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Kundgebung der Kinderfreunde Werkstudent auf Zimmersuche.

Für die Einheit der Partei.

Ein solch glänzendes Bekenntnis zur sozialistischen Erziehungs­bewegung und zur Einheit der Partei hat der Bezirk Prenzlauer Berg lange nicht erlebt. Drei Generationen sprachen in der großen Kinderfreundekundgebung für die Parteieinheit. In seinen Be­grüßungsworten geißelte Genosse Kurt Lude unter dem Beifall aller Anwesenden den verräterischen Versuch, die Spaltung auch in die Reihen der Kinder zu tragen. Dann trat im Geiste der alte Wilhelm Bod mit seinem letzten Mahnruf zur Einigung und Ge­schloffenheit unter uns. Die Wiedergabe seiner Rede auf dem Leipziger Parteitag, wenige Wochen vor seinem Tode, sollte eine Warnung sein für die, welche die Notwendigkeit der Parteieinheit unterschäßen. Die zweite Generation fam durch Genossen Kurt Löwenstein zum Wort, der in tiefgründiger Weise die Spaltungs­ursachen erforschte. Meinungsverschiedenheiten, ja erbitterte Rich tungsfämpfe gab es längst vor dem Kriege, jedoch die Einheit war oberste Erkenntnis. Erst der Weltkrieg brachte die Basis des ge­meinsamen Ringens ins Wanten. Es gab Spaltungen, jedoch wenige Jahre später fanden sich die beiden Bruderparteien wieder zusammen. leber alle Wirren der Inflation und der Krisen wurde die Einheit gewahrt. Der Wille zu dieser Einheit entspringt aus der Liebe zur Partei, die jeden einzelnen zur Disposition zwingt. Wer die Partei verläßt, verläßt auch den Boden der sozialistischen Er ziehungsbewegung. Seht eure Fehler ein", rief Löwenstein. Ge­irrt zu haben, habe ich in meinem Leben nie als Schande betrachtet. Ringt mit uns gemeinsam um Erfüllung der Arbeiterklasse mit margistischem Denken."

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Und run kam die junge Generation durch den Führer der Berliner Arbeiterjugend, dem Genoffen Erich Schmidt zu Wort. Wir haben in unseren Erziehungsbewegungen Kinderfreunde und SAJ. die Gefahren der letzten Wochen glänzend bestanden: das gibt uns die beste Gewähr, daß wir auch über die Not diefes Winters geschlossen und einig hinwegkommen und in den schweren Kämpfen über den Gegner fiegen werden. Noch kurze Zeit und niemand wird mehr von diesem Intermezzo sprechen, weil dringendere Aufgaben vor uns stehen. Ein Hoch auf die Sozial­demokratie und ihre Erziehungsorganisationen, begeisterte Freund­schaftsrufe sowie der gemeinsame Gesang der Internationale gaben dem Bekenntnis von jung und alt einen würdigen Abschluß.

Im Bezirk der 27., 30. und 31 Abt. versucht man durch irre­Im Bezirk der 27., 30. und 31 Abt. versucht man durch irre­führende Einladungen unter dem Namen Reichsarbeitsgemein­fchaft der Roten Falten" neue Kindergruppen ins Leben zu rufen. Wir weisen darauf hin, daß es nur eine rote Faffenbewegung" gibt, die in der Kinderfreundeorganisation als sozialistische Erziehungs­bewegung arbeitet.

Falsche Zweimartstücke.

Festnahme eines Falschgeldvertreibers.

Ein Geschäftsmann in der Alexandrinenstraße beob achtete in den vorgestrigen Abendstunden von seinem Laden aus, wie ein Mann in ein Seifengeschäft ging und dort eine Kleinigkeit fauste, dann den Laden schnell verließ und zu einem zweiten Mann, der in der Nähe mit Fahrrädern wartete, eilte und ihm die gekauften Waren und das zurüderhaltene echfelgelb übergab. Der Geschäftsmann vermutete ganz richtig, daß der Mann Falschgeld in Zahlung gegeben hatte und verfolgte ihn. Dabei beobachtete er weiter, daß derselbe Mann jetzt einen Gemüse­Feller in einer Seitenstraße der Alexandrinenstraße aufluchte und dert wieder eine Kleinigkeit faufte. Er erkundigte sich, nachdem der Mann den Laden verlassen hatte, was dieser gekauft, und ließ sich gleichzeitig das Geldstück zeigen. Dabei konnte dann festgestellt wer­den, daß der Unbekannte mit einem falschen 3meimartstüd bezahlt hatte. Der Geschäftsmann ging nun den beiden Männern nach und verständigte noch einen Paffanten, der ihm entgegentam, von seinen Beobachtungen, der sich ihm darauf bei der Verfolgung anschloß. Am Ende der Alegandrinenstraße tonnten sie die beiden Männer einholen und den einen und zwar den Käufer der Waren feft= halten und der Polizei übergeben, während der zweite enttam. Auf der Wache gab der Festgenommene zunächst einen falschen Namen an, konnte aber als der 30jährige Töpfer Georg König festgestellt werden. König wohnt seit zweieinhalb Jahren in Berlin , ist aber nicht gemeldet. Man weiß auch nicht, wo er in der legten Zeit vor seiner Festnahme übernachtete. Dies zu erfahren, ift für die Polizei sehr wichtig. Die Falschgeldzentrale im Reichs­bankgebäude erbittet unter Merkur 3789 Mitteilungen, die auf

