will, muß sich dazu erst eine ganze Apparatur anschaffen, und dann muß auch noch alles flappen, sonst ist der Aerger größer als der Nuzen. Gewiß, früher hatte beinahe jeder Haushalt im Winter feinen Steintopf mit Kürbis. Aber zum Einmachen von Kürbis gehört Effig, und seitdem der Effig bei den Hausfrauen so klein geschrieben wird, macht man sich keine Essigtöpfe mehr. Etwas anderes kommt hinzu: mit der gestiegenen Gemüseeinfuhr Deutsch lands find wir doch gar nicht mehr in dem Maße wie früher auf die heimische Obst- und Gemüsesaison angewiesen. Wenn der deutsche Kohl zu Ende geht, macht Holland seine Kohlscheunen auf und schickt uns Kohl. Oder die Tomaten. Wenn bei uns die Felder mit Schnee bedeckt sind, reifen auf den Kanarischen Inseln die schönsten Tomaten, die nach Deutschland und nach England verfrachtet mer
den. Ebenso ist es mit den meisten anderen Dingen, warum also
noch einmachen?
Jetzt hebt einer den Finger hoch und sagt:„ Trocknen Sie sich Lande. Wer da aus seinem Garten das Obst zentnerweise erntet, Pfund Pflaumen im Backofen trocknen. Abgesehen davon, daß das mit dem Backofen auch so eine Sache ist. In Schwung gefommen ist allerdings das Pilzetrocknen. Die Arbeitslosen sehen sich auf ihr Fahrrad, holen sich einen Sack voll Semmel- oder Sandpilze aus dem Wald und trocknen sie. Das kostet nichts, und Pilze sind eine feine Sache. Und wo die Hausfrauen vom Lande sind oder Städter einen Laubengarten haben, da wird noch immer die Stachelbeeroder Blaubeerflasche angefertigt. Bei diesen Flaschen brauchen, ob mit oder ohne Zucker eingemacht, die Früchte nicht erst sterilisiert zu werden, das Konservierungsmittel ist ein einfacher Del- oder Paraffinverschluß. Ueber die Anwendung von Salizyl oder benzoefaurem Natron zur Konservierung schweigen wir lieber.
der fann es ja trocknen, aber der Berliner wird doch nicht drei
*
Dafür loben wir uns den Hering. In dem Wettrennen um den niedrigsten Stand der Heringspreise liegt um eine Nasenlänge zur Stunde die Konsumgenossenschaft Berlin vorne: da gibt es 12 Heringe für 48 Pfennige! Wenn alles so wäre wie beim Hering, dann wäre es gar nicht mehr zum Aushalten. Die Affäre Glade- Stinnes.
Justizrat Löwenstein scheidet aus dem Vorstand der Anwaltskammer.
Rechtsanwalt Dr. Alsberg hatte bekanntlich dem Justizrat Dr. Siegfried Löwenstein die Wahrnehmung seiner Interessen in der Angelegenheit Glade- Stinnes übertragen und durch ihn auch verschiedene Strafanträge im Zusammenhang mit dieser Affäre stellen lassen.
Nachdem nunmehr die Anwaltskammer beim Generalstaatsanwalt die Einleitung eines ehrengerichtlichen Ermitt lungsverfahrens gegen die in diesem ganzen Fall genannten Anwälte, alfo auch gegen Alsberg, beantragt hat, ist Justizrat Löwenstein, der dem Vorstand der Berliner Anwaltskammer feit einer Reihe von Jahren angehört, zu dem Entschluß gekommen, dieses Amt niederzulegen, um nicht in die Gefahr einer Interessenfollision zu fommen. In einer Erklärung, die er mit seinem Gesuch um Entbindung vom Vorstandsamt an die Anwaltstammer gerichtet hat, betont Justizrat Löwenstein, daß er die Bertretung des Professors Dr. Alsberg übernommen habe, nachdem er auf Grund eingehender Prüfung des Sachverhalts die feste Ueber zeugung gewonnen habe, daß Dr. Alsberg völlig zu Unrecht beschul digt worden sei, die anwaltlichen Standespflichten verletzt zu haben. Im übrigen sei er, Löwenstein, nach Erledigung der Angelegenheit bereit, eine Wiederwahl in den Vorstand anzunehmen. Der Vorſtand der Anwaltskammer wird sich bereits in den nächsten Tagen mit diesem Gesuch beschäftigen, doch besteht nach Lage der Dinge tein Zweifel, daß das Ausscheiden Dr. Löwensteins genehmigt wird. Ueber die Frage seiner Nachfolgerschaft muß die Vollversammlung der Kammer entscheiden.
