Rr. 547 48. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 22. November 1931
Der Wahnsinn des weiteren Lohnabbaus.
Handelspolitisch dargetan an Hand der Pfundentwertung.- Konjunkturwende in Amerika .
In Deutschland denkt man vielfach über Pfund| jeizung der Lohnabbaupolitik zum Zweck der Berfchärfung des Kon
entwertung und Lohnfrage so:
Wenn das englische Pfund nicht mehr 20, sondern nur 16 M. wert ist, so bedeutet das, daß die englischen Waren, die ihren früheren Pfundpreis behalten, in deutscher Marf um 20 Proz. billiger geworden sind. Eine deutsche Ware, die 19 M. tostete, war früher um 1 M. billiger als die gleiche englische, die ein Bund toftete, jetzt ist fie um 3 m. teurer als die englische geworden. Will man für die deutschen Waren den früheren Vorsprung wieder herstellen, so muß man sie um 20 Proz. verbilligen. Aus dieser scheinbar einfachen Ueberlegung wird die scheinbar logische Schluß folgerung gezogen: die deutschen Löhne müssen abgebaut werden.
Sehen wir diese flare" logische Ueberlegung fort. Für die deutsche Industrie hat die Einfuhr nach England eine außerordentlich große Bedeutung. Die englische Regierung bekommt jetzt die Bollmacht, Zölle bis zu 100 Proz. des Preises der eingeführten Baren festzusetzen. Man muß also die Preise auf die Hälfte herabsetzen, damit die deutschen Baren auch bei diesen Zöllen in Eng. land verkauft werden könnten. Es müssen also 50 Proz. der Produktionskosten durch Lohrabbau gespart werden. Machten die Löhne 50 Proz. aller Produktionskosten aus, so müssen die Arbeiter jekt ganz umsonst arbeiten, machten die Löhne also nur 40 Proz. aller Produktionskosten aus, so müssen die Arbeiter den linternehmern für die Zulassung zur Arbeit noch etwas zu zahlen!
Das ist doch keine Logit, sondern ein Bahnsinn!- wird der Laie einwenden. Ganz richtig, dieser Wahnsinn ist aber eine völlig logische Weiterentwicklung des auf den ersten Blick so einleuchten den„ Nachweises" der deutschen Unternehmer von der Notwendigfeit des weiteren Lohnabbaus in Deutschland .
Eine falsche Voraussetzung.
Die ganze Logit" dieses Nachweises wird hinfällig, wenn man seine stillschweigend angenommene Boraussetzung aufdeckt nämlich die, daß die Entwertung des englischen Pfundes eine einmalige und endgültige Erscheinung sei. Das Das muß aber nicht der Fall sein. In England selbst werden die englischen Waren gegen die ausländische Konkurrenz durch neue Zölle geschützt. Wird aber durch den deutschen Lohnabbau die Verbilligung der englischen Waren auf dem Weltmarkt ausgeglichen, so wird dieser Ausgleich eine weitere Entwertung des Pfundes bewirken. Man fommt zu einer Schraube ohne Ende für den Lohnabbau. Oder aber die englische Industrie wird ihren vermehrten Absatz auf dem geschüßten Inlandsmarkt dazu benutzen, um ihre Waren zu den verbilligten Pfundpreisen auszuführen. Dann wird für die deutsche Industrie weder eine 20- noch 40- oder 50prozentige Lohnfentung ausreichen.
Die scheinbare Logif erweist sich als ein fompletter wirtschaftlicher Unsinn. Auf dem Wege des weiteren Cohnabbaues laffen sich die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands nicht lösen. Nur blutiger Dilettantismus oder blinder Klaffenhaß kann die deutsche Wirtschaftspolitik auf diesen Weg verleiten, der fein Weg zur Ueberwindung, sondern ein Weg zur Bertiefung der Krise ist.
furrenzfampjes auf dem Weltmarkt wird aber die Handelsfriege in jener oder anderer Form unvermeidlich machen. Was uns am meisten not tut, ist vor allem das Aufhalten des inneren | 3usammenschrumpfungsprozesses durch die Anpassung der Warenpreise und der Kauffraft der Konsumenten.
