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Tat des Jähzorns. Auf

Der Mann, der seinen Sohn töten wollte.

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Am 13. Juni erschien beim Amtsgericht in Moabit der 35jährige Arbeiter D. und erklärte, seinen fünfjährigen Jungen getötet zu haben, die Leiche liege noch in der Wohnung. Als der Kriminal­assistent eintraf, fand er den D. weinend dasigen. In seiner Keller­mohnung D.s Frau ist Blätterin lag aber der fünfjährige Hardy mit Pflastern beklebt auf dem Bett, er war also nicht tot. Die Mutter erzählte, daß der Mann, ein schwer nervöser und leicht reizbarer Mensch, durch die wirtschaftliche Misere voll Lebens­überdruß, den Sohn habe töten wollen. D. selbst schilderte bei seiner polizeilichen Vernehmung, er habe mit seiner Frcu Zant gehabt, sei mit dem Sohn dann in das andere Zimmer gegangen, habe doit einen Stuhl ergriffen und auf den Sohn eingeschlagen. Wie das über ihn gekommen sei, wisse er nicht. Beim Verlassen der Wohnung habe er ein Rasiermesser eingesteckt, um sich das Leben zu nehmen. Erst am Tage zuvor habe er, als er mit dem Jungen durch den Wald ging, sich gleichfalls mit dem Gedanken getragen, diesen und sich selbst zu töten. Bei dieser Darstellung blieb D. sowohl bei der Untersuchung durch Prof. Strauch als auch beim Unter­suchungsrichter. Wenjige Wochen aber, nachdem er in der Einzel­zelle des Moabiter Untersuchungsgefängnisses verbracht hatte, wider rief er feine Aussage und behauptete, feinen fünfjährigen Jungen mit dem Stuhl nur aus Versehen getroffen zu haben; er habe früher deshalb andere Aussagen gemacht, weil er nicht zur Frau zurück gewollt und gehofft habe, nach Herzberge zu kommen. Vor dem Landgericht I steht ein rundlicher, gutmütig aus­sehender Mensch. Der erste Eindruck war: bei dem ist etwas nicht in Ordnung. Trotz wiederholtem Vorhalt des Borsitzenden blieb er dabei, daß alles nur ein unglücklicher Zufall gewesen sei. Er habe mit der Frau Zant gehabt, sei bei Betreten des anderen Zimmers, das vom ersten durch einen Vorhang getrennt sei, über einen Stuhl gestolpert, aus But habe er ihn ergriffen, um ihn wegzuschleudern und habe dabei seinen Jungen getroffen, der gerade unter dem Bett hervorgetrochen sei. Er habe überhaupt oft mit der Frau Bank gehabt, weil sie bei der geringsten Kleinigkeit stundenlang schimpfen könne. Den Jungen habe er sehr gern gehabt; er habe wohl öfter geäußert, am besten wäre es doch, der Junge wäre nicht mehr am Leben; auch habe er mehr als einmal Selbstmord gebanten gehabt. Es sei in der Kellerwohnung so eng gewesen, die Frau habe immer gezanft und er habe doch keine Arbeit finden können. Berständlich wurde erst die Persönlichkeit des Angeklagten aus dem Gutachten des Sachverständigen. Sohn eines Trinters, der im Delirium gestorben ist, äußerst reizbar, neigt er zu Kurzschfuß­handlungen, daher seine drei Vorstrafen wegen Körperverletzungen. Der Staatsanwalt beantragte gegen D. zwei Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf Freispruch: der Ange­flagte habe seiner ursprünglichen Aussage gemäß im Augenblick der Tat wohl den Gedanken gehabt, seinen Sohn zu töten. Gerade aber aus diesem Umstande wie auch aus der Tatsache, daß er sich schon seit langem mit diesem Gedanken getragen habe, seinen Sohn aus diesem Jammertale zu befreien, sei zu folgern, daß der Ange­flagte bei der ihm zur Last gelegten Handlung sich im Zustande einer Geistesstörung befunden habe. Er hat sein Kind gern gehabt und es lag fein Grund für ihn vor, den Sohn aus der Welt schaffen

zu wollen.

Umzug am 2. Oftober.

