Um die Parteidisziplin.
Geydewitz und Rosenfeld zur Erflärung aufgefordert.
Den Genoffen Mar Seydewig und Dr. Kurt Rosenfeld , den beiden Gesellschaftern der Freien Berlagsgesellschaft" ist folgendes Schreiben des Parteivorstandes zugestellt worden: Werter Genosse!
Unter Sinweis auf den Beschluß des Parteiausschusses in der Sigung vom 2. September 1931 habe ich an Sie als Gesellschafter Der Frelen Berfagsgesellschaft e Frage zu richten, ob Sie bereit find, fich dem Beschluß des Parteiausschusses 3u fügen. Wir haben danruf verzichtet, diese schriftliche Frage un mutelbar nach dem Sattfinden der Parteiausschußßigung an Sie zu richten, weil wir subten, das Erscheinen der nächsten Nummer der Badel" abonen zu sollen. Wir waren der Auffassung, daß die dadurch gegebene Frist ausgereicht hätte, um in Nummer 4 der " Fadel" eine entsprechende Erklärung zu veröffentlichen. Das ist leider nicht der Fall gewesen. Deshalb richten wir heute die einleitend gestellte Frage an Sie und ersuchen, uns bis Montag, den 28. September, Ihre Antwort zuzustellen.
Mit Barteigruß!
Der Parteivorstand. 3. 2.: D. Wels. Gegen den Genossen Oettinghaus ist vom Bezirksvorstand und Beirat des Bezirkes Westliches Westfalen beim Parteivorstand Ausschlußantrag gestellt worden.
Er schafft die neue USP. und schlägt sie tot. Am Freitag verfündete die Münzenbergsche Sensationspreffe, daß eine neue USPD . im Entstehen sei und von einem " Kreise um Hilferding" in ihrer Bildung begünstigt werde.
Am Sonnabend meldet dieselbe Sensationspresse in ebenjo Inalliger Aufmachung, daß die Arbeiter gegen die neue USP D. seien und daß diese daher keinerlei Aussicht habe.
Am Sonntag wird Münzenberg der Welt mitteilen, daß er es sei, der die Bildung der neuen USPD. verhindert habe.
Das ist die einfache Methode: man sauge fich eine Sensation aus Pen Fingern, schlage sie am nächsten Tage tot, und stelle sich am übernächsten Tage als triumphierender Sieger por!
Auch Hugenberg triumphiert.
Alles sein Wert...
Zum Parteilonflitt gibt der ,, Lokal- Anzeiger", Hugenbergs Leib. organ, folgende Töne von sich:
Die Linke der SPD . hält aus Angst vor der kommunistischen Konkurrenz die ständige Unterſtügung der Regierung Brüning für unerträglich und beginnt jeht entsprechend zu handeln. Das ist ein außerordentlicher Erfolg der Hugenbergschen Tattit. Durch die grundfäßliche Oppositionspolitik der Rechten wurde das Ausbrechen der Sozialdemokraten aus der Verantwortung unmöglich gemacht. Sie hat bisher immer für Brüning stimmen müssen und jetzt zeigt sich, mie richtig hugenbergs Rechnung war: Nachdem die Mitte längst in völligem Zerfall geraten ist, beginnt jetzt auch der 3erfall der Sozialdemokratie. Fazit: Wer die Partei spaltet, handelt im Geiste ugen bergs. Das ist menigstens eindeutig.
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Heraus aus der Friedensgesellschaft Reichstagsabgeordneter Genosse Rizel erflärt, daß er seinen Austritt aus der Deutschen Friedensgesellschaft schon vor dem Beschluß des Parteiausschusses beabsichtigt und nun vollzogen hat.
Der„ Rul" gestürmt. Bandalen in den Räumen der antibolfchewiftischen Zeitun.g Die Geschäfts- und Drudereiräume der in Berlin erscheinenden russischen antibolschewistischen Zeitung„ Au l" find in den gestrigen Abendsfunden, wie erst jehi bekannt wird, von einer Gruppe junger Burschen völlig verwüstet worden. In den Büros und Werkstätten ist taum ein Stüd ganz geblieben. Zweifellos find die Täter, die in unglaublio) furzer Zeit so gründliche Arbeit lieferten, in fommuniffifchen Kreifen zu suchen.
