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Die Schwarze Kladde". 3.Langner: Die Heilige aus USA  .

Zusammenbruch des Angeklagten Kohl.n

Kurfürstendamm- Theater

3 Beginn der heutigen Verhandlung des Stlaret Bro­3 effes überreichte Rechtsanwalt Dr. Kurzig dem Gericht die fogenannte Schwarze Kladde" und beantragte, wie be= reits gestern angefündigt, ihren Inhalt zum Gegenstand der Ver= Als Mary Bater Eddy 1910, 90 Jahre alt, starb, hinterließ fie| gewesen wäre, die seelische Durchleuchtung der liftigen Mary Bater. handlung zu machen. Zur Begründung betonte er, daß die einigen Millionen amerikanischer Bürger die christliche Wissen. ,, Schwarze Kladde" als Beweismaterial in der Privatflage des Re- schaft" und einige der größten Kirchen der Welt, religiöse Riesen­dafteurs Dr. Freystadt, genannt Fren, gegen den Oberbürger- ställe, die für 5000 Personen zu Boston, New York   und Chifago meister von Magdeburg  , den ehemaligen Stadtrat Reuter, benutzt ihr zu Ehren erbaut wurden. Schon zu ihren Lebzeiten wurde sie morden sei. Die ,, Schwarze Kladde" sei von dem verstorbenen Di verehrt als heilige Mutter, genau so wie der heilige Vater in Rom.  rettor Kieburg selbst oder auf seine Veranlassung in der ehemaligen Bis zu ihrem 40. Lebensjahr war die heilige Mutter frant, ihren städtischen KBG angelegt und darin wurden Lieferungen an Ber- Verwandten eine Last, ihrer Umgebung eine lächerliche Figur. sönlichkeiten eingetragen, die in bevorzugter Weise bedient wurden. Dann ließ fie sich auf der Tragbahre zu einem Magnetiseur Als die Angeklagten Stlaret die KBG. übernahmen, hätten sie schleppen, der sie wieder auf gesunde Beine und besonders zu einem dieses System der direkten Belieferung einzelner Persönlichkeiten herrlichen Verstand brachte. Mit diesem Berstand benebelte sie vorgefunden und es übernommen, und es sei daher nichts Ver- ein ganzes Bolt von Kranken und Unglücklichen, denen sie ein­wunderliches und nichts neu Eingeführtes, wenn die Gebrüder redete: der Mensch stammt von Gott  . Da Gott vollkommen und Stlaret einzelne Persönlichkeiten direkt belieferten und die Zahlun- also niemals frant ist, fann auch sein edelstes Geschöpf, der Mensch, gen von ihnen direkt entgegennahmen. nicht frank sein. Der Mensch braucht nur den Gottesglauben, da­mit er durch den Geist geheilt wird von allen seinen Gebrechen.

Rechtsanwalt Dr. Landsberg erklärte, daß in der Begrün­dung dieses Antrages mehr Dichtung als Wahrheit zu finden sei und betonte, daß das Gericht wohl wissen werde, wie es den Antrag zu behandeln habe. Leo Stlaret: Jetzt sieht man ja, warum Bürgermeister Scholz keine Anzeige gegen Kieburg erstattet hat, weil er nämlich selbst beliefert wurde. In der ,, Schwarzen Kladde stehen noch viel mehr Namen drin. Wenn der Staatsanwalt das für abarth, bann müßten nicht 13 Ange­flagte, sondern 163 hier figen. Die Staatsanwaltschaft behielt sich ihre Stellungnahme zu dem Beweisantrag vor.

