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Der Riesentonzertsaal eines internationalen Kurortes, in dem 1'forgte Gesichter. Seht den Baßgeiger dort mit der hohen Stirn sich im Herbst aus allen nordischen Ländern die Menschen zu und dem hageren zerwühlten Gesicht eines afzetischen Priesters. sammenfinden, die, in ihren Heimatorten fröstelnd, den Sommer Seine Augen haben schon viel geweint, und die Mundfalten sind noch um einige Wochen verlängern wollen, noch etwas Sonne suchen furchtbar scharf. Auch die jungen unter den Musikern haben ernste in einem milden Klima, das ringsum in betäubender Bracht schwere Augen; einige sind früh ergraut. Doppelt rührend wirkt das, wenn blaue Trauben und dunkelviolette Feigen inmitten von Lorbeer und dazu noch große im Erstaunen stehen gebliebene Kinderaugen den letzten Ausläufern südlicher Palmenhaine prall und füß reifen tommen, die sprechend berichten, wie hier Menschen als Künstler läßt. Tagsüber figt man blinzelnd und behaglich in der Sonne am einst enthusiastisch Großes erträumt und doch im Kleinen stecken Ufer des wild dahinstürmenden Gebirgsflusses oder steigt behutsam geblieben sind, immer im Kampf um das bißchen trockene Brot. auf die sanft aufwärtsführenden Wege zu alten Burgruinen. Des Abends aber, wenn die Nebel über den Bergen schwer und wuchtig liegen oder bei klarer Luft von den höchsten Spitzen ein paar Lichter wie die erleuchteten Kabinen einer gewaltig großen, sehr hoch schwebenden Luftschiffsgondel funkeln, spürt man auch hier den Herbst und sitzt in dem Musiksaal, den man in einer Orgie von Stil- und Geschmacklosigkeit zu einem unglaubhaft häßlichen Mittelding von Kirchweihstätte und Prunksaal ausgestaltet hat. Hier ſizen die selbstsicheren Amerikaner, die flinken, sprühend lebhaften Italiener und all die vielen anderen Kurgäste einträchtig beisammen. Nod, den herb- süßen Geschmack der ausgepreßten Kurtrauben auf der Zunge, deren Saft man aus violetten Gläsern schlückchenweise getrunken hat, wartet man auf die Genüsse, mit denen das Orchester einem den Abend verschönern soll.
melodiös schmeicheln sie gerade ihren Geigen Mozartsche Klänge Das Herz krampft sich zusammen, wenn man denkt- süß und melodiös schmeicheln sie gerade ihren Geigen Mozartsche Klänge Gnade, zweimal täglich vor diesem satten, zufriedenen Publikum als ab! wie diese Menschen angstvoll sich an diesen Posten, an diese Abendzerstreuung spielen zu dürfen, klammern; beneidet und vielleicht auch belauert von vielen, denen dieses Glück nicht wurde und die mit Gier sich auf den ersten Siz zu Dußenden stürzen würden, der
in diesem Orchester wehe, wenn einen Krankheit oder Mut losigkeit befiele!-frei würde. Gibt er auch nur farges Brot, es ist doch ein Arbeitsposten!
Man sitzt und trinkt die Melodien von Zauberflöte " und Figaro" in sich hinein und gleichzeitig sieht man vor sich, wie der Alltag dieser Männer sein mag, deren Instrumenten wir lauschen. Die fleinen Stübchen, in denen sie mit den ihren hausen, das primitive Mahl, der verzweifelte Versuch, zwischen den Proben und
Der Temperamentvolle besah fich den schmalen Weg und befah fich den herrlichen breiten Weg und sagte:
Wenn die ganze Schönheit dieses breiten Weges nur zu dem fläglichen Zwed zusammengetragen sein sollte, die Menschen zu foppen. dann wäre das, entschuldige, ehrwürdiger Frommer, ein etwas umständliches und schäbiges Verfahren."