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Wunsch streng vertraulich behandelt werden.

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Das Einschränkungsprogramm der BVG.

Zu den Pressemeldungen über Berkehrseinschränkun gen bei der Berliner Berkehrs- Aktiengesellschaft wird von dem Städtischen Nachrichtendienst darauf hingewiesen, daß es sich bei dem Einschränkungsprogrammm, wie wir bereits mitteilten, um den ersten Borschlag der Direktion an den Aufsichtsrat handelt. Nachdem ein Unterausschuß( für Verkehrsfragen) des Aufsichtsrats in erster Lesung zu diesen Vorschlägen Stellung genommen hat, wird die Direktion für die zweite Beratung, die voraussichtlich in der nächsten

Solidarität sozialistischer Studenten.- Ein schwerer Kampf.

Am 1. November beginnt das neue Semester, und das Woh| tommt es por, daß einer, der förperlich nicht allzu stabil ist, feine nungsamt für parteigenössische Studenten( Sozialistischer Hochschul Kräfte bei dem täglichen Broterwerb vollends perausgabt, so daß er ausschuß) hat allerlei Sorgen, seine Mitglieder, die aus Sachsen , nicht mehr in der Lage ist, sein Studium zu bewältigen und auf Schlesien , Bommern , Ostpreußen , aus dem Ruhrgebiet , ja sogar aus diese Weise auch mal ein Semester verliert. Lettland kommen, unterzubringen. Nicht etwa, daß Zimmermangel herrschte: auf eine einzige Notiz im Borwärts" haben über hun bert Barteigenossen Zimmer in sämtlichen Stadt- und Vorortgegen den Berlins angeboten, bloß der studentische Geldbeutel hat die chronische galoppierende Schwindsucht und wenn einer über eine Monatsrente von ganzen 20 m. verfügt, da reißt die Zimmermiete nicht bloß ein großes Loch, sondern der Betrag reicht noch nicht einmal dafür aus.

Die Zimmerpreise schwanken zwischen 25 bis 35 M. einschließlich Morgenkaffee, und für 75 M. fann man sogar schon Vollpension befommen. Aber erst muß man zusehen, irgendwelche praktische Arbeit zu erwischen. Das aber ist das schwierigste Kapitel in einer Zeit, wo immer mehr Menschen überflüssig werden; dazu tommt der bevorstehende Winter mit seinen Schreden in Gestalt der eiskalten Bude, denn eine regelmäßige Heizung würde den ohnedies schwer erschwinglichen Mietpreis um ein Gewaltiges er­höhen. So sucht man tagsüber den Aufenthalt in Hörsälen und Bibliotheken nach Möglichkeit auszudehnen, denn dort ist es warm und man kann arbeiten. Leider sind die Wohngelegenheiten im 3entrum der Stadt allzu teuer, und die meisten Studenten sind Stadtbahn benutzen tann, ist noch gut bran, denn da gibt es ein gezwungen, täglich nach der Universität fahren zu müssen; wer die Stadtbahn benutzen kann, ist noch gut dran, denn da gibt es ein ermäßigtes Monatsabonnement für 4,50 m., während alle anderen Fahrgelegenheiten nur auf Grund besonderer Fleißzeugnisse in be­schränktem Maße Fahrtvergünstigungen gewähren,

Das Fleißzeugnis macht sich bezahlt.

deckt; kann er den regulären Menupreis von 60 Pf. in der Schloß­Des Werkstudenten Mittagstafel ist auch nicht allzu reichlich ge­füche oder im Studentenwert erschwingen, dann ist er schon als Besitz von Fleißzeugnissen die Ermäßigung auf 15 Pf. zu erwerben. Krösus anzusprechen, sonst muß er sehen, sich wiederum durch den Ein Fleißzeugnis erlangt man durch die gut bestandene Schlußprüfung eines wöchentlich vierstündigen Kollegs; hat man die gute Note in Händen, dann prüft das Wirtschaftsamt nochmals genauestens die Bedürftigkeitsfrage.

