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Arbeitersport am Sonntag

,, Proles" in der Neuen Welt

Eine Bühnen- und Saalschau

Mit einer sehr eindrucksvollen Werbeveranstaltung wartete gestern der Arbeitersportverein BfK. Proles" in der Neuen Welt auf. Den zahlreich erschienenen Gästen wurden in Form von Bühnen- und Saalvorführungen Ausschnitte aus dem sehr vielseitigen, neuzeitlichen Arbeitersport geboten. Unter Be­gleitung eines guten Orchesters rollte ein zweistündiges, flott ab­gemideltes Programm ab.

Eingangs drückte ein symbolisch aufgebautes Bühnenbild in Ver­bindung mit einem Sprechwerk der Veranstaltung den Charakter einer Arbeiterveranstaltung auf. Nun ging es Schlag auf Schlag: Bald im Saal, bald auf der Bühne. Zuerst erfreuten die Kinder mit lustigen Spielen die Erschienenen. Darauf zeigten die Sport Ierinnen Körperschulung durch Gymnastik. Nachdem die Kinder die Beweglichmachung der Glieder durch Bodenturnen auf der Matte gezeigt hatten, sah man die älteren Sportler und Sportlerinnen in vielseitiger Beschäftigung mit dem Medizinball. Im Anschluß zeigte eine mustergültige Barrenriege der Jungmädchen gutes Können im Turnen und eine flott und exakt durchgeführte Laufschule belebte die Saalfläche. Reichen Beifall ernteten sodann die Kleinen mit ihren Singspielen. Sie waren bei der Sache und es machte ihnen Spaß, das sah man ihnen wirklich an. Blitzschnell verwandelte sich in der weiteren Folge der Saal in einen Turnsaal, im Nu war ein flotter Uebungsabend im Gange, der mit mutigen Tischsprüngen seinen Höhepunkt erreichte. Einen sehr guten Eindruck hinterließen die Aelteren. Man merkte ihnen die Tradition der Turnerei an. Selbst die Bierzig- und Fünfzigjährigen erwiesen sich als frisch und beweglich in einer neuzeitlichen Gymnastikvorführung. steigerte moderne Gemeinschaftsgymnastik der Männer und Frauen die Veranstaltung zu ihrem Höhepunkt. Proles ist hohe Schule, das darf man mit Fug und Recht behaupten.

Nun

Sehr geschickt leitete man dann zum Massenschlußbild über. Die gut gelungene Veranstaltung dürfte ihren Werbezwed für den Arbeitersport voll erfüllt haben.

Der

guten

Hellas- Leute unter sich beim gestrigen Schwimmfest Arbeiter- Schwimmverein Sellas" zeigte Schwimmernachwuchs bei seinem am Sonntag im Stadtbad Wedding abgehaltenen Vereinsschwimmfest. Die Veranstaltung zeich­nete sich wie bisher bei allen Hellas- Festen durch ein übervolles Haus aus. In der Begrüßungsansprache wurde besonders darauf hinge wiesen, daß auch die Freunde des Arbeitersports mit Ernst die poli­tische und wirtschaftliche Lage verfolgen. Der Kampf gegen den Faschismus müsse unter Führung der Sozialdemokratie eine ge­schlossene Front aller Werktätigen finden. Das im Laufe eines Jahr­zehntes für die Arbeiterschaft und damit auch für die Sportler Er­rungene gelte es heute im schärfsten Kampfe gegen die Reaktion zu verteidigen.

