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Der Aufsichtsrat.
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Herrn Reinhart von der Commerzbank zugeeignet.
Komm, mein kleiner Bankdirektor,
In mein Aufsichtsrätchen!
Bist du kein sehr Aufgeweckter, Darsst du dich betät'gen.
Erste Pflicht: Sei wie ein Blinder, Dem das Licht genommen. Denn sonst fönntest du ja hinter Meine Schliche kommen.
Zweite Pflicht: Sei wie ein Tauber, Bar nichts darfst du hören, Denn bei meinem faulen Zauber Sollst du mich nicht stören.
Dritte Pflicht: Sei wie ein Stummer. Jeden Fisch beschäme. Du hast nur als tote Nummer Anspruch auf Tantieme!
Wisse auch von den Krediten
Nichts, die du gegeben... Führer bist du mit Meriten Dann im Wirtschaftsleben!
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Hans Bauer.
Kakenellenbogen im Verhör. Staatsanwalt interessiert sich für den Herrn Generaldireftor. Der bisherige Generaldirektor des Schultheiß- BazenhoferDer bisherige Generaldirektor des Schultheiß- Pazenhofer Konzerns, Ludwig Ragenellenbogen, ist am Mittwoch von einem Sonderdezernenten der Staatsanwaltschaft zehn Stunden vernommen worden. Die Bernehmung ging vor sich in Anwesenheit des Staatskommissars an der Berliner Börse , Ministerialrat Dr. Neufeld vom preußischen Handelsministerium. Die Anwesenheit Neufelds erfolgte, weil zu den Hauptpunkten der Beschuldigungen gegen Kazenellenbogen der gehört, daß der Profett vom Februar 1931 zur Börsenvorführung der jungen Schultheiß - Aftien nicht auf die Aktiengeschäfte des Konzerns hingewiesen hat.
Problematik der Hörgemeinschaffen
Bericht über eine Aussprache.
Die Frage, ob Rundfunk- Hörgemeinschaften einen Sinn haben,| ob sie bei der Sendung bestimmter Darbietungen zur Vertiefung oder Verbreiterung des für den einzelnen möglichen Hörerlebnisses führen können, ist heute nicht mehr umstritten. Eine fachliche Um grenzung des Aufgabenkreises der Hörgemeinschaften gibt es jedoch noch nicht. Unter diesem Gesichtspunft war eine grundsägliche Aussprache von Bedeutung, die der Ausschuß für Rundfunk hör stunden über proletarische Hörgemeinschaften veranstaltete. Die Diskussion ging von einem Vortrag aus, den Dr. Arel Neels hielt über das Thema:„ Schafft hörgemeinden". Dr. Neels charakterisierte in seinen Ausführungen den Rundfunk, und zwar besonders die Deutsche Welle, als Volfsbildungsinstrument. Die volksbildnerischen Möglichkeiten scheinen ihm vor allem durch Gemeinschaftsempfang auswertbar, den er nicht nur für die von der Deutschen Welle dazu vorgesehenen Zyklen, sondern auch für wesent liche Einzeldarbietungen der verschiedensten Art empfahl.
Die Aussprache ergab sehr interessante Resultate. Vor allem flärten sich die etwas verschwommenen Begriffe ,, örgemein schaft" und Abhör stunde". Es zeigte sich, daß die auf verschiedenen Gebieten volfsbildnerisch tätigen Menschen je nach ihrer Einstellung etwas anderes darunter verstehen. Die Diskussion umriß schließlich deutlich drei voneinander völlig verschiedene Arten von Hörgemeinschaften: die Hörgemeinschaft zur voltsbildnerischen Auswertung einer ausgesprochen wissenschaftlichen Sendung, die Hörgemeinschaft, die für den Rundfunt zur tritischen Stimme des hörers wird, die aber gleichzeitig auch zum richtigen Rundfunkhören erzieht, und schließlich jene Hörgemeinschaft, die von den Rundfunk gesellschaften in erster Linie aus werbetechnischen Gründen angeregt und geleitet werden.