Der sozialistische Hochschulausschuß fucht nach Möglichkeit, die wirtschaftliche Not seiner Mitglieder durch Arbeitsvermittlung, Freis tische, fleinere, langfristige Darlehen zu mildern, trotzdem ist natür lich das Elend sehr groß, denn alle Anspruchslosigkeit und Arbeits­freudigkeit sind der Schwere der Zeit nicht gewachsen; die Aussicht auf Nachhilfestunden ist unendlich gering, die Aushilfstätigkeit bei der Reichspoft hat ganz aufgehört und auch alle anderen, wenn noch fo ausgefallenen Verdienstmöglichkeiten werden täglich rarer. Oft

Woche stattfindet, Abänderungsvorschläge vorlegen. Das Ergebnis dieser Beratungen wird dann im Aufsichtsrat der BVG. die Grund­lage für die endgültige Beschlußfaffung sein.

Die fliegende Kiste.

Wie ein Flugzugamateur sich zu helfen mußte.

Der Besizer einer Autoreparaturwerkstätte in Troppau , Franz Kratochvil. ein begeisterter Flugzeugamateur, hat sich ein Flugzeug gebaut, das eine eigenartige Konstruktion aufweist. Der Rumpf des Flugzeuges besteht aus gewöhnlichen Latten und Kistenbrettern, auf denen ein Stüd Leinwand mit Nägeln befestigt ist. Die Flügel sind durch Eisenstücke am Rumpfe befestigt und mit Nägeln angeschlagen. Als Flügelstüßen dienen dünne Fichten stämmchen. An Stelle der Stahlfeile zur Führung des Steuers hat Kratochvil zwei Drähte befestigt, die er benützte wie ein Kutscher die Zügel. Den Bropeller ver fertigte er aus zwei Stüden Hartholz. Als das Flugzeug anfänglich nicht das Gleichgewicht hielt, half sich der erfindungs­reiche Flugzeugerbauer damit, daß er an dem einen Flügel ein Brett annagelte. Vor kurzem unternahm Kratochvil mit feinem eigenartigen Flugzeug einen Flug nach Dlmüh; es herrschte ein so ungünstiges Wetter, daß nicht einmal die Militärflugzeuge flegen. Als er in Dimüß eintraf, bemerkte er, daß das ganze Flugzeug verbogen mar, und als er das Höhensteuer in die Hand nahm, blieb es ihm in der Hand stecken. Er mußte das Flugzeug zerlegen und mit einem Auto nach Troppau zurückbringen. Kratochvil erreichte mit seinem höchst primitiven Apparat, der mit einem Benzinmotor von 20 Pferdeftärten versehen war, eine Stundengeschwindigkeit von 120 Kilometer und eine Höhe war, eine Stundengeschwindigkeit von 120 Kilometer und eine Höhe bis zu 900 Meter.

Nazi und Wohlfahrtspfleger.

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Aus der Fülle der Zuschriften, die uns unsere Publikationen über die Nazi- Kasernen und ihre Bewohner einbrachten, veröffentlichen wir die folgende Schilderung eines Wohlfahrts pflegers über seine Begegnung mit einem Razi. In der Sprechstunde des Bezirksvorstehers erscheint ein Herr In der Sprechstunde des Bezirksvorstehers erscheint ein Herr und gibt an, tein Geld mehr zum Leben zu haben. Am Tage vorher habe er eine Anstellung als Reisender erhalten, und er brauche Geld. Da die vorgelegten Papiere die Aussagen be­stätigen, erhält er 10 Mart, um fich bis zur ersten Lohnzahlung über Wasser halten zu können. Am nächsten Tage ist der Herr wieder da. Er will wiederum Geld haben. Wo sind die 10 Mart geblieben, die Sie gestern erhalten haben?" fragt der Bezirks vorsteher. Die hat mir gleich der Wirt abgenommen, bei dem ich Schulden hatte, er hat schon vor der Tür auf das Geld gewartet!" ist die Antwort. Als der Bezirksvorsteher darauf erwidert, er törne fein Gelb mehr geben und ihn an das Wohlfahrtsamt nerweist, geht es Ins: 3 war im selbe Offizier, ich habe wegen politischen Bergehens schon zwei Jahre gefeffen, ich werde mein Geld schon befommen, ich war beim Stadtrat und beim Bürgermeister, ich habe gute nationale Freunde.. Der an wesende Wohlfahrtspfleger greift ein: Nun beruhigen Sie sich man, der Vorsteher fann Ihnen tatsächlich nur einmal Beid geben. Kommen Sie, wir gehen in Ihre Wohnung, ich werde dort Ihre Verhältnisse prüfen und noch heute den Bericht für das Wohlfahrtsamt fertig machen."