Vom Bezirksamt Wedding war Stadtrat Genosse Fabiunte erschienen, die Partei, Gewerkschaften und befreundete Organisationen hatten ebenfalls ihre Vertreter entsandt, um einen Einblick in die schwimmerische Arbeit des Vereins zu bekommen. Ganz hervor. ragend war der von 20 Hellas Frauen unter Leitung von D. Wolff geschwommene Kunstreigen. Unter Mitwirkung des bekannten Kunst­

springers Nachtigall   zeigte die Riege vom 3- Meter- Sprungturm, daß auch auf diesem Gebiete des Schwimmsports im Verein tüchtig ge­arbeitet wird. Durch eine geschickte Zusammenstellung der Sport­mannschaft tamen gute und spannende Kämpfe zum Austrag, die das Publikum mitrissen. Auch die Alten warben mit ihren Wasserscherzen recht nett. Rettungsvorführungen und die überaus große Anzahl der Schwimmschüler aller Altersklassen, die in diesem Jahre das Schwimmen erlernt haben, bewiesen, daß die volkstümliche Arbeit im Verein auf breitester Grundlage steht. In zwei sehr schnell durch geführten Wasserballspielen zeigten die Mannschaften, daß, nachdem die Sportschwimmer des Hellas in Berlin   unstreitbar die Spitze halten, in aller Kürze auch im Wasserball Ueberraschungen nicht aus­bleiben werden.

Kraulstaffel 10 × 50 meter: 1. und 2. Mannschaft totes Rennen, 5 Min., 24 Get. 1. Mannschaft( Bolte, Kossutha, Preuß, Jurtimiz, Schmoll, Ortwig, Rybartschef, S. Schmidt, Garste, Chrlich). 2. Mannschaft( Sornfeld, Drömert, Hinkelmann, Hensel, Kinzel, Arendt, Remmler, G. Schmidt, Schwendt  , Flöther). Erstschwimmen, Knaben: 1. Wegel, 52 Set.; Mädchen: 1. 3. Schulz, 1 Min. 6 Set.; Jugend und Frauen: Wallaschewsci; 56 Gef.; männliche Jugend: 1. Claffen, 59,4 Get.; Männer: 1. Bandekow, 50 Set.

Jugendschwimmen,

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50 Weter: 1. Sommerfeld, 47 Set.; 100 Meter: Wieczorkowski, 1 min. 33,2 Set.; Kraulse immen, 50 meter: 1. 3immer, 34,8 Gef.; 100 Meter: 1. Teste, 1:15 Min.; 2. Preuß, 1: 16,9 Min. Kinderschwimmen, 50 Meter Brust ( Mädchen): 1. Neubert, 50,8 Get; Knabentraul: 1. Chellmowfti, 42,4 Get; Knabenbrustschwimmen: 1. Kähler, 50,2 Get. Weibliche Lagenstaffel 3 × 50 Meier: 1. Mannschaft( Schöneberg  , Aldag, Wilt II), 2 Min. 19 Ser. Männer­brustschwimmen 100 Meter: Mollenhauer 1: 33,2 Min.; Bahnte, 1 Min. 28 Sef. Männerfraulschwimmen 100 Meter, Klaffe C: 1. Schulze, 1 min. 23,6 Set. Klaffe B: 1. Garste, 1 min. 15,7 Set.; 2. Prtischtow, 1 in. 15.8 Get. Rilden­schwimmen weiblich, 50 meter: 1. Aldag, 48,2 Get. Lagenstaffel 4x100 Meter: 1. 1. Mannschaft( Oestreich, Körner, Bohle, Breufchoff), 2:19 in. Zeller­tauchen: 1. Teste, 5 Teller. Streckentauchen für Frauen: 1. Hinkelmann, 2.5 Meter. Rettungsschwimmen: 1. Milleville, 59,4 Set. Wasserballspiele: Jugend gegen Männer III 1: 4; Männer I gegen Männer II 8: 6.

