Jede Woche einmal verlobt!
Ein unerreichter Reford..
Es soll vorkommen, daß man sich alle Woche einmal verliebt. Vorkommen soll es auch, daß man sich des öfteren verlobt. Daß man sich aber viermal im Monat verlobt, dürfte doch einen Reford in der Liebesgeschichte darstellen.
Der erft 27jährige H. P. Politiesener hat diesen Reford aufgestellt. Hierbei hat er es aber nicht verabsäumt, auch seine Bräute um recht erhebliche Beträge zu schädigen. Einen Rekord hat er übrigens schon darin aufgestellt, daß er trotz seiner Jugend bereits 21 mal vorbestraft ist. Fast alle Vorstrafen hat er megen des gleichen Deliftes erlitten: Er ging konsequent auf Seiratsschwindel aus. Trotzdem fielen ihm immer wieder heiratslustige junge Mädchen in die Finger. Ein kurzer Briefwechsel, ein Besuch im Café und ein Ausflug nach irgendeinem Ausflugsort, das war stets die Einleitung.
Bei einem dieser Ausflüge wurde er aber gefaßt. Eine Krankenschwester, die er, als sie nachts aus dem Theater heimkehrte, ansprach, wurde sein Verhängnis. Er führte sie vor seine Billa , zu der er aber noch keine Schlüssel besitze, da sie sich noch in den Händen des Baumeisters befänden. Eine Malerrechnung über 100 Mart hätte er noch zu bezahlen. Die Krankenschwester lieh ihm nicht nur das Geld, sondern auch noch ihren Photoapparat, damit er von ,, seiner" Villa eine Aufnahme machen könne. Am nächsten Sonntag follte in der Villa die Verlobung gefeiert werden, deshalb nahm er auch ihren Grammophonapparat mit. Als die glückliche Braut am Sonntag nach Finkenkrug fam, war der Bräutigam ausgeblieben, und sie mußte die Entdeckung machen, daß die Billa ganz anderen Leuten gehörte.
Die Radikalen unter sich.
Der Sturm auf ein Nazi- Lokal in Schöneberg .
Wie locker bei den Angehörigen der radikalen Parteien| Da er auf die Anrufe des Beamten nicht stehenblieb, gab dieser die Revolverfugeln sitzen, das bewies wieder einmal drei Schüsse auf ihn ab und verletzte ihn bei dem dritten Schuß eine Berhandlung, die vor dem Schnellschöffen- leicht am Bein. gericht Schöneberg stattfand.
Die Ausschreitungen in der Hauptstraße in Schöneberg standen zur Verurteilung. Am 12. September wurde zwischen 19 und 20 Uhr ein Sturm auf das Verkehrslokal der Nationalsozialisten in der Hauptstraße 117 unternommen. Es wurden Schüsse von der gegenüberliegenden Straßenseite in das Lokal ab gegeben und die Schaufensterscheiben von Kugeln durchschlagen. Auch die Polizei mar genötigt, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Als Teilnehmer an den Unruhen waren sechs zum Teil jugendliche Personen wegen Landfriedensbruchs angeflagt. Die Aussagen widersprechen sich. Die Angeschuldigten, die zum Teil nach ihrer eigenen Angabe der Kommunistischen Partei angehören, bestritten, sich an den Tumulten beteiligt zu haben. Sie wollen mur zufällig vorbeigekommen sein und von den Vorgängen vor dem Lokal nichts wahrgenommen haben. Dagegen bekundeten die Boli zeibeamten, die schon vor dem Eintreffen des Ueberfallkommandos in der Hauptstraße Dienst taten, daß sich etwa furz nach 19 Uhr von der Potsdamer Straße und Steinmetzstraße her Menschenmengen, deren Zahl fie auf 400 bis 500 schätzten, nach der Hauptstraße zu, teilweise auch auf Rädern, bewegt hätten. In der Nähe des Sturmlokals teilte sich die Menge in fleine Gruppen von vier bis fünf Personen. Ein Polizeioberwachtmeister, der vor dem
Erst gestern im Gerichtssaal sah sie ihn wieder. Dort waren aber auch die anderen Bräute als Zeuginnen erschienen. Da war auch die 24jährige Hausangestellte Ida, der er auf der Straße Lokal Ausstellung genommen hatte, beobachtete auf der gegenüber bei der ersten Begegnung den Heiratsantrag gemacht hatte, weil liegenden Straßenseite eine Gruppe von ungefähr vier bis fünf fie die Frau sei, die er schon lange suche". Ida hatte er zum Kino - abgegeben wurden. Der Beamte hatte den Eindruck, daß der sie die Frau sei, die er schon lange suche". Ida hatte er zum Kino- Personen, aus der zwei Schüsse in das Schaufenster des Lokals besuch eingeladen und dabei ihr Geld in Verwahrung genommen, weil er meinte, sie würde es sonst verlieren. Als sie sich nachts Schüße einen Mann vor sich als Deckung benutzte und über dessen trennten, wagte Ida nicht, das Geld zurückzufordern. Der Gauner Schulter hinweg feuerte. Unmittelbar nach den Schüssen sah er aus der Gruppe einen Mann weglaufen. Er verfolgte ihn. Der schwindelte ihr aber auch noch ihre Armbanduhr ab, angeblich, weil seine Uhr in Reparatur sei und er pünktlich zum Stell- Fliehende lief nach dem Krankenhaus zu und geriet dort in eine dichein am nächsten Tage erscheinen wollte. Einer Hausangestellten, Sackgasse. Nachdem der Flüchtende vergeblich versucht hatte, die hohe seiner dritten Braut, hatte er auch von der Villa in Finken - Mauer zu überklettern, wandte er sich nach den Grünanlagen. frug, in der sie die Herrin werden sollte, erzählt und ihr gleich beim ersten Male 65 Mart abgeschwindelt. Weniger Glüd hatte er bei der vierten Braut, die Verdacht schöpfte, als er von ihr Geld leihen wollte. Ihr gelang es auch den Schwindler zu entlarven und festnehmen zu lassen.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust.
