Zeugen find wieder

Opfer der Kurfürstendamm - Krawalle. Der Zeuge Dr. Kraft ging gegen 9 Uhr in Begleitung seiner 75jährigen Mutter und feines Freundes in der Richtung zur Raisers Wilhelm- Gedächtniskirche . Ecke Knesebecstraße angelangt, hörte er laute Ruse, jah beide Seiten des Kurfürstendamm entlang große Trupps herantommen, Sprechchöre schrien: Brot, Arbeit, mir haben Hunger. Schlagt die Juden tot." Er dachte gerade daran, auf welche Weise er seine Mutter in Sicherheit bringen tönnte, da erhielt er schon einen Schlag über den Kopf, einen anderen gegen die Schläfe, die Mutter flammerte sich schreiend an seinen Arm. Der Freund zog beide zu einer Droschte hin, alle drei wurden verfolgt, fonnten jedoch megkommen. Das Zahnfleisch des Zeugen war aufgelockert, die innere rechte Bade verletzt. Der Zeuge glaubt, in dem Angeklagten Fethke aus Mecklenburg und dem Angeklagten Chavier vom Sturm 34 die Schläger wieder­zuerkennen.

Staatsanwalt: Haben Sie nicht unter den Zuhörern einen weiteren Täter wiedererkannt.

Borsitzender: Wollen wir ganz deutlich sein. Man riskiert bin mir dessen bewußt. Ich stelle mich aber ganz zur Verfügung. unter Umständen, noch einmal Senge zu bekommen. Jeuge: Ich bin mir deffen bewußt. Ich stelle mich aber ganz zur Verfügung. Der 3euge begibt sich in die Nähe des Zuhörerraumes, sieht sich genau sämtliche Anwesenden an, fann aber den Mann, den er heute morgen vor dem Gerichtsgebäude gesehen hat, und den er genau beschreibt, nicht wiedererkennen.

Der Zeuge Dr. Rosenfeld ist Lehrer. Am Sonnabend gegen 9 Uhr abends wollte er in das Café Reimann. Plötzlich sah er sich einem Trupp Leuten gegenüber. Er witterte Gefahr, versuchte eine Tage zu erreichen, im selben Augenblick lief auf ibn aus dem Truppe einer zu und schrie ihn an: Auch solch verfluchter Jude", und die Schläge hagelten auf ihn mur so nieder. Das ärztliche Attest stellt Berlegungen fest an der Schläfe, über und unter dem rechten Auge, unter dem linken Auge und einen Bluterguß am Schulter­blatt. Der Zeuge hat bis gestern das Bett gehütet und ist auch heute noch wie benommen.

palastes Ulfa am 300 Karten gelöst. Der Dentist Pauly hatte furz vor 9 Uhr an der Kaffe des Kino­Da die Vorstellung noch nicht begann, schöpfte er mit seiner Begleiterin vor dem Kino etwas frische Luft. Ein Trupp von etwa vierzig Mann befand sich gerade im Anmarsch. Ein Bursche aus diesem Trupp sprang auf ihn zu, rief" Mensch lach nicht". Der Zeuge erwiderte darauf keinen Ton. Ich wußte", sagt er heute, was gespielt wurde und daß es Prügel geben würde. Ich bin zwar fein Jude, kann meinem Aus.

sehen nach aber für einen solchen gehalten werden. Ich zog es also Dor, zu schweigen.

Aber schon erhielt ich einen Fauftschlag ins Gesicht, ich schlug zurüd, jetzt stürzten sich mehrere Leute auf mich, ich erhielt einen zweifen Schlag mit einem Schlagring oder mit einem Schlagriemen und stürzte zu Boden. Borsitzender: Sie sagten, der Mann sprang auf sie zu, und rief: Mensch lach nicht". Gestern haben aber die Angeklagten die ganze Sache als äußerst lächerlich dargestellt.

dem Kurfürstendamm einer Gruppe von 40 Mann gegenüber. Sie Der Diplomingenieur Manea ift Rumane. Er sah sich auf riefen ihm etwas von Juden zu und schon hatte er einen Schlag meg, daß er blutete.

Der 20jährige Student Aram Ter- Minaffean befand sich gegen 8 Uhr auf dem Wege zur Schlüterstraße, um hier an einer Ber­fammlung seiner Landsleute, der Armenier, teilzunehmen. Da die Versammlung noch nicht eröffnet war, stand er mit einem Freunde vor dem Lotal. Es kam ein Trupp Leute vorbei, 5 bis 6 Mann fielen über die beiden nichtsahnenden Armenier her. Der Zeuge erhielt Schläge ins Gesicht und Fußtritte, sein Freund wurde niedergeschlagen. Ter- Minaffean lief den Rowens nach. Zur selben 3eit erschien die Polizei auf der Bildfläche. Was mit dem Mann, den er verfolgte, geschah, weiß er nicht. Er nahm sich eines auf dem Boden liegenden Berwundeten an. Im Polizeirevier wurden später noch fünf bis sechs Leute mit schweren Kopfverlegungen eingeliefert.

Der Konditoreibefizer Reimann schildert in aufchaulicher Weise, wie sein Lokal demoliert wurde. Er hörte laute Rufe, fah einen Trupp Demonstranten herankommen, ahnte Böses und forderte seine Gäste, die im Vorgarten saßen, auf, ins Lokal hinein­zugehen.

Etwa 25 bis 30 Mann vom Trupp schwenkten in feinen Bor­garten ab, fielen über die Gäste her, ergriffen Tische und Stühle, schleuderten fie in die Spiegelfenster und zerfrümmerten das Geschirr.

Reimann begab sich gleich darauf ins Polizeirevier und war hier 3euge, wie etwa fünf bis sechs schwerverlette Personen eingeliefert

wurden.

Der 26jährige Kaufmann Preiß fah von dem Wagen der Straßenbahn aus, wie eine Dame von hinten über den Kopf ge­schlagen wurde. Er sprang ab, um ihr zu Hilfe zu eilen, im selben Augenblick eilte aber bereits die Polizei herbei und räumte die Straße. Der Zeuge erkennt in dem Angeklagten Scheffler vom Sturm 33 einen der Leute, die beim Herannahen der Polizei davon. liefen.

Die Angeklagten scheinen noch immer nicht den Ernst der Sache erkannt zu haben. Die Aussagen ihrer Opfer rufen bei ihnen zuweilen eine fröhliche Stimmung hervor.