,, Berlaß dich darauf", sagte der Fromme eifrig ,,, der breite Weg führt zur Hölle."
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,, Also gut", sagte der Temperamentvolle ,,, dann führt er eben zur Hölle. Aber wenn ich diese Schönheiten alle genossen habe, weißt du, und ich muß danach unbedingt in die Hölle nun gut, dann werd' ich unter einigem Protestgeschrei den Genuß bezahlen." ,, D, über die verblendeten Seelen der Sündigen!" flagte der Fromme und machte sich auf den schmalen Weg und in seinem Summer über die verlorene Seele feines Kameraden mischte sich etwas Aerger darüber, daß er nun den schmalen Weg allein gehen mußte.
Der temperamentvolle Mann aber ging den breiten Weg der Schönheit.
Idyllische Täler wechselten ab mit mächtigen Felsen, und im Sonnenschein wohlig ausgestreckte, schimmernd grüne Landschaften lagen zu Füßen feuchthauchender Wälder. Der Mann saugte das Glück mit allen Poren auf und sagte einmal, als er mit einem Mädchen im Grase lag, faulenzte und füßte: ,, Das muß man gestehen, die Hölle tut etwas für ihre Kundschaft!“
Kurz darauf hatte er die Hölle mit allem Drum und Dran vergessen.
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Die ersten Klänge ertönen, und man gibt sich gern und willig der Dirigentenkunst eines Enkels unseres großen Liszt und dem Spiel seiner geschulten Kapelle hin. Irgend etwas zwingt mich, den Spielzeiten irgend etwas nebenbei, sei es durch einfachste Hilfe Ein grauer Regen rieselte auf sein Gewand, und der fromme Mann
der ich in der ersten Reihe ein Zufall size, die Spielenden näher anzusehen. Wie sehen die Menschen aus, die einem internationalen Publikum, zum Teil von jenseits des Weltmeeres gekommen, hier im progigen Rahmen dieses Festsaales die Schönheit der Klangwelt italienischer und deutscher Meister erstehen lassen follen? Man erschrickt beim Hinsehen über den Kontrast von Musikern und Publikum. Unten im Saale ein mehr oder weniger sonnengebräuntes, gut bürgerliches, ja vielfach betont elegantes Publikum. Oben auf dem Podium eine Schar schlecht und dürftig getleideter Menschen Man sieht den Anzügen, den Strümpfen in ihrer grellen Scheineleganz die billige Herkunft an; die Schuhe sind sieht man scharf zu abgetragen, die Garderobenstücke passen nicht zueinander, sind zwangsläufig so zusammengestellt, daß man sie gerade noch tragen kann. Man sieht viel vergrämte, ver
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leistung, sei es durch Nachtarbeit, zu verdienen, um sich halten und noch einigermaßen standesgemäß als Künstler fleiden zu können. Am Abend fallen dann diese Nichtigkeiten des Daseins, alle Sorgen und Hege für ein paar Stunden ab. Man lebt auf in der Einordnung in eine Schar, die ganz in einer schönen Welt aufgeht und träumt; man schindet sich nicht mehr ums Brot man ist Künder und Wiedererweder großer Meister der Töne. Nur die schweren Sorgenfalten um den Mund, nur die Furchen in der Stirn bleiben und die abgetragenen, ängstlich geschonten Schuhe. Aber und die abgetragenen, ängstlich geschonten Schuhe. Aber die Musiker wissen nicht davon. Sie ſizen im grellen Licht auf dem Podium im Kreuzfeuer der Blicke eleganter Frauen und gebräunter Männer aus den Rängen und dem weiten Parterre des hohen Riesensaals und lassen aus ihren Geigen das wieder jubelnd aufflingen, was vor 100 Jahren ein Genius Mozart vorsang.
