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schewitschs und M a t s ch e k s, zur Wohlenthaltung auf- fordern, drohen die Wohlmacher der Regierung in Verfamm- langen ganz ungescheut: Weh.« dem, der zu Haufe bleibt! Nichts falscher darum, als jene, die am 8. November ab- stimmen, mit den Anhängern des Regimes K ch i w k o w i t f ch gleichzusetzen oder zu glauben, sie hätten sich durch die Losung: Die Wahl ist ein Plebiszit für den Bestand Jugoslawiens  ! bewegen lassen. Freilich fehlt es nicht an Ueberläufcrn aus den früheren Parteien, die jetzt mit den Gewalthabern des Augen- Micks durch Dick und Dünn gehen. Juraj Demetrowitsch etwa, einst ein bewährter Führer der kroatischen Sozialdemo- lratie. dann nicht zu Kompromissen geneigter bürgerlicher Demokrat, danach Minister der Diktatur, kandidiert heute auf der Regierungsliste und orakelt, besserer Vergangenheit unein- gedenk:Die Verfassung vom 3. September gewährt als Rahmengesetz außer der gesicherten Stetigkeit der Staatsein- richtung eines einheitlichen Jugoslawien genug Möglichkeiten für die Entwicklung unseres Volkslebens ohne zukünftige Cr- fchütterungen, und gerade darin liegt Sinn und Aufgabe unserer gesetzgebrtschen Aera". In Wahrheit wird sich olles, was in Jugoslawien   zukunftsträchtig und entwicklungfähig ist, außerhalb dieses Scheinparlaments abspielen, denn die Mamluckenkammer Napoleons III.   und die Duma Nikolaus II.  wird ein Spiegelbild des Volkswillens und wie eine Gast- stätte der politischen Meinungsfreiheit wirken neben der Gendarmen-Skupschtina Schiwtowitschs, die in Europa   überhaupt kein Gegenstück, außer in Italien   hat. Allerdings wird das Belgrader   Parlament auch ein Dutzend deutscher   Abgeordneter aus dem Banat   und der Batschka   be- Herbergen, aber auch sie. als grundsätzlich loyale Untertanen auf der Regierungsliste gewählt, öffnen den Mund nur dann zu einem Nein, wenn es dem Herrn Minister genehm ist. Während in dem größten Teil der Tageszeitungen über die Wahlen in England weit mehr zu lesen steht als über die im eigenen Lande, da auch die Wahlbewegung" weder Preß- noch Versammlungsfreiheit kennt, sucht die willfährige Presse des Regimes ihren Lesern beizubringen, daß fastüberall siehe Italien  , siehe Deutschland  ! Parteien und Par­lamentarismus im alten Sinn abgewirtschaftet hätten. Sie pergißt nur: Frankreich  ! In Frankreich   steht, fast seit der großen Revolution überliefert, Parlamentarismus nach wie vor in Blüte, und an der französischen   Republik müßte sich Jugoslawien   um so eher ein Beispiel nehmen, als es nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich an Paris  gebunden ist: eben erst wieder kam das jugoslawische Budget durch 3l)l1 Millionen in Frankreich   gepumpter Dinars ins Gleichgewicht. Aber damit Jugoslawien   dem französischen  Konstitutionallsmus und Parlamentarismus nacheiferte, be- dürfte es eines ermunternden Winks mit dem Zaunpfahl aus Paris  , und der bleibt aus, weil man anscheinend am Quai d'Orsay fälschlich glaubt, daß die nicht nur für Frankreich  , sondern fürganzCuropawichtigejugoslawische S t a a t.s e i n h e i t mit der offenen oder verlarvten Bel  - grader Diktatur stehe oder falle. Bor der Geschichte trägt darum die französische   Re- gierung ein gerüttelt Maß B e r a n t w o r t u n g für die grausame Komödie, die, mit dem Volkswillen Schindluder treibend, vor dem 8. November, am 8. November, nach dem 8. November, in Jugoslawien   aufgeführt wird.