Das tiefere Wort, das auch der Verrücktheit gerecht wird, das Dichterwort, das Raserei und Gerissenheit in das sittliche Rechen­exempel einstellt, findet sich nicht zu ihrem Theatertalent. Darum versucht sie auch gar nicht, Seelisches zu begründen. Bleibt also nur das Jahrmarkttreiben, das die schaulustigen Theatergäste be­wundern. Bleibt also nur das Geistlose, das sich dem mystischen Geiste vorlagert. Die junge Dramatiterin ist innerhalb dieser Geistesarmut eine tüchtige Frau. Ereignisreiche Reportage knaut durch ihre zwölf sehr geräuschvollen und bewegten Theaterszenen. Wenn Mary, weißgefleidet und strahlend im Brillantschmuck, von der Kirchentanzel predigt, wenn sie im Sterbezimmer ihres Gatten schreit: Einen Arzt, einen Arzt!", und wenn die Frommen beten, um den Sterbenden aus Todesflauen zu reißen, dann ist Leben auf der Bühne. Es ist das Leben, das geladen ist mit dem Theatergeist, den Ilse Langner   heute schon bewältigt.

die dekorative Musit, von der der Tonfachmann noch sprechen soll. Der Regisseur Ludwig Berger   hilft der Szenenstellerin, quch Was wäre übrigens dieses flache Bühnenwerk ohne Musif? Eine

Leere Maskerade. Selbst Bergers Filmmäßchen, die an Piscators erste Schliche erinnern, einen dummen oder gar nicht vorhandenen Tert aufzuplustern, tommen wieder. Wirkungen des Wortes ver­fagen. Herhalten müssen die anderen Künste, besonders die mimische und rhetorische Kunst von Frau Agnes Straub  . Geschmeidigkeit im Körper, der noch gelähmt erscheinen soll, rollt sie sich auf die

Mary Baker ließ sich diese Himmelsmedizin sehr gut bezahlen, so gut, daß fie in Palästen haufte und eine Brillantenkrone auf dem Schlauköpfchen und ein Diamantenkreuz auf der Prophetenbrust tragen konnte. Nicht nur fanatische und rheumatische Bettler, sondern auch Millionäre, die durch ihre Gallensteine Goit näher gebracht wurden, spendeten für die heilige Mutter. Es schadete der beiligen Mutter nichts, daß der Humorist Mark Twain   ihr an den mageren, doch zähen Leib und an den Schwindelgeist rückte. Gie machte 50 Jahre lang den Korryphäen der Medizin Konkurrenz. Um über die Verhandlungsfähigkeit des Angels sie zusammenklappte, stellten ihre studierten Feinde, die Aerzte, flagten Bürgermeister Kohl zu entscheiden, wurde dann der Gerichtsarzt Medizinalrat Dr. Stör mer herbeigerufen, der fest, daß sie ein Bombenweib gewesen war. Annie Besant  , Erbin eine erneute Untersuchung Rohls für notwendig hielt, die im Be- ihres Geiftes und Vermehrerin ihres Geldes, regiert heute noch Umriß und feste Gestalt, ihr Gehen und ihr Reden. Es wird ein immer über unsere fünf

ratungszimmer des Gerichts stattfand.

Die Untersuchung des Angeklagten Kohl durch Medizinalrat Dr. Störmer nahm über eine halbe Stunde in Anspruch. Nach Wiedereröffnung der Sigung erstattete Medizinalrat Störmer sein Gutachten, in dem er zu dem Ergebnis tam, daß Kohl unter einem schweren neurasthenischen Erschöpfungszustand Ich utgendwelche organische Störungen lägen nicht vor, jedoch leide. seien die Seelenreffere enorm gesteigert, wie die ganze Depression auf seelischem Gebiet liege. Medizinalrat Störmer empfahl dem Gericht dann, Kohl für einige Tage von der Verhandlung zu dispensieren, damit er sich erst einmal richtig ausschlafen könne.

Währen des Berichts lief Rohl plöglich in höchster Erregung hinaus, so daß die Verhandlung unterbrochen werden mußte.