Stadtparlament und städtische Gesellschaften.
Die nächste Sigung des Stadtparlamentes ist für Donnerstag, den 24. September 1931, angelegt. Die Beratungen An erster Stelle auf der Tages ordnung steht die Wahl von 17 Mitgliedern für einen Ausschuß,
WENN DER
35]
DER KORS FALLT KURSFALLY
ROMAN
VON
Foly Scherret
Ich verbitte mir diese Beleidigungen," feucht James. Das wäre noch schöner, wenn ihm ein grüner Junge Vorwürfe machen dürfte. James ist der Chef. Du weißt nicht, wen du vor dir hast!" Romme bitte nicht mit diesen Redereien. Du bist im Begriff, eine alte Firma zu ruinieren und hast sie vielleicht schon ruiniert. Ich glaubte, die Aktien wären lange verfauft. Aber du sagst mir ja nichts. Du vertraust nur deinem Schädel, und jeßt hoffst du wohl, den Verlust durch Lohnabbau einzubringen."
James trinkt zur Beruhigung ein Glas Whisky. Ruin ist zu albern. Darüber fann man sich nicht mehr aufregen. Warum Ruin? Noch ist nichts verloren. Die Attien find geſtützt. Harry redet weiter und begleitet die Worte mit
einer wegwerfenden Geste:
Meinetwegen fann der ganze Laden auffliegen. Die Welt kommt ohne ,, Ed. Silvester u. Söhne" aus. Reine Störung tritt ein. Der Getreidehandel läuft weiter. Wir sind alle entbehrlich. Die Truste machen schon das Geschäft." Es lohnt nicht zu erwidern, aber immerhin tönnte man Harrys Meinung hören. James entschließt sich zu einem überlegenen Geficht. Wie gleichgültig übrigens der Bengel ist! ,, Also was würdest du an meiner Stelle tun?" Harry widerfährt jetzt die Gnade, dem befannten und geschäßten Geschäftsmann einen Rat geben zu dürfen. James präpariert ein spöttisches Lächeln.
Mehr Geld beforgen. Das ist alles. Hoffentlich fannst du's auftreiben!"
James reißt die Augen auf. Warum mehr Geld?" ,, Am besten märe es gewesen, du hättest bei der Nachforderung der Bank die Aktien aufgegeben. Jetzt ist es aber zu spät. Du hast eine große Verpflichtung Eriffon gegenüber. Plagen die Kurse, sizt du fürchterlich in der Tinte. Unter allen Umständen mußt du die Papiere halten. Eine Hauffe tommt immer wieder. Nur nicht den Kopf verlieren. Also beschaffe dir flüffiges Kapital und trainiere die Nerven!"
phot
Stunden unterm Wasserspiegel
Seit einiger Zeit sammeln sich in den Vormittags| stunden am Kupfergraben in der Nähe des Schlosses Hunderte von Menschen, um ein Schauspiel anzusehen, dem man felten Gelegenheit hat, beizuwohnen ein Taucher steigt in die Spree.
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An sich ist es schon für den Laien ein Erlebnis, einen Taucher Inswassergehen zu beobachten, das hält selbst der abgebrühteste in seiner Ausrüstung zu sehen. Aber täglich dieses geheimnisvolle mit den monströsen Helmen und Glogaugen. Es handelt sich aber Berliner nicht aus. So bilden sich schon Legenden um diese Männer weder um Tauchen nach versunkenen Goldschäzen, noch um die Suche nach dem Silberanter der spanischen Flotte. Maschinenmeister Ziegler, der technische Leiter der Schleuse, der selbst 8 Jahre lang den schweren Beruf unter Wasser ausgeübt hat, lehrt hier das Tauchen. Die Berliner Stadtverwaltung verlangt neuerdings von ihren Bauführern die Beherrschung dieser Kunst. Ein mal wird damit erreicht, daß die Unterwasserarbeiten eine wirklich fachmännische Beurteilung erfahren können, das andere Mal lernen die Bauführer auch die schwierigen Bedingungen kennen, unter denen die Taucher arbeiten müssen. Die Schüler gehen fast ohne Ausnahme gern an die neue Aufgabe heran, die sie ja doch nur vorübergehend lösen müssen. Der Taucherberuf verfügt naturgegeben über einen außerordentlich kleinen Arbeitsmarkt. In Berliner Privatunternehmen werden insgesamt sechs Taucher, Meister und Gesellen eingerechnet, beschäftigt. Der Beruf fordert Menschen von athletischem Körperbau. Die allgemein bekannte Ausrüstung besteht aus einem Kupferhelm mit Durchsichtsgläsern, einem Taucheranzug aus luftdichtem Stoff, gewaltigen Schuhen mit Bleisohlen, Riesenhandschuhen und einem Dolch von ¼ Meter Länge, der in hermetisch ab= geschlossener Scheide ruht. Alles ist ins Gigantische übersetzt. Gewicht der gesamten Ausrüstung macht mehrere Zentner aus und wird durch sogenannte Bleiherzen, die dem Taucher umgehängt werden, noch erhöht.
