Einzelbild herunterladen
 

Es gibt auch gute Räuber.

Ein eigentümlicher Raubüberfall wird aus Strausberg  gemeldet: 3 mei Männer flopften furz vor 20 Uhr an die Tür eines Bäckermeisters in Strausberg  . Der Bädermeister zog die Jalousie in die Höhe, und als er die beiden Leute nach ihrem Be­gehr fragte, hielten sie ihm Revolver vor die Brust und forderien ihn auf. Die Kasse herauszugeben. Der Bädermeister er flärte ihnen, daß er fein Gelb habe, daß er vier Kinder habe und daß es ihm sehr schlecht gehe. Darauf steckten die Räuber großmütig die Pistolen in die Tasche, schüttelten dem Bäckermeister die Hand und sagten, dann lasse sich nichts ändern, uns geht es auch schlecht. Sie gingen zurück zur Straße und stiegen in ein gelbbraunes Cabriolet und fuhren damit in der Richtung nach Berlin  . Der Wagen soll die Nummer IA 45 781 getragen haben.

Unleserliches Rezept verschuldet Todesfall. Der Arzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Ein ganz ungewöhnlicher Fall von fahrlässiger Tötung tam in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht karlsruhe  zur Sprache. Im März erkrankte das dreijährige Kind eines Straßenbahn­schaffners an einer Darmindisposition. Der Vater des Kindes fonsultierte einen Arzt, der den kleinen Patienten untersuchte und dann ein Rezept aufschrieb, auf dem eine Zuckerlösung und 20 Gramm Opiumtinktur verzeichnet waren. Von der Tinktur sollte eine Dosis von ein bis zwei Tropfen gereicht werden. Da das Rezept schwer lesbar war, unterlief dem Apotheker ein Fehler, der durch die ungenügende Signatur verschuldet wurde. Das Gift wurde mit der harmlosen 3uderlösung vermischt und diese Flüssigkeit dem Kinde eingespritzt. Statt des erwarteten Heilerfolges wurde das Kind von der starken Opiummischung ge­

tötet.

Nun hatten sich sowohl der Arzt als auch der Apothekergehilfe, der das Medikament hergestellt hatte, vor dem Schöffengericht zu verantworten. Beide wurden wegen fahrlässiger Tötung zu je 300 Mart Geldstrafe verurteilt..

2% Jahre Gefängnis für ungetreuen Buchhalter.

Wie bei der Devaheim- Hilfskasse vertuscht wurde.

Wer in der Verhandlung vor dem Schöffengericht des Aufsichtsrats, dem Dr. Kremer, Dr. Thiel und zwei Herren von Berlin- Mitte   gegen den Buchhalter der Hilfskaffe der Wohl- der Karitas, Mitteilung. Das war ja eine Vertuschung", meint fahrtsverbände, will klarholz, hoffte, die Deffentlichkeit würde der Vorsitzende. Ja", sagt Herr Liebchen, die veruntreute Summe Klarheit darüber erhalten, wie es geschehen konnte, daß im Laufe entsprach aber der Höhe des Gesamtkapitals der Hilfskaffe. Wenn von zwei Jahren eine halbe Million unterschlagen worden war, es bekannt geworden wäre, so hätte bei unseren Sparern ein Run weshalb der Borstand. der Hilfskaffe diesen Unterschlagungsskandal begonnen. Wir wären nicht in der Lage gewesen, die vertuscht hatte, und in welcher Weise die unterschlagenen Gelder ver- erforderlichen Gelder flüssig zu machen." Als dann pulvert worden sind, den erwartete bittere Enttäuschung. Es wollte der Devaheim- Skandal in die Deffentlichkeit drang, begab sich Star­fast scheinen, als follte über die Geschehnisse bei der Hilfskaffe der holz aus eigener Initiative zur Staatsanwaltschaft. Vielleicht Christlichen   Wohlfahrtsverbände nun das Mäntelchen der christ- fürchtete er, daß man bei neuerlicher Nachprüfung der Bücher lichen Nächstenliebe gebreitet werden. der Hilfskasse doch hinter seine Unterschleife kommen würde. Denn die veruntreuten 500 000 m., die mit Hilfe irgendwelcher anderer Gelder gedeckt worden waren, hatten höchstwahrscheinlich ein anderes Loch verursacht. Die monatelange Bücherprüfung durch die Treu­handgesellschaft hatte aber während der ganzen Amtszeit des Angeklagten nicht zur Entdeckung der Falschbuchungen geführt. Das Anstaltskreditkonto, das 16 Millionen Reichs- und andere Gelder betraf, blieb einfach unüberprüft. Die von Klarholz ausgestelltert Schecks, mit deren Hilfe er die von ihm veruntreuten Gelder bei den Banken erhoben hat, wurden aber ohne weiteres von einem der geschäftsführenden Direktoren unterschrieben.