12 wilde Buchmacher festgenommen.
Trok ständiger polizeilicher Razzien versucht die Gilde der milden Buchmacher immer wieder, auf den Rennbahnen ihre Geschäfte abzuwideln.
Auch bei dem gestrigen Rennen in Karlshorst herrschte bei den„ Wilden wieder starter Betrieb. Ohne daß sie es ahnten, 30g sich das Netz des Verhängnisses um sie zusammen. Kriminalbeamte hatten die Rennbahn und ihre nähere Umgebung gengu fondiert und auf ein verabredetes Zeichen sette eine Razzia ein, die unter Heranziehung eines Schupoaufgebots vor sich ging. Auf der Renn bahn selbst wurden allein acht wilde Buchmacher festgenommen. Sie leisteten zum Teil heftigen Widerstand. Unter den Festgenommenen befanden sich wieder mehrere Männer, die erst fürzlich wegen des gleichen Vergehens vom Gericht abgeurteilt morden sind. Die bei ihnen gefundenen Geldbeträge sind erheblich. Auch in verschiedenen Lokaien in der Nähe der Rennbahn wurden vier milde Buchmacher ertappt, die sich dort etabliert hatten.
Nach Feststellung ihrer Personalien auf dem zuständigen Polizeitrevier wurden die Buchmacher wieder entlassen.
Die tägliche Schießerei.
Bor dem Hause Gipsstraße 15 fam es gestern abend zu einer blutigen Auseinandersehung zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Dabei wurde der 28jährige Nationalsozialist Josef Gammer durch einen Schuß niedergeftredt. Schwerverletzt wurde G. ins Hedmigsfrankenhaus gebracht. Die Täter sind entkommen.
Falschmünzerwerkstatt ausgehoben.
Auf frischer Tat gefaßt.
Beamten der Falschgeldzentrale ist es gelungen, in einer Wohnung im Norden Berlins eine Falschmünzerwert. ft att auszuheben und den Hersteller des Falschgeldes, einen 30 Jahre alten Kaufmann Hans Jafob, fejfzunehmen.
Jakob, der bereits längere Zeit von der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs steckbrieflich gesucht wird, hatte sich ein möbliertes Zimmer gemietet, in dem er ungestört arbeiten" fonnte, da die Birtsleute tagsüber abwesend waren. Jakob stellte 3meimarkstüde her, die er auch selbst in den Verkehr brachte. Es handelt sich durchweg um sehr gut gelungene Falsifikate. Die Wohnungsinhaber hatten von dem Treiben ihres Mieters nicht die geringste Ahnung. Als die Beamten eindrangen, konnte der Falschmünzer gerade bei der Arbeit überrascht werden. Er hatte gerade 30 Falschgeldstücke hergestellt. Wieviel er im ganzen um gesetzt hat, wird noch nachgeprüft.
Das gesamte Herstellungsmaterial murde beschlagnahmi. Jakob ist inzwischen dem Richter vorgeführt worden.
b:
Ein Gauner gesucht!
Er hat in Holland 2800 Dollar erbeutet. Die deutschen Polizeibehörden sind von Holland um die Unterstügung zur Festnahme eines internationalen Gauners ersucht worden, der in Haarlem und Lenden rund 2800 Dollar mit gestohlenen Traveller- Scheds erbeutet hat.
