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Der Tod der Rentnerin.

Mord oder Selbstmord?

Der Tod der 64jährigen Witwe und Rentnerin, Frau Boigt, die gestern in ihrer Wohnung am Landsberger plak 4 tot aufgefunden wurde, fonnte noch nicht weiter geklärt werden.

Frau Voigt wohnte mit ihrer Tochter und ihrem Sohn, der in Der Zentralmarkthalle beschäftigt ist, im 3. Stockwert. 3mischen der Mutter und den Kindern bestand bestes Einvernehmen, jelten iſt es zum Streit gekommen. Gestern abend entfernte fich der Sohn aus der Wohnung, um in der Nachbarschaft noch Einkäufe zu machen. In der Zwischenzeit sprach Frau Boigt auf dem Flur noch mit einer Nachbarin und begab sich darauf in ihre Wohnung. Als der Sohn nadh ciner halben Stunde zurückkehrte und die Stube betrat, fah er zu feinem Schreden feine Mutter regungslos liegen, um den Hals hatte sie ein Handtuch geschlangen. Die Zipfel des Tuches hielt die Frau noch trampshaft umflammert. Der junge Mann alarmierte die Polizei, nachdem er zuvor noch die Umschlingung am Halse der Mutter gelöst hatte. Die Word tommiffion tonnte bisher keine Anhaltspunkte finden, die für einen Mord sprechen. Auch der Gerichtsarzt, der die Leiche genau

untersuchte, hält es für nicht ausgeschlossen, daß die alte Frau auf

fo eigenartige Weise selbst ihrem Leben ein Ende gemacht hat.

Matuschka war zweimal in Berlin  .

Polizeiaftion in Caputh  .

In Wien   ist gestern im Laufe des Nachmittags in einer ge: meinsamen Besprechung festgelegt worden, in welcher Weise die Arbeitseinteilung der verschiedenen Untersuchungskommissionen er­folgen soll. Die Vertreter der Polizeiverwaltungen von Wien  , Budapest   und Berlin   werden die für ihr Land in Frage tommenden Straftaten einzeln mit dem beschuldigten Matuschka er­örtern. Kriminalrat Gennat  , der sich zusammen mit Kriminal­tommissar Berndorff in Wien   befindet, hat Matuschka gestern längere Zeit sehr eingehend vernommen. Bei dieser Vernehmung drehte es sich zunächst darum, wie oft M. in Berlin   geweilt hat und wo er sich in dieser Zeit aufgehalten hat. Es steht ziemlich einwandfrei fest, daß er im Laufe des letzten Jahres wenigstens zweimal in Berlin   war, und zwar zwischen dem 15. und 30. April und in den ersten Tagen des Monats August. Kriminalrat Gennat  hat versucht, näheres über den Berliner   Aufenthalt Matuschkas im April herauszubekommen. Der mutmaßliche Attentäter bleibt nach April herauszubekommen. Der mutmaßliche Attentäter bleibt nach mie por dabei, daß er den Auftrag zur Besorgung der Spreng­materialien von einem anderen bekommen hat. Die Beschreibungen des großen Unbekannten" find jedoch so unflar, daß sie zur Be­tanntgabe und öffentlichen Fahndung nicht ausreichen.

Auf Grund der Angaben, die Matuschta in Wien   bei seinem gestrigen Berhör gemacht hat, fanden gestern Nachmittag und abends umfangreiche Ermittlungen der Berliner   Kriminalpolizei unter Lei­tung von Kriminalkommissar Dr. Wächter und unter Hingu­ziehung der örtlichen Polizeibehörde in Caputh   statt. Insbesondere murde in der Ringstraße nachgeforscht, wo sowohl der irische Offizier Carnell gewohnt hat, als auch eine gebürtige Wienerin, eine Frau Schneider, ein Landhaus besitzt. Frau Schneider erklärte, daß fie einen Mann namens Matuschta nicht fenne, daß auch niemand in ihrem Haufe in der fraglichen Zeit fürzere oder längere Zeit

Inserat Serie:

Allgem.Funktionärkonferenz

am Freitag, dem 16. Oktober, 19%, Uhr im großen Saal der ,, Neuen Welt", Hasenheide Thema: Die politische Situation und die Sozialdemokratie. Zutritt haben: Referent: Dr. Rudolf Breitscheid  , M. d R. Alle Funktionäre der Partei und die politischen Vertrauens­Parteimitgliedsbuch ist mit gleich­leute in den Betrieben lautender Funktionärkarte am Saaleingang vorzuzeigen. Achtung! Parteifunktionäre und Betriebsvertrauensleute

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Für die allgemeine Funktionärkonferenz am 16. Oktober sind die Funktionärkarten zwecks Kenntlichmachung dem zu­ständigen Abteilungsleiter sofort vorzulegen. Ohne Kennt­lichmachung kein Zutritt.

Der Bezirksvorstand.

gewohnt habe, und sie konnte sich auch auf Grund des ihr vor­gelegten Bildes nicht entsinnen, den Attentäter einmal gesehen ou haben.

Ueberfälle auf Finanzamter.

Duplizität der Verbrechen.

Stettin  , 15. Ottober.

