Rr. 547 48. Jahrgang
45.3arang 901. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 22. November 1931
Das grosse Totenlager
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In der Nacht zum Tolensonntag sind über die deutschen Grenzstationen viele Sonderzüge gerollt: dichtgedrängt saßen Väter und Mütter, Witmen und Waisen auf den harten Bänken; jeder einen Strauß duftender Blumen in der Hand oder einen grünen Kranz auf dem Schoß. So fuhren sie durch die schweigende Nacht und als der Morgen die Frühnebel zerteilte, stand an den fremden Bahnhöfen geschrieben: Ypern , Arras , Verdun oder Reims . Es waren die Pilgerzüge deutscher Kriegerhinterbliebener. Aber das ist ein schmeres, schweres Wagnis für Mütter und für Witmer und mitnichten leichter für die Männer, am Morgen auf einem der Hügel um Verdun zu stehen, die Tür zum Friedhof aufzuklinken und dann aufrecht vor diesem Wald von Kreuzen zu stehen. Männer, die der Hölle an der Somme entronnen, die tausendmal neben dem Tod einherschritten, die saglen uns, es sei ein erschütternder Anblick, in Neuville- St. Vaast, oben im Departement Pas de Calais , sieben Kilometer von Arras , auf der ,, Maison Blanche" zu stehen vor den 36 420 Einzelgräbern. Als der Reichsbund der Kriegsbeschädigten im Sommer eine Fahrt zu den belgischen Gräbern in Flandern machte, da mar in dem Zuge ein belagter Herr. Der findet auf der grausigen Schädelstätte bei Langemarck das Grab seines Sohnes. Der mar als Kriegsfreiwilliger 1914 ins Feld gezogen und bei Langemarck geblieben. Der alte Vater, der hatte von irgendwoher einen Ahornzweig mitgebracht. Aber als er nun da so stand vor dem schlichten Kreuz, das Zweiglein auspackte und sich bücken wollte, um es niederzulegen, da sank der Alte ohnmächtig zusammen. Und es ist nur ein Trost bei diesem namenlosen Leid", sagten die Männer von der Westfront ,,, daß du nicht allein dastehst und trauerst, es ist das gemeinsame Leid von Millionen Hinterbliebenen."
Der größte deutsche Soldatenfriedhof in Frankreich . Hier in Neuville- St. Vaast ruhen 36 420 deutsche Soldaten.
Die Unbegrabenen und Unbekannten. leber 6 000 000 Tote hat der Weltkrieg gefordert, davon siad 1 800 000 deutsche Soldaten gefallen. Davon 930 000 in Frankreich . Bon diesen 930 000 Toten sind nach einer Denkschrift des Bolfsbundes für Deutsche Kriegsgräberfürsorge 698 005 Soldaten bestattet worden. 453 850 ruhen in Einzelgräbern, 244 155 im Massengrab. 230 000 fote Deutsche sind verschollen. Wenn im ehemaligen Kampfgebiet die franzöfifchen Bauern die Pflugschar ansehen, kommen nach dreizehn Jahren die Gebeine dieser Toten ans Licht unserer Tage. In der Zeit vom 5. September bis zum 3. Oktober wurden die Leichen von 191 deutschen und französischen Soldaten gefunden. Von den deutfchen Gefallenen fonnten 6 identifiziert werden, 44. blieben unbekannt; von der französischen Gefallenen konnten 37 identifiziert werden, 104 blieben unbekannt. Die Identifizierten werden auf einem Friedhof beigesetzt, die unbekannten Soldaten werden in das Beinhaus von Douaumont bei Verdun gebracht. In der französischen Rammer fam es darüber zu einer ergreifenden Debatte: In der Nachmittagssizung vom 5. März 1931 interpellierte der Abg. Henri Haye die Regierung über die immer wieder verlangte Abjuchung der ehemaligen Schlachtfelder nach Gefallenen. Nach Haye sprach der Bürgermeister von Verdun , der Abg. Schleiter, der beklagte, daß das Absuchen der Schlachtfelder tatsächlich sehr zu wünschen übrig lasse, vor allem fehle es an Geld, um für die Identifizierung der aufgefundenen Ueberreste etwas tun zu können. Hier erhebt sich der Abg. Dormann und ruft:„ Wenn