Zrancquis KonvertierungspSan. Schaffung eines internationalen Kreditinstituts. Varls. 6. November.< Eigenbericht.) Der belgische Fmanzmann Franc gut, der am Donnerstag aus Amerika   zurückgekehrt ist, stattete am Freitag in Begleitung des hiesigen belgischen Botschafters dem Ministerpräsidenten L a v a l ewen Besuch ab, in dessen Verlaus er Laool seinen Plan betreffend Schaffung eines internationalen Kreditinstituts zur Umwandlung der Deutschland   gewährten kurzfristigen Kredite in m i t t e l f r i st i g e im einzelnen auseinandersetzt«. Francqut ist der Ansicht, daß die ausländischen Banken im Februar«ine Ver- längerung der Kredite nicht bewilligen werden, was nicht nur zum finanziellen Zusammenbruch Deutschlands  , sondern auch der anderen Länder führen würde. Die Entscheidung über die Haltung Frank­ reichs   zu dem Plan Francquts soll nach dem.Jnttansigeant" im nächsten Ministerrat getroffen werden. Günstiger Eindruck der Kanzlerrede. Paris  . S. November.(Eigenbericht.) Die Red« des Reichskanzlers vor dem Parteioorftand des Zentrums hat auf die französische öffentliche Meinung ein- schließlich einiger Rechtsblätter durch ihre Offenheit einen günstigen Eindruck gemacht. DerT e in p s" schreibt, die Rede Brünings fei für die Eni- Wicklung der politischen Situation in Deutschland   von große? Be- deuwng. Der Reichskanzler habe deutlich gegen die Möglichkeit eine» Eintritts der Nationalsozialisten In die Regierung reagiert, indem er mit Nachdruck darauf hingewiesen habe, daß dt« Rechts- Opposition sich während der Finanzknse nicht gescheut habe, durch eine jeder Verantwortung bar« Hetzkampagne das Vertrauen zu erschüttern. Das sei nickst die Sprache eines Mannes, der bereit ist, mit seinen Gegnern ein Bündnis zu schließen. Nicht weniger scharf habe der Reichskanzler gegen die Volkspartei Stellung g«- nommen. Diese Tatsachen würden wenigstens, einig« Klar- heil in die innenpolUisch« Lage Deutsckstands bringen, die durch die Agitation der Nazis und der Volkspartei in den letzten Wochen star't kompliziert worden sei. Der Reichskanzler sehe es als seine Aufgabe an, das Vertrauen wiederherzustellen und er sei davon überzeugt, daß eine ständige Agitation nicht zu diesem Ergebnis in einem Augenblick sichren kann, in dem große international« Ver- Handlungen im Gange seien. Das sei die Sprache eines Staats. manne?, der sich seiner Verantwortung bewußt ist und der einer unter ollen Gesichtspunkten furchtboren Loge j>ie Stirn zu bieten habe.<. Zehn Zloty für Körperverletzung. Vor demBurggericht" in Myslowitz   wurde In der Berufungsinstanz gegen den Vorsitzenden der Ortsgruppe Jmielin des Ausstündischenverbandes wegen schwerer Körperverletzung verhandelt. Der Angeklagte battc während des Waylkampfes einer deutschen   Zellungsträgerin mehrere Paket« Zei­tungen entrissen und die Frau so schwer mißhandelt, daß sie längere Zeit in ärztlicher Behandlung bleiben mußte. Für diese Tat erhielt der Aufständische nur eine Geldstrafe von zehn Zloty.
Lrotpreisechöhung vertagt. Aus achi Tage.   Die Bäcker warten inzwischen auf Gchieles Maßnahmen.
