Gegen Japans Widerspruch beschlossen.
Genf , 14. Oktober. ( Eigenbericht.) Briand hat heute vormittag die zwölf Ratsmächte, außer Japan und China , in seinem Hotel versammelt, um mit ihnen die Zuziehung des Vertreters der Ver einigten Staaten an den Ratstisch zu besprechen. Es lag der Situng bereits die Sicherheit vor, daß Amerika seinen Platz am Ratstisch einnehmen werde. Der letzte Schritt war, dah Briand nach Uebereinstimmung mit den zwölf Ratsmächten die Vertreter von Japan , China und den Vereinigten Staaten empfing. Schwierigkeiten wurden nur auf seiten Japans gemacht, das starke innere Widerstände macht; sie wurden jedoch überwunden. Ein formeller Beschluß konnte nicht gefaßt werden, da es sich nicht um eine offizielle Ratssitzung handelte. Doch ist die gemeinsame Basis und Formel für den Ratsbeschluß schon fertig. Amerika wird nicht als Beobachter, sondern als berechtigter Teilnehmer an den Arbeiten am Ratstisch teilnehmen, ohne abzustimmen und damit Mitglied des Rates zu werden.
Option für das Hafenkreuz.
Ennern über die Volkspartei von Dingelden.
Wie eine sehr ungemütliche Bulldogge überfällt der Satiriker Valentin Kataje w den russischen Spießer, der 1931 noch nicht ausgestorben ist. Nach Katajews Erfahrung ist der Spießer ein Schmaroger, der seinen Nachbarn und Kindern nichts als Wider wärtigkeiten schafft. Da er nichts zu tun hat, nicht arbeiten will, dieser ehemalige Schulmeister mit dem grotesken Namen, spuckt er blödsinnige Gemeinheiten gegen die Sowjets. Er erobert das einzige, was seiner würdig ist, den Klosettschlüssel, und schikaniert die Därme des ganzen Hauses. Durchfall und Kolik als Poffenstoff, das ist etwas peinlich, aber volkstümlich, wie das Gelächter der elegantesten Damen im Parkett erweist.
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Dieser verschimmelte Equipagem hat einen Sohn und zwei Töchter. Er verflucht den Sohn, weil er Bolschewit ist, die eine Tochter, weil sie einen bolichemistischen Arbeiter heiratet. Dagegen segnet er die Tochter, die einen seiner Meinung nach vortrefflichen jungen Herrn aus feiner Familie heiratet. Aber er verwechselt den Bolschewiken mit dem Burji. Besoffen wie ein Schwein ift nicht der Bolschewit, sondern der Burji. Und darum macht sich der grimmige Alte, der Klosettschlüsselpotentat, unglaublich lächerlich. Nachdem er närrisch geworden ist, wird er auch noch niederträchtig. Das einzige, was er von den Sowjets afzeptiert, ist die Bestimmung, daß der Vater den Töchtern feine Mitgift zu geben braucht. So
er ihnen noch immer als eine Kostbarkeit vom spießigen Ann Tobat imponiert. Demnach geht das moralische Bolschewisten rezept famos auf. Die Jungen haben alle Tugend. Sie rauchen nicht und trinken nicht. Sie sind nur tapfer, anständig, liebenswert, patriotisch. Die Alten haben alle Laster und Schwächen.
Ratajem fennt das Possenhandwerk. Seine Kunst ist die Verwechslungskomödie. Er ist eine Art Sowjettogol. Er haßt; haßt, was seinem Hasse offiziell empfohlen wird. Er liebt; liebt und erhebt mit Lobeshymnen die Typen, die in dem offiziellen Ehrentoder stehen. Eine untergehende, schon verschluckte Welt steht gegen die aufgehende Welt. Das sind die Gegenfäße. Sie werden aufgebonnert lustig, grotest und riesig derbe. So werden sie auch als der alte Equipagem ist als großschnäuziger Patriziertrottel sehr gespielt. Kyriß- Byriz" ins Mostowitische übersetzt. Homolka vollkommen. Drei Afte lang schwafelt er das nämliche, doch er pofiert mit stets neuen Einfällen. Alle Antipathien sammelt er gegen sich, es ist entzückend. Und wenn Adele Sandrod als Ariftofratenwrad, geworden zur greifigen Kochtopffurie, über die das ganze Theater, im Parkett und auf der Galerie, hat das GeBühne schimpft und torfeit, dann hat sie den Extraapplaus. Und fühl: Gott sei Dant, so was wird bald ganz und gar verfaulen.
