Rundfunk der Woche
Man schreibt uns:
Rundfunk im Dienste der Jugend
In der heute vor einer Woche erschienenen Ausgabe des Abend" trat Genosse Heinz Krüger , Mitglied der sozialisti schen Studenschaft, für eine stärkere Berücksichtigung der Jugend innerhalb des Rundfunkprogramms ein. Ohne Zweifel hat Genosse Krüger recht, wenn er sagt, daß die Jugendlichen, die sich im Alter zwischen 14 und 20 Jahren befinden, bisher nicht im erforderlichen Maße Gelegenheit hatten, an den Sendebarbietungen beteiligt zu sein. Es ist notwendig, so meint der Verfasser, daß gerade diese Altersstufen, die für den Radikalismus besonders geeignete Objekte sind, durch Vorträge oder Diskussionen, überhaupt durch Rundfunkdarbietungen, Gelegenheit haben sollen, an einer geistigen Auseinanderseßung teilzunehmen, die sie vor allen Dingen mit den politischen, sozialen und fulturellen Aufgaben und Erfolgen des demokratischen Staatsbürgertums vertraut macht.
Zweifellos hat hier der Rundfunt eine Aufgabe zu erfüllen, die er auch noch nicht annähernd gelöst hat, ohne daß jedoch in allen Fällen den für die Programmgestaltung verantwortlichen Persönlichkeiten die Schuld zugesprochen werden kann. Es muß fogar festgestellt werden, daß die vom Genossen Krüger ange schnittenen Fragen bei den leitenden Stellen der Berliner Funtstunde A.-G." stets berücksichtigt wurden. Sowohl Intendant Dr. Flesch als auch der zuständige Abteilungsleiter Edleff Köppen haben der Jugendstunde" eine besondere Bedeutung es täglich während des Nachmittags in abwechselnder Reihenfolge für die verschiedenen Altersstufen der jugendlichen Hörer abge
beigemessen, die sich im Programın dadurch bemerkbar macht, daß
stimmt ist.
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Seit etwa einem Jahre sendet die Berliner Funkstunde auch cinen Jugendfunf", wie er vom Genossen Krüger Dorge schlagen wurde und von anderen Sendern nachgeahmt werden sollte. Diese Programmbarbietungen wenden sich an Zuhörer, die schulentlassen sind und behandeln Probleme, die von jungen Menschen gelöst werden müssen, wenn sie sich in den vom Genossen Krüger behandelten Altersstufen befinden. Eingeleitet wurde diese Jugendstunde" im Oktober vorigen Jahres durch ein Gespräch über Das soziale Bild unserer Zeit". Unter diesem im Brogramm allerdings unsichtbaren Titel wurden alle in dieser Reihe angesetzten Darbietungen behandelt. Genannt seien hier nur folgende Themata: Werkstudententum", Webstuhl und Fließband", Gelernter und ungelernter Arbeiter", Zu der Lage der Jugend in Berlin "," Nach Feierabend"," Reise durch unsere Stube" ,,, Arbeits- und Berufsverhältnisse der arbeitenden Jugend", Forderungen der arbeitenden Jugend an die Gegenwart", Freund schaft unter Jugendlichen"," Stellung des Jungarbeiters zu Beruf und Familie". Jugend und Maschine", Jugend in Staat und Wirtschaft",„ Der unbemittelte Student". Neben diesen, auch von Mitgliedern der sozialistischen Studentenschaft und des Reichsver bandes der deutschen Jugendverbände gehaltenen Vorträgen finden fich im gleichen Zyklus neben Reportagen u. a. auch folgende 3wieund Mehrgespräche: Können wir uns selbst erziehen?"," Junge und Alte", Autorität und Freiheit", Jugendliche in der Fabrit". Dieser Teil der Jugendstunde findet zumeist an Sonnabenden zwischen 17 und 18 Uhr, also zu einer Zeit statt, in der Jugendliche hören können, wenn sie wollen. Ausdrücklich foll festgestellt werden, daß fast alle Themata von Vortragenden behandelt murden, die den Hörern gleich altrig sind, die aus dem Kreis der Jugendbewegung stammen oder mit ihr in Verbindung stehen. Es ist also anzunehmen, daß Gen. Krüger weniger den BerTiner Sender als andere Rundfuntgesellschaften meint, wenn er glaubt, daß die Programme jungen Menschen, die in eine neue Umgebung hineinwachsen, nichts bieten. Allerdings dürfen diese Hörer auch vom Berliner Rundfunk erwarten, daß er die für sie bestimmten Programmteile viel stärker berüd fichtigt als bisher. Es scheint außerdem notwendig, daß diese Jugendstunde" in möglichst günstige Zeiten, wenn nicht in die Abend stunden verlegt wird und einen erkennbaren Gesamt titel erhält, der auch die erwachsenen Hörer veranlaßt, diesen Vor trägen und Diskussionen größte Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht
Theater. Lichtspiele usw.
Staats
Theater
Montag, den 23. November Staatsoper
Unter d. Linden 20 Uhr
Geschl.Vorstell.
Die Macht
Staatsoper
am Platz der Republik
20 Uhr
des Schicksals 1001 Nacht
Kein Kartenverkauf
Staatl.Schauspielhaus Gendarmenmarkt.