Die Borbereitung zur Ueberwindung der Krise muß darin bestehen, daß zunächst ein gemisser Gleichgewichtszustand zwischen den Preisen und der Kauffraft erreicht wird. Erst wenn wieder mehr getauft wird, kann der Antrieb zum Kampf um die zunehmende Kauftraft und damit der Anreiz für die Umstellung der Produktion und neue Kapitalanlagen entstehen.
Die Anfätze zu einem Gleichgewichtszustand und damit die Anjähe zur Ueberwindung der Krise sind in der Welt schon vorhanden.
Sie find aber noch sehr bescheiden und dürfen deshalb nicht als gesichert gelten, weil ihre Wirkung durch die Vertrauenskrise in einzelnen Ländern und zwischen den Ländern durchkreuzt wird. Die leberwindung dieser internationalen Vertrauenstrife ist zweifelsohne eine dringende Notwendigkeit; die Wiederherstellung der realen Kaufkraft bleibt aber eine unerläßliche Voraussetzung für jede wirtschaftliche Besserung.
In Amerika läßt sich seit dem Frühjahr eine beträchtliche Belebung der Konsumgüterindustrien feststellen, die ihren Höhepunkt vorläufig im August erreicht hat. Ueber diese Belebung informieren uns folgende Zahlen:
Tertilindustrie
August 1930 August 1931 Durchschnitt 1923-1925= 100
Berbrauch an Bauinmolle. 78 Verbrauch an Wolle.. 76 Schuhindustrie
95
115
90
106
+22 Proz +51 +18
"
Die Verarbeitung von Wolle hat sogar den Stand vor Ausbruch der Krise überschritten. Demgegenüber steht aber der weitere Rückgang in den Produktionsmittelindustrien. Das ist aber eine Erscheinung, die für einen bestimmten Abschnitt in der Entwicklung der Krise als typisch angenommen werden darf. Während der Krise 1920/21 setzte in Amerika die Belebung in den Industrien für den Massenverbrauch schon seit Januar 1921 ein, während sich die Lage der Produktionsmittelindustrien noch bis zum Juli außerordentlich stark verschlechterte.
Januar 1921 Juni 1921 Monatsdurchschnitt von 1919100 Berbrauch au Baumwolle. 71 92 Berbrauch an Wolle 112. 42
Stahlerzeugung.
.
64 91
+30 Proz 475 54
"
Die oben wiedergegebene Entwicklung in den amerikanischen Konsumgüterindustrien bietet noch feine Sicherheit für die baldige leberwindung der Krise. Auch in Amerika wird dieser Prozeß durch eine Reihe ungünstiger Erscheinungen so start durch kreuzt, daß die meitere Entwicklung immer noch als zweifelhaft erscheint. Es steht aber fest, daß in Amerika trotz der gewaltigen Arbeitslosigkeit und der Verminderung verschiedener Verdienste( auch nicht wegen, sondern trotz des Lohnabbaus) eine weitgehende 2 n- paffung der Preise an die verminderte Kauftraft stattge
windung der Krise geschaffen worden ist.
Die Aktivität der deutschen Handelsbilanz hat eine solche Höhe erreicht, daß wir es wirklich nicht für nötig halten, das Erreichte mit allen Mitteln des wirtschaftlichen Selbstmordes zu verteidigen. Man darf nicht den monatlichen Ausfuhrüberschuß von rund 400 Millionen Mark als eine wirtschaftliche Notwendigkeit für Deutsch- funden hat und damit die erste Voraussetzung für die leberland betrachten und, um einen solchen Ausfuhrüberschuß zu erhal ten, den Zusammenschrinnpfungsprozeß des inneren Marftes, von dem alle Konkurrenzfähigkeit nach außen abhängt, durch den Lahnabbau weiter treiben. Dadurch würde man nicht nur jede Chance für die Erholung der inneren wirtschaftlichen Verhältnisse zunichte machen, sondern auch
die Anfäße zum Gleichgewichtszustand auf dem Weltmarkt ouf die verhängnisvollste Weise stören. Die Zeit ist wahrhaftig für Handelsfriege am wenigsten geeignet. Die Fort
Für Deutschland steht das Problem insofern anders als für Amerika, als uns die in Amerika so viel breiteren Schichten mit verhältnismäßig festem Einkommen fehlt. Um so wichtiger ist für uns die Wiederherstellung der realen Kauftraft der Löhne und der Gehälter, die in Deutschland den ausschlaggebenden Teil der Massentaufkraft darstellen. Eine weitere Politik des Lohnabbaus wäre unter diesen Umständen der größte wirtschaftliche Wahnsinn, den man sich nur denken kann. Georg
Decker.