In der Magdeburgischen Zeitung" veröffentlicht der bisherige fommt heraus, daß der Alte das letzte bißchen Schmuck, das er den rich, das füße Mädel, ins Sowjetistische überseht als Straßenperqualmt hat. Der Zuhörer soll denken: Feine Nummer, dieser bahnschaffnerin( so tugendhaft ist sie, daß sie das Standesamt der idiotische Greis! freien Liebe vorzieht), und de Kowa, Faber, Falkenstein als Sowjettypen.
volksparteiliche Abgeordnete und Vizepräsident des Preußischen Landtags von Eynern einen Abschiedsbrief an seine Wähler", dem wir die folgenden Stellen entnehmen:
Liberal sein heißt: sich den freien Gebrauch seiner politischen Bernunft nicht durch Wunschträume und Leidenschaften beeinflussen laffen. Wenn einer demagogisch ge führten, auf Staatsumwälzung gerichteten internationalen Linten eine von Haß und Leidenschaft durch tobte nationale äußerste Rechte gegenübersteht, menn diese beiden Sturmgruppen sich gegenseitig und gemeinsam gegen die an der Herrschaft befindliche Mitte zum Bürgerkrieg verbünden, so gebietet die Bermunft, diese Mitte zu stärken und die natürlichen Machtmittel des Staates hier zufammenzufassen, um jenes größte Schrecknis: den Krieg Deutscher gegen Deutsche , zu verhindern.
Ber in einer solchen Lage einem der beiden Extreme die Macht mittel des Staates ausliefert, vernichtet die Möglichkeit der Selbstbehauptung deffen, was wir bisher Staat genannt haben.
Die Option für die Nationalsozialisten, die der Führer der Deutschen Volkspartei vollzogen hat, ist daher nicht eine politische Enffcheidung, die zu gegebener Zeit auf dem Wege der demofratischen Willensbildung wieder abgeändert werden kann, sondern sie ist etwas Endgültiges.
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Ich habe nicht gewollt, daß mein Name in welcher Form auch immer mit solchem Tun verknüpft sei. Die Probleme der Wirtschaft und der Währung erfordern Erfahrung und Einsicht, die der gegenwärtigen Außenpolitit bei allem heißen Empfinden Vorsicht und einfühlenden Tatt. Es ist dementiert, daß die Männer der Schwerindustrie, die innerhalb der Deutschen Volkspartei in erster Linie den Rechtskurs betreiben, eine neue Inflation wollen. Daß aber der Sturz des Kabinetts Brüning und sein Ersatz durch eine unter nationalsozialistischem Druck stehende Rechtsregierung auch ohne die Jn. dustrie eine Gefährdung der deutschen Währung bedeuten kann, steht für jeden außer Zweifel, dem Währungsfragen nicht nur ein Rechen exempel, sondern ein Netz aus feinen psychologischen Maschen be deutet. Man mag am Kabinett Brüning in seiner alten wie in seiner neuen Form vieles zu tadeln haben. Daß jetzt vor diesem entsetzlich schweren Winter nicht die Zeit zu gewagten innen und außenpolitischen Experimenten ist, steht fest in meiner Ueberzeugung. Das sind die Gründe, die mich veranlaßt haben, mich von der Partei zu trennen, der ich feit ihrer Gründung angehört habe.
Wo hielt sich der Attentäter in Berlin auf? Wien , 14. Oftober. Kriminalrat Gennat ist in Begleitung von Kriminalfommissar Dr. Berndorff vom Berliner Polizeipräsidium gestern abend hier angekommen und hat sich sofort in das Polizeipräsidium begeben, wo er eine längere Unterredung mit Hofrat Wahl und dem Referenten Oberkommissar Dr. Böhm hatte. In der Unterredung wurden ihm die Resultate der bisherigen Erhebungen mit geteilt. Danach wohnte kriminalrat Gennaf einem Berhör mit Matuschka bei, das sich hauptsächlich auf den Aufenthalt Matuschtas in Berlin bezog. Nach Schluß des Berhörs erfolgte eine weitere Besprechung der genannten Polizeibeamten, der auch der Vertreter der Budapester Oberstadthauptmannschaft, Polizeirat Dr. Schwelniger, beiwohnte. Dabei wurden die Ergebnisse der Erhebungen über die Attentate bei Jüterbog und bei Torbagy eingehend erörtert. Die Besprechungen wurden heute vormittag fortgefeht.