Die Zeitung befindet sich in dem Geschäftsgebäude Friedrich ſtraße 16, bas unter der Bezeichnung, Handelsstätte Belle Alliance" bekannt ist. Schon vor drei Jahren war derselbe Verlag einmal das Ziel zerstörungsmütiger Burschen. Als gestern, abend gegen 21 Uhr eine Reinemachefrau die Arbeitsräume säuberte, murde plötzlich die unperschlossene Tür des Büros aufgerissen, und es stürmten 10 bis 12 meist jüngere Burschen herein. Die Frau wurde zunächst ein geschüchtert, und dann begannen die Leute ihr Zerstörungsmect. Sämtliche Schränke wurden zertrümmert. Die Telephone wurden abgerissen und auf den Boden geschleudert, alle Schreibmaschinen wurden so demoliert, daß sie nicht mehr verwendungsfähig find, und zum Schluß wurden Atten, Korrespondenzmaterial und Drud fachen vernichtet.
Der ganze Vernichtungsfeldzug spielte fich in so furzer Zeit ab, daß die olizei, die reichlich spät gerufen murde, bei ihrem Eintreffer einen der Täter mehr vorfand. Das lleberfallkommando nahm die Suche nach den Bandalen auf, fonnte jedoch keine Spur mehr von ihnen entdeden. Die weiteren Nachforsch 11gen werden von der Politischen Polizei des Polizeipräsidiums geleitet.
Saalschlacht in Weißensee.
In der Parkstraße in weißensee hielten die Nationalsozialisten gestern abend eine öffentliche Bersammlung ab, in der die Kommunisten außerordentlich zahlreich vertreten waren. Die Kurdgebung nahm einen sehr erregten Veriauf, ohne daß es zunächst zu Tätlichkeiten fam. Gegen 24 Uhr artete die. Versammlung aber in eine allgemeine Schlägerei aus. Der Saal wurde völlig demoliert, Stühle und Tische zerbrochen. Als die Polizei eingreifen wollte, um die Prügelnden zu trennen, erlosch plöglich das Licht, so daß is den Rädelsführern möglich war, zu entkommen. Mehrere an der Schlägerei Beteiligte hatten Kopfverlegungen erlitten und mußten zur Rettungsstelle gebracht werden.
Hochwasser verwüstet Weichselgebiet.
Warschau , 26. September. ( Eigenbericht.) 3m Krafauer und Teschener Gebiet führt die Weichsel feit Freitag Hochwasser, das bereits größeren Schaden angerichtet
Neu- Holland steigt aus den Fluten
Die erfte Etappe vollendet
dort modernde Brads von lange versunkenen Schiffen an feinen ursprünglichen Charakter. Emsige Maschinen, darunter wahre Bundermerte der Technit, find überall am Wert. Eine von ihnen, die einen Kanal von etwa 3% Meter Breite in den jungfräulichen Boden reißt, schleudert beständig Riesenschollen aus ihrem sich in den Boden, einfressenden Rad, und der Graben wächst so schnell, wie wenn Kinder einen Kanal für eine Sandburg bauen.
Holland , dessen jahrhundertealte Tradition Rampf gegen die| merden Schienenstränge für die Bahn und eine Automobilstraße Meeresfluten heißt, erficht gegenwärtig seinen größten und un angelegt. Die Ingenieure hoffen, daß dieje Straßen spätestens im blutigsten Sieg über diesen Gegner: die Umgestaltung des 3 uider Jahre 1933 dem Berkehr übergeben werden fönnen. Das dem Meere Gees zu einer blühenden Provinz Bon Tausenden abgerungene Land erinnert nur noch durch das Aufragen der alten von Hektar ist das Meer durch menschliche Kraft vertrieben, und Küstenlinie mit Baumgruppen und Kirchtürmen, durch hier und dort, wo noch in diesem Frühjahr die Bogen brandeten und Fische schwammen, ist jetzt die erste Ernte heimgebracht worden. Freilich, mas heute erreicht ist, bedeutet nur einen Abschnitt in dem giganti schen Plan, dessen volle Ausführung auf wenigstens 20 Jahre geschätzt wird. Jene Halbinsel Hollands , die losgelöst wie ein Zeigefinger ins Meer hinausweist, soll mit dem Festland zusammen wachsen, indem die dazwischen mogenden Fluten des Zuider- Sees fruchtbarem Ackerland weichen. Nichts soll von der riesigen Wasserfläche übrigbleiben als in ihrer Mitte ein fleiner Süßwasser oder Bradwasser bergender See. Das übrige Gebiet wird sich in die Provinz Neu- holland verwandeln. Diese gewaltige Land schöpfung soll sich in vier Etappen vollziehen, von denen die erste, die Wasserableitung des nordwestlichen Teiles bei der Spike der Halbinsel, foeben vollendet ist. 50 000 Sjeftar Acerboden, die noch im Vorjahr unter Wasser lagen, sind der menschlichen Be siedlung erschlossen. Im Februar begannen hier fünf Bumpen einen Generalangriff mit solcher Sturmesgewalt, wie ihn die bedrängte See noch niemals erlebt hatte. In jeder Minute raubten sie dem Gegner 31 500 Hektoliter Wasser. In sechs Monaten war die Umwandlung des Meeres, in Land vollzogen, das sogleich mit Deichen umgeben wurde. Der fürzere von ihnen verbindet die Insel Wie ringen mit dem Festland. Der längere Deich führt von dem Ost ende von Wieringen füdwärts und trennt die Insel von dem Hauptteil des Zuider- Sees.