S. Richards: ,, Das ist die See!"
Bor Doggerbank! Von Terschelling her fingert ein Leuchte| schaudernd von sich stößt, um sich dort immer wieder nach ihr zu feuer herüber. Der Kutter S. 117" und eine Flottille anderer sehnen. Fischdampfer umspannen im weiten Halbrund den Fanggrund. Zum ersten Male nach dem Kriege!
Ein grimmer Nordwest hat sich aufgemacht. In der Dünung schlingert der Bott wie eine frante Seefuh. Im Mannschaftslogis, unter der Back, wälzen sich die Schlafenden unruhig in ihren Kojen Ein schwerer Geruch liegt im Raum von geteertem Seezeug, najien Stiefein und Pfeifenqualm; allen erschwert er das Atmen. Röcheln der Schlafenden mischt sich mit dem gluckernden Wasser in den Spanien zu eigenartiger Melodie. Von der Decke herab pendelt die schwelende Lampe wie ein trunkener Nachtwächter.
Das
Sieben Glasen! Der Wachmann fällt zur Tür herein:„ Hei ho. flar zum Manöver!" Er muß von der Brücke her wecken fommen. Nachts, bei schwerem Wetter, wenn hinter jedem Schritte das Meer gähnt, ist das ein gewagtes Stück Arbeit. Selten bleiben dabei die Knochen heil. Zweimal muß der Wachmann unter die Back. Wütend flucht er im Logis:„ Schietkerls, verdammte, wollt ihr absaufen? Wasser im Schiff!" Das hilft. Schnell aus den Kojen, das Delzeug! In der Dunkelheit tappen wir auf die Stationen und hören dabei den Alten in allen Sprachen der Erde fluchen, ein herrliches Lied!
Wir müssen lange treiben. Die verkrampften Hände sind steif und gefühllos. Jim hängt nur noch mit einem Arm am Holz. Wie ein Stint wendet er sich in der Strömung. Manchmal höre ich noch fein stoßweises Atmen. Ich fühle, wie er mich angloßt: erschreckt, glucsend, hilfesuchend. Welch gruselige Natürlichkeit ist doch in all solchen Dingen!
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Der Sturm reißt die Wolkenbänke auf. Eine matte Helligkeit ist über den Wassern. Das Meer schimmert wie silberner Brofat. Mein Kamerad ist fort! Abgetrieben! Er hat die See geliebt; daran ging er zugrunde. Auch ein Kondoifiere des Lebens, der in einer einzigen Stunde verschenkte, was die Reeder nur zu plündern ein ganzes Leben! Das Blut vermögen: Für 120 Maif Heuer pocht heiß. Die Kälte kommt dem Herzen näher. Wenn sie sich erst hineingefressen haben wird, ist es vorbei Ich kann ihr nicht entweichen. Gegen das fressende Ungeheuer hilft weder Fluchen noch Schreien. Sie werden auch für mich die Heuer sparen! Die Gedanken sind weg. Alles ist ausgelöscht. Wo bin ich? Dort was ist das? Licht...? Es fingert über die Wogentämme. Jetzt ist es weg. Sinnestäuschung! Da.. dort.. wieder Licht. Wie es tastet, sucht! Neben mir, vor mir, ganz vorn! Träume ich? Wen suchst du? Ich kann nicht schreien. Das Wasser flatscht mir ins Gesicht und gurgeit den letzten Fluch in die Tiefe. Ich will winken. Die Arme sind steif ums Holz geflammert. Das Schneetreiben herrscht an Deck. Auf der Brücke versuchen fi, Licht ist weg! Ein Wellental, der letzte Hoffnungsschimmer ist erSignale auszusenden. Aber aus nächtlichem Dunkel blitt nirgends loschen! Da.. jetzt bin ich mitten drin in diesem wärmenden Antwort. Die Schiffsposition ist nicht zu halten. Bei den fort- Weiß einer fernen Sonne. Das ist das Leben! Es blendet. Id} mährenden Kreuzseen beginnen wir querab zu treiben und müssen schließe die Augen, öffne sie wieder. Das Licht ist noch da. Eine Freibanker setzen. Riskante Sache in solchen Zeiten! Noch immer Sirene... Rufe! Ich sacke weg! ist die Nordsee von Minen verseucht. Der Anfervormann" wird doppelt besetzt. Die Deckfulis haben sich an den Wintschen festgebunden, damit die Brander sie nicht mit über Bord nehmen. Auf der Brücke morsen sie immer noch!