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Rosenthals erster Start

Die überaus

Der Kraftsportabend beim jüngsten Verein Berlins  Mit Ringen, Boren, Heben und Jiu- Jitsu füllte am Wochenende der in Rosenthal   neugegründete Kraftsportverein Rosenthal seine erste Sportveranstaltung aus. zahlreichen Zuschauer befamen einen erschöpfenden Einblick in den vielseitigen Uebungsbetrieb der Arbeiterathleten. Die Berliner   Ver­an diesem Premierenabend mit den kampfstärksten Mannschaften erschienen. Die violetten Rosenthaler wußten recht gut zu gefallen; was den jungen Kämpfern vorerst noch an Routine fehlte, wurde durch ehrgeizige und fraftvolle Gegenwehr weitgemacht. Der Kreissportwart Hähne und der Boripartenleiter Mehlbaum überbrachten dem jüngsten Berein die Grüße der Kreisleitung und übernahmen den Start der Wettkämpfe.

eine waren

Den Reigen der Wettkämpfe eröffneten die Boyer. Nach einem einleitenden Jugendkampf folgten trei flotte Treffen der Fliegen­und Bantamgewichtler von Tegel   und Rosenthal. Die Mitglieder der Kreismeisterstaffel Poefern, Apitz und Walloscheck, die für die Endrunde um die Bundesmeisterschaft bestens gerüstet sind, zeigten an der Scheibenstange große Können; auch der Tegeler Patschontec ubertraf sich selbst im Reißen und Stoßen. Der Mannschaftskampf im Ringen Rosenthal gegen Tegel   III wurde von den Rosen­thalern mit 8: 6 Punkten gewonnen. Den Abschluß bildete eine Jin- itsu Demonstration von zwei Tegeler Kurfisten. Sportlich; mar d'eje Veranstaltung ein großer Erfolg, auf den der junge Verein stolz seir cars.

Resultate im Bogen: Thöns.R. borte feinen Tegler Gegner nach Punkten aus. Sofchte- und F. Thöns- R. fchieden ohne ein Ergebnis, ebenso schieden Lehonardi.. gegen Feltenberg- R. George- R. wurde der Sieg über Lawerenz- T. zugefproches, Roß.Z. und M. Thöns- R. schieden mit einem Unentschieden.

Ergebnisse im Ringen: Der Fliegengewichtler Schenk- R. beficgte Kolbe- T. in der ersten Minute und im Bantamgewicht Meier- T. den E. Schenk- R. in der zweiten Minute. Der Federgewichtler B. Schent- R. bezwang Schilling- T. in 15 Sekunden, die Leichtgewichte P. Schneider- R. und Milbredt- T. sowie die Mittelgewichte W. Schneider- R. gegen Lüth- R. erzielten keine Entscheidung. Der Halbschwere Dolzmann- T. siegte über Hidges R. in der letzten Minute durch Ueberstürzer und D. Tischler- R. verlor gegen Knorr  - T. in der zweiten Minute die Punkte.

ARBEITER FUSSBALL

Eintracht schlägt Lichtenberg   1 6: 1

Wer da glaubte, beim Spiel dieser Mannschaften, eine Ueber­raschung zu erleben, fah fich getäuscht. Eintracht war den Lichten­bergern technisch wie auch spielerisch weit überlegen. Nur die ersten 10 Minuten hatten die Eintracht- Leute bange Minuten zu überstehen, die von Lichtenberg   aber nicht ausgenutzt wurden. Der fehlende Zu­sammenhang im Sturm ließ es zu Erfolgen nicht kommen. Anders dagegen bei Eintracht. Flache Kombination und schnelle Läufe der Außenstürmer schafften immer wieder Tormöglichkeiten, die aber am Torwart Lichtenbergs scheiterten. Erst in der 12. Minute konnte der Lintsaußen einen Ball, den der Torwart wieder fallen ließ, mühelos einsenden. Immer mehr wurden die Reinickendorfer   überlegen, denn der Mittelläuser, der wieder seine alte Form gefunden hatte, diri­gierte den Sturm sehr wirkungsvoll nach vorn. Bis zur Bause lautete dann das Resultat 3: 0. Die zweite Halbzeit begann für Lichtenberg   sehr vielversprechend; Eintrachts Torwart bekam sehr viel Arbeit. Viel Glück stand ihm zur Seite, so daß es den Lichtenbergern nicht vergönnt war, Erfolge zu erzielen. Die Reinickendorfer   holten aber bald wieder auf. Noch dreimal fonnten sie erfolgreich sein, Lichtenberg   schaffte nur mehr ein Tor. Mit 6: 1 blieb Reinickendorf  verdienter Sieger..

