Einzelbild herunterladen
 

Emil Wutzky 60 Jahre alt. Am 4. Oktober vollendet Emil w u h k y sein 60. Lebens­jahr. Die einzelnen Daten und Merkmale seines Entwick­lungsganges kennzeichnen dos Werden eines der Besten der Berliner Arbeiterbewegung. Geborener Berliner , erlernte Wutzky das Schriftsetzerhand- werk und arbeitete jahrelang in diesem Beruf, zugleich auch als einer der eifrigsten und fähigsten Vertrauensmänner des Buch- druckeroerbandes, bis In diesem Jahre wurde er Lagerver- walter und später Zlassierer der Konsumgenossenschast im damaligen R i x d o r f. Borübergehend war er dort auch Spediteur desV o r- wärt s", bis er im Januar 1906 Angestellter der Berliner Orts- Verwaltung des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter und vom Juli 1906 bis Juli 1914 Bevollmächtigter der Bcr - liner Zahlstelle wurde. Fünf Jahre hindurch, bis 1919, war er Sekretär des Hauptvorstandss tüeses Verbandes. Er hat als solcher vorzugsweise in vor- bildlicher emsiger Arbeit die Grundlagen vorgezeichnet und geschaffen, auf denen später das Gebäude des Tarifwesens der Gemeindearbeiter errichtet werden konnte. Neben seiner beruslichen und ehrenamtlichen gewerkschaftlichen Tätigkeit war er schon seit seinem 28. Lebensjahr auch k o m m u- nalpolitisch tätig. Am . Bfek 22. März 1899 wurde er Ge- meindevertreter der damaligen . Dorf gemeinde Rixdorf und kurze Zeit darauf Stadtoer- ordnetcr der neuen Stadt gemeinde, ...... c, den Namen Neukölln erhielt. Stadtrai Smil Wulsky. Noch während des Krieges wurde er dort unbesoldeter Stadträt. Es war nur eine Konsequenz seiner kommunalpalitischen Tätigkeit, in der er jähre- lang maßgeblicher Führer der Rixdorfcr und Neuköllner sozial- demokratischen Fraktion gewesen war, daß, als auch nichtjuristische Persönlichkeiten zu Stadtröten gewählt werden tonnten, er im September 1919 besoldetes Mitglied des damaligen Neu- köllner Magistrats wurde. Vorzugsweise bearbeitete er als Stadtrat in Neukölln die Gebiete, auf denen er insbesondere in seiner ehrenamtlichen kommunalpolitischen Tätigkeit Vorbildliches geleistet hat. Das waren die Gebiete der allgemeinen Wohl- fahrt, der Jugendwohlfahrt, des Turnwcsens, des Badewesens und der Park- und Gartenverwaltung. Daß auch kommunalpolitisch dem Turnwesen seine besondere Liebe gehörte, ist ohne weiteres begreiflich für den, der weiß, wie Emil Wutzky sich schon von seinem Jünglingsjahren an iür den Turnsport be- geisterte, in dem er stets aktiv in Erscheinung trat. Lang« Jahre war er auch Vorsitzender der Baugfnossen-

KuKigs Überlegung führt dazu, in einem Geschäft zu kaufen, dessen Erzeugnisse sei» Jahr­zehnten als beste Qualitäts­arbeit bekannt,--- dessen Preise stets niedrig sind, Die ständige Zunahme der Käu­fer von| Kleidung zeigt daß wirklich gute Fertigkleidung heute hohen Ansprüchen genügt. Hauptpreislagen M 48 58- 68 78- 88- 98- 110- 125- 135-

