Beilage
Sonnabend, 21. November 1931
Der Abend
Spalausgabe des Vorwärts
Totenfelder an der Somme
Vor fünfzehn Jahren.../ Von Rolf Bathe
Tote können sich nicht wehren. Die Millionen| Wenn die Sommefront nach dem siebentägigen Trommelfeuer nicht im Weltkrieg gefallener Soldaten müssen es ge in Atome zersprang, sondern allen Angriffen standhielt, so schehen lassen, daß ihr Tod einer aufwachsenden ist der Anteil der Obersten Heeresleitung an diesem erstaunlichen Jugend in romantischer Verbrämung gezeigt wird, Erfolge gleich Null. Im Gegenteil, die, Unterlassungs= daß politische Tendenz ihr Kämpfen, Leiden und sünden Falkenhayns und seiner engeren Mitarbeiter haben Sterben verzerrt und das geschichtliche Geschehen alle Voraussetzungen für einen großen Durchbruch der fälscht. Mehr denn je erfordert in der jetzigen Zeit Ententearmeen mit unabfehbaren Folgen geschaffen. die Pflicht gegenüber den gefallenen Kameraden, am Totengedenktage auszusprechen, wie sie draußen im Felde gestorben sind.
Fast auf den Tag sind fünfzehn Jahre vergangen, daß an der Westfront die Schlacht an der Somme in Schlamm und Moder versackte. Diese gigantische Schlacht, die fünf Monate lang, vom 24. Juni bis 25. November 1916 die Menschheit in Atem hielt, hat meltgeschichtliche Bedeutung erlangt, weil hier zum erstenmal das Prinzip einer modernen Materialschlacht ganz zur Geltung fam. Ermuchs bei Verdun aus dem Ineinanderverbissensein der beiden Gegner ,, aus der wechselseitigen Anwendung der ,, Saugpumpe" erst nach und nach jene mörderische Schlacht, so lag an der Somme von vornherein ein mit mathematischer Genauigkeit ausgearbeiter, in langen Monaten bis ins fleinste vorbereiteter Plan zur Durchführung einer Materialschlacht von bisher ungekannten Ausmaßen vor. Was der Entente 1915 unter restlosem Einsatz ihrer Elitetruppen nicht möglich gewesen war, sollte 1916,, bas Material" schaffen.
Joffre und Haig hatten den Entschluß zur Sommeschlacht bereits im Dezember 1915 gefaßt und im März 1916, als schon von Verdun her die schweren Kaliber dröhnten, war der Angriffsplan endgültig bestätigt worden. Dieser war weit gestedt. An der ausgesprochen ruhigen Front zwischen Hébuterne und Chaulnes, also etwa in der Höhe Bapaume- Péronne, sollten die deutschen Stellungen in der Stoßrichtung auf Cambrai - St. Quentin- Maubeuge durchbrochen und damit die ganze deutsche Westfront aus den Angeln gehoben werden. Ursprünglich waren für den Angriff auf 80 Kilometer Breite 40 französische und 17 englische Sturmdivisionen zu je etwa 12 000 Mann vorgesehen. Indessen mußte dieser Angriffsplan noch stark verwässert werden. französische Division nach der anderen wurde in der Mühle von Verdun " wie der französische Muschkote sagte zermahlen, so daß die Front des Sommeangriffs auf 40 Kilometer verengt und von den 52 bereitgestellten Angriffsdivisionen die Hälfte von den Engländern gestellt werden mußte.
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Eine
Keine Einschränkung aber erfuhren die materiellen Vorbereitungen: Fliegerlager und Pionierparts muchsen aus der Erde; zahlreiche Straßen, erbaut durch farbige Hilfstruppen, entstanden mit neuen Bahnstrecken und Feldbahnlinien, auf denen unübersehbare Mengen von Munition herangeschafft wurden; Batterie auf Batterie bis zu den schwersten Kalibern rollte in schier endloser Folge heran, so daß stellenweise die Geschütze Rohr an Rohr in der Stellung standen. Allein von den beiden französischen Angriffsarmeen verfügte die Armee Fayolle für den ersten Kampfmonat über den phantastischen Borat von 7 bis 8 millionen Granaten und einer halben Million Minen.