Das Schiff hat schweren Ruderschaden!
Sturm peitscht die Wogen. In gewaltiger Dünung atmet das Meer. Wie ein Ball wird der Kutter hin und her geworfen. Große Brecher schlagen breitschiffs auf das Deck. Der Eimer ächzt und stöhnt in allen Nähten; er muß in der Dünung gehalten merden, sonst schlagen die Sturzseen ihn vollends auseinander.
Da... Die Ankerleinen straffen sich. Der Steuerbord pormann schreit. Niemand hört ihn auf der Brüde. Vergeblich biüllt er seine Meldung in die Nacht hinaus:„ Treibanter fest!" Nochmals tönt das Brüllen. Der Sturm frißt die Worte. Keiner fommt schnell genug von den Wintschen los. Eine furchtbare Detonation im Achterschiff....! Wie ein scheuendes Roß bäumt sich der schlingernde Kasten empor. Das Hed türmt in den nachtschwarzen Himmel hinein. Eine Riesenwoge schwemmt alles hinweg. Wir sind auf eine Mine gelaufen!
Ein Tender hat uns aufgefischt. Den toten Kameraden und mich. Das ist alles, was vom Eimer übriggeblieben ist, was wir mit heimbringen vom ersten großen Fischzug nach dem Kriege. Der Reeder wird flogen, wenn wir so nackt nach Hause kommen!
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Die See ist ruhig. Ich höre den Wind über die Wellen hinweg singen. Wenn wir einlaufen, warten Lazarett und Leichenwagen an der Pier, Galafutschen heimkehrender Seeleute. Run ja, so ist das Leben! Kranken- oder Totenschein es sind die Endresultate! Hei ho, Kamerad, wir steuern die Küste an!"
Gustav Junghans:
Wege zu Himmel und Hölle
Zwei Männer wanderten einmal ihre Straße. Der eine, ein Frommer, hielt den Blid demütig auf seine großen sandalenbekleideten Füße gesenkt, in tiefe Betrachtungen verloren. Und nur von Zeit zu Zeit wandte er sich mit den Worten:„ Laß
Der fromme Mann ging, wie gesagt, den schmalen Weg Ging und ging. Auf spigen Steinen trat er sich die Sandalen durch. flapperte vor Frost. Es war eine furchtbare Quälerei. Er war schon ein paarmal gestolpert, und zu den Anstrengungen des Weges fam noch die Anstrengung, die das hinunterschlucken aufsteigenber unheiliger Reden bereitete.
,, Wie herrlich", sagte er ,,, mie herrlich wird mir der himmlische Lohn schmecken!" Und er lächelte zum Himmel emporblickend. Sein Lächeln wurde dadurch unterbrochen, daß er über einen Dornenstrauch stolperte, fiel und sich ein Auge ausstieß. Beinahe hätte er geflucht.
,, D", sagte er dann, noch etwas undeutlich sprechend ,,, o, der Himmel muß etwas Gewaltiges mit mir vorhaben!"
Und er ging weiter den Weg über Ummege und Bidrigkeiten. Immer mehr kam der fromme Mann herunter. Hintend und stöhnend torkelte er meiter. Die Sonne fnallte nun auf ihn herab, und er war wund vom Kopf bis zu den Füßen. Endlich kam er in einem großen Bogen um eine Felswand herum, an der geschrieben stand: Zum Himmel!" Und er sah eine paradiesische Landschaft in strahlender Frische vor sich. Nun bin ich da!" seufzte er glückselig und ruhte sich auf einem Hügel aus.