PeekaCioppshburo BERLIN C 19, GERTRAUDEN STRASSE 25-27

sch aftSic at*. Die praktischen Erfahrungen, die er auf bau- 1 technischem Gebiete hierbei machen konnte, konnte er fruchtbringend verwerten, als er im Jahre 1921 Mitglied des zentralen Mo- g i st r a t s der neu geschaffenen einheitlichen Stadtgemeinde Berlin wurde. Hier war er zunächst auf dem Gebiete des S i e d l u n g s- und des Wohnungswesens wie auch auf dem Gebiete der Ernährung tätig, also auf Gebieten, die gerade damals be- sonders hohe Anforderungen an den Dezernenten stellten. Er war dann eine Zeitlang Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Werke und der Stadtgütergescllschaft wie auch der Anschaffungsgesellschast, deren notwendigen Umbau zum jetzigen Anschafsungsamt er mit der ihm stets eigenen Energie betrieben hat. Ein eigenartiges Spiel des Zufalls ist es, daß bei Vollendung seines 69. Lebens- jalzres, also zu einer Zeit, in der der normale Ablauf einer be- ruflichen Tätigkeit schon übersehen werden kann, Emil Wutzky in der Berliner Gemeinde wieder auf Gebieten arbeitet, auf denen er als besoldeter Stadtrat in Neukölln seine Arbeiten praktisch begonnen hatte. Wer mit Emil Wutzky in Verbindung kommt, der erkennt bei objektiver Beurteilung in ihm den besten Typus

Achtung, Kreis- und Abteilungsleitungeni Am Freilag, dem S. Oktober, pilnkllich 19 Uhr im ehemalisen Herrenhaus, Leipziger StraBe 3: Abteilungsvorständekonferenz Zutritt haben; Der 1. und 2. Kreisleiter, der Kreiskassierer und die Vertreterin der Frauen im Kreisvorsland, der 1 und 2 Ab­teilungsleiter. 1. Abteilungskassierer und die 1. Frauenleiierin der Abteilungen Parteimitgliedsbudi mit gleichlautender FunklionSrkarte ist am Saaleingang vorzuzeigen. Wegen der Subers» wichtigen Tagesordnung bitten wir alle in Frage kommen­den Genossen bestimmt zu erscheinen. Oer Bezirksvorstand,