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Auch Ludenwalde I war gegen Luckenwalde   III in großer Schußlaune. Mit 6: 0 blieb die erste" siegreich. Spandau   25 gewann zwar nur fuapp, aber doch verdient mit 2: 1 gegen Ludenwalde V.- Briz 88 holte sich mit 2: 0 gegen Hoppegarten   die Puntte. Lichtenberg   Bezirk gegen Minerva Bezirk 0: 1. Deutsch- Busterhausen gegen Wader 30 4: 1. Eiche Köpenick   gegen Wilmers= dorf 6: 3. Freie Scholle gegen Borwärts- Bedding 0: 3. Pantom gegen Teltom 3: 9. Butab Bezirk gegen Schöneberg   2: 1.- Union Tempelhof  gegen Rot- Weiß 4: 1. Lichtenberg II gegen Rorom 0:11. Minerva gegen Trebbin   2: 4. 3 weite Mannschaften: Brig 88 gegen Hoppegarten  7: 0. Hansa 31 gegen Pantom 3 1: 1.- Bantom gegen Sagonia 6: 1. Sagonia gegen Vorwärts 3 4: 3.- Charlottenburg gegen Vorwärts 0: 9. Jugendmannschaften: Minerva und Normannia standen sich im Entscheidungsspiel um die Jugendmeisterschaft gegen über. Die Neuköllner holten sich den Titel durch einen 1: 0- Sieg.

Handball und Hockey

Durch den Sieg von 7: 3( 4: 0) über FTGB.- Nordost hat sich der derzeitige Kreismeister Boltssport Wedding die endgültige Füh rung in der Abteilung A gesichert. Man kann wohl schon heute voraussehen, daß Wedding   ohne Punktverlust die erste Runde be­enden wird, da dem Sieg am fommenden Sonntag gegen FTGB.­Osten nichts im Wege steht. Endlich scheint es soweit zu sein, daß andere Mannschaften ihre Spielstärke heben und dazu beitragen, daß die Mannschaften der 1. Klasse gleichwertiger werden. Wedding  spielte sicherer und übersichtsvoller; die Angriffe rollen zwar eng vorgetragen auf des Gegners Tor, waren aber schnell und dadurch wuchtig. Sehr schlecht gefielen die Außenstürmer, da keiner den Platz innehielt. Die Hintermannschaft war schwächer als sonst, die Berteidigung gefiel am wenigsten. Bei Nordost haperte es an ver­schiedenen Stellen. Man dachte gar nicht daran, die Außenstürmer zu bedienen, gab viel zu weite Vorlagen, die niemals zur Bermen­dung famen und das Spiel wurde zu sehr auf den Mittelstürmer zugeschnitten. Dem Gegner wurde das Abdecken ziemlich leicht ge­macht. Bei Nordost imponierte besonders die Verteidigung, die ein großes Spiel zeigte und dem Weddinger   Sturm allerhand Schwierig­feiten machte.

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Vorher spielten auf demselben Platz Volkssport Wedding 3 und FTGB- Often. Dieses Treffen entschied Often mit 5: 2 für sich. Eiche- Köpenick entschied das Spiel gegen Turn- und Sportvereini­gung Nowawes   mit 5: 2 zu seinen Gunsten.

In der Abteilung B fonnte die FTGB.- Güden Eintracht- Mahlsdorf erst nach vielen Mühen mit 6: 3( 3: 1) schlagen. Im Treffen FTGB.- Ober­fpree gegen Bolfssport Neukölln führte Voltssport bei der Pause mit 4: 0 auf Grund des schußkräftigen. Sturms. Dann ging Oberspree aus sich heraus und gemann schließlich 6: 5. Wie erwartet, fonnte der ASV. Schöneberg die Luckenwalder   Sportler 9: 3( 4: 1) besiegen.