Die Organisation der Berliner   Bäckermeister hat gestern be- schloffen, am kommenden Montag die beabsichtigte Brotprel»- erhöhung noch nicht eintreten zu lasten. Sie wird aber nur auf achi Tage hinausgeschoben. Der Zweckverbaad der Bäckermeister Groß. Berlins erklärt dazu, daß er In der Zwischenzeit die dringende Einwirkung der verantwortlichen Stellen aus dem Getreide, und Mehlmarkt erwartet. Erklörungen des ErnShrungsmmisteriums. Auf Verlangen der Sozialdemokratie wurde gestern im V o l k s- w i r t f chF f t l i ch e n Ausschuß des Reichstag» die Brotpreis- frage zur Diskussion gestellt. Der Vertreter des Reichsernährungs- Ministeriums war gezwungen, zuzugeben, daß die Vorschrift des Gesetzes vom 28. März 1931 nicht erfüllt ist, wonach die Reichs- regierung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einer Er- höhung de, Brotpreises über dm Durchschnittspreis von Oktober 1930 bis März 1931 vorzubeugen hat. Di« vom Retchsermihnmgs« Ministerium dabei verwandte Statistik ist sehr unzulänglich. Darauf haben wir schon stüher hingewiesen. Dennoch mußte der Vertreter »es Reichsernährungsministers feststellen, daß der Reichsdurchschnitt im Oktober 193» je Kilo Brot 38,7 Pf. betrug, während er nach den Vorschriften des Gesetzes nur 37,9 Pf. betragen dürfte. Die Nicht- erfüllung gesetzlicher Vorschriften ist also durch einen Vertreter der Regierung selbst erhärtet worden. Den Eindruck einer so peinlichen
Tatsache versuchte der Vertreter des Reichsernährungsmiiristers durch den Hinweis aus andere Bestandteile des damaligen G e s e tz e s. die nicht in zwingendem Zusammenhang mit der Brat­preisvorschrift stehen, zu verwischen. Dabei wies er auf die immer noch bestchmde Preisschere zwischen den Agror- Produkten und den für die Landwirtschaft not- wendigen Produktionsmitteln hin, ohne zu berücksich- tigen, daß der lebenswichtige Bedarf für die Landwirtschaft seit Jahresfrist im Preise sehr beträchtlich gesunlen ist. Er brachte es fertig, den indoxmäßig viel höher liegenden tatsächlichen Bttriebs- aufwand für landwirtschaftliche Produktionsmittel im ganzen Jahr 1931 den Agrarindex der vergangenen beiden Monate gegenüberzustellen. Mit einer solchen Argumentation konnte er natürlich um die selbst festgestellte Tatsache der Brotpreisüberhöhung nicht herum. Cr erklärte deshalb für die Reichsregierung. daß sie alle Bemühungen daraus richten werde, daß der im Gesetz vor. geschriebene Brotdurchschnittspreis erreicht wind. Das gelte ins- besondere von den Maßnahmen zur Brotverbilligung für die Er- werbslosen und für die Einwirkung auf die Bäcker, bei denen die Brotoerdien st spanne auch durch eine zu erwägende teil- weise Lockerung des Nachtbackoerbotes für Großbetriebe gesenft werden könne. Wenn dies nicht genüg«, seien weitere Rtaßnahmen vorgesehen, über die noch keine Mitteilungen gemacht werden können Der sozialdemokratische'Abgeordnete B n a d e verwies auf d>« Notwendigkeit, daß neben der Bceinslussung der Bäckcrspannc aus- ländisches Getreide'eingeführt werden müsse.
Schwere Mandschureigefechte. Japaner rücken zur Gowjeieinflußsphäre weiter vor.
Genf  , 6. November.(Eigenbericht.) China   richtet«inen Hilferuf nach dem anderen an den Völkerbund, um Intervention bei der japanischen  Regierung wegen des weiteren Vorrücken« der japanischen Truppen in der Mandschurei  . Japan   antwortet mit trockenen Bestätigungen voller Entschuldigungen mit angeblichen Kämpfen gegen Räuber, die sofort von den schwersten Kriegshandlungen überholt werden. Faßt man die letzten chinesischen   Noten zusammen, so ergibt sich daraus das folgende Bild. Die Brück« über den Fluß N o n n i, der die nord-mandfchurifche Provinz Hailunkiang vom erweiterten japanischen Interessengebiet trennt, ist im Kampf« des Gouverneurs von Hailunkiang Ma g«gen stregulär« Banden des General» Tschanghaipeng gesprengt worden. Die Japaner verlangten ihre