Das Polizeipräsidium bringt folgende Bestimmungen für den bevorstehenden Umzugstermin in Erinnerung:

Wenn Mietwohnungen von den bisherigen Mietern zu m 1. Ottober 1931 zu räumen sind, so muß die Räumung der

Wohnung a) bei kleinen, aus höchstens zwei Wohnzimmern und Zubehör bestehenden Wohnungen am 1. Oktober bis 13 Uhr, b) bei mittleren, aus mehr als zwei bis zu vier Wohnzimmern und Zubehör bestehenden Wohnungen am 2. Ottober bis 13 Uhr, und c) bei allen übrigen Wohnungen am 3. Oktober bis 13 Uhr beendet sein. Die unter b und c des§ 1 vorgesehene Ber­günstigung wird den ausziehenden Wohnungsinhabern nur unter der Bedingung gewährt, daß bei Wohnungen bis zu drei Wohn­zimmern mit Zubehör ein Wohnzimmer, bei Wohnungen von mehr als drei Wohnzimmern mit Zubehör zwei Wohnzimmer schon zum 1. Oktober 1931 bis 13 Uhr vollständig geräumt und dem Haus­eigentümer bzw. dem einziehenden Mieter zur Unterbringung von Einzugsgut zur Verfügung gestellt werden. Unter Zubehör einer Wohnung sind Alkoven, Küchen, Kammern, Wohnräume, Verschläge und Borratskeller zu verstehen.

Auf der Kleidersammeltour.

Feldzug gegen das Elend.

In dieser Woche veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft| oder ich, wer wird sprechen?", aber dann geben fie fich einen Rud, für öffentliche und freie Wohlfahrtspflege, Bezirk die Klingel tritt in Funktion. Zuerst erscheint stets das mißtrauisch Schöneberg , der auch die Arbeiterwohlfahrt angehört, oder ängstlich blickende Auge am Guckloch; dann öffnet sich ein ihre zweite Kleidersammlung. schmaler Türspalt, durch den ein Augenpaar samt Nasenspite sichtbar wird, oftmals aber auch die ganze Tür. Im ersten Hause gab es, trop des pessimistischen Signals der Portierfrau hier is niſcht zu erfreut über die reiche Ernte standen die Empfänger der um­fangreichen Liebesgabe doch etwas machtlos gegenüber, bis die eine meinte, der Kutscher würde gewiß mit anpacken; blizschnell huschte sie die Treppe hinunter, der Kutscher glänzte im Augenblick durch Abwesenheit, statt seiner erschienen zwei weitere Helferinnen, eine jede pacte das Ding an einer Ede und fir ging es die Treppe hinunter. Freundlich waren die Geber fast alle, sehr viele gaben etwas und wenn sie nichts geben konnten, dann bedauerten sie dies herzlich. Eine gute Alte überlegte einige Augenblicke, dann ver­schwand sie und fam mit zwei Kinderkleidchen wieder; ganz kurz flogen ihre Augen über die Kleider, dann strich ihre Hand noch einmal leise zitternd darüber. Wieder eine andere Frau. Man sieht ihr an, sie hat einst bessere Tage gesehen, aber das ist endgültig vorbei: Körbeweise hab ich früher Sachen verschenkt, nun könnte ich sie selbst so gut gebrauchen", meint sie ,,, aber warten Sie mal, ich hab doch was für Sie; hier sind ein Paar Schuhe von meinem ver­storbenen Mann, sie sind noch ganz gut", und stolz zeigt sie auf die guten Sohlen.

In und vor den Baracken des Arbeitsamtes Schöne berg, Ebersstraße, herrscht reges Leben und Treiben. Es ist Mittagszeit und der Wochenmarkt beginnt gerade seine Belte abzuholen", einen halben Sad voll Kleider und ein Chaiselongue! Hoch­brechen, die Straße ist verstopft mit Fuhrwert aller Art, Gemüse und Obsttörbe fliegen geschickt im Bogen auf die Wagen, geschäftig eilen die Marktleute hin und her und die Passanten haben alle Mühe, sich durch den Trubel hindurchzuwinden. Da stehen aber zwischen den Marktwagen noch andere Fuhrwerke, die doch eigentlich hier nichts zu suchen haben: leere Brauerei- und Kohlen: magen, ter Wagen eines Baumaterialien händlers und ein paar Reichswehrlastautos. Statt der Ware stehen leere Stühle im Wagen und darüber leuchtet ein Plan mit der Aufschrift Kleidersammlung". Mit diesen Wagen, die von den Besizern fostenlos zur Verfügung gestellt wurden, begeben sich die Kleidersammlerinnen ,, auf Tour".