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Die gestern ausgetragenen odenspiele verliefen ohne leberraschung. Auf dem Play in der Schönhauser Allee   standen fich USB- Rot- Weiß 1 und FHC.- Spandau   1 gegenüber. Spandau  mar in der ersten Spielhälfte stets überlegen; nach der Pause findet fich Rot- Weiß besser und siegte schließlich 3: 0. Im Volkspark Mariendorf schlug Tempelhof 1 ASV. Rot- Weiß 2 sicher mit 5: 0 ( 2: 2). Auf dem Oftplatz standen sich Tennis- Rot 1 und VfL- Ost­ring 2 gegenüber. Oftring spielte nur mit neun Mann und Tennis­Rot konnte dadurch mit 3: 1 das Spiel für sich entscheiden. Der ASC. verlor gegen den Sportverein Moabit  .

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Weitere Resultate: FTGB Tempelhof 2 gegen. Tennis- Not 2 3: 1( 1: 0). Tennis Rot 4- SV. Moabit   3 1: 2( 0: 1).- AGC. 2-53. Moabit   20: 4( 0: 2). FSB. Bantow 1- MTV. Bernau 1 3: 1( 2: 0). FSB. Pankow 2- MTV. Bernau 2 2: 3( 1: 0). ASB. Rot- Weiß- Tennis­Hot 3 0: 0. Frauen: ASV. Rot- Weiß- FGV. Pankow   2: 0( 0: 0). Bf2. Oftring- Tennis- Rot 2 1: 0( 0: 0).

Freie Segler feiern

30 Jahre Freier Segler- Verband

Im Sommer haben die Segler nicht viel Zeit zum Feste feiern. Wenn da der Mind einigermaßen geht, und es nicht gerade Bier strippen regnet, werden die Lappen hochgezogen und hinaus geht es aufs freie Wasser. Aber die Freien Segler in Berlin   haben es nicht vergessen, daß ihre Organisation in diesem Jahre 30 Jahre alt wurde; so haben sie denn am Sonnabend im Saalbau Friedrichshain bei einer glänzend aufgezogenen Veranstaltung nachgeholt, was sie im Sommer versäumten.

Im vollsten Flaggenschmud prangte der Saal, als schon vor acht Uhr die ersten Besucher erschienen. Eine Stunde später herrschte bereits eine so beängstigende Fülle, daß vicle recht oft durch den Saal kreuzen mußten, um schließlich in irgendeiner Ede noch einen Anlegeplak zu erwischen. Das Programm für das Cegler- Wochen ende im November hatte man auf eine tünstlerisch hohe Stufe ge­stellt, dabei brachte das Festkomitee neben einer guten Kapelle auch das altehrwürdige und auf den Kähnen so beliebte Schifferklavier ( allerdings gespielt von dem Charles Grell- Akkordion- Trio) zum Vorschein. Die Jungmannen sprachen einen vom Jugendleiter Sachs verfaßten Prolog und machten dabei ihre Sache sehr nett fast so nett wie an Großschoot und Fockleine. Den Höhepunkt des Festes bildete die Verteilung der von Peter Jensen sehr hübsch entworfenen Plaketten an die Mannschaften, die während der Verbandswett­fahrten in der verflossenen Saison glücklicher als die Abgehängten gewesen waren. Die Mitwirkung des Neuköllner   Sängerchors jei auch hier dankbar anerkannt.

Die Wintersportabteilung und die Ruderriege des Reichs Danners und der Berliner   Tennis und Wintersportflub

%

! ,, Schwarzrotgold" hatten ihre Mitglieder und Freunde zu einem Gesellschaftsabend in den Ulap eingeladen, auf dem man allerlei bekannte Republikaner treffen konnte. Die Anwesenden waren wieder einmal, wie schon oft in diesen schönen Räumen, in dem Gedanken versammelt, auch bei Spiel und Sport und sogar bei den Klängen guter Kapellen die Republik   nicht zu vergessen.

