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Rr. 501 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts com 25.

Währungen in Bewegung.

Geit zwei Jahren sind die Währungen von 25 Ländern ins Rollen gekommen.

Die internationale Krise der tapitalistischen Wirtschaft hat die gingen. Der Ausfuhrrüdgang 1928 bis 1930 beträgt wertmäßig Währungen von mehr als 25 Ländern ins Rollen gebracht. Damit 3. B. bei Australien 35 Proz., Brasilien 34 Proz. und Argentinien ist ein weiterer sehr ernster Unsicherheitsfattor in 50 Proz den internationalen Wirtschaftsverkehr getragen.

Die Abwärtsbewegung der ausländischen Baluten hat nicht gleichmäßig eingesetzt. Sie begann 1929 in überfeeifchen, vorwiegend füdamerikanischen Ländern und blieb lange Zeit auf diese beschränkt. Das Abgehen Englands vom Goldstandard und der damit verbundene Sturz des englischen Pfundes hat dann, in folge der weitgehenden Berflechtung des Pfundes im internationalen Zahlungsverkehr, eine weitere erhebliche Anzahl von Währungen mitgeriffen.

Die Liste der Beldentwertungsländer läßt unschwer drei Gruppen erkennen, für die jeweils besondere Ursachen für den Währungssturz vorliegen.

Paraguay

Barikurs zur Mark

Letter Kurs

Entwertung 0,053 44 Proz. 1,399 68 0,26 49

0,095

Uruguay

4,34

Beginn bes Abgleitens Anfang 1929 1929

Brasilien .

0,502

Ende 1929

Urgentinien

1,782

Anfang 1930

0,98

Benezuela

0,81

1930

0,605

"

"

Australien

20,43

Bolivien

.

. 1532

Mitte

1930 1930

12,40

40"

1,21 20

Island .

1,125

Groß- Britannien

20,43 21. Sept. 1931

Irland

20,43

0,74 35 16,46 20 Proz. 16,40 20

Britisch- Indien

1,53

Britisch- Ostafrika

20,43

1,20 20 16,50 20

"

"

Aegypten .

20,95

16,86

20

"

Balästina

20,43

16,40

20

"

Siam

1,857

1,58

15

"

Straits Settlements

2,38

1,90

20

"

Columbia

4,086

3,25 20

Ecuador

0,84

Schweden

1,125 28. Sept. 1931

Norwegen

1,125 23.

Dänemark .

1,125 22.

Portugal .

0,186 23.

Kanada

4,198 21. 0,81

Spanien

442225 2222222222 RE

0,66 21 0,98 13 Broz. 0,93 18

0,93 18

0,15 20

3,77

10 P

0,38

54

Für die erste Gruppe, in der sich ausschließlich über feeische, vorwiegend füdamerikanische Agrarländer befinden, liegt die Ursache des Währungsverfalls in der allgemeinen Roh stoff- und Agrarfrise sowie der starten Auslandsverschuldung. Die währungspolitische Situation dieser Länder mußte fich in dem Maße verschlechtern, als die Erlöse ihrer fast rein agrarischen Aus. fuhr parallel mit dem Sinken der Preise für Agrarprodukte zurüd­

Die Währungskrise der übrigen Länder, die sich mit Ausnahme Spaniens , dessen Währung immer noch nicht stabilisiert ist, an den Sturz des englischen Pfundes anschließt, ist allein durch die englische Krise ausgelöst. Die Entstehungsgeschichte der englischen Währungskrise wurde vom Vorwärts" früher aus führlich gekennzeichnet.

"

Zwischen diesen Ländern ist aber zu unterscheiden. Bei der einen Gruppe handelt es sich um unmittelbare Ein flußsphären Englands, Teile des britischen Empire oder Länder, deren Währungen so eng mit der Englands verknüpft sind, daß sie den Bewegungen des Pfundes zwangsläufig folgen müssen. Bei der anderen Gruppe Schweden , Dänemark usw. bestehen starte Handelsbeziehungen zu England, die diesen Ländern im Interesse ihres aftiven Außenhandelsgeschäftes die Anpassung ihrer Währung an die Pfundbewegung aufzwangen.

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Der Velvettrust saniert.

Kapitalschnitt auf ein Zehntel.