Der Angeklagte Willi Klarholz, ein 40jähriger, gutgenährter Herr, vom Aussehen eines Küsters, machte nicht den Eindruck eines Menschen, der sich die Lage, in der er sich augenblicklich befindet, besonders zu Herzen nimmt. So eindeutig seine Erklärungen waren über die Art und Weise, wie er seine Beruntreuungen be­gangen, so unglaubwürdig erschienen sie hinsichtlich dessen, wie er die veruntreuten Gelder verausgabt hat. Mag er noch so hoch gewettet, noch so teure Lotale besucht haben, 500 000 m. fonnte er nicht in so furzer Zeit durchgebracht haben. Es müssen eben Gelder beiseite geschafft worden sein. Daß aber feiner von seinen Mit arbeitern den ungeheuren Aufwand bemerkte, und man sich mit der Erklärung zufrieden gab, er habe reich geheiratet, stimmt äußerst nachdenklich. Dem Finanzamt war der unglaubliche Lebensaufwand wohl aufgefallen, es bezifferte ihn auf 65 000 m., während Klarholz in Wirklichkeit ein Monatsgehalt von 500 m. bezog. Es wäre auch nicht uninteressant gewesen, etwas über die näheren Umstände zu erfahren, unter denen man bei der Hilfskaffe der Wohlfahrts­verbände beschlossen hatte, die ganze Angelegenheit zu vertuschen. Als man während Klarholz' Krankheit in seiner Buchführung Unregelmäßigkeiten bemerkt hatte pon einer Aufdeckung der Berfehlungen war noch gar keine Rede, zog er es vor, nicht mehr zum Dienst zu erscheinen, und verabredete mit dem Geschäftsführer Liebchen ein Zusammentreffen auf dem Anhalter Bahnhof  . Hier Der Aufstellung sämtlicher veruntreuten Summen und erhielt von dem Geschäftsführer den Rat, über das Ganze Schweigen zu bewahren, Berlin   zu verlassen und sich. irgendwoanders ein neues moralisches Leben aufzubauen. Liebchen stellte ihm später auch ein Zeugnis aus, auf Grund dessen er Arbeitslosenunterstützung beziehen fonnte. Erst als Liebchen einige Zeit darauf von einer Reise zurück­fehrte, machte er von den Veruntreuungen Klarholz' vier Mitgliedern

-

Durch Fensterscheiben auf die Straße gestürzt. beichtete er ihm seine Unterschleife, legte ihm einen Zettel vor mit

Breslau  , 24. Oktober.

In der Kleinen Fürstenstraße stürzten Sonnabend vormittag zwei Kinder des Zuschlägers Rother, während ihre Eltern zur Arbeit gegangen waren, vom dritten Stod a uf die Straße. Sie blieben mit schweren Verlegungen bewußtlos liegen. Im Krantenhaus wurden bei beiden Gehirnerschütterungen und innere und äußere Verlegungen festgestellt. Man hofft, sie am Leben zu

erhalten. Die Kleinen hatten auf der Fensterbant ge spielt, während ihre ältere Schwester Hausarbeiten verrichtete. Beim Spielen stürzten sie durch die Scheiben und fielen auf den Bürgersteig.

Der Zoo für die Winterhilfe.