,, Wie schön", sagte er, alles betrachtend ,,, vielleicht würde ich die Schönheit noch mehr erfassen können, wenn ich mir nicht das eine Auge ausgestoßen hätte. Aber wahrscheinlich sehe ich so alles noch verklärter!"
Unter den Bäumen sah er ein seliges Paar fizen, eng um
schlungen.
,, Nanu", dachte er ,,, ist denn das im Hinmmel gestattet?" Aber da fiel ihm ein, daß sich im Himmel schließlich ja nur Seelen aufhalten und somit das Moment unanständiger Wollust in Fortfall täme. Und als er das Paar mit großer Vertiefung in die Sache fich füjjen fah, spürte der Fromme sogar ein ganz angenehmes Gefühl von Seligkeit.
Ich selbst", sagte er bin zwar zu faputt, um ein Mädchen in den Arm nehmen zu können. Aber es ist schon eine Freude zu zusehen. Bielleicht ist auch dieser Genuß reiner und verklärter."
In diesem Augenblic drehte fich der Mann neben demi Mädchen um, und zu seinem grenzenlosen Erstaunen entdeckte der Fromme, daß das sein Kamerad war; der in die Hölle gehen wollte. Und mit großer Würde erhob sich der fromme Mann, ging auf den anderen zu und sagte:
Wie kommst du hierher?" Auch der andere erstaunte:
Ja wie kommst du denn hierher? Ich denke, du bist im Himmel?"
,, D, über die Verstocktheit tauber Seelen", sagte der fromme Mann mit, großer Entrüftung, dies ist der Himmel, da hinten steht's angeschrieben!"
Der fröhliche Mann überlegte und sagte:
,, Tja, weißt du, ich glaube, dann bin ich den direkten Weg
gegangen!"
Der fromme Mann mußte sich einen Augenblick sehen, so sehr war ihm die Erkenntnis in die Glieder gefahren.
,, Dann". sagte er ,,, dann bin... dann... bin... ich... also durch die Hölle gegangen??!!"
,, Scheint so", bemerkte der fröhliche Mann. Der fromme Mann holte tief Atem. ., Bermessener", zürnte er dann ,,, dann gehe jetzt sofort in die Hölle, damit alles wieder seine Richtigkeit hat.!"
Der fröhliche Mann hob den Zeigefinger an die Stirn, setzte sich wieder zu dem Mädchen, füßte es und hatte Himmel und Hölle vergessen.
Der fromme Mann aber war in Trauer.
Denn groß ist der aufrichtige Kummer eines Frommen, wenn er einen Sünder sieht.
Aber noch größer und noch aufrichtiger ist der Kummer des Frommen, wenn er sieht, daß dieser Sünder absolut nicht in fein Verderben gehen will.
Schwarz ist die See. Ich treibe in einem tosenden Wasser- ab, o mein Bruder, von der Leichtfertigkeit!" an seinen Begleiter. auf viele Meilen verfärbt und Treibförper weit in die See hinaus
fessel. Irgendetwas schlägt mir hart an die Schultern. Etwas
Dunkles, Undefinierbares. Ich faise zu... Holz! Mit beiden Armen umflammere ich den Balken. Eiskalt ist das Wasser jetzt im März. Die Kleider hindern jede Bewegung. Die Gedanken quirlen dumpf im Schädel; es ist eine Ohnmacht im Hirntasten. Kein Ziel, fein Wohin! Ich schreie in die Nacht hinein. In der feuchten.