Mit dieser letzten Gruppe hat der Ausschuß für Rundfunkhör stunden sich nicht zu befaffen. Es handelt sich hierbei um ausgefprochene Unterhaltungsabende, an denen aus Schallplatten und Funtsendung en Programm zusammengestellt wird, daß an die geistige Mitarbeit der Hörer feine wesentlichen Anforderungen stellt. Ganz anders verhält es sich bei den beiden anderen Arten von Hörgemeinschaften. Für die sozialistischen Kulturorga nisationen im weiten Umfange ist besonders die Schaffung folcher Hörgemeinschaften wichtig, die den Sendeleitungen verständnispolle Kritik der Darbietungen vom Hörer zu übermitteln vermögen. Es wurde in der Aussprache mit allem Nachdruck hervorgehoben, daß es Aufgabe der proletarischen Organisationen sei, die hinter ihnen stehenden Massen zum fritischen Verständnis der Rundfunt programme und ihrer einzelnen Darbietungen zu erziehen. Nur so ist es möglich, finnvolle Massenkritik zu schaffen und die Funkprogramme furchtbar zu beeinflussen. Es wäre unverzeihlich, wenn die Arbeiterorganisationen hier das Feld achtlos dem Klaffengegner überließen.
Hörgemeinschaften voltsbildnerischen Inhalts sollten dagegen vorwiegend den Volksbildungsorganisationen überlassen bagegen porwiegend den Boltsbildungsorganisationen überlassen bleiben. Einmütig kam die Auffassung zum Ausdruck, daß der Rund funt Boltsbildungsarbeit im tieferen Sinn nicht leisten fönne. In seinen kurzen Vorträgen und Vortragszyklen, soweit sie sich in streng
Während des Hitlertages in Braunschweig hat der Hitlersche Während des Hitlertages in Braunschweig hat der Hitlersche Schutz- Sturm( SS .) tatsächlich die Polizeigewalt ausgeübt. Hitlers Polizei hatte mit eigenen Bereitschaften", eigenen lleber falltommandos" mit Kraftwagen und eigener ,, Kriminal. polizei einen regelrechten Dienstbetrieb eingerichtet. Mit den Herrschaften von der SS. war nicht leicht auszutommen. Die legalen Kriminalbeamten z. B. tonnten nicht, wie es ihr Beruf erfordert, sich überall frei bewegen. Der amtliche Ausweis als Kriminalbeamter genügte nicht, um die Naziabsperrungen zu passieren. Auch wer sich dienstlich als Kriminal- wissenschaftlichem Rahmen bewegen, fann er sich nur darauf be beamter ausmies, wurde von der SS. - ,, Polizei" zurückgewiesen, wenn er nicht einen von der Nazipolizei ausgestellten, nom Polizeipräsidium lediglich beglaubigten Hinweis vorweisen tonnte. Dieser Ausweis war folgendermaßen beschriftet:
Baffierschein
Inhaber dieser Karte ist berechtigt, alle Atsperrungen bei den Beranstaltungen des SA.- Treffens in Braunschweig am 17. und 18. Oftober 1931( ausgenommen die HitlerKundgebung in der Stadthalle) zu paffieren.
( Handschriftliche
Unterschrift)
( runder Stempel) Freistaat Braunschweig Polizei Braunschweig Präsidium
Nr.
bink
Der SS. Polizei Hitlers machte es einen Heidenspaß, Kriminalbeamte, die Dienſt taten, zurüdzuweisen, wenn sie nur" auf ihren amtlichen Ausweis( rote Karte mit Bild) die Sperrtetten passieren wollten; die Beamten mußten den SA.- Passierschein vorzeigen.
Ein Polizeihauptmann hat versucht, dagegen einzuschreiten. Er hat sich aber unter dem Hohngelächter der umstehenden Nazis von feinem Minister Rlagges belehren lassen müssen, daß die Polizei fich mit Anordnungen der Naziführung abzufinden habe. 2
Humboldt- Hochschule. Am Sonnabend, 8 Uhr: Dr. Bernhard Irich: Die italienische per von Berdi bis Puccini ", Dorotheenstr. 12. Mor Rentwich: Atlantische Inseln", Lüzowstr. 84d. Karten für Mitglieder 75 Bf., Nichtmitglieder 1.
Kamera( Unter den Linden 14). Freitag bis Montag Degeto Gastspiel; Nraufführung: Jadie Coogan in Tom Sawyer . Jugendliche haben zu
tritt Vorführungen: 3, 5, 7 und 9 Uhr.
Aus Berliner Kunstausstellungen. Schmidt- Rottluff, Manolo, Elfan und Sala Schwarz. Bei Flechtheim ( Lützowufer 13) fielyt man den deutschen Maler Karl Schmitt- Rottluff und den spanischen Bildhauer Manolo. Bon Schmidt- Rottluff sind neue Bilder aus den letzten Jahren da, die eine bedeutsame Wandlung in seinem Stil anzeigen. Seine Bildwirtung hatte er stets auf sehr reiner und starrer Farie und auf strenger Flächentettonit aufgebaut. Jest lodert er das Bildgefüge zugunsten einer mehr naturhaften Darstellung und an Stelle der geistigen Bedeutung der Farbe treten ihre sach bezeichnenden Eigenschaften. Man hatte schon seit einiger Zeit bei Nierendorf Proben dieser neuen Weise in Gestalt von schönen Landschaftsaquarellen gesehen. Im Delbild scheint die Wandlung noch nicht vollendet; sie ermedt den Eindruck von Unsicherheit.