Reparatur und die Zurückziehung beider kämpfe irden Parteien auf 19 Kilometer Distanz von der Brücke. General Ma zog seine Truppen nach Norden zurück und sagte die Reparatur zu. Angeblich dauerte sie den Japanern zu lange. In Wirklichkeit wollten sie den Bormarsch der unter ihrem Schutz stehenden trregu- lären Armee ermöglichen. Sie überschritten den Fluß und griffen Zusammen mit Tschang di« chinesischen   Truppen mehrfach an. Be- sonders durch Artillerie und Flieger der Japaner hätten die Ch i- nesen Hunderte von Toten. Auch die Japaner hatten Verlust«, da sich die Chinesen zur Wehr setze» mußten. Der japa- nische Major Hayashi erklärte offen. Japan  «erde di» politisch« Situation in Hallungkiang gewaltsam ändern, ohne Rücksicht auf die Ratsentschließung. Di« Lag« ist sehr gefährlich. Nördlich von Nonni weht über Tuang-Liao di« japanische Flagge. Andauernd rollen Berstärkungen in Panzer»
z ll g e n mit viel Material nach dem Norden, Mit allen Mitteln suchen die Japaner die chinesischen   Truppen zu provozieren. Selbst durch Angriffe japanischer Truppen, die In die Uniformen chinesischer Aufrührler gelleidet sind. Jeder geringste Zwischenfall muß das Vorrücken der Japaner über die unter russischer Verwaltung stehende ostchinesische Bahn bringen. Nur noch 70 Kilometer stehen die japanischen Truppen von Tsitsikhar, der Hauptstadt der Provinz Hailungklang entfernt, die in 639 Kilometer Luftlinie nördlich von Mulden und 400 Kilometer nordwestlich der Endstation der süd- mandschurischen Bahn liegt. Mostaus Ansicht. Moskau  , 6. November. Die Sowjetblätter veröffentlichen Meldungen der Telegraphen- Agentur der Sowjetunion   aus Mukdcn. Tokio   und Schanghai  , aus denen sie den Schluß ziehen, daß die Japaner die Okkupatwnszone in der Mandschurei   immer mehr erweitern und immer weiter noch Norden vorschieben. Auf ein« Zurückziehung, wenn auch nur «ine» kleinen Teil», der japanischen Truppen könne man in Genf  nur hoffen, weil man der wirklichen Lag« gegenüber di« Augen schließe. Tatsächlich würden die japanischen Truppen verstärkt. In den nächsten Tagen begibt sich wiederum ein EisenbaMregiment w die Mandschurei  . Was die Flottenoperaüonen betrifft, so befinden sich bereit» 20 japanische Kriegsschiff» in chinesischen   Gewässern. In den Kreisen der in Mulden lebenden Ausländer fei man überzeugt, daß die Japaner alles tun. um die Chinesen zu Angriffen und Attentaten herauszufordern, weil Japan   neue Konflikte brauche, um das Verbleiben seiner Truppen in der Mandschurei   zu rechtfertigen.
......... Rückzug der Radaustudenten. Keine Demonstrationen mehr.- Letzt fordem st« Rücktritt des Rektors. Hall«. S. November.(Eigenbericht.) Im halleschen Universitätskonflikt ist am Freitagabend die Entscheidung gefallen. Es gab zwei Möglichkeiten: entweder Nachgeben der rebellierenden Studentenschaft oder Fort» dauer de» Kampfes in verschärfter Form bis zur Schließung der Hochschul«. Für fünf Uhr nachmittags war«in« Aussprache zwischen Pro» fesior Dehn und Vertreter» der Krawall-Studenten angesetzt. Im Anschluß an diese persönlich« Fühlungnahm« sollte«ine erweitert« Sitzung von etwa 100 Studentenvertretern stattfinden, in der der Rektor der Universität, der Dekan der juristischen sowie der Dekan der theologischen Fakultät den Streitfall klären sollten. Zu dieser entscheidenden Aussprach« waren die Studentenvertreter nicht nie vorgesehen erschienen. Dafür überreichten ihre Führer folgend« geschwollene Erklärung: ..Der Hochschulring Deutsche   Art und die Deutsche   Studenten- schaft haben beschlossen, die tn einer Besprechung mit seiner Magni­fizenz vorgesehenen Zusammenkünfte nicht zu besuchen, da dt« Stu- Kenten ihrerseits glauben,«inen besseren Weg gefunden zu haben. Zur Beilegung de» Unioersttätskonflikts sehen die Deutsch  « Gtu« dentenschaft und der Hochschulring nur einen Weg: den Rück- tritt des Rektors. Da der Herr