Wo steht der Frontsoldat? Ein Referat und eine Aussprache
Die Frage„Wo steht der Frontsoldat?" wurde gestern auf einem Vortrags- und Ausspracheabend in der Singakademie bc- handelt. Veranstalter war der Reichsousschuh für Volksaufklärung. Dos Hauptreferat hatte Genosse Höltermann- Magdeburg übernommen, dessen zensierte Rundfunkrede in letzter Zeit viel er- wähnt wurde. Der Vorsitzende Dr. Klotz wies in seiner Einführung darauf hin. daß die wahren Frontkämpfer nicht in den Reihen der nationalsozialistischen Führer zu finden seien. Goebbels drückte während des Weltkriegs noch die Schulbank, Kube, damals 27 Jahre alt und kriegsoerwendungsfähig, war ganze 21 Tage Soldat, F r i ck saß in Pirmasens und R e v e n t- low, ein früherer aktiver Offizier, in Berlin , Hauptmann Wag- n e r erhielt den schlichten Abschied, Kunze verrichtete seine Heldentaten in Gardelegen , Kaufmann verlieh sich seine Orden selbst, und der Bayernsührer S ch e m m war während des Krieges in Bayreuth Apothekergehilfe! Hier sprechen Republikaner, die während des Krieges ihre Pflicht an der Front erfüllten. Gegen sie richtet sich heute die politische M o r d h e tz e der Nazis, gegen die wir uns mit aller Schärfe wenden. Sodann nahm Höltermann das Wort:„Wenn der Krieg be- rührt wird, sind die Kriegshetzer am empfindlichsten. Wir gingen mangelhaft vorbereitet in den Krieg, es fehlte nicht an Soldaten, Material und Geld, wohl aber an den psychologischen Vor- oussetzungen. Ein Mensch, dem die staatsbürgerliche Gleichberechti- gung fehlt, kann kein begeisterter Soldat fein. Wir forderten die Demokratie um der Nation willen. Das schien man 1914 begriffen zu haben. Wir wollten in ein anderes Deutsch- land zurückkehren, in ein Deutschland der Frecheit und Gleichheit. Das Verständnis hierfür fehll« den Führern von damals. Diese Tatsache deutet auf einen Grundfehler in der geistigen Struktur. Weil das alte Deutschland morsch war. versank es 1918 fang- und klanglos: es wurde nicht gekämpft für die Monarchie. weil kein Kämpfer da war Heute will der Ungeist von einst Deutschland wieder regieren, und der wahre Front- soldat steht an den Stempelstellen. Es geht nicht an, daß Menschen regieren, die Köpfe rollen lassen und zehntausend marxistische Funktionäre hinschlachten wollen. Die Nacht nach dem Siege, die eine Freinacht der langen Messer sein soll, darf nicht kommen! Wir fürchten den Tod nicht, wir lausen auch nicht davon wie Wilhelm Il„ weil dies unser Gewissen verbietet. Wir kämpfen für diesen Staat, aber wir verlangen, daß dieser Staat uns in unserem Kampfe für ihn nicht hindert. D:r appellieren an alle Anständigen: wir wollen eine E i n h e i t s- front derer, die das neue Deutschland ver- t e i d i g e n! Das ist wahrer Dienst an den Gefallenen. Wir