Die Leitung des Zoologischen Gartens hat beschlossen, 10 000 Mittagsgutscheine für die Berliner   Winterhilfe zu zeichnen, die auf fämtliche Berliner   Bezirke perteilt werden sollen. Ferner hat der 300 dem Ausschuß der Berliner   Winterhilfe 1000 Frei tarten für den Zoologischen Garten zur Verfügung gestellt mit der Maßgabe, daß diese möglichst an erwerbslose Geiftesarbeiter perteilt werden.

A

Allen Hauswirten zur Nachahmung empfohlen.

Uebt Solidarität!

Genossinnen und Genossen! Ein harter Winter steht uns bevor. Hunger und Not zermürben Millionen unserer Klassen genossen. Täglich vermehrt die Wirt­schaftskrise das Millionenheer der Arbeitslosen. Schon oft hat sich die Solidarität der arbeitenden Massen in schwerster Zeit erprobt.- In dieser Zeit des Massenelends rufen wir unsere Genossinnen und Genossen zu einer

Für die Beschuldigung von Claußen, den Berfehlungen von Klarholz Borschub geleistet zu haben, ergaben sich telne Anhaltspunkte.

I

Dem Gericht schien der Antrag des Staatsanwalts von 3 Jahren Gefängnis und Berlust der bürgerlichen Ehrenrechte zu hoch. Es begnügte sich mit 2% Jahren Gefängnis und beließ Klarholz seine bürgerlichen Ehrenrechte, da er angeblich durch die Fülle des Bertrauens, das ihm zuteil geworden, verführt worden sei. Dos Betrügen ist immer noch vorteilhafter als das Stehlen.

Kurse der Arbeiterbildungsschule.

Montag, 26. Ottober.

Einführungskurse: 1. Kreis Mitte: Gottlieb Reese: Die Einheit von Theorie und Praris in der Arbeiterbewegung", 19% Uhr, Köllnisches Gymnasium  , Inselstraße. 5. Kreis Friedrichshain  : Paul Bernstein  : Die deutsche Republik in Revolution und Gegenrevolution", 19 Uhr, Jugendheim Tilsiter Str. 4-5. 10. Kreis Zehlendorf  : Arthur Goldstein  : ,, Glauben und Wiffen", 20 Uhr, Restaurant Waldhaus, Spandauer Str. 50. 12. Kreis Steglig: Dr. Arkadij Gurland: Der Klaffenkampf um den Attag", 20 Uhr, Lesesaal der Stadtbücherei, Grunewaldstraße. europäische Arbeiterflaffe", 20 Uhr, Neue meltliche Schule, Bartstraße. 18. Kreis Weißenfee: Dr. Otto Män hen: Sowjetrußland und die 19. reis Bantom: Dr. Karl Schröder  : Unser Weg zum sozialistischen Menschen", 20 Uhr, bei Sonnet, Bart- Ede Rönigstraße in Buch. Zentralfurfus: Dr. Alfred Braunthal  : Die schwerste Krise der Tapitá­listischen Wirtschaft", 19% Uhr, Lindenstr. 3, 2. Hof II, Simmer 11.

If ame Dienstag, 27. Oktober.

Zentralfurfus: Räthe Kern: ,, Das organisatorische Leben der Sozialdemo tratie in Bergangenheit und Gegenwart", 19% Uhr, Lindenstr. 3, 2. Sof. Simmer 11.

Einführungskurse: 3. Kreis Wedding  : Dr. 3. Golefinger: ,, Grund­begriffe der Wirtschaft", 20 Uhr, Lesehalle, Schönstedtstr. L

4. Kreis Prenzlauer Berg  : Mathilde urm: Die Frau in Wirtschaft und Politit 19% Uhr, Schule Danziger Str., 28. 13. Kreis Tempelhof  : Dr. Hans Speier  : ,, Das foziale Antlig Deutschlands  nach dem Kriege". 19 Uhr, Eyzeum, Germania  . Ede Gögstraße. 14. Rreis Neukölln: Dr. Ernst Bod: Das Jahr 1931 Probleme der Außenpolitit", 20 Uhr, Jugendheim Bergstr. 29.

20. Streis Bittenau: Dr. Arkadij Gurland: Klassentampf um den A tag Neue Schule, Hauptstraße. Die Bibliothet der Arbeiter- Bildungsschule, Lindenstr. 3, 3. Sof. Aufgang 2.Treppen, ist geöffnet: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag non 18-20 21: steht allen Partei tostenlos zur Verfügung.