Der kühnste Teil des fühnen Unternehmens ist fast vollendet: die Errichtung des Hauptdammes, der den Zuider- See Don der Nordsee scheidet, von Den Dever in Wieringen zu einem Bunkte an der Küste von Friesland . Dieser Abschnitt dürfte spätestens im nächsten Sommer vollendet sein. Der Damm meist zwei große Gruppen von Schleusen für die Schiffahrt auf. Der seltsamste Radfahrerweg der Welt wird über den Deich führen, zu beiden Seiten
Die Aussaat auf dem gewonnenen Boden ist abhängig von der erfolgten Entwässerung und der Befreiung des Bodens vom Salzgehalt. Hier ist der Regen, der das Salz auswäscht, ein guter Helfer. Am weitesten vorgeschritten ist die Anpflanzung in der Nähe von Bieringen , mo bereits 300 Hektar mit Getreide bestellt sind. Dreihundert Schafe weiden in einiger Entfernung. Die erste Aus= faat erfolgte im vorigen Oktober in einer Versuchsfarm und in diesem Sommer fonnte der erste Brotlaib aus dem im Meer gemachsenen Korn" der Königin Wilhelmina überreicht worden. Nicht weit von der Farm erhebt sich das erste Dorf der neuen Provinz: zwölf Häuser und ein Bostamt, dessen Beamter, ganz stilecht, ein früherer Seemann ist. Wieringermeer", so besagt der Stempel der hier aufgegebenen Briefe. Ein frischer Wind weht über dem neuen Land. Die Fischer des berühmten Hafens von Volen dam und anderer ehemaliger Küstenorte des Zuider- Sees sind freilich die Leidtragenden; denn mit der Bollendung des Dammes nach Friesland wird es mit dem in ihren Familien seit Jahrhunderten erblichen Beruf vorbei sein. Ihre fleinen Boote sind nicht geeignet, den Kampf mit der Nordsee aufzunehmen. Für die alten Fischer mill die Regierung durch eine Pensionierung sorgen, während die jungen einen neuen Beruf ergreifen sollen. Einstweilen streifen. fie in ihren weiten Beinkleidern in diesem malerischsten aller Häfen Nordeuropas planios umher. M. D.
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Komödie.
Stewarts Komödie Rückkehr" gestattet einen Einblick in das englische Familienleben der besseren Kreise. Wir haben den Vorzug, Ohren- und Augenzeugen interner Vorgänge in einer fultivierten Gesellschaft zu werden, die ihr höchst aufregend erscheinen und uns Hand aufs Herz- völlig talt laffen. Die 28jährige Fleur Sie liebt soll endlich unter die Haube, die Mutter wünscht es. Johnnie und heiratet Bill, der seinerseits in Evie verknallt ist. 3mar liebt ihn Evie wieder, aber auch die heiratet einen anderen. Diese durch Liebe über Kreuz herbeigeführten Komplikationen fönn ten zum Anlaß für dramatische Höhepunkte werden. Der Verfasser verzichtet aber auf Spannung, stellt uns vor vollendete Tafsachen und übersätigt uns mit Lebensweisheiten über Liebe und Ehe, die eine halbe Stunde anregen, aber auf die Dauer ermüden.
Musikantischen, sie will den Ausdruck, das feierliche Pathos, sie gehotcht der Logit der romantischen Harmonik und hüllt sich in ein Brunfgemand vielfarbigen Orchesterflangs, der alle Schattierungsmöglichkeiten ausnügt, die sich aus der Gegenüberstellung zweier Concertinos und der Tutti ergeben. Ein( stilistisch) unzeitgemäßes Wert voll Eigenheit und Tiefe, dessen Gestaltung Scherchen restlos glüdte.