rufen: Bürger, haltet Treue dem Arbeiter, wie der Arbeiter euch 1914 die Treue hielt!(Lebhafter Beifall.) Der Vorsitzende des preußischen Rundfunküberwachungs- ausschusscs, Landtagsabgeordneter Riedel, erklärte, daß nach seiner Ueberzeugung der Ministerialreferent Scholz vom Reichs- innenminifterium den Konflikt um Höltermanns Vortrag be- mutzt herbeigeführt habe. Gegen den Vortrag stand der Geist, der 1914 noch das gleiche Wahlrecht versagte, der nicht den Mut hatte, dem Volke die Wahrheit zu sogen. Es ist der Geist reaktionärer Geheimratsstuben, in denen die Parole lautet: Maul halten und Steuern zahlen, denn wir regieren! Dem setzten wir unser Ringen um den Staat entgegen, der unter dem Motto„Einigkeit und Recht und Freiheit" steht. Major Mayer wandte sich scharf gegen den Reichsinnen- minister, den Leute beraten haben müssen, die den Geist des Schützengrabens nicht kennen. Landtagsabgeordneter Kuttner erinnerte an die Kriegs- z e n f u r, die ihm aus der vor hundert Jahren erschienenen„Weis- heit des Brahmanen" von Friedrich Rllckert in einer sozialdemo- kratischen Frontzeitung den Vers strich:„Solange man in Not, heißt man den armen Bruder, ist dann die Not vorbei, schimpft man ihn dummes Luder." Heute scheint die Zensur ebenso weit zu sein, wenn das, was Höltermann sagen wollte, im Rundfunk nicht mehr ausgesprochen werden kann. Der 9. November war ein Tag der Schande, aber nicht für uns, sondern für die Monarchie. Front- kämpfer sein, heißt schwere Opfer bringen. Die Nationalsoziali st en aber verkörpern das Landsknechts- tum. Wir Republikaner dürfen nicht zittern und zagen, wir müssen uns nach dem alten Schwertspruch richten:„Hundsfott, wehr dich!"(Stürmischer Beifall.) Regierungsrat K o l b, der während des Ruhrkampfes im fron- zösischen Gefängnis saß, schilderte eindringlich, daß auch damals die breiten Schichten des arbeitenden Volkes Deutschland gerettet und ihm das Ruhrgebiet erhalten haben. Hauptmann Pfannkuch, im Kriege Batteriechef des viel angegriffenen Landrats Hansmann, nannte diesen einen der besten Soldaten in seiner Truppe. Dr. H a u b a ch betonte in einem flammenden Appell noch ein- mal, daß der deutsche Soldat seinen Eid zwar äußerlich dem Kaiser, i» Wahrheit aber dem Volke und dem Lande geleistet habe. Der 9. November ist ein Tag des Anfangs, er soll uns heilig sein. Wir wollen ihn zu einem Tag der Vollendung gestalten. Die Auf- gäbe der wirklichen Frontkämpfer ist es. für ein neues demokratisches und soziales Deutschland zu ringen.(Stürmischer Beifall.) Gegen Mitternacht fand die eindrucksvolle Kundgebung ihr Ende.
fünften Symphonie, Webers Oberon-Ouvertüre sowie Griegs Hul- digungsmarfch aus„Sigurds Jorfalfar" umrahmten die Choroor- träge, die— so anerkennenswert an sich— doch wohl nach zu ein- seitigen Gesichtspunkten ausgewählt und zusammengestellt waren. Gegen die Pflege des Volksliedes, der alten Weisen und des roman- tischen Klanges ist an sich gar nichts zu sagen, wir wollen ja auch durchaus nicht nur Tendenzkunst pflegen, wir wollen uns auch cku rein Gefühlsmäßigem, gedanklich Unbelastetem erfreuen, nur dürfen wir, in dieser Zeit vor allem, das Kapitel„Von Not und Arbeit. Kampf und Freiheit" nicht gar so sehr vernachlässigen. Arbeiter- chöre haben eine Ausgabe, die sie von bürgerlichen Chören scharf unterscheidet: eine Aufgabe, deren sie immer eingedenk bleiben müßten, die auch in ihren Programmen deutlich werden muß: ihrer Weltanschauung Ausdruck zu verleihen und so zu einem unentbehr- lichen Sprachrohr ihrer Klasse zu werden. A.\V.