Abweichend von der Regel, wonach Hauswirte leider nur selten großzügigen Hilfsaktion auf et quen builtgutebern per portet und eiga. Esten, grote g to fig

Mitgefühl und Entgegenkommen für ihre notleidenden Haus bewohner beweisen, fönnen wir jetzt auch einmal von einem erfreu­lichen Fall berichten. Der Hauswirt des Hauses Landsberger Allee 46 schenkte jedem notleidenden Hausbewohner einen Sad mit 1 bis Zentner gúter Kartoffeln, wer Miete schuldet, wird nicht. gleich gerichtlich verknadst und im Verlaufe der Begebenheiten dann auf die Straße gesetzt, ebenso werden notwendige Wohnungs­reparaturen ausgeführt. Als der Mann früher noch sein Geschäft im Hause hatte, brauchte sich fein Notleidender Brennholz zu kaufen, fämtliche leeren Kisten und Fässer stellte er ihnen zur Verfügung; daß in diesem Hause bestes Einvernehmen herrscht und die Mieter doppelt bemüht sind, ihren Verpflichtungen nach Möglichkeit nach­

zukommen, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Wieviel Ber

Der Bezirksvorstand hat bereits Sammelmarken an die Abteilungen versandt. Wir erwarten von allen unseren Genossen, die noch in Arbeit und Brot stehen, daß sie sich an dieser Aktion restlos beteiligen. An alle unsere Freunde, die nicht durch die Hilfsaktion in den Parteiabteilungen erfaßt werden, richten wir den dringenden Appell, Spenden auf das Postscheck­konto Nr. 48 743( Alex Pagels) einzuzahlen. Jede, auch die geringste Hilfe zur Linderung des Massenelends und der Massennot ist uns erwünscht.

Uebt daher Solidarität mit euren bitterung und Verzweiflung, 3ank und Haß könnte vermieden werden, wenn quch andere Hauswirte so menschlich empfänden und arbeitslosen Parteigenossen! all den unverschuldet ins Elend geratenen Menschen ihr schweres Los ein wenig erleichterten.

Nächsten Donnerstag wieder Stadtverordnetenversammlung. Am nächsten Donnerstag, den 29. Oftober, findet wiederum eine ordent­liche Sigung der Stadtverordnetenversammlung statt. Die Vorlage über, die Grundstücksfäufe anläßlich der Untergrundbahnbauten und über die Berteilung der dadurch entstandenen Kosten zwischen der BBG. und der Stadt, die längere Zeit in einem Ausschuß vorberaten worden ist, stehen auf der Tagesordnung, des weiteren mehrere An­träge in zweiter Beratung. Insgesamt umfaßt die Tagesordnung 16 Bunfte.

Georg Kunze geht um! In der 57. Abteilung, Charlottenburg  , jammelt das ehemalige Parteimitglied Georg Kunze bie Barteimitgliedsbücher von unseren Genoſſinnen und Genossen

und versucht auf diese frumme Art und Weise neue Mitglieder zu gewinnen. Da dieser Trick auch in anderen Parteiabteilungen ver fucht wird, warnen wir unsere Genossinnen und Der Bezirksvorstand. Genossen auf das nachdrücklichste, ihre Mitgliedsbücher abzugeben.

nellexic4-26m

121

llatit zopitowi

TELE FUN KEN

Abends

Fernempfang

mit einem echten Telefunken- Apparat, dem 100 000- fach bewährten 3- Röhren- Empfänger mit Selektions- Wähler

TELEFUNKEN 33

für Wechselstrom nur RM 139, einschließlich Robren für Gleichstrom nur RM 109,- einschließlich Robren Im Klang und im Äußeren ein Apparat für Anspruchsvolle. Darum einen ebenbürtigen Lautsprecher: ein ARCOPHON! Dieselben Empfänger erhalten Sie auch mit eingebautem Lautsprecher

TELEFUNKEN

DIE DEUTSCHE WELTMARKE

m

ՈՂՈՐ

1077