Betriebsratswahl bei der BVG.
Freie Gewerkschaften behalten die Führung.
Jestern fanden bei der Berliner Verkehrs A. G. die euwahlen des Betriebsrats statt.
Zu den Wahlen im März dieses Jahres hatten die National jozialisten eine Liste eingereicht, die den Bestimmungen des Betriebsrätegesetzes nicht entsprach und deshalb vom Wahlausschuß für ungültig erklärt wurde. Obwohl diese Liste nicht den Vorschriften des Betriebsrätegefeßes entsprechend ausgefertigt war, hat sie das Landesarbeitsgericht dennoch für gültig erklärt. Die Neuwahl fand in einer denkbar ungünstigen Zeit statt. Auch das Personal der BBG hat bereits einen Lohnabbau hinter sich und ist außerdem durch Kurzarbeit und Feierschichten zu erheblichen Einschränkungen gezwungen. Ein neuer Lohnabbau droht. Alle diese Maßnahmen wurden von den Gegnern den freigemertschaftlichen Betriebsräten in die Schuhe geschoben und bei der Vorbereitung der Betriebsratswahl zu einer wüsten Hezze gegen die freigewerkschaftlichen Kandidaten ausgenutzt.
Dieser Ansturm hat die Stellung der freien Gewerkschaften in der BVG. nicht zu erschüttern vermocht, wenn sie auch etwas geschwächt wurde. Bei dem nachstehend angeführten Ergebnis sind die Bergleichszahlen der Wahl vom 23. März d. J. in Klammern angeführt.
Von den 22 716 wahlberechtigten Arbeitern haben sich 19 211 an der Wahl zum Arbeiterrat beteiligt. Für die frei gewertschaftliche Liste wurden 8150( 9719) Stimmen abgegeben, für die christliche Liste 628( 736), für die Liste Butgereit ( deutschnational) 930( 1112), für die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner( chriftlich) 1390( 1811), für die RGO. 6306( 5546) und für
Immer wieder die Reichsanstalt!
Die Folgen des Versicherungsabbaus. Die Verkürzung der Unterstützungsdauer, in der Arbeitslosenverficherung und Saisonunterstützung wirkt sich jetzt in der Praxis aus. Gut 10 Proz. der unterstützten Arbeitslosen sind mit dem 5. Oktober aus der versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterſtügung aus gesteuert worden. In den Städten und in den Gegenden, in denen die Krisenunterstützung für die dortigen Bewohner zugelassen ist, sind nun die meisten von den Ausgesteuerten in die Krisen unterstüßung gefommen. Aber alle Jugendlichen unter
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21 Jahren, verschiedene Berufsgattungen wie z. B. Hausangestellte und viel angeblich nicht Bedürftige sind auf Grund der bestehenden Bestimmungen vollkommen. ausgesteuert worden und stehen vor der Tür der Wohlfahrt.
Auf den Arbeitsämtern ist infolge der Mehrarbeit, und zwar durch Aussteuerung und Neuantragsaufnahme für die Krisenfürsorge eine derartige Ueberlastung des Personals eingetreten, daß von einer ordnungsgemäßen Abfertigung des Publikums micht mehr gesprochen werden kann. Das Publikum wird drei-, viermal und noch öfter von einer Stelle zur anderen gejagt und wiederbestellt. Die Reichsanstalt spielt ein Spiel mit dem Feuer, wenn sie dem Bersonal immer neue Arbeitslasten aufbürdet, während die Geduld des arbeitslosen Bublifums unnötig und unsinnig auf die Probe gestellt wird. Entweder man stellt Aushilfspersonal ein, oder aber man veranlaßt die automatische lleterführung in die Krisenfürsorge, um dem Personal die Zeit zur Nachprüfung der Unterstügungsansprüche zu lassen.
Retter der Erwerbslosen.
Die Arbeitslosen blieben dem Sportpalast fern. Im Sportpalast sollte am Sonntagabend eine große ErwerbsTosenfundgebung steigen, zu der ein sehr nebelhaftes Gebilde, ein sogenannter Deutscher Erwerbslosenverband, aufgerufen hatte. Bei
die Nazis 1544 Stimmen. Im Arbajterrat erhalten demnach die freien Gewerkschaften 14( 16) Mandate, die Christen 1( 1), die Deutschnationalen 1( 1), die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner 2( 2), die RGO 10( 9) und die Nazis 2.
