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weniger als in der Borwoche. Die Anzahl der wegen Absatzmangel eingelegten Feierschichten ging kaum fühlbar von 33 030 auf 32 871 arbeitstäglich zurüd. Je Mann der Belegschaft wurden in der Berichtswoche also vier Fünftel Feierschichten eingelegt. Die Halden sind nach wie vor überfüllt. Insgesamt türmen sich im Ruhrgebiet 10,32 millionen Tonnen. Diese Riesen­vorräte, die zur Zeit nicht verkauft werden können, zeigen deutlich den Weg, wie den Millionen Erwerbslosen im Winter mit billigem Heizmaterial geholfen werden kann. Die Vorräte sind da. Es gilt nur, sie zu mobilisieren. Hier wirksame Maßnahmen zu ergreifen, ist eine Aufgabe, die die Regierung bei dem nahenden Winter in fürzester Frist lösen muß.

Massensterben in der Waggonindustrie.

S

Eine Stillegung folgt der andern.

In dieser Woche haben bei der Waggon- und Maschinen In dieser Woche haben bei der Waggon- und Maschinen bau A. G. in Görlig zwischen der Wertsleitung, dem Gewerbe­auffichtsamt und den Bertretern der Arbeiterschaft Verhandlungen stattgefunden, bei denen die völlige Stillegung der Waggonbetriebe in Görlig zur Debatte stand. Da überhaupt teine Aufträge zur Aufarbeitung mehr vorhanden sind, läßt sich eine Schließung dieser wichtigsten Betriebe des Unternehmens nicht mehr vermeiden, wenn nicht in türzester Zeit von der Reichsbahn neue Bestellungen ver­teilt werden.

Wie man die Selbstkosten senken muß

Das Beispiel des deutschen Kohlenbergbaus.

Unter dem Einfluß der Wirtschaftskrise hat sich der Beleg schaftsstand im Kohlenbergbau immer weiter verringert. Während im rheinisch- westfälischen Steinkohlenrevier im Jahre 1929 noch 375 970 Arbeiter beschäftigt wurden, war diese Zahl im Monat Juni dieses Jahres auf 251 792 Mann gesunken; das find 124 178 Arbeiter weniger als im Jahre 1929. Wenn man das Jahr 1913 zugrunde legt, dann sind jetzt im Ruhrrevier rund 180 000

mann weniger in Arbeit als vor dem Krieg.

die Belegschaften und die Kommunalverbände sich zu einer Un­erträglichkeit ausgewachsen haben. Auch hier könnte jeder Betrieb auf eine wirtschaftlichere Basis gestellt werden, wenn die tägliche Arbeitszeit verkürzt und das Werk dann voll beschäftigt wäre.

B

Protest der Eisenbahner.

Wenn die Arbeitgeber im Bergbau aber über hohe Untosten Klage führen, dann erklärt sich das durch die Uebertapitali fierung, dadurch, daß Millionen nug und sinnlos angelegt worden sind. Man hat sie in Betrieben investiert, Aehnlich ist die Auswirkung in fast allen Kohlenrevieren. Eine die jetzt stilliegen! Das investierte Geld muß aber amorti Ausnahme macht höchstens das Aachener Steinkohlenrevier, wo die fiert und verzinst werden. Das hält den Preis der Belegschaftsziffer sich im Laufe der letzten Jahre noch etwas er Kohle hoch und steigert die Selbstkosten. Die voll­höhte, was aber bei der großen Zahl der im Bergbau beschäftigten ständige Abschreibung dieser verlorenen Summen und ein Arbeiter nichts besagen will. Im oberschlesischen Bezirt fant die gründlicher Kapitalschnitt ist notwendig, wenn der Bergbau Bahl der beschäftigten Arbeiter von 59 918 im Monatsdurchschnitt von seinen Selbstkosten herunter will. Von der Lohn- und Arbeits­des Jahres 1929 auf 43 981 Mann im Monat Juni dieses Jahres, zeitseite her ist dem Problem nicht beizukommen. Dagegen werden im niederschlesischen Bezirk im gleichen Zeitraum von 27 330 auf fich auch die Arbeiter und ihre Organisationen mit allen Kräften 19 784, im sächsischen Bezirk von 23 331 auf 17 250 und im Gebiet| wehren. im des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaucs von 76 202 auf 60 019 Kohlenrevieren des Deutschen Reiches rund 170 000 Berg­Arbeiter. In etwa einem Jahre sind demnach in den größten legungen und Maffenentlassungen von Bergarbeitern vor sich. In jedem Revier ist es nicht nur die bange Sorge der Berg­arbeiter, sondern auch der Kommunen und Behörden, wie lange dieser Weg weiter noch gegangen werden soll. Wesentlich anders als die Belegschaftsreduzierung entwickelt sich nämlich die Verminde­rung in der Probuftion. Während 3. B. an der Ruhr die Monatsproduktion bei einer Belegschaftsstärke von 375 970 im Jahre 1929 tion im Monat Juni 1931= 6,94 Millionen Tonnen aus. 1929 10,3 millionen Tonnen betrug, machte die Kohlenproduk Die Belegschaft betrug aber in diesem Monat nur 251 792 Mann. Aus diesen Zahlen ist leicht ersichtlich, daß die auf den Kopf der Belegschaft entfallene Produktion im Jahre 1931 ungleich größer ist als im Jahre 1929. Nicht nur der Ruhrbergbau. sondern alle übrigen Bergbaureviere haben eine seit Jahren zu