Zwei Kaffenboten des Finanzamts Stettin Rors, die am Donnerstag mittag, wie üblich, Geld zur Reichs= bant bringen wollten, wurden beim Verlassen des Finanzamts in der Kaiser- Wilhelm- Straße von zwei Burschen überfallen. Einer der Räuber schlug den einen Boten nieder, während der andere dem zweiten Boten die Geldtasche mit 23 000 eidsmart Inhalt entriß. Die Läter flüchteten in einen bre­reitstehenden Kraftwagen, fonnten aber nach furzer Berfolgung festgenommen werden. Essen, 15. Oktober.

Aus zwei großen Geldschränken des Treforraums im Finanzamt Essen Ost entwendeten Einbrecher 9.30 Mr. in Bargeld, für 100 000 mr. Börsenumsazsteuermarten und für 220 000 Mr. Landesstempelsteuermarken. Bon den Tätern fehlt jede Spur.

Raub im Buttergeschäft.

Rettoratsübergabe an der Universität. Burschen in das Buttergeschäft Dajmzeris, Bornholmer

In Anwesenheit des Oberbürgermeisters und zahlreicher Ber­treter der Behörden fand gestern an der Friedrich- Wilhelms- Uni­versität die Rektoratsübergabe statt.

Die Dozenten der Universität und der anderen Berliner   Hoch­schulen waren in ihrer historischen Tracht erschienen. Die ,, Intrata" von Bach gab der Feier die Weihe. Der scheidende Rektor, Geheimer Konsistorialrat D. Adolf Deißmann   gab den Rechenschaftsbericht über das Amtsjahr 1930-1931 ab. Er widmete dem preußischen Staate für seine Fürsorge, die trotz schwerer Notzeit den Universi­täten zuteil wurde, besonderen Dank. Beim Gedenken an die Toten des Jahres hob D. Deißmann vor allem Ulrich von Wilamowitz­Möllendorf hervor, dessen Abscheiden für die deutsche Wissenschaft ein schwerer Verlust sei. Von besonderem Interesse waren die Aus­führungen des scheidenden Rektors über die unter seinem Rektorat geschaffene neue Sagung der Universität. Sie lasse der Universi­tät im genügenden Maße das Selbstverwaltungsrecht. Der Redner wandte sich dann gegen die auf Grund der Notverordnung ein­geführte Bensionierung der ausscheidenden Hochschulprofessoren. Zu bebauern sei auch die durch die Sparpolitik bedingte Schließung der Universitätsklinik von Professor Bier. lation, die wir erleben und die ein sehr ernſtes Zeichen der Zeit fei, laffe den Verlust einer Unterrichtsstätte befonders schwer empfinden. Nach der Rede Deißmanns erfolgte die feierliche Ueber­gabe des Rettorats an den Orientalisten Heinrich Lüders  . Mit ihm übernimmt in diesem Jahr ein Vertreter der Philosophischen  Fakultät die Amtskette.

Die Studentenin

Nach der Ablegung des Eides hielt Professor Lüders seine An­trittsrede über das Thema: Magie der Wahrheit". Mit einem Chorgesang schloß der Festakt.

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Salamander- Spende für die Winterhilfe. Wie die Berliner  Winterhilfe mitteilt, ist ihr feitens der Salamander Attien­gesellschaft ein Betrag von 100 000 Marf zur Verfügung ge­stellt worden, der einen Teilbetrag der deutschen   Winterhilfsspende ber Salamander- Aktiengesellschaft im Betrage von einer Viertel­million Mart darstellt.

Am Donnerstagabend gegen sieben Uhr brangen fünf junge Straße 30, ein, hielten die im Geschäft anwesenden Personen mit vorgehaltener Pistole in Schach   und raubten aus der Ladenkasse etwa 60 Mart. Ein Täter wurde auf der Flucht von einigen Straßenpassanten gestellt, ist aber, noch ehe es zu seiner Verhaftung tam, durch seine Komplicen wieder befreit worden. Es gelang jämtlichen Banditen, unerkannt zu entkommen.

Das Aktuelle Boltstheater, Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Künstler, spielt in der Zeit bis 1. November das Aufklärungsstück Im dritten Reich". Eine tomische und tra­gische Szenenfolge mit Mufit. Manuskript und Regie: Rolf Gärt­ner. Musik von F. Berezowsky. Bühnenbild: Karl Helbig  . Die Vorstellungen finden statt: Freitag, den 16. Oktober, 20 Uhr, Stadthalle Weißensee, Bistoriusstraße; Sonntag, den 18., und Montag, den 19. Oftober, 20 Uhr, Bürger­garten Schöneberg  , Hauptstr. 123; Mittwoch, den 21. Ottober, 20 Uhr, Konzerthaus Bantow, Breite Str. 24; Donnerstag, den 22. Oktober, 20 Uhr, Saalbau der Hochschulbrauerei, Ampumer Str. 31; Freitag, den 23. Oktober, 20 Uhr, Prachtsäle Treptow, Am Treptower Bart 27; Sonntag, den 25. Oftober, 20 Uhr, Bockbrauerei, Fidicinstr. 2/3; Mittwoch, den 28. Oktober, Bismardsäle Spandau, Feldstr. 52; Donnerstag, den 29., Frei­tag, den 30. und Sonnabend, den 31. Oktober und Sonntag, den tölln, Bergstr. 147. Einheitseintrittspreis 80 Pf. 1. November, 20 Uhr, Städtischer Saal( Lichtspiele) Neu­

Explosionskatastrophe. Durch vorzeitige Explosion einer Dyna­mitmine in der Nähe von Czernowiz( Nord- Rumänien  ) wurden 4 Arbeiter getötet, 15 verlegt.

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