Bon den Angestellten gaben für die freigemertschaftliche Liste 1137( 1139) ihre Stimme ab für die Nazis 255( 0) und für die gemeinschaftliche Liste des christlichen Gedag und des Hirsch- Dunderschen Gd. 221( 486). Die Mandatsverteilung im Angestelltenrat bleibt die gleiche wie im März dieses Jahres.| Von den zwölf Angestelltenratsmitgliedern entfallen auf die freien Gewerkschaften 9, auf die Nazis 2 und auf die Gedag- GdA.- Liste 1. Die zwei Nazifize hatten bisher Gedag und GdA. inne. Im Be= triebsrat haben die freien Gemertschaften 15( 18) Size, die Christen 0( 1), die Liste Butgereit 1( 1), die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner 2( 2), die RGO. 9( 7), die Nazis 3(-) und der Gedag bzw. GdA. 0( 1).
Die freien Gewerkschaften stehen noch immer in der BVG. an überragender Stelle Sie haben insgesamt 9287 Stimmen auf sich vereinigt. Sie haben von 30 Betriebsratsmitgliedern 15. In weitem Abstand folgt mit 6306 Stimmen erst die RGO., die noch bis zum Jahre 1929 in der BVG. die absolute Mehrheit hatte. Die Nazis, die die freien Gewerkschaften an die Wand drücken wollten, haben mit ihren 1544 Stimmen zur Hälfte den Verlust der bürgerlichen Verbände aufgefangen; der Rest ihrer Wähler setzt sich aus einigen gewerkschaftlich und politisch Indifferenten zusammen, die bei jeder Wahl schwanken. Gegenüber der Wahl im Jahre 1930 haben sie ihre Stimmen nur um 453 vermehrt.
er mit seinem Latein am Ende war, gab es wieder ein Johl= und Kindertrompetentonzert. Der kommunistische Stoßtrupp zog dann singend und lärmend in eine der gähnend leeren Ecken des Sportpalastes und verkrümelte sich beim
Eintreten des herbeigerufenen Ueberfallkommandos.
Der Herr vom Erwerbslosenverband erzählte dann noch ein Weilchen etwas vom deutschen Bodenrecht, bargeldloseni Berfehr, Einführung eines Lagerechtes und dergleichen. Mit Recht wurde von einigen Erwerbslosen nach dieser überflüssigen Veranstaltung die Frage aufgeworfen, wer diesen Erwerbslosen rummel, der immerhin einige tausend Mark gekostet haben mag, finanziert hat.
Gegen die Reaktion!
Angestellten Kundgebung in Effen.
Effen, 12. Oktober.
In einer stark besuchten Kundgebung des Gaues Rheinland. Westfalen im Zentralverband der Angestellten ergriff Regierungspräsident Bergemann, Düsseldorf , das Wort zur Frage der Sicherung des Tarifvertrag und Schlichtungswesens. Er erklärte mit aller Bestimmtheit, daß die preußischen Behörden nach wie vor für den gefeßlichen Schuh des Tarif- und Schlichtungswesens auch über die gegenwärtige Krise hinaus eintreten würden, da in einer von allen solchen Bindungen befreiten Wirtschaft die Arbeitnehmerschaft am härtesten zu leiden hätte. Die Gewerkschaften müßten allerdings bei Tarif- und Schlichtungsverhandlungen den wirtschaftlichen Grundgesezen( Berhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, Beeinflussung des Preises durch die Selbsttosten usw.), Rechnung tragen.
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Udo, Berlin , erklärte in seinem Vortrage, daß die Arbeit. nehmer aller Schichten wie beim Kapp Putsch zum Mittel des Generalstreits greifen würden, wenn etwa eine Rechtsregierung ihre Rechte antasten sollte.
der Ueberfütterung der Erwerbslosen mit Parolen aller Art war Kommunalbeamte und Notverordnung.
Dorauszusehen, daß diese Kundgebung ins Wasser fallen würde.
Etma 1000 Personen hatten an der Sportpalastkasse 10 Pf. Eintrittsgeld bezahlt, um sich entweder die neuen Heilsapostel anzuhören oder Krafeel zu machen. Die Galerien und drei Biertel des Parketts warteten jedenfalls bis zum Schluß der Veranstaltung auf Besucher.
Mit einem Gröhl- und Pfeiftonzert, ausgeführt Don abfommandierten fommunistischen Stoßtrupps, be: gann diese Massenfundgebung". Als die Veranstalter einem fommunistischen Redner eine halbstündige Redezeit zugesichert hatten, fonnte der Hauptarrangeur in diesem Erwerbslosenverbändchen eine Weile etwas von seinen phantastischen Plänen erzählen. Sie gipfelten darin, die Arbeitslosigkeit durch Massenansiedlung Don Erwerbslosen, durch die Schaffung von Millionen Selbstversorger'n" zu beseitigen.