Das
Um gegen Druck und Kälte geschützt zu sein, muß der Taucher sich mit recht warmer Kleidung versehen. Dann erst wird er, in des Bortes wahrster Bedeutung, in den Anzug gesteckt, der ihm von drei Männern übergezogen werden muß. Dem Anzug wird Luft durch eine Luftpumpe über eine Schlauchleitung zugeführt. Diese atmosphärische Luft atmet der Taucher ein. Die verbrauchte Luft läßt er durch ein Ventil ab. Die Atemtechnik ist nun die schwierigste Aufgabe, da die Lungen unter den Schlägen der Pumpe sehr leiden. Schlechte Luftregelung bewirkt, daß Anfänger im Wasser schweben,
Over
ein gefährlicher Beruf.
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anstatt gehen. Das Gewicht des Tauchers muß so groß sein, wie das der von ihm verdrängten Wassermenge. Der Druck der Luftpumpe richtet sich nach der Tiefe, in der gearbeitet wird. In 10 Meter Wassertiefe ist der Druck 1 Atmosphäre, in 40 Meter Tiefe= 4 Atmosphären, der Druck der äußeren Luft 1 Atmosphäre. Aus diesem Grunde muß beim Tauchen in 40 Meter Tiefe der Luftdruck im dem äußeren Druck auf das Wasser das Gleichgewicht halten kann. Körper, also im Tauchapparat, so verstärkt werden, daß er Das Manometer der Luftpumpe muß deshalb 5 Atmosphären zeigen.
Das Tauchenlernen erfordert große Geduld und EnergieentAnzug, die Besteigung der Leiter und die Beherrschung der Appafaltung. Der Unterricht erfolgt in zwei Etappen: Das Gehen im ratur, schließlich die Gewöhnung des Körpers an die Unterdrudseizung werden noch an Land gelehrt. Im Wasser wird damit begonnen, die Lufttechnik praktisch auszuüben, das entsprechende Maß Frischluft zu nehmen, das Laufenlernen auf dem Grund, Suchen und Hochwinden von Gegenständen und zu allerletzt das Schweißen und
Ausbessern.
zu
In den Berliner Gewässern ist in sechs Meter Tiefe der Sinkstoffe wegen schon nichts mehr sehen. Es herrscht eine undurchdringliche Dunkelheit. Der Taucher ist nur auf seinen Taft sinn angewiesen, der sich mit der Zeit
mie bei den Blinden außerordentlich entwickelt. Das Tauchen bis auf 15 Meter Tiefe fann ziemlich lange Zeit ausgedehnt werden. Signolleinen und Sprachrohre werden zur Ver= ständigung mit den Tauchern verwandt, die Arbeit unter Wasser durch Beleuchtung mit elektrischen Lampen und Sehrohren, die bis zu 10 Meter Länge haben, erleichtert.
Die Aufgaben der im Dienste der Wasserbauverwaltung stehenden
Taucher find: Reparaturen an Schleusenanlagen und das Auffinden und Heben von Hindernissen in den Schiffahrtsstraßen. Die Kriminalpolizei hat verschiedentlich Taucher zum Absuchen von Wasserfireden eingesetzt, sowohl zum Auffinden von Leichen, als auch von Gegenständen.
Die förperlichen wie geistigen Anstrengungen der Taucher sind gewaltig, der Zuschlag von 4,50 Mark pro Stunde zum Tariflohn der jeweils ausgeführten Arbeitskategorie deshalb mehr als berechtigt. Eine Minute Unachtsamkeit kann den schwersten Schaden in der Gesundheit bewirken. Der gefährlichste Feind der Unterwasserarbeiter, der Lungenschlag, hat schon manchem Taucher den Tod auf dunklem Grund bereitet.