Benzinexplosion in der Wohnung.
Schwere Folgen einer Fahrlässigkeit. Durch unvorsichtiges Hantieren mit Benzin ist heute vormittag der 51jährige stellungslose Angestellte Otto Mölsch aus der Paul- Singer- Straße 32 schwer zu Schaden
gekommen.
M. war in der Küche seiner Wohnung mit der Reinigung eines Kleidungsstückes beschäftigt, wozu er Benzin verwandte. Die fich hierbei entwickelnden äußerst gefährlichen Benzindämpfe wurden durch Herdfeuer zur Entzündung gebracht. Unter heftiger Detonation erfolgte plöglich eine Explosion. Mölsch erlift schwere Brandwunden am ganzen Körper. Er mußte durch die Feuerwehr in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht werden. Durch die Stichflamme war ein Teil der Möbel in Brand gesetzt worden. Das Feuer formte jedoch schnell gelöscht werden.
Raubüberfall im Konfektionsgeschäft.
Mach feinen Quatsch- denf an deine Kinder." Auf den Inhaber eines Konfektionsgeschäftes, den 55 Jahre alten Kaufmann Bernhard 21onalh in der Monath in der Staliger Straße 123, wurde heute vormittag ein verwegener Raubüberfall verübt. Drei junge Burschen fielen über den Mann her, fnebelten und feffellen ihn und raubten eine Anzahl Mäntel und Anzüge. Es gelang den Tätern mit der Beute ungehindert zu ent
Nach dem grausamen Satiriker ist es nicht schade, daß der Alte bom eigenen Sohn auf die Wache geführt wird. Aber vorher friegen auch noch einige halbe Bolschemisten ihren Satiriterfußtritt. Auch sie entpuppen sich noch als ein ziemlich unsicheres Bad, denn fie rutschen und schwänzeln um den verrückten Alten herum, da
Atrium.
Ratajem tennt die Schliche des Theaters und die Wünsche seiner regierenden Landsleute. Da: über hinaus ist er ein hochbegabter Humorist, der in Moskau gefällt und auch in Berlin nicht versagt.
Die Erde bebt". Planetarium.
tann , muß das Ohr sich übermäßig anstrengen; denn die Akustik ist In diesem wunderbaren Raum, in dem das Auge schwelgen nicht gut. Durch Vortrag und Lichtbilder wird man über die Einteilung der Erdbeben in vulkanische, Einsturz- und Tiefbeben unter
Ohne glüdbringende Verbindungen fißt der Regierungsrat Dittden seit Jahren als schlichter Regierungsrat hinter den Atten. Die Beförderungslisten kennen seinen Namen nicht. Ihm die Arbeit, den anderen die Ehre! Bis es sich eines Tages grundlegend ändert. Eine moraldurchsäuerte Abgeordnete nimmt Anstoß an den erotischen Unterhaltungen in einem Weekendhotel, und Dittchen, der die Unterrichtet. Der Vesuv z. B. verursacht vulkanische Beben, Einsturzsuchung führt, entdeckt dort seine Vorgesetzten in mehr oder minder verfänglichen Situationen. Bom nächsten Tage an fliegt er die Rangleiter bis zum Ministerialdirektor herauf. Er ist eine gefährliche Größe geworden.
Bor etwa drei Jahren lief dieser Schwant mit großem Erfolg in den Theatern. Jetzt ist er als Tonfilm bearbeitet worden. An sich ist der Stoff nicht neu. Die Geschichte von der glücklichen Protektion findet man schon in der älteren französischen Komödie. Arnold und Bach, die geistigen Erben der Firma Kadelburg und Blumenthal, häufen vor allem nach bekannten Schnittmustern tomisch verwidelte Situationen, und es geschieht das Wunder, daß diesmal der Film die einzelnen Typen schärfer und boshafter herausmeißelt als das Bühnenstüd.