Medizinalrat Störmer erflärte, daß er erst einmal einen Ruhe­zustand von drei Tagen für notwendig halte. Vor allen Dingen sei es notwendig, die Verhandlung abzubrechen, da sich Kohl in hochgradiger Erregung befinde.

vinzen, sondern auch zum Beispiel in unserer Stadt Berlin  , wo die Anhänger der christlichen Wissenschaft für die heilige Mutter den Rest ihres Portemonnaies opfern. His folcher

Bühne. Sie sticht mit den Augen und mit der Stimme. Instinkt­mäßig oder als genaue Beobachterin trifft sie zunächst das Fahrig erwacht sie, und alles gewinnt

großartiges, hinterlistiges und besessenes Reden, ein Schmettern, ein Schmeicheln, ein Heucheln von Glut, die eigentlich doch nur Methode und Kaltblütigkeit ist. Schließlich fintt fie als Greifin in fich zu sammen, ganz ausgebrannt. Doch sie will nicht hiflos sterben. Nur, weil sie nicht mehr flammen darf, töscht sie sich selber aus. Die Dramatiferin.

Gewaltig ist das Geheimnis folcher Verführerin, die Stumpf sinn und lebersinn mit Raserei mischt. Oder es ist gar kein Ge­heimnis, findet man sich mit der Erfahrung ab, daß unsere Erde zu gleichen Teilen bevölkert wird von unfurierbaren Narren und vernünftigen Leuten. Dieser Stoff bietet Gelegenheit zu einer Bosse oder zu einer theatralischen Parade. Ilse Langner   liefert das Textbuch zu der Parade, zu einer augenfälligen Revue des Humbugs. Sie versucht erst gar nicht, was reizvoll, was wertvoll

Amtsgerichtsrat Keßner setzte sodann die Verhandlung bis Dienstag vormittag 11 Uhr aus. Von dem weiteren Zuins stand des Angeklagten Kohl wird es abhängen, ob das Verfahren geen ihn abgetrennt werden muß.

Kundgebungsverbot in Sachsen  .

Anlaß. Kommuniſtiſche Rundſchreiben!

Geringere Epiſodenrollen find nicht schlecht verteilt.

Naben

Steelmann,' dem hypnotisierenden Quadsalber, besonders Bri­ gitte Horney  , die Darstellerin der feurigsten Missionarin, die sich entschließt, der heiligen Mutter die Unsterblichkeit zu sichern. Brigitte Horney   ist eine interessante und melodiöse Schauspielerin.

Max Hochdorf  .

Ein französischer Spitzenfilm.in ber Grundlage verbreitert, und der Regiffeur Richard Oswald  

,, David Golder" im Mozartsaal.

Bloß zwei deutsche Militärfilme, die die Vorzüge des Kommisses rechte Licht rüden sollen, find diese Woche in Berlin   urauf­geführt worden. Wir haben unsere Leser absichtlich mit der Wieder­gabe dieser Propagandafilme verschont. Wer sich noch durch solche albernen Berherrlichungen des Militarismus gefangennehmen läßt, dem ist nicht zu helfen. Glücklicherweise werden im Ausland hin und wieder noch Filme produziert, die nicht bloß der seichten Unter­haltung dienen, sondern durch ihren Gehalt öffentliches Interesse

an sich nicht spannend, wird durch Typen und Intermezzi belebt und hat für dieses Nebenbei eine außerordentlich glückliche Hand. Trotz pompöser Dekorationen stellt Oswald das Ganze auf tammerspiel­artige Wirkungen und läßt selbst in den tomischen Chargen sehr diskret spielen. Innerhalb einer typischen Lustspielhandlung treten Menschen auf, die die Merkmale ihres Berufs an sich tragen und in das Märchen Wirklichkeit hineinbringen.

hat sogar den Mut wie manche großen amerikanischen   Darstelle­Grete Mosheim   ist weit von jeder Süßlichkeit entfernt und Tüchtigkeit, man glaubt ihr vor allem die Sekretärin. rinnen, sich häßlich zu machen. Man glaubt ihr die Energie, die Kultiviert

Dresden  , 6. November.  ( Eigenbericht verdienen. David Golder", ber bereits in einer Preffeaufführung und unaufdringlich, als Lebemann mit leicht melancholischem Augen­

Die Nachrichtenstelle der sächsischen Regierung teilt mit, es sei bei einem fommunistischen Funktionär ein Rund fchreiben gefunden worden, in dem gesagt sei, ein roter Oftober in Deutschland   sei nur möglich durch den Sturz des Kapitals und Diktatur des Proletariats  . Dieses Ziel fönne nur durch die bewaffnete Niederschlagung der Bourgeoisie und des Faschismus erreicht werden. Dann werde ausgeführt, daß die Arbeiter in der Sowjetunion   bewaffnet seien und dazu aufgefordert, dem Beispiel des russischen Proletariats zu folgen.