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Was hatte sich inzwischen auf der deutschen Seite abgespielt? Trotz der dichten Luftsperre hatten seit Monaten die deutschen Flieger erkannt, daß bei dem Gegner Borbereitungen für einen Angriff größten Formates im Gange waren. Die Fliegerphotographien redeten eine eindringliche Sprache. Die Gefahr war also in ihrer ganzen Größe erkannt. Hat die Oberste Heeresleitung Falten hayn bei diesem durchaus flaren Tatbestand alles getan, um diesen gewaltigen Stoß eines übermächtigen Gegners zu parieren? Die Kriegsgeschichte antwortet mit einem harten Nein. In seinen Erinnerungen sagt Falkenhayn selbst, daß der Angriff an der Somme feit langem erwartet wurde und für ihn sogar erwünscht(!!) gewesen sei. Ist dies wirklich der Fall, so muß das Urteil der Geschichte für Falkenhayn noch vernichtender ausfallen. Zeit genug war vorhanden, um die Abwehrfront durch Heranführung starter Infanteriereserven zu stüzen, Artillerie und Flieger bereitzustellen, furzum, die bisher ruhige Sommefront auf Großtampf um zustellen. Voraussetzung hierzu war aber, die nußlosen, blutigen Angriffe auf Verdun einzustellen. Nichts davon geschah. An der Sommefront standen den 52 frischen englisch - französischen Sturmdivisionen in erster Linie 8 deutsche Stellungsdivisionen und weitere 5 Divisionen in Reserve gegenüber, von denen aber eine soeben erst ausgebrannt von Verdun gekommen war.
Hinter der schwachen Infanterie stand eine zum großen Teil mit russischen und belgischen Beutegeschützen bestückte Artillerie, von der General Rabisch( ,, Das Volksbuch vom Weltkrieg") sagt: ,, Insgesamt waren diese Geschüßraritäten eher geeignet für ein Artilleriemuseum, denn als Artilleriebestückung auf einem modernen Schlachtfeld."
Das Reichsarchiv bemerkt in seinem friegsgeschichtlichen Wert ( Somme- Nord, Verlag G. Stalling- Oldenburg ) hierzu:
,, Da die feindlichen Unterkünfte dicht mit Truppen belegt maren, hätten sich die lohnendsten Ziele für weittragende Kanonen gegeben. Aber das Armeeoberkommando verfügte nur über einige 10-3entimeter Batterien(!), und der Antrag an die Oberste Heeresleitung konnte... teine Erledigung finden. Die den Franzosen gegenüberliegende 12. Division verfügte auf einer 3 Kilometer breiten Front nur über, 32 Geschütze.
Bei dieser schlesischen Division stand also alle hundert Meter ein Geschütz und zwar überwiegend leichte Feldkanonen. Demgegenüber hatte die französische Armee Fayolle auf 15 Kilometer Breite 1000 leichte und 850 schmere Geschütze, dazu 1000 Minenwerfer. Alle 15 Meter also stand drüben ein Minenwerfer und alle 8 Meter ein Geschütz.
Trommelfeuer
Für die Truppen der acht deutschen Divisionen, die an der Angriffsfront feit langem in starken Stellungen lagen, war es jeit Mitte Juni klar, daß es mit der Ruhe an dieser Kampfront endgültig Dorbei mar. Unberechenbare, überraschende Feuerstöße gingen über die Infanterie- und Artillerieſtellungen nieder. Nächtliche Patrouillenangriffe hielten die Grabenbesagungen in Atem. Schwere Kaliber punktierten die Front ab. Störungsfeuer schlug weit ins Hinter
gelände.
Am 24. Juni brach der Orkan los. 7000 bis 8000 Geschüße und Minenwerfer spien Feuer auf 40 000 meter Breite.