Dann bestieg ein Kommunist die Rednertribüne. Nachdem auch
Ein Mahnruf und eine Warnung.
Der Verbandsvorstand der Reichsgemertschaft Deut scher Kommunalbeamten nahm am Sonntag folgende Entschließung an:
Wirtschaft. Ihre Bestrebungen werben durch die Maßnahmen der Regierungen leider lebhaft unterstützt. Das Berufsbeamtentum ist durch die Notverordnungen in seiner Existenz gefährlich bedroht. Aber ebenso groß sind auch die staatspolitischen Gefahren, die aus diesen Maßnahmen entstehen.
Der Verbandsvorstand marnt die verantwortlichen Stellen vor der Fortsetzung der bisherigen Politik. Der Wiederaufbau ist durch Lohn- und Gehaltstürzung nicht in Gang zu bringen. Er ver urteilt die einseitige Belastung der Arbeitnehmer und verlangt die Heranziehung der Leistungsfähigen.
Die Kollegenschaft weist darauf hin, daß die gemeinsamen Angriffe der Unternehmer und Regierungen nur in starter Gemertschaftsfront mit allen übrigen Arbeitnehmern wirksam befämpft werden fönnen, und er richtet an sie die dringende Aufforderung, durch unverbrüchliche Treue zur Organisation und tätiger Mitarbeit alle Angriffe überwinden zu helfen.
Mahaim Nachfolger von Fontaine. Präsident des Verwaltungsrats des JAA. Genf, 12. Oftober. Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes, der heute nachmittag zu seiner 55. Tagung zusammengetreten ist, hat an Stelle feines langjährigen, fürzlich verstorbenen Präsidenten Arthur Fontaine( Frankreich ) den Vertreter der belgischen Regierung, Profeffor Mahaim, einstimmig zum Borsitzenden ge= wählt. Professor Mahaim ist ein weit über die Grenzen seines Landes bekannter Sachverständiger auf dem Gebiete der Sozialpolitik und der internationalen Sozialgesetzgebung. An der Gründung der internationalen Arbeitsorganisation hat er führend mitgewirkt. Im Jahre 1921 war er belgischer Arbeitsminister im
Abwehrstreit bei Linke: Hofmann.
Bei den Linke Hofmann Busch- Werken in Breslau sind etwa 1800 Arbeiter in einen Proteststreit gegen die beabsichtigte teilweise Herabsetzung der Affordüberverdienste bzw. der Leistungszulagen getreten.( Der Tarifvertrag ist am 1. Oftober abgelaufen, ohne daß es bisher zu einem Neuabschluß gefommen wäre. Der tarifliche Spitzenlohn beträgt in der Breslauer Metallindustrie nur 79 Pf.).
Den Metallschiedsspruch für Hagen - Schwelm mit 6prozentiger Lohnkürzung, den die Unternehmer ablehnten, haben die Gewerfschaften angenommen und seine Verbindlichkeitserklärung beantragt.
Kursbeginn der Berliner Gewerkschaftsschule.
Heute, Dienstag, 13. Oktober, beginnen folgende Kurse der Berliner Gewerkschaftsschule: Gew. 8: Betriebswirtschaft für Anfänger. Lehrer: Frig Fricke. Im Unterrichtsraum der Berliner Gewerkschaftsschule, Berlin , Engelufer 24-25, II. Hof, 1 Treppe rechts. SO. 15: Sozialpolitischer Anfängerfursus. Lehrer: Otto Bach. Im Leibniz- Gymnasium , Mariannenplag 27-28. C. 5: Boltswirtschaft für Anfänger. Lehrer: Dr. Gerhard Krensfig. Im SophienLyzeum, Weinmeisterstr . 14-15. Bu. 7: Boltswirtschaft für Fortgeschrittene. Lehrer: Diplomvoltswirt Hülsner. Im Sigungssaal des Buchbinder Verbandes, Engelufer 24-25, Aufgang C, 1. Sof 3 Treppen. Sörergebühr für jeden Rurfus je 10 Abende 2 M. Kurzarbeiter Jugendliche und Lehrlinge 1 M. Arbeitslose find vom Beitrag befreit. Anmelduigen können noch auf dem ersten Kursusabend erfolgen.
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Ludwig Soeme und Typograph. Wichtige Frattionsversammlung am Donnerstag, dem 15. Oktober, 161 Uhr, im Lokal Suttenstr. 9, Der Fraktionsvorstand der SPD . Betriebsfraktion der SPD . Arbeiter, Angestellten und Beamten ber Stadt Berlin.( Bentrale Verwaltungen). Freitag, 16. Ottober, 19 Uhr, im Bürgerfaal des Rathauses, Eingang Aönigstraße, Hauptportal, Mit gliederversammlung. Stadttämmerer Asch spricht über: Die Finanz Tage der Stadt Berlin und ihre Auswirkungen auf die städtischen Be triebe und Verwaltungen sowie auf die Arbeiter, Angestellten und Beamten".