Gegen 300 Fröbelschülerinnen haben sich mit wahrem Feuer­eifer in den Dienst der guten Sache gestellt, sie haben es über nommen, von Haus zu Haus zu wandern, treppauf, treppab zu flettern, an jeder Wohnungstüre zu klingeln und, mit dem Bettelsack in der Hand, um abgelegte Kleidungsstücke zu bitten. Im Besize der polizeilichen Genehmigung, eines arbeitsamtlichen Ausweises, der Armbinde mit der Aufschrift Kleider",

angetan mit einem weißen Rittel erhalten sie zunächst genaue Instruktion; jede Leiterin der Sammelwagen hat das genaue Ver. zeichnis der Straßen und Häuser, sie beaufsichtigt, gibt Beisungen und sorgt für die richtige und gewissenhafte Ausführung des so bitter notwendigen Liebeswertes. Den Sammeltagen ging eine Werbefahrt durch sämtliche Straßen des Bezirtes mit Plakaten, Musik und, den 3weck des Ganzen tennzeichnend, ausgehängten Kleidungsstücken, voran; außerdem machten Anschläge an den Litfaßsäufen und der Kinoleinwand, Aufrufe im Rundfunk usw. auf die Veranstaltung aufmerksam. In 20 Bezirke wurde die Gegend aufgeteilt, pro Tag will man fünf Bezirke erledigen mit je 40 Sammlerinnen für den Vor- und Nachmittag. Eben fommt die Vormittagsschicht zurück, sie hat allerlei zusammengebracht, wo man niemand antraf, wurde die Visitenkarte, in Form eines Handzettels, hinterlassen, viele wollten auch erst Sachen zusammensuchen und bestellten die Sammlerinnen auf einen anderen Tag. Nun kommt die Nach mittagsschicht an die Reihe, die Wagen werden erflettert, die Pferde ziehen an, es geht los. Bedächtig rumpeln die schweren Wagen, bepadt mit lebensfrohen und jungen Menschenkindern, die fich des Ernstes ihrer Aufgabe bewußt sind, die Straßen entlang. Angefangen wird in den oberffen Stofwerken.

Gin bißchen verlegen sind die Sammlerinnen doch, aber sie lassen es sich nicht merken, bloß eine kleine Sefunde zögern sie ,,, läutest du

Wer nur etwas geben und entbehren kann, der läßt die jungen Bittstellerinnen nicht vergebens abziehen. Zwischendurch gibt's auch mal ein paar frötige. Eine von ihnen scheint sich aber doch eines Besseren besonnen zu haben; faum hatte sie nämlich mit einem fnurrigen ,, Nein" die Tür laut und vernehmlich zugeworfen, rief fie den ein wenig verdatterten Bettelmönchlein nach: ,, Fräulein, Fräulein, kommen se doch man zurüc", und steckte ihnen ein Kleidungsstück durch die halbgeöffnete Türe. Vielfach heißt es, wir haben selbst arme Verwandte, oder wir haben selbst nichts. Während sich im Zimmer der Leiterin der Kleiderkammer die Helferinnen instruieren lassen, steht das Nebenzimmer,

die Kleiderausgabestelle,

dichtgedrängt voll Menschen und den Ausgeberinnen wird es sauer, so vielen ein Rein jagen zu müssen; da kommt eine dürftige Alte im dünnen, fadenscheinigen Sommerfähnchen, sie brennt auf ein warmes Kleidungsstück, dort ein Junge, dessen Hose wirklich nur mehr ein Fragment ist, da ein junger Mensch, dessen Stiefelsohlen auf der ewigen Rundreise nach Brot bedenkliche Verfallserscheinungen erlitten haben. Am stärksten ist die Nachfrage nach Männerkleidung und gerade diese fommt so spärlich ein. Die Kleider- und Schuhfrage wird bei Nässe und Kälte mehr als brennend, weil ein ausgehungerter Magen wenig Wärme erzeugt, ein Mensch mit zerissenen Schuhen nicht den Dauerlauf um ein Stück Brot machen fann und ein frierender Körper den besten Nährboden für Krankheit bietet.