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vermutlich ist das ein fingierter Nametalfächlich an dem Doppelmord an den Polizeioffizieren beteiligt war oder sich vielleicht wegen anderer politischer Bergehen im Saargebiet verborgen gehalten hat.
in dem der sozialdemokratische Antrag, der umgehende| werden, ob Blöser Bertündung des Ortsgesetzes über Reichsheimstätten, Gartengebiete und Dauertleingärten verlangt, bearbeitet werden soll. Aus dem Haushaltsausschuß kommt die Vorlage über die städtischen Gesellschaften und Gesellschaftsbeteiligungen zurück. Berichterstatter hierfür ist der sozialdemokratische Stadtverordnete Robinson.
Die Ermordung der Polizeioffiziere.
Eine Verhaftung in Gaarbrücken.
Saarbrüden, 19. September.
Die Landeskriminalpolizei hat einen angeblichen Heinrich Blöser festgenommen, der sich seit drei Wochen im Saargebiet unangemeldet aufgehalten hat. Blöser steht in dem Verdacht, an der Ermordung der beiden Berliner Polizeioffiziere im Auguft affiv beteiligt gewesen zu sein. Der Berhaftete, der Kommuniff fein foll, wurde dem Amtsrichter vorgeführt, der nach furzer Bernehmung die Aufrechterhaltung des Haftbefehls angeordnet hat.
Die Berliner Polizei hat sich sofort mit den Saar brückener Behörden in Verbindung gesezt und um ausführlichen Bericht über die Person des Festgenommenen und seiner bisherigen Aussagen ersucht. Es kann bisher noch nicht mit Sicherheit gesagt
Andreas Mirus
Gestern ist Andreas Mirus nach furzem Krantenlager im 58. Lebensjahr verschieden. Mit ihm hat die tonsumgenossenschaftliche Bewegung einen der aktivsten und unermüdlichsten Mits tämpfer verloren. Besonders in den Kreisen der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgebung wird man die ganze Größe des Verlustes ermessen, da der Berstorbene von 1919 bis 1930, also fast zwölf Jahre, Geschäftsführer der KGB. gewesen ist. Die schweren Jahre der Nachkriegszeit, die Schreckenszeit der Inflation, die das konsumgenossenschaftliche Werk auf die härteste Probe stellte, und der mühselige Wiederaufbau nach der Stabilisierung der Währung sind für die konsumgenossenschaftliche Bewegung in Berlin auf das engste mit dem Namen Andreas Mirus verknüpft. In der stetigen Entwicklung der Konjumgenossenschaft Berlin seit 1924 sah Andreas Mirus ein Stück seiner Lebensarbeit. Erst vor einem Jahre verließ er seinen Berliner Wirkungsfreis, um der Berufung zum Geschäftsführer der Großeinkaufsgenossenschaft Deutscher. Konsumvereine in Ham
Man muß auf alles' vorbereitet sein. So ähnlich dekla-| wie Marg sagte. Niemand außer den großen Eingeweihten mierte auch gestern mittag Direktor Mary. Westkohle ver- ist imstande, die verschlungenen Fäden zu entwirren. James fügt über große Werte, aber was sind schon Werte in dieser| läuft immer schneller im Zimmer auf und ab. Er schwebt Beit? Die Aftien tönnen ins Bodenlofe fallen, genau so wie schlafend über einem Abgrund. Und dazu sind die Zeiten die Getreidepreise. Ein Traum ist wieder einmal ausge- politisch unsicher. Wenn plötzlich einmal den Arbeitslosen die träumt, sinniert James. Hat er diesen Schicksalsschlag ver- Geduld reißt, oder die Mannen um Hitler irgendeinen Blan dient? Erst die Baisse und dann Vilma. Ein Unglück kommt in die Wirklichkeit umsetzen wollen, die Börse reagiert sofort nie allein. Und wie wird Fränze dazu stehen? Das ist ganz mimosenhaft zart. Hamlet sagt: in Bereitschaft sein ist alles. unberechenbar. Ach, alles ist unberechenbar. Warum hat der Er, James Silvester, Großfaufmann in Getreide, ist nicht in eine Erfolg und der andere keinen? Es gibt eben geborene Bereitschaft gewesen. Er hat gehandelt wie ein Anfänger, Schlemihle, und wieder ein anderer spielt immer die Rolle wie ein blutiger Dilettant. Er unterbricht seinen Lauf. des Königs Midas , er mag anfassen, was er will. Man muß Herr seiner Nerven bleiben, man darf sich nicht einschüchtern lassen. Vielleicht liegt darin das Geheimnis des Erfolges. Durchhalten, mag fommen, was da will. Der Vorschlag Harrys, Geld zu besorgen, ist wirklich gut. Woher aber nehmen und nicht stehlen. James macht in schweigender Einsamkeit ein paar Promenaden durch das Zimmer. Harry figt auf dem Schreibtisch und spielt mit seiner Uhr.