Ein Ulm der Vötterversöhnung. „Kameratschast" im Capitol. Ein gewaltiges Werk. Ein Film ohne Spielhandlung und Stars. Dar- steller wie Busch, Kompers oder Granack) werden nicht einmal genannt. Anonyme sollen das Schicksal anonymer Menschen gestalten. Der Schauspieler tritt hinter die Idee de» Ganzen zurück. Und trotzdem dieser FUm auf das übliche Geschehen verzichtet, wirken die dar- gestellten Realitäten stärker als die wildesten Abenteuerlichkeiten. Der einzelne ist nicht unter Scheinwerferlicht gestellt, er bildet nur einen Teil der Gemeinschaft, der Film sieht diesmal in Massen und nicht in Individuen. Der Regisseur G. W. P a b st stößt ins Politische und Weltanschauliche vor. Der Gedanke der Völkerverständigung und Aölkeroersöhnung untermalt die Ereignisse, gibt ihnen die Farbe. Selten hat ein deutscher Film diese Tendenz so offen, so nachdrücklich und in so großer künsllerischer Form betont. Ein Kohlenbergwerk liegt unter der deutsch -französischen Grenze. Durch einen Stollen geht das Grenzgitter. Auf der einen Seite schuften deutsche, auf der anderen Franzosen. Getrennte Nationali- täten! Manchmal kommt es zu Streit. Diese Menschen sind Arbeiter im Dienst einer kapitalistischen Gesellschaft, die aus dem Nationali- tätenrummel Millionen gewinnt. Aber im Augenblick der Not, der Katastrophe, da auf der französischen Seite schlagende Wetter große Opfer fordern, bricht sich der Gemeinschastsgedanke siegreich Bahn. Die Handlung knüpft übrigens an das Unglück von Couoriere an. Die Deutschen eilen zur Hilf« Der Augenblick des Zögerns, da die nationale Phrase ihr Recht fordern will, ist schnell überwunden. Die Arbeiter ergreisen die Initiative und verlangen von der Leitung die Rettungsausrüstungen. Die Grenzgitter sind nichts weiter als dünne Eisenstangen, die der Gemeinschaftswille spielend zerbricht. Aber während nach der Rettung die Proletarier um ihre übernationale Gemeinschaft wissen, wird unten unter Aussicht beider Staaten ein neues trennendes Gitter errichtet. Der Schluß spricht eine Hoffnung aus, doch in die Hoffnung mischt sich auch Skepsis. Wann endet der Irrsinn dieser Zeit? Eine große Tat in einer Epoche nationalistischer und arbeiter- feindlicher Hysterie. Während es um die Menschheit geht, denken die Menschen noch immer in engen Ländergrenzen. Diese Grenzen führen nur zu neuem Krieg. Die Idee wird nicht im Film diskutiert, sie erhält durch die Formung der Ereignisse künstlerisches Leben. Fanfare einer neuen Zeit: das Proletariat reißt die gefahrbringen- den Grenzen ein. G. W. Pabst stellt Bilder von außerordentlicher Eindringlichkeit und Wahrheit, und diese Wahrheit spiegelt sich bis in die Dia- löge. Die Bergwerksaufnahmen gehören zu dem Besten, das der Film bieten kann. In diesen unterirdischen Labyrinthen spielen sich Tragödien ab, die jenseits jeder theatralischen Pathetik stehen. Die deutschen wie auch die französischen Schauspieler bemühen sich um unverfälschte Natürlichkeit. Endlich ein Werk im Sinne der Völker- Versöhnung und ein Werk, das ins Neuland weist.?. k5ck.