Das Internationale" im Lunabad

Den von der Interessengemeinschaft der bürgerlichen Berliner  Schwimmvereine im Lunavad vorbereiteten internationalent Schwimmwettkämpfen war ein großer Erfolg beschieden. Den erwarteten Höhepunkt bildete das abermalige Zusammentreffen des deutschen   Rekordmannes Deiters( Köln  ) mit dem ungarischen Meister Szekely im Kraulschwimmen über 200 Meter. Von tempo los. Die erste Wende vollführte er mit Szekely noch fast riefigem Beifall angefeuert ging Deiters vom Start weg im Höllen­gleichzeitig, doch dann war der Ungar dem kräftigen Armzug von Deiters nicht mehr gewachsen. Bei 75 Meter wendete Deiters schon zuerst, um von da ab bis zum Schluß immer um ungefähr eine Körperlänge var dem Ungarn   zu liegen. Deiters siegte schließlich in 2: 21,6, der Ungar benötigte 2: 23,6. Das Schwimmen von prom­nenten Sportlern aller Sportarten startete Borweltmeister Schmeling mit einem sehr lauten Schuß. Ueberlegen gewann sodann die deutsche Meisterin Suchard das 200- meter- Brustschwimmen vor Hölzner, die zum Schluß noch die deutsche Strommeisterin Mehliz hinter sich ließ.

Am zweiten Tage kam der deutsche Meister Deiters zu einen neuen Erfolge, diesmal über 400 Meter. Erfreulich ist die gute Haltung der Berliner  , von denen Haberer nicht weit hinter dem Kölner   zurückblieb. Mit dem erwarteten Sieg des ungarischen Studenten- Weltmeisters Szekely endete das 100- meter- Krau­schwimmen, in dem der Berliner   Prieme bei 80 Meter noch in Führung lag. Sehr gute Leistungen befam man auch im Kunst= fpringen zu sehen. Bei den Herren setzte sich Esser Iserlohn durch, bei den Damen Scholz.

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Springturnier als Winterhilfe

Das Pferdespringturnier, das vom 8. bis 15. Novem­ber in der Autohalle am Kaiserdamm stattfindet, von dem man erhofft, daß es wieder viele Fremde und somit erweiterte Verdienst­möglichkeiten nach Berlin   bringt, steht ganz im Zeichen der Winterhilfe. Man rechnete in Anbetracht der schweren Zeit mit ungefähr 500 Meldungen, doch sind 1250 Nennungen ein­gelaufen. Namentlich die deutschen Pferdezuchtgebiete Ostpreußen  und Schlesien  , die im sportlichen Wettbewerb zeigen wollen, was sie leisten können, sind stark vertreten. Alle Reineinnahmen des Tur­niers fommen der Winterhilfe zugute, ferner werden im Rahmen des Turniers, aber als gesonderte Hilfe, eine Tombola und ein Kabarett veranstaltet. Es werden auch Geldsammlungen stattfinden, die jedoch niemals eine aufdringliche Form.annehmen sollen. Jimmy Walker  , der Bürgermeister von New York  , hat, um auch auf seine Art und Weise der deutschen   Pferdezucht und der Berliner   Winter­hilfe zugleich zu helfen, einen Ehrenpreis gestiftet.