Die neuen englischen Zölle.
Auf Grund des Antidumpinggesezes hat der englische Handels| betrug in den ersten drei Quartalen 1931= 800 Millionen Mark. minister die angekündigten englischen Wertzölle veröffentlicht. Für cinen erheblichen Teil industrieller Fertigmaren sind Wertzölle in Höhe von 50 Pro3. in Kraft gesetzt worden, die ab Mittwoch, den 25. November, wirksam werden. Nicht bloß die bereits für einige Fertigwaren bestehenden Schutzölle, so für Messer schmiedewaren, keramische Waren, Stoffhandschuhe, Backpapier, sind von ihrem bisherigen Satz von 33% auf 50 Proz. erhöht worden, sondern der Kreis der zollpflichtigen Waren ist wesentlich
erweitert worden.
Für die Wollwirtwaren- und Leinenindustrie, ferner für die Herrenkonfektion und Lederhandschuhindustrie, ist der ergorbitant hohe Bollschutz von 50 Proz. neu geschaffen worden. gleichen auf die Einfuhr von Werkzeugen, Schreibmaschinen, Linoleum, Teppichen, Radioapparaten, losmetischen Waren, Gummi
reifen u. a. mehr.
Nach den Londoner Pressefommentaren sollen die zollgeschüßten Waren nach den Einfuhrzahlen von 1930 eine Wertfumme von etwa 600 Millionen Mark umfassen. Das entspräche etwa 10 Broz. der englischen Fertigwareneinfuhr. Jedoch handelt es sich unferes Erachtens bei diesen Angaben noch um eine unter schätzung. Nach den Einfuhrziffern der ersten zehn Monate des laufenden Jahres dürften von nun an etwa 15 Proz. der eng lischen Fertigwareneinfuhr mit dem 50prozentigen Wert soll belegt sein. Dieser Zollsatz dürfte auf manchen Gebieten wie eine Einfuhrsperre wirfen. Nur solche deutschen Exportwaren, die schon bisher auf Grund ihrer Qualität und Beliebtheit für den englischen Markt unentbehrlich sind, werden über diese erhöhten Zölle hinwegfommen.
Von den englischen Zöllen werden in erster Reihe die kontinentalen Bänder, insbesondere Deutschland, die Tschechoslo matei und Desterreich, aber auch Frankreich und Belgien start betroffen. Die deutsche Ausfuhr nach England
Auf die mit dem neuen Wertzoll belegten Baren entfallen hiervon etwa 150 Millionen Mart, also fast 20 Broz, der deutschen England ausfuhr. Einen schweren Schlag erhalten einzelne Zweige der deutschen Textilindustrie, insbesondere die sächsische Strumpf industrie, die Limbacher Stoffhandschuhindustrie und die Wollindustrie. Bon der großen deutschen Ausfuhr an Kunstseideftrümpfen nahm England bisher die Hälfte ab, pon dem Export an Stoffhandschuhen etwa ein Drittel. Mehr als 40 Millionen Marf betrug in den ersten neun Monaten die Ausfuhr an Wollstoffen und sonstigen Wollgeweben nach England. Aber auá zahlreiche andere Industriezweige und deren Arbeiterschaft merden unter den Folgen der englischen Zollmaßnahmen zu leiden haben. Es ist zu befürchten, daß noch weitere Bollmaßnahmen, insbesondere zugunsten der englischen Schwerindustrie folgen können. Man darf England zugute halten, daß die englische Volkswirt fchaft fich infolge des riefenhaft angeschwollenen Defizits der Handelsbilanz in einer gefahrvollen Lage befindet. Die englischen Ausfuhrverluste betragen in den laufenden zehn Monaten 3% Milliarden Mark. Das Defizit der englischen Handelsbilanz erreichte im gleichen Zeitraum die Ziffer von 7 Milliarden Mark. Trotzdem ist der Weg, der hier eingeschlagen wird, falsch und wird auch für England mehr Schaden als Nugen stiften. England ist nach seinen großen Exportverlusten in leberjee mehr als je auf den europäischen Absah angewiesen. Die tontinentalen Länder werden die übersteigert protektionistischen Maßnahmen Englands fich nicht gefallen laffen. Vergeblich wäre der Versuch, wie es hier und da von der deutschen Industrie empfohlen wird, durch weiteren Lohnbrud die englische Zollbarriere zu überspringen. Wir haben uns oben dazu geäußert.