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Die Mechanische Weberei zu Linden hat in ihrer Aufsichtsratsfizung am Sonnabend beschlossen, ihr Stammtapital in Höhe von 13,5 Millionen Mark im Verhältnis von 10: 1 auf 1,35 Millionen Mart zusammenzulegen. Das ist das Ende einer Entwicklung, die der Mechanischen Weberei Linden in der Pleite­ferie von Favag bis zum Spritfonzern einen besonderen Plaz sichert. Das Unternehmen, das baumwollene Samte( Velvets ) fabriziert und das eine der ältesten deutschen Aktiengesellschaften( Gründung in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts) ist, wurde in der Ra­tionalisierungsperiode mit ihren steigenden Profitquoten von dem Ehrgeiz befallen, einen Velvettrust zusammenzusch wei ßen. Von Linden aus sollten die Belvetpreise diktiert werden. Man wollte das Velvet monopol haben. Das hat man auch erreicht. Der Weg zum Velvettrust wird durch die Erwerbung der Belvet­fabrit M. Mengers Söhne in Berlin gekennzeichnet. Das war im Jahre 1926. Die Attien standen schon sehr hoch. Die Mechanische Weberei Linden zahlte die Mengers in bar aus. Dann tam der Auftauf der deutsch - böhmischen Velvetfabrik Fröhlichs- Sohn in Warnsdorf( Tschechoslowakei ), die Erwerbung der Rheinischen Belvet­fabrit Neersen und die Uebernahme der Webereifirma Demisch u. Engler in Zittau . Die Käufe erfolgten zu einer Zeit, wo die Attien sehr hoch standen. Die Mechanische Weberei Linden mußte, um ihren Trust zusammen zu bekommen, Ueberpreise ahlen. Viel

Sonntag, Oftober 1931

Geld tostete auch der Ausbau der Abfagorganisation, besonders des Abjagapparates nach Nordamerika , wo man den Verkauf zu steigern hoffte.

Alles das fostete Geld. Das Aktienkapital, das nach der Gold­bilanzierung im Jahre 1924 rund 6 Millionen Mark betrug, wurde auf 13,5 Millionen verdoppelt. Dazu kam die Aufnahme von An= leihen.

Obwohl in den guten Konjunkturjahren bei der Mechanischen Beberei Linden stille Reserven gebildet wurden angeblich in Höhe von 50 Proz. des Aktienkapitals, zeigte sich bald, daß die Ent­wicklung über die Kräfte des Unternehmens ging. Man hoffte aber, mit den vorhandenen Mitteln über die schlimme Zeit der Krise hin­wegzukommen. Zu diesem Zwed ging man radikal an die Divi­dendenfürzung. Die Dividende betrug in den ersten Jahren nach der Stabilisierung 15 Proz.; sie wurde im Jahre 1928 auf 10 Pro3. heruntergesetzt und fiel 1929 aus. Alles das half nichts, der Ka­pitalschnitt mußte vorgenommen werden und man hätte nur wünschen können, daß sich die Mechanische Weberei Linden, die sicherlich innerlich gesund ist, dazu früher entschlossen hätte.

Der Schnitt ist sehr hart und legt den Akitonären starke Opfer auf. Im Grunde genommen ist es aber nur die Quittung für eine unzulängliche Geschäftsführung. Auch wird es nicht an Leute fehlen, die den Margismus" und die Ge= sellschaften für die Mißwirtschaft verantwortlich machen werden.

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Die Reichs- Elektrowerke in Schlesien .

Die Elektrowerke A.-G.( Reichs- Elektrowerke) hat mit der Stadt Glogau einen 30- jährigen Bachtvertrag ab­geschlossen, durch den mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 das Elektriz Elektrowerke übergeht. Die Tätigkeit der Reichselektrowerke in zitätswerk und das Gaswerk der Stadt in die Verwaltung der Schlesien erfährt dadurch eine wesentliche Abrundung. Schlesien erfährt dadurch eine wesentliche Abrundung.

Schieles Hungerpolitik. Brotpreiserhöhung in Breslau .

Die Bäcker und brotherstellenden Betriebe in Breslau werden ab Montag, den 26. Oktober, den Brotpreis um einen Pfennig je Pfund erhöhen. Diese Brotpreiserhöhung wird damit begründet, daß die mit der Ausfuhr im Zusammenhang stehenden hohen Roggen­preise in der letzten Zeit die Mehlpreise derart hätten ansteigen lassen, daß eine Preiserhöhung für Brot unvermeidlich sei.

Der letzte Hochofen in Oberschlesien stillgelegt. Die Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerte A.-G., Gleimig, sieht sich gezwungen, den Testen Hochofen auf der Julienhütte, den sie noch im Betrieb hatte, vorübergehend stillzulegen, da sich bei allen Roheisensorten große Borräte angesammelt haben, die erst wieder erfährt, soll der Hochofen voraussichtlich Anfang November bis zum zum Teil geräumt werden müssen. Wie die Schlesische Zeitung" Dezember dieses Jahres gedämpft werden. Von der Stillegung werden ungefähr 200 Arbeiter betroffen.

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