Dichte
Die deutschen Gräben versanken in einer feurigen Lohe. Qualm- und Staubwolken lagerten über der Front, durchzucht und zerrissen von den Feuerstrahlen der Explosionen. Zwischen den
amiens
1300
Enge AngriffeFramat
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of Boudiaresnes Jofrise Peroune
Somme
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St. Aventing
Die Sommeschlacht 24.6.- 25.14 1916 Disch Front vor Beginn on Sommendat -Disch Front Ende November 1916.
haushohen Einschlägen der schweren Kaliber wirbelten Baumstämme, Eisenstücke und Steinschläge, untermischt mit riesigen Erdklumpen, durcheinander. Inmitten dieser Vernichtungsorgie hodten die Be satzungen in ihren Unterständen, abgeschnitten von aller Welt. Zu sammengefauert in ihren Löchern mußten die Grabenposten in dieser Hölle aushalten, um die Truppen bei dem ersten Zurüdperlegen des Feuers zu alarmieren. Meldeläufer versuchten im verzweifelten Rennen durch die zerstampften Gräben und das Trichterfeld Verbindung mit den Stäben aufzunehmen.
Der Gegner ließ sich Zeit. Sieben Tage und sieben Nächte wütete das Trommelfeuer auf den Stellungen, ein Unterstand nach dem anderen wurde von den schweren Kalibern und Torpedominen eingedrückt und die Besagungen verschüttet, verwundet oder zerquetscht. Die Hilferufe der Schwerverwundeten wurden von dem Brüllen und Losen der Artillerieſchlacht verschlungen. Entfetzliche, qualvolle Stunden, in denen man die Stunde seiner Geburt verfluchte. Die deutschen Batterien wurden von Tag zu Tag in immer engere Feuerzangen eingetreift und mit konzentrischem Feuer belegt. Das hinter der Front liegende Städtchen Combles wurde in der zweiten Nacht mit etwa 3000 schweren Granaten überschüttet und in Trümmer gelegt. Ein gerade einfahrender Munitionszug flog in die Luft. Die deutsche Artilleriebeobachtung war durch den Abschuß sämtlicher Feffelballons blind. In drei Etagen überflogen englische und französische Fliegerschwadronen die Front, mit Argusaugen jede Bewegung, jeden noch feuerfreien Raum erfassend. In Cambrai , über 30 Kilometer hinter Front, wo Alarmsignale durch die Quartiere der Reserven gellten, sprengte das Trommelfeuer die Fensterscheiben und wirkte noch auf diese Entfernung, als wenn direkt über der Stadt eine Anzahl schwerer Gewitter gleichzeitig zur Entladung gefommen wären.
Nach einer seltsam ruhigen Nacht faßte die englisch - französische Artillerie in den Morgenstunden des 1. Juli alle Kräfte zu einem gigantischen Feuerwirbel zusammen. Torpedominen rissen meterbreite Lücken in die letzten Grabenreste und wirbelten die Drahtfezen hoch. Schrapnells und leichte Kaliber fegten die Trichter: ränder ab. Stollenquetscher wühlten sich tief in die Erde. Mit infernalischem Heulen raften 38 er Schiffsgranaten heran. Schweres Flachfeuer lag weit im Hintergelände auf Straßentreuzungen und Chausseen und hieb in die in Eilmärschen heranfeuchenden Reserven und Munitionstolonnen... Es war 8.30 Uhr morgens, als sich der Feuervorhang über der ehemaligen ersten deutschen Linie hob und auf die hinteren Linien zurückverlegt wurde. Der Angriff begann...