Die englischen Zölle gelten zunächst nur für 6 Monate. Eine endgültige zollpolitische Entscheidung Englands ist noch nicht gefallen und ist, so lauten die englischen Meldungen,
nicht vor Anfang nächsten Jahres zu erwarten. Die Zwischenzeit muß zu internationalen Verhandlungen ausgenutzt werden. Die englischen Maßnahmen sind ein neues Zeichen, daß die europäische Kredit- und Währungsfrise beschleu nigt bereinigt werden muß, wenn nicht ein völliger Zerfall der internationalen Austausch- und Wirtschaftsbeziehungen und eine meitergehende Isolierung der Länder eintreten soll, die zwangsläufig zur Berschärfung der Krise und zur Berarmung führen müßte.
Parafiten der Wirtschaft.
Eine Konzernbilanz vor Gericht.
Vor dem Landgericht I wurde in diesen Tagen die Klage des Justizrats Gottschalf gegen die Deutsche LinoleumWerte A.-G., die zum Continentalen Linoleum- Trust gehört, waltung des Unternehmens erhebt, find außerordentlich schwerverhandelt. Die Beschuldigungen, die der Kläger gegen die Berwiegend und erfordern das größte Interesse der Oeffentlichkeit. Dies Deutschland eine Betriebspolitik treibt, die zum Himmel stinkt. So um so mehr, als die Verwaltung des Linoleum- Konzerns in wurde nach verschiedenen vorangegangenen Stillegungen das blühende und hochreniable Werf magimiliansau in Bayern vor ganz kurzer Zeit geschlossen, während faule und unrentable ausländische Betriebe des Konzerns künstlich am Leben gehalten werden.
des
Der Kläger Justizrat Gottschalf trat vor Gericht für die Nichtigkeit der Generalversammlungsbeschlüsse ein. Er be= hauptete, daß die Bilanz die wahren Vorgänge durch falsche Buchungen verschleiere und daß auch die Abstimmung auf der Generalversammlung nicht ordnungsgemäß vor sich gegangen sei. Die Continentale Linoleum Union, die Spizengesellschaft Trustes, habe die Hälfte des Aktienkapitals der Deutschen LinoleumWerke, also 20 Millionen, ohne jede Gegenleistung in die Hand bekommen. Die in der Schweiz ansässige Gesellschaft beherrsche also damit die deutschen Betriebe, die das Geld verdienten, vollständig, während sie selbst als reine Verwaltungsgesellschaft nur ein Parasit des Konzerns fei.