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nun nehmen
Alice Ehlers spielt den Solopart des Konzerts für Cembalo und Orchester von Hugo Herrmann , das hier seine Uraufführung erlebte. Für dieses Instrument hatte man sich zunächst aus histo= rischen Gründen wieder zu interessieren begonnen, um die Werte der alten Meister stilgetreu wiedergeben zu können, fich, die modernen Komponisten seiner an, auf die es eine eigentümliche Anziehungskraft ausübt: wohl seiner Klarheit, der zeichnerischen Wirkung wegen, meil es mit dem Streicherflang ganz anders eins wird als unsere Flügel, und nicht zuleßt, weil es im Rundfun? was vom Klavier leider nicht behauptet ausgezeichnet flingt werden kann. Im Substanziellen, in der Erfindung, ist Herrmanns Stonzert, das in eine Anzahl fleiner Säßchen zerfällt, nicht fehr stark; jedes Ueberspieltwerden des Solisten durch das Orchester ist gluclid) vermieden, unvermischt( oft scheint es: zu unvermischt) stehen die alternierenden Klanggruppen nebeneinander; das ganze von reiz voller Wirkung.
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Aus dieser belanglofen und etwas verworrenen Angelegenheit machterder? Regisseur Gustav Gründgens einen interessanten Theaterabend. Man merkt nichts von der fünstlichen Konstruktion der Komödie, die Borgänge wideln sich mit feltener Natürlichkeit und Frische ab. Es gelingt ihm eine Milieuschilderung mit ent züdenden Nuancen. Aus dem Mosait hervorragender Einzelleistungen leuchtet die Kunst der Käte Dorsch beglückend hervor Im ersten Att fegt sie wie ein lustiger Wirbelwind über die Bühne, ist streitlustig, dabei liebenswert, zeigt bei aller Resignation ein heiteres Gesicht und erhebt sich dann als verheiratete und enttäuschte Frau zu ganz großem Format. Wenn sie in Angst um ihren Mann zittert, wenn sie kleinmütig um Liebe bettelt und endlich zu fidh zurückfindet, sind wir in ihren Bann gezogen. Es gibt feine zweite Schauspielerin, die soviel Anmut und Temperament mit Tragit vereint und sie damit wohltuend dämpft. Bon der Reihe ihrer hervorragenden Gegenspieler find an erster Stelle zu nennen Baul Sörbiger und Baul Otto, Johannes Riemann, Hans himig, Dagny Servaes . Viele Hervorrufe für alle Dar- auf achtzig, für Musiker und Dichter auf je vierzig begrenzt worden. fteller.
Diener." A
bEr und fein Diener."
Universum.
Ein bejahrtes Thema. Der ungarische Schriftsteller 3agon, Verfasser vieler Sketche und Lustspiele, schreibt auch die Geschichte von der reichen Familie, der ein Diener aus vornehmen Häusern die notwendigen Allüren beibringen muß. Das haben schon Bater L'Aronge und nach ihm Generationen von Volksstücfabrikanten mit mehr oder minder Talent behandelt.
Genau so wie im alten Volksstück siegt hier die bürgerliche Bohlanständigkeit über den feudalen Luftifus, und wieder ist es das Töchterchen, das seinen Kopf gegenüber den Rosinen der Mama durchlegt. Der brave Geschäftsführer schlingt sich schließlich das Goldfind um den Hals und der Papa erklärt dem Diener, er möge anderen Leuten mit seiner Würde und Steifheit imponieren.
Der Regisseur Stefan Szétely entfaltet diesen Stoff im Film mit breiter Behaglichkeit. Es macht ihm Freude, das Familienleben, das durch den hochherrschaftlichen Diener revolutioniert wird, in allen Einzelheiten liebevoll auszuführen, und er hat auch szenische Einfälle, baut luftige Situationen auf und arbeitet delitat und fultiviert. Aber das Ganze steht trog aller fünstlerischen Vorzüge abfeits unserer Zeit. Es ist eine verstaubte Handlung, aus der der Refrain flingt, wie schön und ruhig war es früher.
Paul Hendels spielt den Diener Hyppolit. Er gibt eine überragende Leistung. Muster weltmännischer Beherrschung, in die Dieneratmosphäre herabgedrückt, läßt er nur die Andeutung eines sarkastischen Lächelns noch von einem erlöschenden Eigenleben tünden. Oscar Sabo findet in dem Reigen der Raffles neue Ausdrucksmöglichkeiten.
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Im Borprogramm fritt die chinesische Artistengruppe Lai Foun auf, die ein Wunder akrobatischer Geschicklichkeit darstellt. F. Sch.