eines kampfbereiten, energisch vorwärtsstrebenden, bestgeschulten, modernen Proletariers, der all seine Erfahrungen, all seine großen Fähigkeiten nur in den Dienst der Vertretung der Interesien der Arbeiterschaft stellt. Emil Wutzky fragt niemals danach, ob irgend- ein Borteil für seine eigene Person oder sein Amt aus einer Maß- nähme entspringt, die er für richtig hält. Geradlinigkeit, Schlichtheit und Treue, das sind die hervorstechendsten Cha- raktereigenschaften, die, verbunden mit seiner seltenen Fähigkeit, den Kern einer Sache sofort klar zu erkennen, und unterstützt von einer außerordentlichen Arbeitsenergie, ihn zu dem kommunalpolitischen Führer machten, der er geworden ist. Jahrelang gehört er dem Vorstand der Berliner . Stadtverordnetcnfraktion,lan. Unerbitllich ist er auch auf diesem Posten in seiner Kritik gewesen an Schäden, die irgendwo bemerkbar geworden waren. Immer und ohne Zögern war er bereit, dem Ruf der Partei, seiner Freunde und Kollegen zu folgen, wenn es galt, in schwierig st er Stunde an eine exponierte Stelle zu treten, gegen die starke Angriffe gerichtet wor- den waren. Di« Treue, die Emil Wutzky ein Menschenleben hin- durch dem Berliner Gesamtproletariat bewiesen hat, wo immer er auch tätig war, muß mit gleicher Treue vergolten werden. Aus dem Gefühl der Achtung und Lieb«, das Emil Wutzky diejenigen entgegenbringen, die die innere Harmonie seines Wesens genau kennengelernt haben, entspringt heute als Dankesbezeugung der Wunsch, daß es ihm vergönnt fem möge, auch noch glücklichere- Zeiten zu erleben als die, die> Berlin und Deutschland jetzt durch- zukämpfen haben._ Oer vornehme Arzt. Iniereffanter Beitrag zum ProblemKinder vor Gericht* Dr. Lorenz ist dervornehme" Arzt, der durch das markt- schreierische AushängeschildInstitut für operationslose Behandlung von Frauenleiden die 17jährige Gerda N. dazu verlockte, sich ihm in ihrer Not anzuvertrauen. Als das Mädchen nicht imstande war. die 599 Mark aufzubringen, die er für den unerlaubten Eingriff forderte, wurde er zudringlich. Er nahm den Eingriff, den das junge Menschenkind mit dem Tode bezahlte, vor, und vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte wurde er wegen versuchter Abtreibung zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Gestern sollte er sich.in der Berusungsverhandlung verantworten. Die Berufung hatte er selbst eingelegt. Die Verhandlung mußte aber vertagt werden, und zwar aus folgendem Grunde: In der Urteilsbegründung hatte das Gericht bei der Straf- zumessung u. a. auch auf eine 13 Jahre zurückliegende Vorstrafe des Dr. Lorenz Bezug genommen. Er war damals wegen Not- zucht an einer Patientin, einem Bauernmädel, zu IJs Iahren Zuchthaus verurteilt worden. Dr. Lorenz bestritt damals, dem jungen Ding Gewalt angetan zu haben. Auch in der Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte beteuerte er noch, in jener Sache unschuldig verurteilt worden zu sein. Jehl hat dos junge Mädchen in Gegenwart des Bürgermeisters ihres Heimatortes eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Dr. Lorenz vor 13 Zähren zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt zu haben. Hinzu kam, daß der Leumund des Bürgermeisters, über das Mädchen ungünstig ausfiel. Angesichts der eidesstattlichen Versicherung ist von dem Ge- richt die Wiederaufnahm« des Verfahrens angeordnet worden. Aus- gehend von dieser Tatsache, hat in. der gestrigen Verhandlung der Verteidiger des Dr. Lorenz, Rechtsanwalt Dr. Händel, Ver- tagung beantragt. Das Gericht erster Instanz Habs bei der Urteils» sällung auf das vor 13 Jahren gefällte Urteil Bezug genommen, auch das Berufungsgericht würde sich von dem Eindruck dieses Ur­teils nicht ganz freimachen können; es müsse deshalb der Ausgang der Wiederaufnähmeverhandlung abgewartet werden. Das Gericht gab dem Antrage statt und vertagte die Verhandlung. Kein un­interessanter Beitrag zum Problem jugendlicher Aussagen in Sitt- lichkeitsprozcsscn. Gelbstmord auf dem Friedhof. Auf dem Hcilig-Äreuz-Friedhof in Mariendorf hat sich gestern der Kriminalsekretär Albert Menz aus der Braunsberger Straße erschosien. M. versah seinen Dienst bei der Kriminalpolizei des Polizeiamtes Mitte. Der Beamte war seiner Dienststelle wegen Krankheit feit Beginn der Woche ferngeblieben. Da gegen Menz in dienstlicher Hinsicht nidsts vorliegt, dürste er in einem Änsall von Schwermut zur Waffe gegriffen haben.

Leichenfund in der Spree . Aus der Spree wurde gestern in der Nähe der Hugo-Preuß- Brücke die Leiche eines etwa 50 Jahr» alten Mannes gelandet. Der Tote muß schon mehrere Tage im. Wasier gelegen haben; zweifellos handelt es sich um einen Lebensmüde». Es wvt bisher nicht möglich. die Personalien des Mannes zu ermitteln. Der Tote' ist etwa 1.SS m groß, dunkelblond,'trug dunklen Sakkoanzug und schwarze, hohe Stiefel. Mitteilungen sind an das Plützeipräsidium(Berylma 0023) ZU richten.

M

' V'-iic C ö' ./ r 1-

Vi

die fieschm