Sodann behauptete der Kläger, daß die leßten Bilan= feien, denn die Verluste, die auf den gekauften Aktien der franzen der Deutschen Linoleum- Werke A.-G. falsch gewesen zösischen Linoleum- Fabrik Sarlino in Höhe von etwa 20 bis 30 Millionen Mart lasteteten, seien verschleiert worden. Eine richtige Bilanz hätte für 1930 nicht den Gewinn von rund einer Million, sondern im Gegenteil mit einem millionenfachen Berlust abschließen müssen. Schon 1929, als das Unternehmen noch eine Dividende von 15 Pro3. ausschüttete, hätte auf den Sarlino- Aftien ein großer Verlust gelegen, so daß auch diese Bilanz keinesfalls stimmen könne. Schärffte Kritik müßten die Machenschaften, die man zur Verschleierung der Verluste angewendet habe, hervorrufen. Gehr interessant ist in diesem Zusammenhang, daß auch bei der Deutschen LinoleumWerke A.-G. eine mystische holländische Tochter gesellschaft auftaucht, die eine perzweifelte 2ehnlichkeit mit der ,, Litra Mare" der Gebrüder Lahusen und der Nutria" des Herrn Kazenellenbogen aufmeist. Ueber die Manipulationen, die im Zusammenhang mit dieser holländischen Tochtergesellschaft gemacht wurden, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
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Der Vertreter der beklagten Gesellschaft, Rechtsanwalt Fried länder, stellte die fühne Behauptung auf, daß die Deutsche Linoleum- Werke A.-G. eine weitest gehende Publizität(!) in ihren Bilanzen gepflegt habe und daß die Abstimmungen in der Generalversammlung unbeeinflußt durch Mehrheitspakete erfolgt seien. An die Publizität bei dem Linoleum- Konzern glaubt wohl der Syndikus Dr. Friedländer selbst nicht. Oder sind ihm etwa, mas mir nicht annehmen wollen, die stürmischen Angriffe in der Deffentlichkeit und aus Aktionärskreisen anläßlich des Falles Heinlen unbekannt? Das Gericht wird das Urteil in diesem Prozeß am 11. Dezember verkünden.
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Kürzung der Devisen- Kontingente.
Ein Druck auf die Importeure.
Durch Verfügung des Reichswirtschaftsministers sind die De Dezember um 25 Pro 3. gefürzt worden. Diese Maßnahme st Difen Kontingente für die Importeure für den Monat eine Folge der Zahlungspolitik deutscher Importfirmen, die in den lungen an das Ausland sofort bar beglichen, auf der anderen Seite letzten Monaten unter Inanspruchnahme der Reichsbank ihre Zah aber für deutsche Exporteure sehr lange Zahlungsziele gewährten. Dies hat zu der Schere" im deutschen Außenhandel geführt, über die wir bereits mehrfach berichteten.
deutschen Import sogenannte Rembours- Kredite in einer bestimmten Da auf Grund des Stillhalte- Abkommens das Ausland für den Höhe aufrechterhalten hat, die in einem Betrage von etwa 500 Millionen von den deutschen Importeuren wegen der Verschärfung der ausländischen Kreditbedingungen nicht ausgenutzt wurden, versucht die Reichsbank bzw. das Reichswirtschaftsministerium d'urch die Drosselung der Devisen Kontingente einen Druck auf die Importeure dahin auszuüben, daß fie diese offene Kreditlinie stärker ausnüßen.
Weiterer Rückgang der Großhandelspreise. Die vom Statistischen Reichsamt für den 17. November berechnete Richtzahl der Großhandelspreise ist mit 106,6 gegenüber der Vorwoche um 0,4 Proz. gefunken.
Die Betriebslage bei der 36.- Farben- Industrie. In der Aufsichtsratssitzung der IG.- Farben- Industrie A.-G. am 21. November murde über die gegenwärtige Betriebslage im Konzern Bericht erstattet. Danach hat die Verschärfung der Weltkrise die Farbstoffbetriebe, die pharmazeutischen und photographischen Abteilungen und zum Teil auch die Chemikalienwerkstätten nicht wesentlich beeinflußt. In allen diesen Fabrikationszweigen fonnte sich der Absatz verhältnismäßig gut behaupten. Dagegen hat sich die Situation in den Stickstoffwerken meiter verschlechtert. Auch im Benzingeschäft hat der scharfe Konkurrenzkampf die Lage Benzinproduktion festgehalten. Die Finanzlage des gesamten Unterverschärft. Troßdem wird an einem Ausbau der fünstlichen nehmens wird als günstig bezeichnet.