Zum Schluß die Eroita. Wenn das Orchester auch mancher Intention des Dirigenten feine Folge leistete, wenn die Bläser fich auch in fast allen Säßen durch Mangel an Präzision unliebsam bemerkbar machten, gelang es Scherchen dennoch, diese immer aufs neue herrliche Sinfonie in Pracht und Glanz erstehen zu lassen. A. W.
Die neuen Sahungen der Preußischen Atademie der Künffe. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist für bildende Künstler
Während die bildenden Künstler vollzählig sind, fehlen für die Musiker neun und bei den Dichtern sogar vierzehn ordentliche Mitglieder. Was die Verfassung des Senats anlangt, der nach den Aufgaben der Akademie in drei Abteilungen gegliedert wird, so soll auf einen Wechsel der Präsidentschaft unter den drei Abteilungen möglichst Bedacht genommen werden, so daß in Zukunft auch ein Mufiter oder ein Dichter als Präsident der Akademie gewählt werden fann. In der Dichtersektion ist insofern eine Ermeiterung in den Sagungen zu verzeichnen, daß fünftighin auch solche Schriftsteller ihr angehören können, deren Wesensausdruck dichterisch ist, ohne daß er sich in den gewohnten Schuiformen bewegt. Künftighin mird auch ein Dichter oder Musiker, der nicht wie bisher beschlossen war, seinen Wohnsiz in Berlin hat, zum Senator gewählt werden fönnen.
Ein neues Haustier. Auf der Insel Nunivat im Beringmeer haben jahrelang fortgefeßte Kreuzungen zwischen dem Renntier und dem mit ihm verwandten amerikanischen Karibu eine neue Tierform, das ,, Kari- Tier", hervorgebracht. Man wollte auf diese Weise ein Tier züchten, das sich beffer als das Renntier zum Haustier eignet, auch größer ist und schmackhafteres Fleisch liefert als Renn tier und Karibu. Nach der Mitteilung in„ Das Tier und Wir" find
aus den Kreuzungen bereits mehrere hundert Kari- Tiere hervor. gegangen, von denen alljährlich 50 Stück nach den Vereinigten Staaten gebracht merden. Nachdem das Kari- Tier um volle 50 Pfund schmerer ist als das Renntier und auch einen viel höheren Fleischmert aufweist, dürfte es sich also wirklich als brauchbares Haustier verwenden lassen.
Die
Neues aus den Berliner Museen. Sonntag wird in der Oftasiatischen Kunstsammlung des Völkerkundemuseum II in der BringAlbrecht- Straße die bedeutende chinesische Keramitsammung von 3. und J. Bärwald( Berlin ) ausgestellt werden. winterlichen Führungsvorträge beginnen wieder am 7. Of tober. Abendführungen sollen im Pergamonmuseum stattfinden mit mechselnden Themen von Kustos Dr. von Mossom jeweils am ersten Mittwoch des Monats von 8 bis 9% Uhr.
Le Corbusier baut den Mostauer Sowjetpalaft. Die Bauleitung des Moskauer Somjetpalastes hat den berühmten Architekten Le Corbusier mit der Ausarbeitung des Bauplans beauftragt. tekten über deren Beteiligung geführt.
hat. Bisher wurden 700 Häuser unter Wasser gefeht, fo daß zahl Rundfunkfonzert in der Singakademie. Gleichzeitg merden Verhandlungen mit anderen führenden Archi
reiche Personen obdachlos wurden. Es ist damit zu rechnen, daß das Wasser weiter ansteigt.
Zucker für polnische Arbeitslofe. Der polnische Generalausschuß für Erwerbslofenfürsorge hat von der Zuderindustrie 1 million Rilogramm Buder zur Berteilures an die Arbeitslosen erhalten.
In dem Concerto Grosso für zwei Orchester von Heinrich Kaminsti, mit dem Hermann Scherchen das erste Konzert des Berliner Funforchesters in dieser Saison eröffnet, ist vom fonzertan. ten Spiel des 17. und 18. Jahrhunderts, den uns der Titel zu versprechen scheint, wenig zu merfen. Die meisterhafte Polyphome
Das Studio der Schauspieler der Boltsbühne beabsichtigt ebaat Drama Die Bluttat von Germersheim" aufzuführe
Das Wallner- Theater wird unter der Künstlerischen Leitung von Albert Probed die Winterspielzeit mit begs Stoant von Frans Effner windelmeier u. Co. am 1. Disober eröffnen.