,, In den nächsten Tagen erwarte ich größere Zahlungen von der Schlesischen". James spricht mehr zu fich als zu Harry.
Gläubiger. Everling in Chikago wird warten. Aber die Sstön, behalte sie auf alle Fälle ein. Vertröste andere Summe fann unter Umständen nicht reichen. Jetzt weiß ich etwas", Harry schnellt sich vom Schreibtisch. Telegraphiere sofort an Manfred. Der verfügt über flüssiges Geld. Schlage ihm Geschäftsbeteiligung vor!"
,, Nein, nicht Manfred!" wehrt James entschieden ab. Wie würde er dastehen. Vor ein paar Tagen hat er großartig getan, sich auf das unfehlbare Geschäftsgenie stilisiert, und jezt muß er schnorren und feine Hilflosigkeit bekennen. Nein, das erträgt sein Stolz nicht, seine faufmännische Ehre nicht. nach Kanoffa geht man nicht.
Harry wird dringlich. Manfred ist selbst Kaufmann. Er versteht deine Lage sofort, er ist reich und dein Berwandter. Telegraphiere an die Pariser Oper. Dort merden sie wissen, wo er sich in Schottland aufhält. Laß die Hinzelmann heute noch die Depesche aufgeben."
Manfred, der singende Spetulant, tönnte helfen. Was ist denn Ehre, menn für das Geschäft, für die Firma Gefahr besteht, und Gefahr ist vorhanden, Harry hat recht; wenn er doch unrecht hätte. Er hat leider, leider, leider recht, nur zu sehr recht. Die Augen tlar halten! Der Sturs fann meiter rutschen. Bielleicht drückt der Trust selbst auf die Börfe,
,, Ich werde mich mit Manfred in Berbindung setzen. Auf Wiedersehen! King!" Dann schlägt er sich vor die Stirn. Er hat ja die Dogge im Geschäft gelassen.
Er ist keine Spetulantennatur, und er fann sich nicht genügend tonzentrieren. In ihm lebt zu viel Menschliches. Es reicht bei ihm für ein eingeführtes Geschäft, aber nicht für Dinge, die außerhalb liegen, die Fingerspißengefühl bean= spruchen. Harry beschließt, die Whiskyflasche zu leeren. Da James den Patentverschluß demoliert hat, wird das edle Getränk schal werden. Nur nichts umkommen lassen! Da tönnte James ruhig dahinleben, anständig ausgefüllt mit dem Gewill er Knall und Fall unter die Spekulanten und scheitert schäft und mit den Sorgen um Fränze und Bilma , und da selbstverständlich, muß seiner ganzen Veranlagung nach fcheitern. Die Menschen fönnen nie vernünftig sein. Er ist es auch nicht. Aha, die Nieren melden sich, machen auf ihre Existenz aufmerksam. Morgen wird er zum Arzt gehen und die Quälgeister einpacken lassen. Man soll seine Leiden liebevoll behandeln.
Bilma! Schau, schau, Bilma droht. Ob sie ihren James zum Ehegatten präparieren will? Möglich! Jeder Mensch möchte mühelos auf der sozialen Stufenleiter emporflimmen. Frau Vilma Silvester flingt gar nicht schlecht. Und hübsch ist sie und flug auch. Das Kleinbürgertum in ihr scheint überwunden zu sein. Bielleicht befomme ich mirtlich eine neue Tante. Harry grinst vor sich hin. Aber James ist nicht der Mann für Entscheidungen. Herr Gott , muß ihn Bilma beherrschen, er wird schon halb verrückt, wenn er nur ein Bein von ihr sieht. Wie mag sich der schwere Mann in diefer Situation benehmen? Wahrscheinlich bringt ihm erst Bilma allmählich die richtigen Flötentöne bei und läßt ihn zu einem Birtuosen heranreifen. Auch nicht schlecht! Bilma ift vital und Fränze frant und macht zum Ueberfluß noch in Schöngeiftigkeit. ( Fortfehung folgt.)