Gchnihler-Gedächtnisseier. Künstler-Theater. Barnowsty hält im Künstlerthcater Gedächtnisfeier für Schnitzler. Ein Glück.' daß Buh- und Bettag ist. der von den Bürgern Trauerstimmung und Kultus der Gebeine verlangt. Denn fönst wäre keine Zeit für Pietät geblieben. Die lebenden Stars sind ja so ehrgeizig, daß sie dem Schatten den Weg verstellen. Die lebenden Wiener Schriftsteller versorgen an den Berliner Bühnen das Seelsorgeramt für die Schnitzlersche Seele. Und Egon F r i d e l l, ein blendener Mann, in dessen Gelehrsamkeit die Kulturepochen als stets begreifliche, vom Geheimnisvollen ent- fchleierte Entwicklungsspannen der Vernunft ausgebaut werden
sollen, sprach im Künstlercheater den Trauerspruch als Vorspruch zur Aufführung des heute noch sehr aktuellen, des heute gerade wiederum in die Nerven greifenden„Doktor Bernhardt". Gewissensfreiheit, Liebe zur leidenden Kreatur gegen Pfaffen- Unduldsamkeit und reaktionäre Streberei— das ist ja Thema und Leitmotiv des Schnitzlsrschen Schauspiels, und beide scheinen bis zu dieser Stunde ganz unvergänglich. Fridell übersieht diese Zu- sammenhänge. Er äußert die Meinung, daß Schnltzler rechtzeitig eingesargt wurde, als erlauchtester Vertreter der sterbenden Stadt Wien , die heute gänzlich in ihren Ewigkeitsfchlaf zurücksank. Da irrt der Prophet also. Die stupiden Bürgerfriedensstörer stehen ja in dieser Stunde im Zeichen des Hakenkreuzes fest und treu zu- fammen, um zu beweisen, daß Dummheit und Gemeinheit die un- vergänglichsten Tugenden ihrer Horde sind. Demnach war Scknitzler nicht nur Meister einer mattbesonntcn Weltanschauung, sondern auch ein starker Kämpfer, was sich auch oft dadurch zeigte, daß die Borniertheit ihn haßte und vor das Tribunal schleppte. Selbst die noch nicht saubere Vorstellung, die offenbar lehr eilig nach der oft gesehenen wieder eingeübt wurde, bewährte ihre alte Wirkung. Aufklärung wider Dunkelmännerraserei— und zum Schluß nur die skeptische Frage, ob Wiens Radaubrüder eines Tages wieder reif genug sein werden, damit man sie mit einigem Anstand wieder in den Völkerbund der anständigen Leute aufnehmen kann. >1, H.
Kitsch im Rundfunk. „19 91 Nacht" ist eine sehr schwache, wenn nicht schwächste Strauß-Operette überhaupt, und in einer Zeit, in der alle Walzerträume gründlich ausgeträumt sind, schwer erträglich. Die Herren, die es für nottvenhig erachten, sie den Lesern der„Funk- stunde"(die sie offenbar für besonders anspruchslos halten) vorzu- setzen, sind für den sentimentalen Kitsch des Werkes natürlich nicht verantwortlich: um so mehr für den der Aufführung, einer Auf- führung, deren sich jedes bessere Provinztheater zu schämen hätte. Was sich da an wirklich absurder, richtig märchenhafter Hergebracht- heit im Theater selbst begab— wir wollen es nicht im einzelnen auf- zählen. Wichtiger als dies ist: die Ausführung wurde übertragen, unkontrollierbar viele Tausende tonnten kontrollieren, was da ge- schah, und wenn ihnen auch erspart blieb, den Aufführungsstil im allgemeinen oder die Dekorationen etwa im besonderen zu bewun- dern— das Wundern und Staunen über die dem Ohr allein zu- gänglichen Dinge, über die mit wenigen Ausnahmen unzuläng- lichen Stimmen, die unpräzisen Chöre, das schlampige, un- beschwingte Orchester ist ihnen doch nicht erspart geblieben. Im Theater könnte das unter Umständen allenfalls noch in Kauf ge- nommen werden: was aber den Rundfunk anlangt, so sollte es sich