Auf unfer Klingeln öffnet die Wirtin. Bo haben Sie denn die Schlüssel, Herr X?" fragt sie. Die habe ich bei meinem Freund fiegen gelassen", antwortet er. Als mir aber allein in feinem Bimmer sind offenbart der Herr fein Innerstes": n dem gegenüberliegenden Café habe er 3 Mart Schulden gemacht und als Pfand die Schlüssel dort gelassen. Er wohne hier seit drei Tagen, an Miete habe er 2 Mart angezahlt, fich aber 1 Mark wiedergeben laffen. Er sei Nationaliosialist, habe gute Berbindungen, im Sturmlofal 23( gemeint ist das Nazilofal in der Kaiser- Friedrich- Straße 23 in Neukölln) habe er sich immer auf gehalten und auch dort gegessen. Den Musterkoffer der Firma, bei feßt. Er habe mehrere Anzeigen wegen 3eprellerei." der er vor zwei Tagen in Arbeit getreten sei, habe er schon per Blöglich hält er inne mit seinen Brahlereien und fragt: Meinen Ste, daß ich noch Geld bekomme?" Auf die Antwort, bas bies pomohlfahrtsamt entschieden werde, entgegnet er: Ich würbe mich fonft fofort im Bezirk Kreuzberg anmelden und dort einen neuen Ardrag fteffan!"

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Der Wohlfahrtspfleger verabschiedet sich und geht. Als er eine halbe Treppe runter ist, fommt die wirtin nachgelaufen und fragt: Benn Herr I morgen ziehen muß, tann ich mir dann einen anderen vom Sturmlokal holen?" Die Antwort des Bilegers. daß er mit diesen Leuten nichts zu schaffen habe, macht die Frau ftumm.

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Es ist ein schwerer wirtschaftlicher Kampf, den diese jungen Menschen, die meist aus Arbeiter- und Angestelltenfreisen hervor­gegangen sind, auszufechten haben, um sich das Wissen anzueignen, das sie später einfegen wollen für die Erringung des Sozialismus.

Die höheren Studiengebühren.

Protest der sozialistischen Studentenschaft.

Bom Hauptvorstand der Sozialistischen Studentenschaft erhalten wir eine Zuschrift, der wir folgendes entnehmen: Das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volks­ bildung hat eine Erhöhung der allgemeinen Studien­gebühren von 85 auf 100 Mart pro Semester angeordnet. Die Notlage des preußischen Staates ist groß, und es ist anzu­ertennen, daß es troß der Finanzkrise bis heute gelungen iſt, den wissenschaftlichen Betrieb der Hochschulen in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Die jetzt vorgenommene Erhöhung der Ge­bühren bedeutet jedoch nur eine sehr geringe Entlastung des Kultusetats. Der preußische Staat zahlt im Durchschnitt für jeden Studenten im Jahr rund 1200 Mart. Es bedeutet also für den Hochschuletat taum eine Entlastung, wenn jezt jeder Student 30 Mart mehr zur Deckung der dem Staat entstehenden Unkosten aufbringen muß.

Es soll mit der Gebührenerhöhung nicht in erster Linie eine Entlastung des Etats, sondern eine Abdämmung der Hoch= Abiturienten wird das Studium beginnen trotz der Erhöhung. Be schulüberfüllung erreicht werden. Die Mehrzahl der jungen troffen werden nur die Arbeiterstudenten, die schon bei Beginn des dieser unjozialen Maßnahme wird zweifellos eine Ber­Studiums mit jedem Pfennig rechnen müssen. Die Durchführung fchärfung des Kampfes der nationalistisch eingestellten Studenten gegen den heutigen Staat und seine Anhänger auf den Hochschulen in der Studenten und Professorenschaft zur Folge haben. Seit Jahren führen die rechtsradikalen Studenten unter Führung der Nazis und mit ihnen die Kommunisten einen erbitterten Rampf gegen bie preußische Hochschulverwaltung. Selbst­perständlich werden die Nationalsozialisten die Gebührenerhöhung zum Anlaß nehmen, um in ihrer bekannten üblen Art gegen Preußen zu demonstrieren. Es ist ohne weiteres tlar, daß die fchädigenden politischen Nachwirtungen den relativ geringen finanziellen Entlastungen des Etats in feiner Weise entsprechen.