Die Krise im Waggonbau, die mit überraschender Schärfe nach der Aufarbeitung der letzten großen Reichsbahn- arbeiter entlassen worden und immer noch gehen Still­bestellungen im Sommer einsette, ergreift jetzt also auch die best gestellten Betriebe, wie die Görliger Waggonfabrit, die seit ihrer Sanierung 1925 hoch rentabel gearbeitet hat. Da ausländische Aufträge so gut wie überhaupt nicht mehr zu erhalten waren und die Waggonindustrie ihrer ganzen Struttur nach stets von den Reichsbahnbestellungen abhängig ist, hat die Einstellung der Fahrzeugbestellungen durch die Reichsbahn tatsächlich die Waggonbetriebe leergefegt. Erst vor ganz furzer Zeit ist die Hannoversche Waggonfabrik in Liquidation getreten, im Rheinland haben zwei Werte Stillegungsanträge gemeldet, und wenn nicht in legter Stunde die Reichsbahn sich entgegen tommend zeigt, werden auch die gesündeſten Unternehmen dieser Industrie im Winter ihre Tore schließen müssen.

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Ober­

Rieber.

Schlesien Schlesien

1139 kg 1377 kg 1550 kg

669 kg

849 kg

855 kg

Sachsen Aachen 710 kg

764 kg 658 kg 951 kg 744 kg 1010 kg

Ruhr Jahr 1913 944 kg 1929 1271 kg Mai 1931 1465 kg Im Ruhrbergbau stieg also der Förderanteil gegenüber dem Jahre 1913 auf 155, in Oberschlesien auf 136, in Niederschlesien auf 128, in Sachsen auf 105 und im Aachener Steinfohlenbergbau auf 132 Pro3. Durch gesteigerte Arbeitsleistung je Kopf und Schicht find Arbeitsträfte überflüffig geworden.

Preiserhöhungstatt Kapitalabschreibung beobachtende Steigerung des Förderanteils je Schicht Abnehmerfeindliche Preispolitif des Blechwarensyndikats. ist diese Entwicklung auch noch nicht abgeschlossen; die veröffent­Die Blewa, Blech waren Bertriebsgesellschaft lichten amtlichen Zahlen zeigen eine ständige Aufwärtsentwicklung. m. b. H., Berlin , fühlt sich veranlaßt, ihre monopolistische So entwickelte sich der Förderanteil je Kopf und Schicht in den Preispolitit mit faulen Argumenten zu verteidigen. Dieselben einzelnen Steinfohlenrevieren wie folgt: Herren, die nicht genug nach Wirtschaftsfreiheit wie sie sie verstehen! schreien können, halten es für richtig, daß nach Ausschaltung jeglicher Konkurrenz die Kluft zwischen Produktions möglichkeit und Absatz noch vergrößert wird. So wenig Ahnung haben diese Herren vom Kapitalismus , daß sie noch nicht be. griffen haben, daß eine tapitalistische Krise nur durch eine durch Preisermäßigungen erzwungene Angleichung des Pro duktionsapparates an den gesuntenen Umfag überwunden wird. Nachdem der Zusammenschluß der Produzenten zum Syndikat erfolgt sei, wären die Preise nach Maßgabe der Selbst­toften" festgesezt, d. h. erhöht worden. Eine Freigabe der Preise fönne nicht erfolgen, da eine Senfung der Unfosten entsprechend dem Umfagrüdgang infolge der unzureichenden Beschäftigung nicht möglich sei. Alles schön und gut. Solange alle Betriebe aufrechterhalten werden, ist natürlich eine Kostensentung nicht mög lich, da der bauernde Beschäftigungsrüdgang den Anteil der figen often ständig erhöht. Aber dann Preiserhöhung? Um so mehr geht der Abfaz zurüd, um so schlechter wird die Beschäftigung, um so höher merden die Kosten eine Schraube ohne Ende! Bie weit sollen die Preise noch erhöht werden? Bis gar fein Käufer mehr ba ist? Und das alles, meil man nicht 3ugestehen will, daß zuviel Anlagen da sind, daß zuviel Kapital investiert ist, daß also ein Teil des Kapitals verloren ist und abgeschrieben werden muß, damit durch Sentung der figen" Kosten eine Breisermäßigung ermöglicht wird!