schließlich schon herumgesprochen haben, daß«ine Uebertragung höchste Präzision in allem Akustischen verlangt, daß es ein Bor- brechen an den großen Schichten ist. die auf Rundfunk allein an- gewiesen sind, sie mit einem Ungefähr abspeisen zu wollen. Es ist nicht klar zu ersehen, wer für diese Ausführung letzten Endes eigentlich verantwortlich war: der große Unbekannte aber, möge jedenfalls bedenken, daß der Rundfunk für das Volk da ist, dos ihn samt all seinen Funktionen bezahlt, dos Volk, das, gar zu sehr zu unterschätzen, immer ein« gefährliche Sache war. __ A. W. Chorkonzert„Osten" und„Friedrichshain ". Der Münnerchor„Friedrichshain " sowie der VoUschor„Osten" veranstalteten unter ihren Chormeistern Karl Härtung und Wilhelm Knöchel im gut besuchten Soalbau F r>« d r i ch s h a i n ein Konzert, bei dem auch die Neuköllner M u s i k v e r e i n i- gung 1912 unter chrem Dirigenten Walter Judersleben mitwirkte. Beethovens Egmont-Ouv«rtüre, das Andante fetner
„Yvonne" Gloria-palast. Greta Garbo ist eine große Künstlerin. Sie weiß selbst dann noch zu fesseln und uns menschlich nahezukommen, wenn ein total verfehltes Manuskript und eine mäßige Regie sie um den vollen Erfolg bringen. Die Metro-Goldwyn haben das Talent der Garbo gekauft, abei sie wissen keinen rechten Gebrauch davon zu machen. Oder sollte dieser kitschige, weinerliche Film aus der Bohemewelt den amerikanischen Filmbesuchern zusagen? Poonne ist der Schwärm der Pariser Künstler, sie inspiriert sie olle, aber den Traum der Liebe hat chr keiner.verwirklicht. Sie lebt in Luxus und Verwöhnung. Da lernt sie auf einem Künstler- fest einen frischen jungen Studenten kennen, der alle ihre Sehnsucht erfüllt. Sie gibt alle ihre Beziehungen auf: es folgt ein Liebesidyll der Dachstube, bis die neidischen Künstlerfrauen ihm die Augen über ihre Vergangenheit öffnen. Er bricht mit ihr, kehrt aber zurück, als er sie um das tägliche Brot ringen sieht. Er mietet sie in"rgend- einem Vorort ein, und so geht das Spiel noch eine Zeit hin und her, bis sie ihn auf Nimmerwiedersehen verläßt, um seiner Karriere nicht im Wege zu stehen. Clarence B r o w n hat mit dem unmög- lichen Manuskript auch nichts anzufangen gewußt. Die Menschen, die er ins Spiel fetzt, sind mehr oder weniger Puppen, und das Milieu ist auch ganz unecht. Der Bürgerssohn, in dem sickz Ioonne verlieben soll, ist von einer berückenden Langenweile und fürchterlichen Trivialität. Trotzdem hat Greta Garbo Momente, wo wir chr ihren Traum glauben. Ihre Losgelasscnheit, ihr freies Sichgeben und vor allem die resignierende Schwermut zeigen sie auf der Höhe, aber den Film kann sie auch nicht retten. Fesselnde Bilder von einem„Thunfischfang im Stillen O z e a n" zeigt ein Kulturfilm. So etwas gibt es also noch in der Natur: die großen Fische reißen sich geradezu darum, sich n Massen fangen zu lassen. v. „Gotteslästerung im Theater." Nachdem gegen die Aufführungen von„Die Heilige aus USA ." im fturfürstendamm-Theater die schweren Vorwürfe der Gotteslästerung in der Oefsentlichkeit erhoben und angeblich die Staatsanwaltschaft hicrwegen bemüht worden ist, wird die Direktion in vollster Oeffentlichkeit das Stück zur Dis- kussion stellen. Zu diesem Zweck wird eine größere Anzahl Juristen, Geistliche aller Konfessionen, Scientisten und sonstige Interessenten eingeladen, der Abendvorstellung ani Freitag beizuwohnen. Sollte eine Diskussion gewünscht werden, so wird eine