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Die Beteiligung aller Genossinnen

und Genossen an der allgemeinen Flugblattverbreitung

am Sonnabend, 31. Oktober und Sonntag, 1. November, von den bekannten Lokalen aus, ist Parteipflicht!

Sturm in Hohen- Neuendorf .

Alle Einwohner gegen den Gemeindevorsteher.

In der Berliner Nachbargemeinde Hohen Neuendorf ist die Erregung der Einwohner über das unmögliche Verhalten des Amis­und Gemeindevorstehers Dr. Moris bis zur Sicdehize gestiegen. Dieser Herr Morig, der ein nationaler Mann ist und der Volks= pariei nahe steht, mußte es hinnehmen, daß seine politischen Freunde, nämlich die volksparteiliche Fraktion des Preußischen Landtags eine Kleine Anfrage einbrachte, wielange dic Preußenregierung einen folchen Mann noch amtieren lassen will. In der letzten Gemeinde­vertretersizung von Hohen- Neuendorf wurde von einem Gemeinde­rertreter wurde von einem Gemeinderertreter, der nicht etwa einer radikalen Partei angehört, betont, daß niemand mehr für die Sicher heit des Dr. Moriz garantieren fönne.

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ließ, rief Morig die Polizei in den Saal. Erst auf Intervention der fozialdemokratischen Gemeindevertreter und nach einer Erklärung aller Gemeindevertreter, daß sie allesamt die Sitzung verlassen würden, wenn die Polizei im Saal bliebe, schickte Dr. Moritz die Polizisten wieder hinaus.

Neuerdings hat Dr. Morih doch die auswärtigen Schul­kinder, die in Hohen- Neuendorf zur Schule gehen, einfach nach Hause geschickt, weil sie nicht mehr in Hohen- Neuendorf unterrichtet werden sollen. Für ihn ein Vorwand, um Lehrer abzubauen. Und zum Schluß holt dann Dr. Morik immer die Polizei gegen die Einwohner, von denen er gewählt wurde und die er zu be= treuen hat.

höheren Ortes diese Zustände nicht ändert, zumal es von allen Einwohnern von links bis rechts gewünscht wird.

Waffenfund im Stahlhelmheim

Mitunter fönnen die Gemeindevertreter ob einstimmig oder mit wechselnden Mehrheiten ist gleichgültig beschließen, was sie Jedenfalls ist es ein unerquidliches Verhältnis, das sich in wollen, Dr. Morig in seiner Eigenschaft als Amtsvorsteher führt Hohen- Neuendorf zwischen den Einwohnern und dem Gemeindevor­cinfach die Beschlüsse nicht durch, die Dr. Moriz als Gemeindevorsteher herausgestellt hat, und man versteht nicht recht, warum man steher ausführen müßte. So wollen trog der schweren Zeit Leute in Hohen- Neuendorf bauen und die Gemeinde freut sich, daß da durch Geld unter die Menschen fommt. Es existiert zudem eine ministerielle Berfügung, wonach Baugesuche in jeder Weise beschleunigt merden sollen. Ueberdies haben die baupolizei­lichen Vorschriften in legter Zeit eine erhebliche Loderung erfahren, um dem völlig daniederliegenden Baugewerbe menigstens etwas Erleichterung zu schaffen. Nur Herr Dr. Moriz hindert das Bauen, und alle Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde fruchten nichts. Des­halb murde in der letzten Gemeindevertretersizung eine Ent­schließung eingebracht, in der es heißt: Bisher hat Dr. M. die Förderung der Bautätigkeit unterlassen. Alle diesbezüglich von ihm geführten Klagen find verloren. Neuerdings verfolgt er eine andere Saftit. Er lehnt die Aushändigung der Baubewilligungsurkunde ab. Seine rechtlose Tätigkeit steigert er noch, indem er Baugesuche, die der Zustimmung der Gemeindevertretung bedürfen, dieser gar nicht mehr vorlegt." Schließlich wird die Aufsichtsbehörde gebeten, gegen Dr. Morig einzuschreiten.

Dem Faß den Boden ausgeschlagen hatte das Verboteiner Erwerbslosenversammlung. Die Hohen- Neuendorfer Crwerbslosen mollten in einer großen Versammlung zusammen tommen und den Abbau der Unterstützungssäge besprechen. Dr. Mo­riz verbot die Versammlung! Die Folge ist eine erhebliche Beun­ruhigung der Hohen- Neuendorfer Erwerbslosen . Das Tollste geschah aber erst in der Gemeindevertretersizung. Als hier das Versamm lungsverbot zur Sprache fam, versuchte Dr. Moriz dem Redner das Wort zu entziehen, und als sich der den Mund nicht verbieten

Inserat Serie:

7.