Ein Mahnruf des Oberbürgermeisters.uschusses, der eine Mahnung an die Reichsregierung darstellt.

Im Rahmen einer Tonfilm Wochenschau äußerte sich der Berliner Oberbürgermeister Dr. Sahm über die Lage der Stadt Berlin und die Sparverordnung der preußischen Staats­regierung. Er sagte u. a.: Das Reich wird trotz seiner schwierigen Finanzlage den Städten helfen müssen, und es ist auch anzunehmen, daß es sich an der Deckung des Fehlbetrages mit einem Beitrag zu den Ausgaben für die Wohlfahrtserwerbslosen beteiligen wird." Sahm wies weiter darauf hin, daß er die Stadtverordneten­versammlung feineswegs völlig ausschalten wolle. Er sagte: Ich hoffe, daß in den gemeinschaftlichen Beratungen der beste Weg gefunden wird, wie im einzelnen das Sparprogramm gestaltet werden soll. Jedoch die eine Bedingung muß ich von vorn­herein stellen: daß die von mir in Aussicht genommene Summe der Ersparnis erreicht wird. Es hilft aber nicht, nur von heute auf morgen zu disponieren, sondern es soll die Grundlage für eine Gesundung der Finanzen der Stadt auch für die Zukunft geschaffen werden."

Sahm schloß mit einem Satz aus einer Denfschrift des City­

Steuerbeamter als Naziwerber.

,, Sie sollten sich ja bloß mal den Rummel ansehen."

Ein Parteigenosse schreibt uns: Am 22. Juli 1931 hatte ich wegen meiner Bürgersteuer im Finanzamt Neukölln zu tun. Ich wurde mit meiner Angelegenheit nach Zimmer 231 zum Obersteuersekretär G. ver­wiesen. Während meiner Anwesenheit betrat ein älterer Herr das Zimmer und fragte nach einem Buch. Herr G. antwortete: Das hat ein junger Hilfsarbeiter erledigt, der nächstens wieder eingestellt wird." Nachdem der Mann das Zimmer verlassen hatte, sagte ich zu Herrn G.:,,Wenn hier Hilfskräfte eingestellt werden, kann man da nicht aus ankommen? Ich bin auch schon längere Zeit stellungs­los!" Der Herr Obersteuersekretär antwortete: Leider wird hier zur Zeit feiner eingestellt, sondern es wird immer noch abgebaut, trotzdem wir jetzt mehr zu tun haben als früher. Die Verhältnisse werden sich bei uns erst ändern, wenn die Nazis ans Ruder kommen, das ist meine persönliche Meinung! Oder auch die Kom­mune( gemeint sind die Kommunisten), aber die würden ja doch bloß alles verfahren, wie in Rußland . Die Führer und leitenden Köpfe werden erschossen, und heute müssen deutsche Ingenieure drüben helfen, trogdem sie selber genug hatten." Da ich darauf nichts erwiderte, erledigte G. erst meine Steuerangelegenheit. Dann ließ er sich nochmals mit mir in ein Gespräch ein: Wie kommen Sie denn mit Ihrer Unterstügung aus? Ich meine, haben Sie gutes Essen? Wollen Sie nicht bei den Nazis essen gehen? In der Richardstraße bekommen Sie für 10 Pf. ein gutes Effen. Ich habe selbst schon da gegessen und mir sogar

noch einen Schlag nachgeholt." Auch darauf äußerte ich mich nicht. Als ich nun gehen wollte, sagte Herr Gr.:,,Na, wie ist es mit den Nazis?" Ich stellte mich darauf etwas dumm und sagte: Wie kommt man denn da rein?" Der Herr Obersteuersekretär holte daraufhin sein Portemonnaie hervor, guckte nach und sprach: Einen Augen­blid, ich komme gleich wieder." Er verlies darauf einige Minuten sein Dienstzimmer, tehrte dann zurück, legte mir drei Mark auf den Tisch und sagte:

Zwei Mark beträgt das Eintrittsgeld, und eine Mark ist für Sie persönlich.