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falten Atmosphäre dieser Wasserschluchten leben die Töne nicht lange. Kaum geboren, verhallen sie schon wieder. Ungehört! Ein Gesicht taucht neben mir auf. Dort ich sehe es ganz deutlich. Ein Arm, Haare! Jemand faßt nach dem Holz. Wir sinken. Ist das der Tod? Jetzt ist das Geficht nahe bei mir. Der Kesselbums der Bachel Jim. Auch er ging über den Stag. Kein Wunder bei ihm; er hatte schon immer die verteufelte Neigung, im Suff unter Wasser zu leben. Wir trallen uns fefter ins Holz. Im irrlichternden Beuer der Bogenfämme fieht der Kamerad wie ein Toter aus. aber er lebt. Ich höre semen teuchenden, stoßweisen Atem. Das Basser flaffcht mit unbarmherzig harten Schlägen ihm ins Gesicht. Ja, ja bas ist die See, diefes gierig- geile Ungeheuer. Wie eine Sure umbuhlt sie unser Leben, um die Todesschreie Berfinfender glucerno mit hinab zu nehmen. Das ist eine jener Huren, die man
und quittierte jeden empfangenen Eindruck mit viel Temperament. Dieser, der andere, ließ seine Blicke lebhaft hin und her gehen Er geriet in ausgelassene Bewunderung über einen vorbeiwehenden Schmetterling und stieß, wenn er über einen Stein stolperte, heftige, geradezu patriarchalisch formulierte Flüche aus.
,, Laß ab von der Leichtfertigkeit, o mein Bruder!" sagte der Fromme wieder. Bedauernswerter Nöhlpeter!" murmelte der temperamentvolle Mann und versenkte sich in den Flug einer Schwalbe. Endlich kamen sie an eine Stelle, wo der Weg fich teilte. Auf der einen Seite ging ein schmaler Weg ab, öde und steinig, auf der anderen Seite öffnete fich ein breiter, von Bäumen eingefaßter Weg, der durch eine herrliche Landschaft führte.
| ,, Dies ist der Weg zum Himmel", sagte der Fromme und deutete auf den schmalen, steinigen Weg. ,, Alles, was recht ist", antwortete der Temperamentvolle, aber er sieht gerade nicht so aus!"
Weißt du Unglücklicher nicht, daß der schmale Weg zum Himmel führt und jener breite, mollustige zum Berderben, zur Hölle? Komm, geh mit mir den schmalen Beg und bedente, melch föstlicher Lohn unser im Himmel harrt."
Süßwasser im Meere. Es ist bekannt, daß das aus den Mündungen der großen Ströme hervordringende Waffer das Meer oft sein, daß es Stellen im Meere gibt, die unter Umständen völlig entführt. Weniger bekannt dürfte hingegen die interessante Tatsache unvermischtes füßes Wasser hergeben. Vor der Mündung des Columbia Rivers , Oregon , ist die Besatzung des Feuerschiffes, das drei Seemeilen von der Küste entfernt verankert liegt, an ſtillen, ruhigen Tagen bei starker Ebbe imstande, von Deck aus mit Eimern Wasser aus dem Meere zu schöpfen, das so süß und wohlschmeckend ist, daß man es zum Trinken benutzen kann. Dieses Süßwasser breitet sich in Fächerform, deren Spize in der Mündung liegt, über die Oberfläche des Meeres aus, reicht indessen nur etwa drei Fuß tief. Wenn der Schöpfeimer fintt, bringt er bitteres, salziges Meerwasser in die Höhe. Außer dem Eolumbia River gibt es nur noch menige Ströme, deren Weffervolumen ausreicht, um sich weit in die See hinaus frisch zu erhalten. Eine Ausnahme macht der Amazonenstrom. Das Wasser dieses gewaltigen Fluffes ist bis auf zwanzig Seemeilen von der Mündung noch völlig füß. Es ist vorgekommen, daß Schiffe an Stellen vor der Mündung, die außer Sicht des Landes lagen, ihre Fässer mit Süßwasser gefüllt haben.
Eins der neueffen Baumaterialien find Mauersteine aus Glas masse, die so eingerichtet sind, daß in jedem Stein eine kleine Glüh Lampe angebracht werden fann. Diese leuchtenden Steine werden für Gefimje, Säulen und dergleichen bemagt und geben einen sehr wirkungsvollen Eindrud.