Am Sonntag, der als Vertreter der Polizei unter den Zuschauern den Polizeipräsidenten Grzesinsti  , Vizepräsidenten Dr. Weiß und den Kommandeur Heimannsberg   sah, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Sahm die Teilnehmer. Der Abend brachte dem Polizei­hauptmann Weikinn zwei schöne Erfolge; denn er konnte sowohl Hansi III wie Maat fehlerfrei über den Kurs bringen. In den Baufen spielte eine Militärfapelle, die sich, da die Veranstaltung im

Beichen der Winterhilfe steht, kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Sonntagssport von überall

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Ein großer Teil der Rennfahrer, die am Donnerstagabend erst in Berlin   das 6- Tage- Rennen beendet hatten, sind am Wochenende schon wieder in den verschiedensten Städten Deutschlands   auf den Winterradrennbahnen tätig gewesen. So gelang es der zusammen­gebliebenen Mannschaft Schön Goebel in einem 2- Stunden­Mannschaftsrennen in Münster  - Westfalen zu siegen. In Breslau  bestritten Richli- Buschenhagen ein 100- Kilometer- Rennen, an dem sich außer ihnen noch Siegel- Funda, Kroll- Maidorn, Ehmer­Kroschel und Tietz, also fast das halbe Berliner 6- Tage- Feld, be­teiligten. Richli- Buschenhagen fonnten das Rennen in 2: 11,37 Stunden und 19 Punkten nach Hause fahren. Wamb st und Broccardo, ebenfalls in Berlin   erst fertiggeworden, ge­mannen in Paris   ein 100- Kilometer- Mannschaftsrennen in 2: 13,57,8 Stunden und 52 Punkten.

Hertha   schlug den Club 6: 4. Mit dem 1. FC. Nürnberg trug Hertha BSC  . gestern in Berlin   ein Freundschaftsspiel aus, das von über 25 000 Zuschauern besucht war und Hertha   6: 4 siegreich sah.

An die Teilnehmer der Ski- Irodenkurse. Der vom 1. Kreis des Arbeiter- Turn- und Sportbundes und dem Touristenverein ,, Die Naturfreunde" veranstaltete Sti- Trockenkursus in der Turnhalle Gotenburger Str. 2, mußte der zahlreichen Anmeldungen wegen geteilt werden. Die für Donnerstag, 12. November, bestellten Teil­nehmer müssen schon Dienstag, 10. November, 19 Uhr, erscheinen, da die Turnhalle an Donnerstagen nicht freizubekommen war. Mitt­moch, 11. November, 20 1hr, beginnt in der Turnhalle der Schule Waldemarstr. 77 der zweite Kursus., Der Einführungsvortrag für den Sti- Trockenfurfus in Lichtenberg   wird Donnerstag, 12. Novem­ber, im Jugendheim, Gunterstr. 44, gehalten. Rechtzeitige Anmel= dung ist sehr nötig. Das all entraining für Eis- Hockey findet jetzt jeden Mittwoch, ab 20 Uhr, in der Turnhalle Greifen­hagener Str. 58, statt.

Das neile Buch

Ludwig Feuerbachs Philofophie

S. Rawidowicz veröffentlicht im Verlage Reuther und Reichard, Berlin  , eine umfangreiche Monographie, die der Dar­ftellung von Ludwig Feuerbachs Philosophie" ge= widmet ist. Das sorgfältig in den Quellen fundierte Werk analysiert nicht nur die Philosophie Feuerbachs, sondern umreißt auch die Stellung des namentlich für die Geschichte des Marrismus so bedeutsamen Denkers in der deutschen Geistesgeschichte. So wird besonders das Verhältnis Feuerbachs zu Hegel   ausgezeichnet auf­gezeigt. Auch der Einfluß Feuerbachs auf das Denken von Marg und Engels wird mit aller wissenschaftlichen Umsicht dargelegt. Nur sind hier die bisher gedruckten Quellen nicht ausreichend; nament­lich Marg hat sich in einer bisher ungedruckten in seinem Nachlaß aufgefundenen Schrift mohl am ausführlichsten über Feuerbachs Bedeutung für sein Denken ausgesprochen. In dieser Hinsicht wird also Ramidowicz seine Ausführungen nach dem Erscheinen dieser Schriff von Marg noch ergänzen müssen. J. P. Mayer.