Die Kleinskulpturen von Manolo gehören zu den schönsten Werken moderner Bildnerei. Sie sind so selbstverständlich wie die Natur selber; eben weil sie nicht naturalistisch" find, sondern auf starte und natürliche Weise den Mann, den Stier, den Frauenaft vereinfachen. Erdgebunden und schön, Produkte eines glücklichen Mittelmeergestades, stehen diese ringsum gerundeten, vitalen und wahrhaftigen Geschöpfe da; flein im Format, aber in der Gesins nung groß und von hohem Adel der Kunst.
Diese Marheit der Form vermißt man bei den Skulpturen von Benno Eltant( bei Hartberg , Schöneberger Ufer 41). Ein Marmortorso befist relative Einfachheit und erscheint darum als das Beste; ein gewaltiger Bronzeleuchter mit 32 alttestamentarischen Figürchen ist aus religiösem Gefühl entsprungen und besticht durch ornamentale Berdienste. Das eigentlich plastische Werk, Bildnistöpfe in Bronze, will allzu viel Physiognomisches geben und gleitet ins Unmahrscheinliche und Intellektuell- Bertrampfte.
Einen liebenswürdigen und liebenswerten Eindruck macht die fleine Sonderschau von Sala Schwarz bei Goertel( Bassauer Straße 2). Die malerischen Probleme ihrer Porträts und Land Schaften find unkompliziert und ihre Lösungen voller Anmut; insbesondere weiß die junge Künstlerin den Reiz junger Frauen mit ernsthaft malerischen Mitteln wiederzugeben. Ihre Federzeichnungen, freie Kompositionen erregter Massen, verraten eine starte Phantafie und Kraft graphischer Bersinnlichung.
Paul Caffirer, Viktoriastraße 35, ftellt zwei Privatsammlungen aus, die im November bei Boerner in Leipzig zur Versteigerung gelangen. Die eine, aus dem Besiz des bekannten holländischen Rembrandtforschers Hofstede de Groot , enthält auserlesene hand.
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schränken, fachliche Anregungen zu geben, die dann in anschließenden Kursen weiter verarbeitet werden können. Die bunte Zusammensegung schließt es aus, daß der Rundfunk etwa in der Art einer Volkshochschule das Bildungsbedürfnis des einzelnen erfassen und befriedigen könne.
In der Aussprache wurde auch zu dem von der Deutschen elle für den Gemeinschaftsempfang angelegten Zyklus Weltanschauung und Gegenwart" grundsäglich Stellung ge= nommen. Bedenten wurden laut wegen der Verwaschenheit der Themenstellung. Viele Diskussionsteilnehmer bedauerten, daß nicht eine enger, flarer umgrenzte Aussprachebasis gewählt worden sei, da es unmöglich scheine, drei Sprecher im Zeitraum von 45 Minuten über ein derart weites Gebiet so zu Worte tommen zu lassen, daß von ihrer Diskussion aus für die Hörer eine sinnvolle Weiterarbeit an dem Thema möglich sei.
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Wer die erste Sendung dieses Zyklus abhörte, die den Untertitel Protestantismus und die geistige Lage der Gegenwart" trug, mußte zu der Erkenntnis kommen, daß diese Einwände mindestens nicht ganz unberechtigt sind. Die Redner dieser Veranstaltung boten dem Hörer eine ausführliche Sonntagspredigt, eine in verfürztem Ausmaß und eine Reihe von Leitsätzen, die man als das Fazit dieser beiden Predigten auffassen konnte und die sich wie die Predigten durchaus im Gebiet des Metaphysisch- Religiösen bewegten, für den nicht religiösen Menschen also nahezu substanzlos und daher undistutabel waren. Diese erste Veranstaltung war daher durchaus verfehlt, und zwar infolge der Themenstellung. Hätte man die protestantisch- religiöse Einstellung zu irgendeinem allgemein wichtigen Gegenwartsproblem darlegen lassen, so wäre von diesem Bunkt aus ohne weiteres für jede richtig geleitete Hörgemeinschaft die Möglichkeit zu einer finnvollen Weiterarbeit und einer fruchtbaren Aussprache gegeben gewesen. Wurde aber das Thema absichtlich so wenig scharf umgrenzt gewählt, um den einzelnen Sprechern geistige Bewegungsfreiheit zu lassen, so wäre, um auf jeden Fall Leerlauf zu vermeiden, eine tontrabittorische Aussprache vor dem Mikrophon für jede Veranstaltung notwendig gewesen, die zwei entgegengefegte Weltanschauungen gleichzeitig dem Hörer sichtbar machte.