Rektor schon lange nicht mehr das Vertrauen der Studentenschaft besitzt, fordert die gesamte(?!) Studentenschaft di« Wahl eines neuen Rektors, der den Wünschen der Studentenschaft mehr Verständnis entgegen- bringt. Nur auf dieser Basis scheint ihr die Einheit zwischen Lehrenden und Lernenden wiederhergestellt werden zu köttnen- Weliere Demonstrationen lehnen wir grundsätzlich ab, da uns das Wohl der Universität höher steht als die Lehrtätigkett eines in seinem Charakter und in seinen Anschauungen sehr fragwürdigen Dozenten. Den von unserer inneren Einstellung diktierten Kampf werden wir keineswegs aufgeben, sondern auf noch breiterer Basis mit allen uns zur Berfügung stehenden Mitteln weiterführen." Diese Entscheidung bedeutet einen glatten Rückzug de« Radau- studententums vor der Auwrität der Hochschulbehören. Inwieweit sich di«..Kampfzelle der NSDAP  . Hochschul« Halle  " dieser Erklärung ihre» Pg. Börner anschließen wird, muß sich in den nächsten Tagen gelegentlich der Vorlesung Dehns zeigen. Sollte dennoch der Versuch gemacht werden, die Skandalszenenauf breiterer Basis" zu wieder- holen, so darf man vom preußischen Kultusminister und der Ünioersitätsbehorde erwarten, daß sie die nationalsozialistischen Flegel, die sich auf uns««» Hochschulen breitmache», energisch«
anfassen, als dies bisher geschehen ist. Söst haben kein« Lust, weitere Unsummen auszugeben zur Züchtung von Feinden der Republik  . Professorenerklärung für Dehn. Halle, S. November. Eine Erklärung, die von den Professoren der Theologie, Dr. Schmitz und Dr. Stählin, ausgegangen ist. hat die Unter- schrift von wetteren 22 Ordinarien gefunden. Di« Er- klärung lautet:Die unterzeichneten ordenttichen Professoren der Theologie, verschiedener theologischer und politischer Ueberzeugung angehärig, fühlen sich verpflichtet, öffentlich zu erklären, daß sie jeden Versuch studenttscher Kreise, Dr. Günther Dehn   an der akade- mischen Lehrtätigkett zu hindern, auf das schärfste verurteilen." Die Erklärung haben u. a. unterzeichnet: Rudolf Bultmann  - Marburg  , L. Evrdier-GIeßen, Frick-Marburg  , Heiler-Marburg, Krüger-Gießen. Niebergall-Marburg  , Hans Freiherr von Soden- Marburg. In einer besonderen Erklärung haben außerdem noch fünf Ordinarien erklärt, daß sie mit Dr. Dehnpersönlich und sachlich solidarisch" seien. Die Namen dieser fünf sind: Kork Barth- Bonn  , Karl Ludwig Schmidt  -Bonn  . Martin Dibelius  -Heidelberg  . Otto Pieper-Münfter und Georg Wünsch-Marburg. Salles Gegenstück in Warschau  . Warschau  , 8. November. Di« judenfeindlichen Ausschreitungen an der Warschauer Universität haben heute sehr schwere Formen angenommen. Im Hofe der Universität kam es heute nachmittag zu blutigen Zusammenstößen zwischen christ- lichen und jüdischen Studenten, bei denen 13 Studenten ver- letzt wurden und ins Krankenhaus gebrocht werden mußten. Der Rektor der Universität unterbrach sämtliche Vorlesungen und drohte für den Fall einer Wiederholung der Ausschreitungen die Schließung der Universität und die Anullierung der Immatrikulation der neu aufgenommenen Studenten an. da die Hauptschuldigen an den Ausschreitungen dem ersten Unwersttätejahrgang angehören. Dia südischen Studenten haben Selbsthilsetrupps gebildet, um sich gegen die Angriff« der christlichen Studenten zu wehren. In der allgemeinen Verwirrung, die im Hofe der Universität herrschte, wurde auch die grau de, Rektors Lukastewicz von einigen Studenten, die sie für ein« Jüdin hielten, oerprügelt.
vi« Hebung der Scapa-Flow-Sriegefchisfe. Die Firma, die seit sieben Iahren damit beschäftigt ist, die Schiffe der bei Scapa Flow  versenkten deutschen   Kriegsflotte zu beben, stellt die Arbeiten als unrentabel ein. Insgesamt sind 32 Schis, e gehoben worden. darunter sechs von 20 000 und mebr Tonnen. Ungefähr ein Dutzend Schiff», die in einer Tiefe von etwa 40 Meter liegen, sollen nicht geborgen werde».