Der Regisseur Robert Land gibt nicht nur virtuos den Wirrwarr der Verwechslung, die Steigerung tomischer Effette, er beschäftigt sich auch mit den Menschen, die darin als Narren herum laufen. Er zeichnet fie nicht faritiert oder grotest übertrieben, er weist auch nicht mit dem Zeigefinger auf ihre Schwächen hin, das würde den Rahmen des Schwants sprengen, aber er lüftet etwas die Würdemaste, er erschüttert die ehrbare Haltung, die ihnen das Amt verleiht. Das tut er ganz facht und vorsichtig, und diese Andeutung wirft stärker als dides Unterstreichen.
Jeder Darsteller zeigt ein persönliches Gesicht. Selbst die Träger Der kleinen wachsen über das Schema hinaus. Falkenstein, Ballburg, Pointner, Steinbeck, Lilien, Trude Berliner und Else Elster bilden ein gut gegliedertes und eingespieltes Ensemble.
F. Sch.
beben famen in Deutschland vor, neun Zehntel aller Erdbeben aber
find Tiefbeben. Nach diesen gibt es oft folgenschwere Bodenzerreißungen, wie sie u. a. in Messina beobachtet wurden. Mit besonderer Aufmertjamteit betrachtete mohl jeder Zuschauer die Aufnahmen von der Insel Vulkano, dieser kleinen Insel, nach der alle feuerfpeienden Berge genannt sind. In Filmen sah man das immer wieder die Erdoberfläche zerreißen, betrachtete das urgewaltige dampfende Island , in dem unterirdische Gewalten immer und Berstörungswerk des Aetna und sah Java, die Insel der 100 Bulkane. Zerstörungswerk des Aetna und sah Java, die Insel der 100 Bultane. Der Bulkan bringt grausamen Tod und üppigstes Leben, gedeihen doch nirgendwo die Fruchtkeime beffer und schneller als auf der Java, der kleinsten, aber wertvollsten der Großen Sunda- Inseln, verwitternden Lava. Darum führen uns diese Streifzüge durch scheinbar in cin Paradies. Doch muß der Mensch in ihm, namentlich wenn er Reis baut, sich gesundheitsschädigend quälen. Java hat eine feltfame, eine eigene Kultur, über die dieser Film, fernab jeder Begründung und Erklärung, nur optisch Bericht erstattet. -g.
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Jsidor Kaftan, einer der ältesten und beliebtesten Berliner Journalisten, früher Redakteur beim Berliner Tageblatt", ist heute hochbetagt pe.storben. Er hätte am 14. November seinen 91. Geburtstag gefeiert.
Das zeitgemäße Gebrauchsgerät soll in einer Ausstellung im Lichthof des ehemaligen Kunstgewerbemuseums während der Monate November und Dezember gezeigt werden, die in der Staatlichen Kunstbibliothek borbereitet wird. Aus der gesamten Produktion werden in Form und Material vorfammengetragen.
Volksbühne. Freitag, 20 Uhr, Erstaufführung von Anzengrubers Bolts- bildliche und zur Normung geeignete Gerätschaften ausgewählt und zustück:„ Das vierte Gebot".
fommen. Das Raubdezernat des Polizeipräsidiums hat die Suche, nach den Banditen, die offenbar in der Umgebung des Tatortes wohnen, aufgenommen.
Monath weilte gegen 9 Uhr früh allein in seinem Laden, als drei junge Leute im Alter von 17 bis 20 Jahren erschienen, sich als harmlose Käufer gaben und sich einige Anzüge vorlegen ließen. Man wurde offenbar handelseinig, wollte aber auch noch einige Mäntel anprobieren. Da die Geschäftsräume sehr klein sind, hat der Geschäftsmann die Mantelständer auf dem an den Laden grenzenden Flur. Monath ging voran und die drei vermeintlichen Räufer folgten ihm. Plötzlich 30g einer der Burschen einen Revolver hervor, legte die Waffe drohend auf Monath an und rief: Mach teinen Laatsch- dent an deine Kinder, wir wollen bloß ein paar Anzüge haben." Der Geschäftsmann war durch den Vorfall so überrascht, daß er zunächst kein Wort hervor brachte. Che er noch recht zur Besinnung tam, warfen fich die Burschen auf ihn, schlugen ihn zu Boden und schleiften ihn in einen fleinen Nebenraum. Nachdem sie Monath einen Knebel in den Mund gesteckt hatten, um ihn am Schreien zu verhindern, fesselten sie ihm die Beine mit der Stromschnur einer elektrischen Lampe und banden dem Wehrlosen die Hände mit einer Drachenschmur
zuſammen.