Bei einem Bankgeschät in Haarlem erschien fürzlich ein Mann, der vierzig Traveller- Schecks über je 50 Dollar auf den Namen Leo Kaleei porlegte. Als Legitimation zeigte der angebliche K. einen Reisepaß, der von einer schweizerischen Behörde ausgestellt war. Der Betrag von 2000 Dollar wurde daraufhin auch anstands
Inzwischen war eine große Menschenmenge nachgekommen und nahm gegen den Beamten eine drohende Haltung ein, so daß diefer die Waffe gegen die Menge richten mußte und sie so lange
im Schach hielt, bis das Ueberfallkommando erschien. Der Berletzte murde festgenommen und als der Angeklagte Misch festgestellt. Misch behauptete, daß er von den ganzen Borgängen nichts gewußt habe. Er sei zufällig vorbeigekommen und aus Angst weggelaufen, als auch die anderen Leute vor der Polizei flohen. Die Beugen behaupten aber, daß er schon früher dabeigewesen sei. In der Menge, die den Beamten bedrohte, befand sich auch der Angeklagte Bull. Er soll nach den Bekundungen des Beamten gerufen haben:„ Arbeitermörder, du Hund wirst nächstens dran glauben müssen. Dich haben wir uns schon längst gemerkt!" Der Angeklagte will diese Aeußerungen erst gemacht haben, als er auf den Wagen des Ueberfallkommandos geschoben worden war, und er will damit nicht den Beamten, sondern einen Mann aus der Menge gemeint haber, der sich auffällig und provozierend benommen hätte. Dagegen befundete ein anderer Polizeibeamter, daß ihm Bull schon vorher in der Hauptstraße aufgefallen war, weil er anscheinend die Führerrolle spielte und die Menge aufreizte und leitete.
Das Schöffengericht Schöneberg , unter Vorfiz von Landgerichtsdirettor Sinapius, verurteilte wegen Landfriedensbruch die Angeflagten Bull zu 1 Jahr Gefängnis, Misch zu 5 Monaten Gegeklagte wurden freigesprochen. Das Gericht hielt es für festgestellt, fängnis und Schiemann zu 4 Monaten Gefängnis. Zwei Undaß am 12. September in der Hauptstraße von Hunderten von Kommunisten, die schon an anderer Stelle einen Krawall verübt hatten, ein schwerer Landfriedensbruch begangen worden sei. Den Höhepunkt erreichte der Landfriedensbruch vor dem Sturmlokal, auf das Schüffe abgegeben wurden. Die Menge hat dann einen Bolizeibeamten verfolgt und schwer bedroht.
los ausgezahlt. Am selben Tage wurden auch bei einem Bantinstitut in Leyden acht Traveller- Schecks über je 100 Dollar präsentiert. Dieser Kunde nannte sich Josef Chestar Gibson und verfügte über einen Reisepaß auf denselben Namen. Die Summe non 800 Dollar murde auch Gibson ausgehändigt. Bereits einen Tag später wurde überraschend ermittelt, daß es die holländischen
Banten mit internationalen Gaunern zu tun hatten. Die Schecks waren sämtlich im Auguft einem Amerikaner in Paris gestohlen worden. Wie dann die Untersuchung ergab, war der angebliche Gibson und Kaleel eine Person, der die Banken mit gefälschten Pässen hereingelegt hat.
Inzwischen tonnte der Gauner nach einem Photo zmeifelsfrei als ein 39jähriger Rumäne Sterian Jorgu festgestellt werden, der den internationalen Behörden bekannt ist und mehrfach stedbrieflich gesucht wird. Jorgu befindet sich angeblich im Besitze weiterer gestohlener Schecks, die er nach einiger Zeit einzulösen versuchen wird. Die Spuren des Rumänen führen nach Deutsch land. Gegen ihn besteht aftbefeht, die Auslieferung ist bereits beantragt.
Achtung auf die Dienstwaffe.
Ein unglückseliger Schüße.
Auf dem 51. Polizeirevier in der Sminemünder Straße murde am Sonnabendnachmittag der Polizeimachtmeister Johannes Meier durch die Unvorsichtigkeit eines Kollegen angeschossen und schwer verletzt. Der Polizeiobermachtmeister F. war mit dem Reinigen seiner Dienstpistole beschäftigt. Durch einen unglüdlichen Zufall fam der Beamte dem Abzug der geladenen und nicht gesicherten Baffe zu nahe. Ein Schuß löste sich, die Kugel drang Meier in den Leib und blieb im Beden steden. M. fand im Staatsfrankenhaus Aufnahme. Der unglüdselige Schüße hat megen des tragischen Vorfalls einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Herrensohlen
Damensohlen
10
80
Wir verarbeiten garantiert nur bestes Kernleder
Schuhbesohlung billiger
Kindersohlen
95pt. bis 160
Peiser