Nahkämpfe
Aber die Hoffnung des englisch - französischen Generalstabes, ihre Sturmtruppen sozusagen mit umgehängtem Gewehr über die zertrommelten deutschen Linien marschieren zu lassen, wurde betrogen. An der nördlichen Angriffsfront, wo eine württembergische Division in langer Stellungszeit eine große Anzahl bis zu 10 Meter tiefer Angesichts dieser niederdrückenden Unterlegenheit ist kein Wort Stollen getrieben hatte, stießen die jungen, aus Freiwilligen zu der Kritik scharf genug, um das Verhalten Falkenhayns zu geißeln. fammengestellten Kitchener- Divisionen auf erbitterten Widerstand. Hier ist schon die Grenze überschritten, die die Unfähigkeit Acht englische Divifionen stürmten gegen den Abschnitt Wie Dom Verbrechen trennt. Nicht genug damit, daß dieser dieser deutschen Stellungsdivision. vor Langemark und Ungeist von einem Generalstabschef die vergeblichen Maffenopfer Digmuiden im Herbst 1914 die deutschen Freiwilligenregimenter von Verdun auf seinem Gewissen hat, überließ er die Front an der in dem Feuer der altgedienten englischen Söldner zusammenbrachen, Somme , die der bisher schärfsten Gemaltprobe des Krieges ausgefeßt so fant vor den zertrommelten Gräben an der Somme die eng war, trop vorhandener Heeresreferven faltblütig ihrem Schidfallische Jugend, dicht massiert stürmend, im zajenden Feuer
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weniger, friegserfahrener Regimenter dahin. Die Geschichte des englischen West Yorkshire Regiments berichtet über diesen blutigen 1. Juli:
,, Die drei ersten Wellen des Bataillons wurden in Stücke geschossen. Von der ersten Welle erreichten mur einige Ueberlebende die deutsche Linie, murden aber nicht mehr gesehen." Eine Stunde später: Die A- Kompagnie ging um 8.50 Uhr nach vorn. Als etwa um 10 Uhr das nervenzerrüttende Rat- tat- fat der feindlichen Maschinengewehre, das rollende Gemehrfeuer erstorben. zu sein schien, hatte die C- Kompagnie vorzugehen. Durch die Ruhe des Feindes irregeführt, bewegte sich der Stab gleichzeitig mit der Sturmmelle nach vorn. Als jedoch der Frontgraben erreicht war, murde es auf einmal flar, warum das feindliche Feuer aufgehört hatte. Es gabim Niemandsland nichts mehr, was sich noch bewegte. Dieser Raum war besät mit bewegungslosen Körpern... Von dem Bataillon, das mit fast 730 Mann so siegesgemiß ausgerüdt war, kehrten am Abend mir noch 217 Mann zurück. Von dem Leeds Bataillon meldeten sich am Abend bei der Namensverlesung von 528 Mann noch 47 zur Stelle.
Der ehemalige englische Kriegsminister Churchill berichtet über diesen Angriffstag: ,, Fast 60 000 britische Soldaten waren ge= fallen. Es war der größte Verlust, den die britische Armee jemals in ihrer Geschichte an einem einzigen Tage erlitten hat. Von der Angriffsinfanterie dieses ersten Tages war fast die Hälfte tot oder verwundet." Die Geschichte eines württembergischen Reserveregiments, das an dieser Stelle fämpfte, sagt über den 1. Juli:
Beim Heidenkopf konnte der Angreifer, gedeckt durch den Qualm und das Gelände, bis dicht an die Stellung herankommen und war schon im Graben, bevor die gesamte Besatzung aus den Unterständen herausfam. Hier spielte sich ein erbitterter Kampf Mann gegen Mann ab.. Am 2. Juli war auch dieser Teil der Stellung wieder in unserer Hand. Aber wie sah es am Heidenfopf aus! Leiche an Leiche und an einzelnen Stellen ganze Haufen Deutsche und Engländer übereinander, inmitten eines Gewirrs von Waffen und Ausrüstungsstücken.( Gesch. d. Ref.-J.-R. 121.) Sanitäter! Sani.
Wer mill sich unterfangen, die letzten Stunden derer zu schildern, die sich zwischen zersplittertem Gebälf, verwundet und verbrannt wanden, wer mag von den Schwerverwundeten sprechen, über deren hilflosen Körpern der Nahkampf mit Handgranate unh blanker Waffe hin und her wogte? Wo war in diesem Chaos ärztliche Hilfe zu finden? Aus dem Bericht des Regimentsarztes vom Infanterieregiment 180 flingt der Menschheit ganzer Jammer.