Die fächsische Regierung läßt dazu ausführen, der Inhalt des Rundschreibens rechtfertige die Annahme, daß die geplanten Nopemberkundgebungen der KPD.   zum 14. Jahrestag der russischen Repolution dazu dienen sollten, den gewaltsamen Umsturz in Deutsch  land vorzubereiten. Die größeren öffentlichen und gebungen seien daher von den Polizeibehörden im Einverständ­his mit dem Miniſterium des Innern auf Grund der Notverord­nung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen verboten

worden.

Rieseneinbruch bei JG.- Farben.

Wert der Beute: Weber 40 000 Mart. Ein großer Einbruch wurde am Donnerstag abend bei der Azeta- kunftseidenfabrif, einer Zweignieder­laffung der JG.- Farben, in der Hauptstr. 9/13 in

Cichtenberg verübt.

Sie

Das ausgedehnte Fabritgelände stößt mit einer Seite an die Spree. Bon dem nahegelegenen Flußbab Lichtenberg   müssen die Einbrecher auch herangekommen sein. Ihr schweres Gerät schlepp. ben sie bis zu dem Hause, in dem außer Wohnungen die Raffen und Rontorräume untergebracht sind. Mit Nachschlüffeln öffneten sie und stiegen bis zum 1. Stock in den Kassenraum empor. Mit dem Sauerstoffgebläse öffneten sie einen Geldschrank. schnitten nur das Schloß heraus. In den einzelnen Stahlfächern fanden sie 21000 Mart 2ohngelder und sogenannte Gold. Platinbisen. Diese befinden sich auf Rahmen und enthalten 10 Broz. Platin und 90 Proz. Gold. Jeder einzelne Rahmen ist wieder in Zellophan eingepact. Bon diesem wertvollen Material erbeuteten die Diebe für 20 000 M.

Die Knader haben sogar noch Zeit gehabt, ihr gesamtes Gerät abzumontieren und wieder mitzunehmen.

Wieder Raubüberfall.

Ein Schwerverletzter in der Inselstraße aufgefunden.

An der Ede der Inselstraße und des Wassergrabens in Alt- Berlin wurde von Paffanten ein Mann mit schweren Ber­lekungen hilflos aufgefunden. Man brachte ihn nach dem Bethanien- Krankenhaus. Hier wurde er als der 50 Jahre alte Buchhalter Spanty festgestellt.

Zwei junge Burschen hatten ihn in der Inselstraße angefallen und versucht, ihm Brieftasche und Uhr zu rauben. Als er sich heftig wehrte, stachen sie mit Messern auf ihn ein und brachten ihm einen tiefen Stich an der rechten Kopffeite bei Es gelang ihnen dann aur, die Uhrfette abzureißen und damit zu flüchten

por Monaten gezeigt wurde, gehört dazu. Es ist erfreulich, daß er nunmehr auch dem großen Publikum zugänglicy mird. Man hat die französische   Fassung beibehalten, aber in sehr geschickter Weise deutsche Tifel eingefügt.

Die Festaufführung, der auch der französische   Botschafter bei wohnte, gestaltete sich zu einem großen und wohlverpienten Erfolg. Man hatte der Borstellung festlichen Charakter verliehen: Herr Dr. Otto Grautoff sprach über die völkerverbindende Rolle des Films; Joseph Schmidt   fang eine Arie, und zum Schluß wurde der Regisseur Duvivier lebhaft gefeiert.