Da die Deutsche Welle ausdrücklich diesen 3yllus für den Gemeinschaftsempfang herausgestellt und entsprechend dafür geworben hat, war diese Eröffnung besonders zu bedauern. Zahlreiche Gruppen werden sich zusammengefunden haben, die nach Abschluß der Darbietung hilflos die Unmöglichkeit einer Diskussion darüber einsehen mußten und die aus diefer Erkenntnis eine grundfäßlich ablehnende Einstellung zum Gemeinschaftsempfang ähnlicher Darbietungen überhaupt gewannen. Das ist natürlich ganz falsch. Es wäre auch falsch, wenn die in solchen Abhörgruppen zusammengeschlossenen Hörer auf Grund dieser ersten Darbietung das Interesse an dem gesamten 3ytlus verlieren wollten. Wenn die Redner der späteren Sendungen aus diesem Fehlschlag die notwendigen Konsequenzen ziehen und ihre Ausführungen freiwillig enger eingrenzen, als das die Themenstellung der Deutschen Belle tat. so kann bei sachverständiger Leitung noch mancher fruchtbare Abend sich aus dieser Vortragsreihe ergeben.
Tes.
zeichnungen von Rembrandt und anderen Holländern des 17. Jahrhunderts. Die Qualität der Zeichnung ist überall so hoch, daß auch Maler dritten Ranges in vollkommener Meisterschaft erscheinen. Den interessanteren Teil bildet die Sammlung Carl Sachs, die Graphit des 19. Jahrhunderts enthält. Franzosen über. wiegen: Mérŋon, Daumier , Millet, orain, Tou. louse- Lautrec, daneben vor allem Edvard Munch schönsten Blätter und Anders 3orn; Deutsche treten erstaunlicher. meise zurück. Auch hier ist die graphische Feinheit und der fünft lerische Bert ganz auserlesen. Schließlich find noch einige herrliche Stiche von Songauer und Dürer diesen tostbaren Sammlungen gleichwertig angeschlossen.
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Es ist eine irrige Vorstellung, daß man unter großer Kunst hur Malwerte versteht. Bon Sammlungen der Graphik und Zeichnung, die mit so hoher Rennerschaft ausgesucht worden sind, wie diese, fann man tieferes Berständnis und mehr Genuß haben, als von ganzen Bildermuseen. Es kommt auf die Auswahl an; und in diesen ganz herrlichen Blättern stedt Hoheit und Sinn der ganzen Kunst. Man sollte diese Gelegenheit nicht verfäumen.
Technische Lehrgänge.
Paul F. Schmidt.
Das Außeninstitut der Technischen Hochschule, dessen Veranstaltungen ohne irgendwelche Formalitäten jedermann zugänglich sind, der glaubt, ihnen folgen zu fönnen, beginnt seine Vortragsreihen mit dem Semesteranfang am 2 November d. I., und zwar:
1. Die technischen Grundlagen des Tonfilms: 7 Doppelstunden Vertrag, Montags 18% Uhr, pünktlich, Aula der ( Preis Technischen Hochschule . Beginn: Montag, 2. November. 12 M.)
2. Grundzüge der Höheren mathematit: 5 Doppelstunden Vortrag, Freitags 18% Uhr, pünktlich, alter Physikal. ( Preis Hörsaal, Hauptgebäude. Beginn: Freitag 6. November. 5 M.)
3. Ausbildungskurse für Konstrukteure auf ich weißtechnischem Gebiet( Schweißtechnisches Konstruieren); 4. doppelstündige Ausspracheabende an festzulegenden Tagen, 18 bis 20 Uhr. Allgemeiner Beginn: Freitag, 6. November, 18 Uhr, Hörsaal H 358.( Preis 25 M.)
4. Grundlagen der Statif und Dynamit; 5 Doppelstunden Bortrag im Dezember/ Januar; Freitags, 18% Uhr pünktlich; alter Phyfital. Hörsaal, Hauptgebäude. Beginn: Freitag, 11. Dezember.( Preis 5 M.)
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