,, Bald füllten sich alle Räume des Sanitätsunterstandes mit Vermundeten. Tag und Nacht ohne Unterbrechung mußten, die Aerzte ihre aufreibende Tätigkeit versehen. Der Abtransport stieß bei dem schweren Feuer auf nicht zu bewältigende Schwierigkeiten. Unaufhörlich famen Rotschreie von anderen Sanitätsunterständen. Wo nur ein Quadratmeter Boden r= handen war, lagen und standen Verwundete Die Be leuchtung der Keller durch stinkende Karbidlampen erlosch bei den schweren Einschlägen alle Augenblide. Unentwegt famen Meldeläufer und Trägertrupps die Stollentreppen heruntergestürzt. Neue Verwundete wurden heruntergeschleppt, Gasvergiftete mit verzerrten Gesichtern eingeliefert." Aus einem anderen Unter= stand: Kaum war ein Schwerverwundeter gestorben, wurde er herausgebracht, um Plaz für die Nachdrängenden zu schaffen. Vor dem Sanitätsunterstand türmte sich ein Berg von Leichen und amputierten Gliedern..."( Reichsarchiv , Somme- Nord.) Dies war der Anfang der Sommeschlacht, die bis Ende November in fast ununterbrochener Folge tobte. In den ersten Julitagen war an der französischen Angriffsfront eine schwere Krise eingetreten, denn hier hatte das Trommelfeuer auf breiten Strecken jeden Widerstand ertötet. Aber schon in den nächsten Tagen hatte sich auch hier der Angriff in eine Anzahl erbittertster blutiger Einzelkämpfe um Dorftrümmer und persplitterte Wälder aufgelöst. Die Eindrücke deutscher Reserven beim Ablösen in vorderer Linie schildert das Reichsarchiv sehr treffend: schildert das Reichsarchiv sehr treffend:
übernahm,
,, Die Gräben, die das banerische Regiment maren nichts anderes als mit Schuttmassen angefüllte Vertiefungen, in denen viele in der Sommerhize verwesende Leichen die Luft verpesteten.. Im Abschnitt der 1. Kompagnie war mur ein einziger schußficherer Stollen. In Löchern und Nischen grub sich die Truppe ein. Tote mit entseßlichen Wunden lagen herum. Sammervoll wirften verkrampfte Körper und die fahlen, wächfernen Gesichter im grauenden Zwielicht des Morgens." Das Verdun " der anderen
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Bon Monat zu Monat fraß sich die Sommeschlacht weiter. Wie die Franzosen ihre besten Sturmtruppen immer wieder einsetzten und die Engländer ihre dezimierten jungen Regimenter mit neuem Erfag bis in den Spätherbst angreifen ließen, bringt die Sommeschlacht auf eine Linie mit der deutschen Tragödie vor Verdun ". In der Tat ist die Sommeschlacht ein pern" für die Engländer und ein ,, Verdun " für die Franzosen geworden. Wie der Anfang, ſtellte auch das Ende dieser gigantischen Schlacht unvorstellbare Anforderungen an den einzelnen Mann.
,, Es war ein steter zäher Kampf mit Regen, Schlamm, Schnee und neuem Schlamm. Die Granatlöcher füllten sich mit Wasser. Die wenigen Unterstände erfoffen. Tagelang standen die Leute im Morast, nur die Zeltbahn über sich. Vielen blieben die Stiefel stecken. An eine Verteidigung war nicht zu denken, denn die Gewehre waren völlig verschlammt. Ein Glück, daß es denen drüben nicht besser ging. Wenn der Regen es gar zu toll meinte, dann war für einige Stunden Burgfrieden auf beiden Seiten, dann stiegen Freund und Feind heraus aus ihren Löchern, um fich wenigstens einmal auszureden.( Gesch. d. Füfil.- Reg. 35.) 750 000 Mann, darunter 410 000 Engländer, hat diese Schlacht die Entente gekostet. 500 000 Tote und Verwundete hatte die Und der Erfolg? Auf 30 Kilometer deutsche Armee verloren. Breite waren 10 Kilometer Wüstenstreifen ,, erobert". Noch nicht 400 Quadratkilometer umfaßte das Schlachtfeld. Also jeder einzige Quadratmeter Erde ist mit dem Blute von drei Menschen gedüngt. Nur ein Bruchteil der Toten fonnte bestattet werden. Die Masse der Gefallenen ist im Schlamm und Morast versunken, liegt verfchüttet und zerrissen in dieser Stätte des Grauens. Noch heute, nach 15 Jahren, stößt der Pflug des picardischen Bauern auf die So starben Soldaten Schädel und Stelette Namenloser. im Beltfriege.