So wird es gemacht.

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Kommunistische Beleidigungsprozesse am laufenden Bande. Das kommunistische Botts edo brauchte einen Sig­redakteur. Natürlich mußte es ein Reichstagsabgeordneter fein; er war ja immun und fonnte nicht festgesetzt werden. Herr Papte wurde also Sigredakteur. Nun fonnte das Boltsecho" den Mund Doll nehmen und schimpfen und beleidigen, so viel das Herz be­gehrte, und es legte sich natürlich keine Beschränkung auf. Da mar es der Landrat von Osthavelland , Siering, der angeblich ,, Nazt­mördern Vorschub geleistet" hatte, hier passierte dem Volksecho" ein Malheur: der Angriff galt eigentlich dem Landrat von West­ havelland , Der Staatsminister a. D. Siering war aber Landrat von Osthavelland dann wieder bestand der Magistrat von Templin aus lauter Trotteln", der Bürgermeister Hölfinger sollte Erwerbslose verhöhnt haben, der Chefarzt des Krankenhauſes Nauen Dr. Krone eine Proletarierin gegen ihren Willen operiert tomme trant heraus", hieß es; der Pfarrer Zech wurde als Lügner haben ,, man geht ins Krankenhaus Nauen gesund hinein und hingestellt, der Stadtrat von Guben war getauft", Polizeibeamte maren Bestien und Bolizeikosaten und dergleichen mehr. Sieben fengericht Berlin- Mitte verhandelt. Herr Paple war Privatbeleidigungsflagen wurden vor dem Schöf­monatelang unauffindbar; die Hauptverhandlung konnte nicht durch­geführt werden. Schon am 9. Oktober vorigen Jahres stand der Termin an, am 22. September erhielt Herr Bapte die Ladung, am 27. trat er aber fein Engagement wie fein Berteidiger Rechts­ohne das Gericht davon in Kenntnis zu sehen. Auch sein Anwalt anwalt Dr. Friz Löwenthal das nannte nach Rußland an, war nicht informiert worden. So blieb dem Gericht nichts anderes übrig, als im April d. 3. Haftbefehl zu erlassen. Als Herr Bapte nach Absolvierung feines Engagements in Rußland nach Landsberg a. d. Barthe, wo er zu Hause ist, zurüctehrte, wurde er verhaftet.

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Der Staatsanwalt beantragte Strafen von einer bis drei Wochen Gefängnis, das Gericht perurteilte den Angeklagten für sämtliche sieben Beleidigungsfälle zu Strafen, die zusammen zwei Wochen Gefängnis und tausend Mart Geldstrafe ausmachen.

Wegen weiterer fechs Beleidigungen verurteilte dasselbe Schöffengericht den Angeklagten zu vier Wochen Ge. fängnis und 750 Mart Geldstrafe.

Zwei Verkehrsschupos überfahren.

In den gestrigen Abendstunden wurden zwei Verkehrsschupos ereignete fich um 18 Uhr am Bahnhof Heerstraße, wo der Ober­von Privatautos angefahren und erheblich verlegt. Der erste Unfall wachtmeister Riete seinen Dienst verjah. Der Beamte wurde pon Boden geschleudert. Mit einem Rippenbruch mußte der Verlegte einem in schneller Fahrt herankommenden Auto erfaßt und zu ins Wilmersdorfer Hildegard Krankenhaus gebracht werden. Der zweite Unfall trug fich an der Ede Kaiserdamm und Königsweg in Heinze, der auf der Straßenkreuzung das Berkehrssignal_be­Charlottenburg zu. Dort wurde der Polizeioberwachtmeister diente, gleichfalls von einem Brivatauto angefahren. Mit erheb lichen Verlegungen wurde H. von einem Kameraden fortgebracht. Vermister Schüler.

Seit dem 18. Ottober wird ber 14jährige Schüler Karlstein. der bei seinen Eltern in der Ruppiner Str. 1 wohnte, ver­mißt. Der Junge ist 1,68 Meter groß, hat dunkelblondes, lints ge­scheitelles Haar und war mit einem Lodenmantel, dessen Farbe nicht Sporthend, grau braunen Stuben und braunen Halbschuhen be­betannt ist, einem braun grauen Jackett, brauner Kniehpje, weißem fleidet. Nachrichten, die zu seiner Ermittlung führen, erbittet die Bermißtenzentrale im Polizeipräsidium.