wir teine Reenpérateure hätten( das sind die Leute, die sich seit 1919 auf den Schlachtfeldern in Hütten und Unterständen angesiedelt haben, um nach Metallen und anderen verwertbaren Gegenständen zu graben), dann würde sich überhaupt niemand um die Toten kümmern!" Und der Bürgermeister von Verdun fuhr fort und bestätigte, daß diese Metallsucher bis jetzt 4936 Gefallene gefunden haben, darunter 1815 Deutsche . Dann stand der Pensionsminister Champetier de Ribes auf und berichtet unter atemloser Stille des Hauses von einer geheimen Dienstreise, die er unternommen hatte. Da fand er in einem Schuppen bei Verdun seit sechs Jahren 9800 unein gejargte Leichen liegen, die völlig eingetrocknet sind. In der Gegend von Douaument liegen noch 12500 Leichen un= bestattet in Schuppen und Totenhäusern. Die Schrottsammler bei Verdun haben Jahre hindurch allwöchentlich 600 Leichen gefunden. Das Beinhaus von Douaumont ist schon
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vollständig mit Leichen gefüllt. Man muß neue Riesengräber für| Strecken Arras - Dunherque oder Lille - Dourges- Lens. Man kann Zehntausende von Gefallenen schaffen. Allein in der Gegend um von Lille aus auch über Carvin mit einem Autobus nach Lens Berdun liegen noch 50 000 Leichen ganz dicht unter der Erdoberfläche. fahren. Unterkunft: Hotel Caron, Rue Thiers; Hotel Guéant, Man müßte", schloß der Minister erschüttert, zwei bis dreimal Rue de la Gare; sonst in Arras , Lille oder La Bassée . Der Friedim Jahr die Schlachtfelder regelrecht nach Leichen absuchen lassen. hof ist während des Krieges als ,, Loretto- Friedhof" oder„ Friedhof Das ist ganz furchtbar, das ist nun der Krieg. Das müßte man des XIV. A.-K." angelegt worden, war aber durch Kampfhandden Leuten zeigen, die zu neuen Kriegen hetzen: Kisten und Knochen!" lungen vollständig zerstört. Die Franzosen haben ihn von Grund auf umgestaltet und durch Zubettungen noch vergrößert... Hier ruhen deutsche Soldaten. Maissemy.
Dann gibt es ein kleines Oftapheft, das ist 80 Seiten start und von dem oben genannten Volksbund herausgegeben.„ Das vorliegende Handbuch der deutschen Kriegerfriedhöfe in Frankreich | foff den Besuchern unserer Kriegerfriedhöfe in Frankreich ihre Reise nach Möglichkeit erleichtern... heißt es in der Einleitung. Dieses Heft ist der graufigste Reiseführer, den es gibt. 287 Friedhöfe, allein auf französischem Boden, stehen darin verzeichnet. Etwa jo: St. Laurent- Blangy .
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Pas de Calais 2,5 Kilometer ostnordöstlich Arras . 4446 Einzelgräber, 1 Sammelgrab mit 21 450 Toten. Bahnhof: Arras ( zum Friedhof 4,5 Kilometer), Strecke Lille - Paris . Unterfunft nur in Arras . Der Friedhof ist non der französischen Militär behörde in den Jahren 1921-1922
angelegt und vom Volksbund im Februar 1927 in Arbeit genommen worden.( Folgen nähere Angaben über die Ausschmückung des Friedhofs.) Der Friedhof enthält das größte deutsche Sammelgrab der Westfront.
Lens- Sallaumines.
Pas de Calais ... 10 Kilometer nördlich. Arras ... 8193 Einzelgräber, 2 Sammelgräber mit 7437 Toten. Bahnhof: Lens ( zum Friedhof 0,8 Kilometer),
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Aisne ... 7 Kilometer nordwestlich St. Quentin ... 15 406 Einzelgräber, 2 Sammelgräber mit 15 000 Toten. Bahnhöfe: Bichécourt( zum Friedhof 3 Kilometer) und Vermaud( zum Friedhof 5 Kilometer), Strecke St. Quentin- Velu, oder St. Quentin , Strede Aachen- Paris . Von St. Quenfin Autobus nach Arras bis Ver
Der Soldatenfriedhof von Acheville während der Kämpfe um die Vimy- Höhe März April 1917.
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