Darauf verließen die Täter fluchtartig das Geschäft. Einige Beit später gelang es Monath, sich soweit zu befreien, daß er um Hilfe rufen fonnte. Hausbewohner und Baffanten eilten herbei und entdeckten den Raubüberfall. Monath hat bei dem Handgemenge nur unerhebliche Verlegungen erlitten. Nach den bisherigen Feststellungen haben die Täter etwa vier bis fünf Anzüge und ebenso viele Mäntel erbeutet.
Effen, 14. Oktober.
Im Mittelpunkt der Stadt wurden in den Abendstunden des Dienstag zwischen 6 und 7 Uhr von Personen, die sich zusammengerottet hatten, zahlreiche Scheiben an Geschäfts häusern zertrümmert, und zwar an der Zweigstelle der Effener Allgemeinen Zeitung in der Bichoferstraße, am Kaufhaus Cramer und Meermann, am Geschäftshaus der Epa, an einem Raufhaus in der Stoppenbergerstraße und beim Kaufhaus Althoff. 3u gleicher Zeit wurden in Borbed am Amtsgerichts
gebäude ebenfalls Schaufensterscheiben zerschlagen. 79 Personen wurden von der Polizei 3 wangsgestellt. Bis auf drei wurden fie nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen.
Dr. Altstaedt erklärt...
Er hat sein eigenes Kind mit Calmette gefüttert.
Cübed, 14. Oktober. Bei Beginn des dritten Verhandlungstages im CalmetteProzeß stellt Dr. Frey noch einmal die Frage, weshalb Dr. Altstaedt den Erlaß des preußischen Ministers über die DiphtherieSchuhimpfung in Barallele zu dem Handzettel über die CalmetteFütterung stellte. Dr. Altstaedt erwidert darauf, daß seiner Ansicht nach eine weitgehende Analogie in der Theorie zwischen Diphtherie und Calmette Schuhimpfung bestehe. In der Theorie sei das eine genau so gefährlich wie das andere. Auf verschiedene Fragen des Berteidigers Dr. Fren erklärt Dr. Altstaedt sodann, daß sich das Calmette- Berfahren in den letzten Jahren als vollkommen unschädlich erwiesen. habe. Es wird dann die Ber wendung von humanen Bazillen, die von Kiel bezogen wurden, erörtert. Dabei fommt zur Sprache, daß Dr. Altstaedt sein eigenes Kind mit dem BCG. Bazillus gefüttert habe. Auf Befragen des Rechtsanwalts Dr. Fren erklärt Dr. Altftaedt, daß diese Bazillen dirett aus Paris bezogen lautem hört, hört!" begleitet. Diese Antwort wird von den Nebenklägern mit
morden waren.
Keine wilden Schulstreifs. Kommunistische Drahtzieher versuchen die Erregung der Eltern schaft über den Schulabbau für ihre politischen Zwecke durch Anzettelung von Schulstreits auszunußen. Die Kommunisten, die auch in der Schulabbaufrage ihre schärfste Gegnerschaft gegen die weltlichen Schulen gezeigt haben, suchen jetzt gerade die Elternschaft dieser von ihnen sonst betämpften Schulen vor ihren Wagen zu spannen. Der Bezirksverband Berlin des Bundes der freien Schulgesellschaften Deutschlands hat, wie wir erfahren, zur Lage Stellung genommen. Mit aller Entschiedenheit wendet sich der Vorstand gegen die unerhörte Benachteiligung der weltlichen Schulen, die gegenüber den konfessionellen Schulen bedeutend stärker zum Abbau herangezogen worden sind. Ebenso einstimmig lehnt der Borstand wilde Teilstreits ab und verurteilt entschieden alle Sonderaktionen.