solche veranstaltet. Eine Mcnschcnspur aus dem Tertiär? In Otjiwarongo in Südwestafrika hat der Arzt Dr. Du Plessis die Quarzfüllung einer ; menschlichen Fußspur gefunden, die ihrer Zusammensetzung nach ! auf das Vorkommen des Menschen im Tertiär schließen läßt. Dieser Fund ist ein Parallelstück zu dem versteinerten Stirnbein, das in Osondjache, in unmitelbarer Nähe des jetzigen Fundortes im Jahr« 1929 in einem Grab aufgefunden wurde. Ein französisches Orchester in Verli». Zum ersten Male nach dem Kriege wird ein großes französisches Orchester Berlin besuchen. Unter Leitung seines Dirigenten Pierre Monteux tritt das Orchestr« Symphonique de Paris eine kurze deutsche Konzerttournee an; in Berlin tritt es am 19. November in der Philharmonie auf. In dem Berliner Konzert wirkt der Pariser Pianist Francois Lang solistisch mit. Das Programm bringt Berlioz : Symphonique Fantastique, Debussy : La Me'r und Ravel : Rhapsodie Espagnole. Eine Aussprach« llber Hegel veranstaltet die Philosophische Gruppe Ber- lin, heute, 20 Uhr, im Hotel Continental(Neustödtische Kirchstrahe). ES referieren Professor K. Korsch , A. Turel, Professor A. Rosenberg und Dr. E. Unger. Im Wallner-Theater wird„Der WcibSIcusel" heute und Freitoy wiederholt. Sonnabend Max Halbes„Jugend" mit Otto Gebühr als Psarrer Hoppe. Rundfunk am Abend« Donnerstag, 19. November. Berlin . 16.05 Direktor Julius Olüok: Die Bedeutune des Esperanto. 16.30 Heitere Lieder. 16.50 Klaviervorträge. Caroline Clement, Flügel. I, Debussy : a) Refldts dans l'cau; b) La pnerta del vino; c) Soiree dans Qrenade. 2. a) Granados : La Maja et 1c Rossignol; b) 41b6niz: Cordoba . 3. Skrjabin : a) Etüde; b) Jeux d'eau; c) Ravel: Menuette. 4. a) de Falla : Dansc de fen; b) Clement: Blues. 17.10 Brahms-Sfrauß. Lieder. Gerald Kasenow, Baß-Bariton. Flügel: Julius Bürger. 17.30„Von den elektrischen Wellen." CReichenbach.) 17.50 Generaldirektor Ernst Jäger und Erich W. Abraham: Führende Wirtschaftler zur Gegenwart 18.15 Volksweisen. !M0 Mitteilungen des Arbeitsamtes. 18.45 Apostel-Gesänge nach Worten der Heiligen Schrift, für Bariton und Orchester, op. 7. von Hans F. Redlich.(Erstaufführung.) 19.10 Stimme zum Tag. 19.20 Unterhaltungsmusik. 20.30 bis 22.00 Uebertragung von Langenberg. 22.00 Wetier-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend: Tanzmusik. - Königswusterhausen . 16.00 Magistratsoberschulrat Dr. Carl Fischer; Wesentliches, Wünschenswertes, Ueberlebtcs unseres Schulwesens. 17.30 Dr. Rudolf Haas : Das Egerland und seine deutschen Menschen. IS. 00 Prälat Dr Kreutz, Freiburg : Die Heilige Elisabeth. 18.30 Spanisch für Fortgeschrittene. 18.53 Wetter für die Landwirtschaft. 19.00 Ortegel: Holzabsatzverhältnisse und Holzeinschlag. 19.25 Min.-Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts. 20.30 bis 22.00 Uebertragungen von Langenberg.
Parteinachrichtcn. 105. Abt. Der Kursus des Genossen Dr, Mönchen fällt heute abend wegen Verhinderung des Referenten aus. Weiter für Verlin : Meist bedeckt, nur zeitweise etwas auf- heiternd. Temperaturen nahe bei Null. Mäßig« östliche Winde. — Für Deutschland : Meist trübes und ziemlich kaltes Wetter, nirgends wesentliche Niederschläge Vcrantwortl. für öle Rrdaktion:«ich. Kerufteia. Berlin ! Anz-igen: Tb. Stocke Berlin . Verla«: Borwärt» Verlag S. m. b. S.. Berlin , Druck: Borwäri» Buck>> bruckerei und Verla lwaustaU Paul Singer& Co.. Berlin öäß CS. Lindeastrake 1 ilettu 1 Beilage.