Es ist die Tragödie des Reichtums, die nach einem auch ins Deutsche überjehten Roman von Irene Nemirowity filmmäßig ge staltet ist. David Golder, der als armer Judenjunge aus Südruß­ land   nach Paris   übergesiedelt und jezt nach vierzig Jahren ein Fürst der Börse geworden ist, weiß mohl die Millionen zu erraffen und auch über die Leichen seiner Freunde hinwegzuschreiten, aber das Zeben wird ihm nicht hold. Seine Frau betrügt ihn offenkundig mit irgendeinem Grafen da unten in Biarriz, alle Welt nuzt ihn

aus, und auch sein füßes Töchterchen, ein nichtiges Lurusgeschöpf, umschmeichelt ihn nur, um Geld aus ihm herauszuloden. In grandiosen Szenen, die trotzdem nichts als Bilder der Wirklichkeit find, versteht es Duvivier das Schlaraffenleben einer verfommenen Gesellschaft anzuprangern, die nichts als Ausbeutung und Gemuk fennt. Ohnegleichen und wahrhaft ergreifend wird der Kampf zwischen den Eheleuten geschildert: der schmerfrante Golder wird von seiner Frau erpreßt, ihr fein Vermögen zu verschreiben. Die niedersten Instinkte der Geldgier werden hier wach, und der Kampf der Geschlechter wird mit Strindbergscher Schonungslosigkeit geführt. Golder hat es jatt, der Narr der anderen zu sein; er liquidiert Ge­schäfte und Besitz. Aber das raffinierte Spiel seines Töchterchens stimmt ihn um, noch einmal zu einem großen Coup auszuholen. Der Löwe zeigt seine Branten im Kampf mit den Sowjetvertretern um russische Delfonzessionen. Er siegt, stirbt aber dann bei der Heimkehr auf einem Dampfer inmitten, seiner jüdischen Volks genossen, die, wie er einst, ausziehen, um das Geld zu erobern.

aufschlag ist der Bankdirektor Edthofers. Hörbiger und Hans Thimig  , der ein starkes Talent für die Groteste entfaltet, spielen Leute aus der Welt, in der man sich nicht langweilt, und Friz Grünbaum mimmelt als fleiner, Dom Leben vergessener Buchhalter herum als eingetrodnetes, verschimmeltes Männchen. Eine große Leistung.

Der Film müßte in den letzten Teilen gekürzt werden.

F. Sch.

Das empfindliche Pflanzenherz.

Aus der indischen Hauptstadt Kaltutta hot uns der

indische Forscher Sir J. C. Bose die Kunde eines pflanzlichen lagenden Herzens übermittelt, das in der innersten Schicht der Rinde seinen Siz hat, und das mit dem tierischen Herzen eine meitgehende Aehnlichkeit aufweist. Unter normalen Berhältnissen

zieht es sich in gleichen zwischenräumen zusammen, um fich bann wieder auszudehnen. Seine Tätigkeit nachzuweisen, gelang mittels finnvoll gebauter Apparate auf mehrfache Beise; erstens fonnte

man durch mehrmillionenfache Bergrößerung seine Schläge un­mittelbar sichtbar machen, und ferner erzeugen jene Schläge des Pflanzenherzens meßbare elettrische Stromstöße, ähnlich wie sie die Zusammenziehungen der tierischen Muskeln begleiten. Die große Aehnlichkeit des. Pflanzenherzens mit dem Tierherzen erhellt schon Wirkung ausüben; Kampfer und Mofchus regen die Herstätigkeit aus der Tatsache, daß die gleichen Stoffe auf beide die gleiche an, Morphium und Bromfali vermindern sie, bei den Pflanzen genau so wie beim Lier. Neuerdings hat der indische Forscher noch eine andere hochbedeutende Beobachtung gemacht, indem er die Ein­mirkung elettrischer Ströme auf den Pflanzenorganismus prüfte. Dabei stellte sich heraus, daß die Pflanze meit empfindlicher gegen elektrische Reize ist als der Organismus des Menschen und der Tiere. Funtentelegraphische Signale, wie sie von unseren drahtlosen Stationen ausgesandt werden, wurden z. B. von den empfindlichen

Mimofen deutlich wahrgenommen, und zwar in der Weise, daß schwache Stromstöße das Wachstum der Pflanze beschleunigten,

während starte Reize die entgegengesetzte Wirkung ausübten.