1920

Bum deutsch - polnischen Wirtschaftsvertrag. Bis 15. November Ansprüche aus Bersicherungen anmelden. Entsprechend den Bestimmungen der Artikel 18 und 19 des deutsch polnischen Aufwertungsabkommens und entsprechend einer

Bekanntmachung des Reichswirtschaftsministers vom 1. Juni 1931, abgebrudt im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staats. anzeiger Nr. 125 vom 2. Juli 1931, find Auswertungsansprüche Don Reichsdeutschen gegenüber polnischen Versicherungs­gesellschaften bis 15. november 1931 bei dem Reichs­

auffichtsamt für Privatversicherung anzumelder

Stillegung bei der Rudolf Karstadt A.-G. in Bocholt . Im Anschluß an den Stillegungsbeschluß der Direktion der Rudolf Karstadt A.-G. in Bocholt , ist allen Arbeitern und Angestellten gekündigt worden. Erwerbslos werden badurch etwa 1300 r beiter und Angestellte.

Wir erleben nun aber das sonderbare Schauspiel, daß trotz der ge­waltigen Steigerung des Produktionsanteils immer wieder von den Unternehmern behauptet wird, daß eine Verkürzung der Arbeits: zeit unmöglich sei. Die jetzt schon bestehenden Selbstkosten seien so hoch, daß sie nicht noch durch Verkürzung der Arbeitszeit eine weitere Steigerung vertragen tönnten. DIST- 15.

Sie können aber niemals den Beweis dafür erbringen, daß die Steigerung der Selbstkosten durch Löhne oder Material to sten herbeigeführt mird. Bielmehr fallen, wie auch die nach. folgenden Zahlen beweisen, die reinen Lohntosten je Tonne seit Jahren in den einzelnen Bergbaurenieren. So be trugen die Lohntosten( Lohnanteil der Arbeiter) je Tonne im

Ober­Ruhr Schlesien Jahre 1929 7,04 m. 4,92 m. 1930 6,66 4,81 Mai 1931 5,76 m 4,19

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Rieber. Schlesien Aachen Sachsen 7,69 m. 8,36 m. 11,90 m. 7,58 8,09 10,92 7,30 7,36 9,62

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Jm Ruhrbergbau betrugen die Lohntosten in der Borfriegszeit im Jahre 1913 je Tonne 5,94 Mart. Sie waren alfo 1913 noch um 18 Pfennigje Tonne höher als im Mai 1931. Die amtlich festgesetten Rohlenpreise stehen heute aber noch um bie Lohnkosten nicht für das Festhalten an den bisherigen Preisen 20 bis 30 Pro 3. höher als im Jahre 1913. Man fann also verantwortlich machen. Dazu kommt, daß auch die Material: preise im Laufe des letzten Jahres erheblich gefallen sind. Der und Fette, alles Materialien, die, bis auf Eisen, außerordentlich start Bergbau gebraucht aber in sehr starkem Umfange Holz, Eisen, Dele im Preise gesunken find. Dies zufammen müßte die Arbeits­zeitvertürzung ermöglichen, die auch den Arbeitsmarkt wirklich entlasten könnte. Das Unternehmertum glaubt aber immer noch mit 2ohnsentungen und durch Arbeitszeitver längerung der Krise Herr zu werden!