Ihrer Wohnung nach gehören Sie zur Seftion Hermann plaz, aber Sie können ruhig fürs erste nach dem Lokal in der Richardstraße essen gehen. Sehen Sie sich mal die Sache an, wenn's Ihnen gefällt, soll's mich freuen." Ich nahm darauf das Geld. G. drückte mir noch die Hand mit den Worten: ,, Also auf gute Zu­sammenarbeit, und ich werde schon sehen, daß sich hier( er meinte wahrscheinlich eine Beschäftigung im Finanzamt) was machen läßt." Als unser Gewährsmann nach zwei Tagen hinging, um dem rührigen Agitator den Taler wiederzubringen und ihm seine ab­lehnende Haltung mitzuteilen, meinte dieser, leicht verlegen: Macht nichts, wenn Sie nicht wollen, Sie sollten sich ja bloß den Rummel mal ansehn; eine Mart ist für Sie." Wie wir hören, ist G. Mitglied der NSDAP . und Nazi­Bezirksverordneter in Neukölln.

Alle Genossinnen und Genossen beteiligen sich heute, Sonnabend, 26. September, an der allgemeinen

Taufet:

,, Größe und Geltung eines Staates hängt heute von Maß und Verfaffung seiner Hauptstadt und davon ab, ob und wie diese Stadt als Repräsentant des Staates, als Quelle und Mündung aller feiner Kräfte funktioniert"

Autobus gegen Straßenbahn.

Sechs Fahrgäste erheblich verlegt.

In Wilmersdorf an der Ede Brandenburgische und Konstanzer Straße ereignete sich gestern nachmittag ein folgenschwerer Zujam­menstoß zwischen einer Straßenbahn der Linie 44 und einem Autobus der Linie T.

Der Autobus wurde auf der Straßenfreuzung von dem Trieb­magen der Straßenbahn seitlich gerammt und schwer beschädigt. 3ahlreiche Fensterscheiben gingen bei dem Zusammenprall in Trüm mer. Während die Fahrgäste der Straßenbahn mit dem Schrecken davonfamen, erlitten mehrere Insassen des Autobus Verlegun­gen. Sechs Personen erhielten auf der nächsten Rettungsstelle erste Hilfe, eine 51jährige Frau Alice Meißner aus der Barstraße 31 mußte ins Wilmersdorfer Krantenhaus in der Achen­bachstraße übergeführt werden. Der schwerbeschädigte Autobus mußte aus dem Verkehr gezogen werden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung.

In der Oberfpreestraße in Niederschöneweide wurde gestern die 24jährige Frau Helene Schulz aus der Leinestraße 33 in Neukölln von einem Dapolinlastwagen überfahren und tödlich Derlegt. Frau Sch. hatte sich mit ihrem Fahrrad an das Lastauto angehängt. In einer Kurve kam sie dabei so unglücklich zu Fall, daß die Hinterräder des schweren Fahrzeuges über sie hinweggingen.

25 Jahre Arbeiterbildung.

Anläßlich des 25jährigen Bestehens des Reichs­ausschusses für sozialistische Bildungsarbeit findet am Sonnabend, dem 3. Oftober, 20 Uhr, im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Straße 3, eine Fest versammlung mit Begrüßungstundgebung und einleitendem Vortrag über 25 Jahre Arbeiterbildung" statt, die von gefanglichen Darbietungen umrahmt wird. Außerdem wird am Sonntag, dem 4. Oftober, 12 Uhr, im Theater der Volksbühne am Bülowplatz eine fünstlerische Feier veranstaltet mit der Aufführung der 5. Sinfonie von Beethoven , einer Ansprache des Genossen Heinrich Schulz, sowie der Uraufführung des Chorwerts Aufmarsch", Musik von Heinz Tiessen , Text von Mar Bartels. Einlaßkarten zum Preise von 50 Pf. für die Sonnabendveranstaltung und zu 1 M. für die Sonntagsveranstaltung find an folgenden Stellen zu haben: Bezirksbildungsausschuß, Lindenstr. 3.- Deutscher Holzarbeiter­verband, Buchhandlung, Rungestr. 30.- ,, Naturfreunde", Johannis­ſtraße 15. Bank der Arbeiter, Angestelletn und Beamten, Wall­ftraße 65. Verlagsgesellschaft des ADGB., Sortiment, Insel­straße 6a. Berlag des Bildungsverbandes der Deutschen Buch

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