Der schnellste Eisenbahnzug. Ein neuer Weltreford der Ge " Cheltenham Flyer" aufgestellt, dem Schnellzug, der zwischen Smin­don und London   verkehrt. Er hat die 124 Kilometer lange Strede genau 60 Minuten zurückgelegt. Stellenweise wurde eine Stunden­von der Kopfstation bis nach dem Londoner Padington- Bahnhof in geschwindigkeit von 136 Kilometer erzielt. Eine riesige Menschen menge erwartete den Zug bei seinem Einlaufen in die Bahnhofshalle und begrüßte ihn mit großer Begeisterung. Bisher hielt den Re­ford der Schnelligkeit mit 106 Kilometer in der Stunde ein Zug der Ranadischen Pazifilbahn.

Harry Baur   hat wesentlichen Anteil am Erfolg, sein Golder ist keine Karikatur, fondern ein Stück echtes Menschenleben. Frei- schwindigkeit eines Eisenbahnzuges wurde dieser Tage von dem lich, der Schluß mit seiner gesteigerten Sentimentalität, der fast wie eine Heroisierung des großen Börsenraffers wirkt, verstimmt ein menig. Hier würde Kürzung nügen. Auch die Darstellerinnen der genusgierigen Frau und Tochter find große Leistungen. Die Milieuschilderungen des Films sind ganz auf der Höhe, besonders das Zurusleben in Biarritz   ist martant getroffen. Start wirfen durch den Kontrast ein paar entzückende Idyllen aus der Land­schaft und der Arbeit der einfachen Bauern. D.

Arm wie eine Kirchenmaus. Gloria Palast.

Hinter der Schreibmaschine fizt Sufi Sachs, das brave Mädel. Sie arbeitet als Privatsekretärin des Chefs, eines Chefs, der nicht nur österreichischer Baron ist, sondern auch mächtige Banktonzerne dirigiert. Für seinen schönen Kopf, von ergrautem Haar einge­rahmt, schwärmen die Frauen. Er ist ein idealer Don Juan  , fie eine Berle an Tüchtigkeit und Arbeitsfanatismus. Barum sollen beide am Schluß nicht heiraten? Der strahlende Gralsritter belohnt Treue und Hingebung. Eine Jdealvorstellung erfüllt sich, und für ein Wesen wird auf angenehme Art die soziale Frage gelöft.

Ein Lustspiel, das grobe Effekte vermeidet. Es spiegelt eine per­Iegene Welt, aber die Spiegel sind wenigstens intakt. Die Handlung

Die Bekämpfung des Analphabetismus in Spanien  . Belche Anstrengungen die spanische Regierung macht, um den Analphabetis­mus wirksam zu befämpfen, geht aus einer Erklärung des Unterrichtsministers Marcellino Domingo hervor. Der Etat feines Ministeriums wird sich gegenüber dem Berjahr um 100 Millionen Beseten erhöhen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß im Jahre 1932 Anzahl gebaut ist, wird sich die Zahl der spanischen   Schulen in 7000 Schulen gebaut werden. Da im Jahre 1931 bereits eine große einem Zeitraum von zwei Jahren um 14 000 erhöht haben.

Bollsbühne: An den nächsten Sonntag Nachmittagen regelmäßig sit

bedeutend ermäßigten Preisen Stemmles Kampf um Kitsch". Im Theater in der Stresemannstraße spielt Anfang Nopember das Ensemble Berliner   Schauspieler unter Zeitung von A. E. Licho.

Meereskundliche Vorträge: Das Institut für Meereskunde veranstaltet auch in diesem Winter pom 10. November ab regelmäßig Dienstags öffent­liche Lichtbildervorträge, in denen die verschiedensten Brobleme der Meeres­forschung, Polarforschung und Schiffahrt behandelt werden. Eintrittskarten. 50 Pfennig.