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juftizangehöriger. Donners. tag, 15. Ottober, 20 Uhr, im Sadeschen Sof, Parterrefaal, Rosenthaler Straße 40-41( Rahe Bahnhof Börse), öffentliche Versammlung. Erich Republit Ruttner, M. d. 2., über: Justiz Faschismus“.
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Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Seute, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Spanbau- Wilhelmstadt: Jugendheim Sportplay Seeburger Straße. Betriebsrätegeses. Ablershof: Gruppenheim Adlershof, Bismardstr. 1. Gesellschaftsspiele. Schöne weibe: Jugendheim Niederschöneweide, Berliner Str. 31( Mädchenschule int Keller). Rechte und Pflichten des Betriebsrats. Bankow: Jugendheim Riffingenstr. 48, 8immer 5. Lichtbildervortrag: Rauch steigt aus dem Schacht. Gewertschaftshaus: Engelufer 24-25, Gaal 11, Proletarische Dichtungen und Erzählungen. Landsberger Plag: Jugendheim Große Frankfurter Straße 16, II Treppen, Zimmer 8. Theo Maret lieft: ,, Aus der Art geschlagen". Webbing: Jugendheim Billdenowstr. 5, 2 Treppen, Zimmer 11. Luftiger Heimabend. Steglig: Jugendheim Flemmingstr. 14b. Fremdenlegionär Martinat erzählt. Reu- Lichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Was ist Freimaurertum? Frankfurter Allee : Städt. Jugendheim Litauer Str. 18. Die sozialistischen Jugendorganisationen. Lichtenberg : Jugendheim Doffeftr. 22. Wandern und Schauen. Oftende: Jugendheim Rarlshorst, Trestomallee 44 ( Kant- Schule). Schon ab 19 Uhr. Bericht vom Gewerkschaftstongreß in Frant
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Die ständigen Angriffe der Unternehmer auf die soziale und wirtschaftliche Stellung der Arbeitnehmer haben dazu geführt, daß durch Notverordnungen auch die Lebenshaltung der Berufsbeamten auf einen unerträglichen Tiefstand herabgedrückt und die Rechtslage ihres Arbeitsverhältnisses erschüttert worden ist. Reich, Länder und Gemeinden haben zum Ausgleich ihres Finanzbedarfs Maßnahmen ergriffen, die für die Beamtenschaft untragbar sind; hierbei hat die Kommunalbeamtenschaft durch sperrgesetzliche Vorschriften eine ganz besondere Herabsetzung ihrer Bezüge hinnehmen müssen. Die Unternehmer wollen aber nicht nur das Berufsbeamtentum vernichten, sie richten ihren Angriff vielmehr mit ebensolcher Wucht gegen die Selbstverwaltung und öffentliche wegungschor übt ab 20 Uhr in der Turnhalle Baruther Str. 20.
furt am Main . Treptow : Schule Wildenbruchstr. 53-54( Sortzimmer), Zugang Graeßstraße. Unsere Arbeiterführer Laffalle. Arnswalder Blaz: Jugendheim Christburgerstr. 14. Der Frankfurter Gewerkschaftstongreß. Moabit : Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Liederabend.
Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten
Heute, Dienstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Bichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Rurzreferate über Gegenwartsfragen ber Gewerkschaftsbewegung. Nordwest: Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Borirag: Was sind Werkvereine?" Referent: Runtel. Der Sprech- und Be
Preußische Staats- Lotterie
Ziehung 1. Klasse: 21. u. 22. Oktober
Höchstgewinn
auf 1 Doppellos
(§ 9 des Planes)
2 Millionen R
auf 1 danzes Las 1 Million
Wesentlich verbesserter Gewinnplan Höchstgewinn 345000 Gewinne auf 800 000 Lose Ausspielung in 5 Klassen insgesamt rund
114 Millionen RM
Achtel- Lose 5 RM
Viertel- Lose 10 RM Ganze Lose 40 RM Halbe Lose 20 RM Doppel- Lose 30 RM
bei allen Staatl. Lotteric- Einnehmern von Groß- Berlin
2 Prämien
zu je
zu je
zu je
588888
2 Gewinne 500000 2 Gewinne 300000 2 Gowing 200000 12 Gewine 100000
Gewinne
zu je
zu je
8888
RM RM RM RM RM RM RM