Andererseits häufen sich die Feierschichten, die für

3mmer noch Ueberstunden und Feierschichten. Der Hauptbetriebsrat bei der Deutschen Reich s eisenbahn hat der Hauptverwaltung eine Darstellung übermittelt, hinter der wohl das gesamte Personal der Reichsbahn- Gesellschaft steht. Die Darstellung weist darauf hin, daß die Folgen der wirt­schaftlichen Depression schwer und drückend auf dem Bersonal lasten, am schwersten aber durch Feierschichten und Lohnabbau auf der Arbeiterschaft. Beginnend mit der Einlegung von zwei Feierschichten pro Monat in den Werkstätten im Februar seien der Arbeiterschaft im Laufe der Zeit durch Vermehrung und leber­tragung der Feierschichten auf die Bahnunterhaltung, Güterböden und die Werkstättenbetriebe immer größere Opfer zugemutet worden. Die damit verbundenen Lohnausfälle führten zu einer starken Ein­schränkung der Lebenshaltung. Die Einkommensverluste belaufen sich

für einzelne Gruppen der Arbeiter auf 30 Prozent und dar

über.

Die Darstellung sagt dann wörtlich: Diese einseitige Belastung besonders eines Teiles der Arbeiterschaft mit dem durch die Wirt­schaftskrise entstandenen Betriebsrisiko hat unter den Betroffenen zu einer schweren Erschütterung des Vertrauens in eine gerechte und unparteiische Handhabung der Personalwirtschaft der Hauptverwaltung geführt. Wir weisen nur auf die Tatsache hin, daß infolge der Zurückstellung der Reparaturarbeit in den Werkstätten trotz Feierschichten Tausende von Werkstättenarbeitern zu anderen, zum Teil sehr entlegenen Dienststellen verseßt und in andere, minder gut bezahlte Beschäftigungsarten übergeführt worden sind, während in den meisten Dienstzweigen nach wie vor 54 Stunden und mehr pro Woche gearbeitet wird. Dabei steht fest, daß die Zahl der zurückgestellten Reparaturfahrzeuge, be­sonders solcher mit schweren Schäden, ständig im Steigen begriffen ist.

Zu alledem wird neuerdings nach uns zugegangenen Mit­teilungen von der Hauptverwaltung allen Ernstes der Gedanke er­mogen, von der Notverordnung der Reichsregierung vom 26. Juni d. J. Gebrauch zu machen. Danach sollen nicht allein die Grundlähne um die in der Notverordnung genannten Be trage gefenti werben, sondern darüber hinaus auch ein Kinder. lagin Fortfall tommen. Wir wissen zur Zeit noch nicht, wie weit diese Ermägungen bereits gebiehen sind und welche Ab. fichten zur Zeit bei der Hauptverwaltung nach dieser Richhung hin lichung einer solchen Absicht die wirtschaftliche Lage der Arbeiter­bestehen. Eines steht jedoch heute schon fest, daß die Vermirt fchaft geradezu ins Unerträgliche steigern muß."

Die Darstellung schließt mit der Forderung, unverzüglich Maß. nahmen zu ergreifen, die geeignet sind, eine bessere und gerechtere Personalpolitit in die Wege zu leiten.

Lohnabbau heiligt alle Mittel.

Auch der Pfundsfurz muß herhalten.

Kein Argument ist den Unternehmern zu schlecht, um nicht als ginnen sie eilfertig schon vom Sturz des englischen Pfundes zu reden. Begründung für den Lohnabbau verwendet zu werden. Jezt bes Der Deutsche" schreibt dazu sehr zutreffend:

,, Wie sich die wirtschaftliche Lage in England entwideln wird, die mit der Aufhebung der Goldwährung gemacht worden sind, läßt sich noch nicht genau erkennen. Die bisherigen Erfahrungen, lassen aber den Schluß zu, daß man die verstärkte Exporttonturrenz Englands nicht überschäßen darf. Wir geben gern zu, daß vorübergehend der Einkauf in England sehr vorteilhaft sein wird und die fonkurrierenden Exportindustrien der anderen Länder Ausfälle haben können. Aber der überwiegende Teil der englischen Ausfuhr beruht auf vorhergegangener Einfuhr. Diese muß England

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