Wie der Bürgerkrieg vorbereitet wird.

Wie berall in den verschiedenen Orten, hat auch in Fürstenwalde der Stahlhelm seit einiger Zeit ein jogenanntes Stahlhelm­heim eingerichtet, das sich aus bestimmten Grnden außerhalb des Stadtgebietes befindet. Die republikanische Bevölkerung war feinen Augenblick darüber im Zweifel, daß diefes mit Hilfe des Luisen­Bundes ausgestattete Heim der Vorbereitung des Bürgerkrieges dienen foll. Dem tafernenmäßig ausgestatteten Heim stattete die Polizei am Donnerstag einen berraschenden Besuch ab und machte dabei wertvolle Feststellungen. In dem Gepäck und in den Betten der im Heim untergebrachten Stahlhelmer wurden mehrere Selbst­ladepiftolen, ein größerer Posten dazugehöriger Munition und andere Hieb- und Stichwaffen gefunden. Außerdem wurde festgestellt, daß einige der im Heim untergebrachten Stahl­helmer, die zum Teil aus der Umgegend Berlins stammen, poli­zeilich nicht gemeldet waren. Die republikanische Bevölkerung er­wartet, daß auf Grund dieser Feststellungen die Stahlhelmkasernen nicht nur in Fürstenwalde, sondern auch in anderen Orten von den zuständigen Behörden schnellstens geschlossen werden.

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Lofaltermin um Bullerjahn.

Auf Grund einer Verfügung des Reichsgerichtes fand gestern in Charlottenburg ein überraschender Lokaltermin statt, der im Zusammenhange mit dem Wiederaufnahmeverfahren für den zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilten Walter Bullerjahn steht. Heute morgen traf Reichsgerichtsrat Coenders überraschend in Berlin ein. Auf seine Veranlassung forderte die Kriminalpolizei Bullerjahn auf, sofort nach Charlottenburg zu tommen, wo der Richter des Reichsgerichts in seiner Gegenwart verschiedene Fest­stellungen vornahm. Heute soll durch Augenschein festgestellt werden, ob Bullerjahn auf dem Horstweg auch wirklich gesehen werden konnte und ob er sich, falls diese Annahme zutreffen sollte, nicht auf dem Weg zu einer anderen Person als Leutnant I o st befunden habe.

Internationaler Hoteldieb gefaßt.

In einem Hotel in der Friedrichstadt murde gestern in der Person des spanischen Staatsangehörigen Eduardo Barelli ein berüchtigter internationaler Hoteldicb verhaftet.

Das Arbeitsgebiet" des Spaniers erstrecte sich über den ganzen Kontinent. Er trat überall äußerst elegant auf und be diente fich häufig zu seinen Verbrechertouren durchaus zeitgemäß eines Flugzeugs. Im Juli des Jahres fam Barelli, der nur ge­brochen deutsch spricht, auch im Flugzeug nach Berlin , um hier eine Gastrolle zu geben. Er mohnte natürlich unter stets mechſeln­dem Namen in den ersten Berliner Hotels und bestahl die Hotel. gäste, wo sich ihm dazu Gelegenheit bot. In furzer Zeit sind dem Betrüger etwa 15 000 m. in die Hände gefallen. Barelli stahl nur bares Geld und Schmucksachen. Der Bursche ist dem Richter vor­geführt worden.

Gefängnis für Büchsenmachermeister Lake.

Am 11. Juli mar in der Wohnung des Büchsenmachermeisters Rudolf Lazke in der Auguststraße im Norden Berlins ein Waffen­lager beschlagnahmt morden. Bom Schnellfchöffengericht murde Lazte megen Bergehens gegen§ 25 des Schußwaffengefeges in Tateinheit mit Bergehen gegen§ 19 des Kriegsgerätegefeßes vom 27. Juli 1927 zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die zweite Große Straffammer beim Landgericht I bestätigte am Donnerstag das Urteil erster Instanz, ermäßigte aber die Straje auf drei Monate Gefängnis.

Wieder Razzia auf Glücksspieler im Friedrichshain . Gegen das immer wieder im Friedrichshain fich breitmachende Treiben von am gestrigen Donnerstagnachmittag gegen Glücksspielern fand 2 Uhr wieder eine Razzia im Friedrichshain statt. Dem schnellen Bugreifen der Polizeibeamten gelang es, drei Buchhalter beim Glüdsspiel zu überraschen, die dem Polizeipräfidium zugeführt wurden.

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