20 Uhr
Wallensteins Tod
Schiller- Theater
Charlottenburg.
20 Uhr
Die Herde sucht
( Kleines Theater) Unter den Linden 44. Täglich 8 Uhr
( edwig Wangel, H. Ad. Schlettow, Edith Edwards in:
Alfentanz von Vera Bern. Regie: Phillip Manning.
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Volksbühne Deutsches Theater
Theater am Bülowplatz
8 Uhr
Der grüne Kakadu
Der
Kammersänger
8 Uhr
nur zu Gleich altrigen sollen die Referenten der Jugend im Rundfunk fprechen. Sie müssen darauf achten, daß sie auch alle übrigen Hörer interessieren, wenn der Jugendfunt" nicht wertlos werden soll. Vielleicht ist es deshalb und nur um Kontakt mit allen Hörern zu gewinnen ratsam, daß sich unter den Distuffions rednern auch ein Erwachsener befindet, der nicht einmal ,, tonangebend" zu sein braucht.
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Hier liegt ein sehr wesentlicher Punkt, mit dem sich die Referenten der Jugend in den wenigsten Fällen vertraut machen können. Vorträge und Diskussionen im Rundfunk bedürfen deshalb gerade für die Jugendstunde" eingehender. technischer Bor bereitung, weil sie eine besonders flare Darstellung des Themas bedingen, das sowohl von jugendlichen als auch von er wachsenen Hörern erfaßt werden muß. Bei der mitunter ſelbſt fehr problematischen Einstellung jugendlicher Menschen wird die Durchführung der technischen Vorbereitung um so notwendiger aber auch um so schwieriger, je mehr Referenten über ein Thema sprechen. Selbst während dem von Universitätsprofessoren geleiteten 3ytlus Studenten diskutieren" ist es dem Hörer manches Mal sehr schwer gefallen, so zu folgen, wie es die Studenten gewünscht hätten. Hier müssen die auch von Heinz Krüger vorgeschlagenen Abhörstunden, die vom Arbeiter Radio Bund seit mehreren Jahren eingeführt sind, noch sehr viel helfen.
Doch nicht nur Hörgemeinschaften sind ausschlaggebend, die eine Darbietung abhören und über sie diskutieren, um ihren Inhalt fritisch zu beleuchten. Wenn von den Zuſammenfünften bes gleich: falls vom Arbeiter Radio Bund gegründeten und von der Freien Funtzentrale der Partei maßgeblich geförderten ,, Ausschuß für Abhörstunden" abgesehen wird, ist festzufiellen, daß die Hörgemeinschaften wohl den Inhalt der Darbietung, aber nicht ihre Form besprechen. Es ist sicherlich nicht einfach, immer den geeigneten Fachreferenten für die Diskussion während des Gemeinschaftsempfanges zu finden. Ungleich schwerer wird aber die Wahl eines technischen Referenten, weil es innerhalb der Arbeiterbewegung nur sehr wenig Frauen und Männer gibt, die in der Lage wären, aus den Rundfunk hörern Rundfunk sprecher heranzubilden. Diese Referenten sind mährend des üblichen Gemein
schaftsempfanges nicht immer vonnöten. Dort aber, wo es darum geht, jugendlichen Angehörigen der Arbeiterbewegung rundfunktech. nische Schulung angedeihen zu lassen, muß unbedingt der mit dieser Materie praktisch vertraute Referent anwesend sein.
große Zahl Jugendlicher zusammenfinden wird, die weniger den Man darf mit einiger Sicherheit annehmen, daß sich keine Gemeinschaftsempfang, um so mehr aber die GemeinschaftsVerfasser dieses Artikels ist jedoch seit einigen Monaten dabei, mit sendung in den Vordergrund der Zusammenkünfte stellt. Der einem Kreis Jugendlicher verschiedenartigster Entwicklung zu arbeiten, die sich die Vorbereitung und Durchführung von Rundfunkdiskussionen zur Aufgabe gestellt haben. Ob sich die Pläne der Jugendlichen verwirklichen lassen, ist noch nicht zu beurteilen, zumal nicht immer technische Ausbildungsmittel zur Verfügung stehen. Alle Bersuche aber sollen mit dem Ziel erschöpft werden, eine fozialistische Gemeinschaft junger Diskussionsredner heranzubilden, die in absehbarer Zeit vor dem Mikrophon untereinander oder mit gleichaltrigen Angehörigen verschiedener Weltanschauungsgruppen von ihrem Standpunkt aus so überzeugend Brobleme behandeln kann, daß auch die erwachsenen Hörer nach denten müssen. Der Arbeiterfunt". die Programmzeitschrift der sozialistischen Arbeiterhörer, wird in den nächsten Nummern grundsäglich und ausführlicher zu den Gemeinschaftsfen Dungen Jugendlicher Stellung nehmen, die von allen parteidungen Jugendlicher Stellung nehmen, die von allen partei genössischen Jugendverbänden vorbereitet werden sollten.
Der jugendliche Mensch, der vor dem Mikrophon sprechen will, muß noch einmal reden und hören lernen. Vom Rundfunk ist die Frage des Jugendfunt" grundsäglich gelöst. Sie braucht nicht mehr gestellt zu werden. Die Frage, die unbeantwortet blieb, lautet nur: Wo bleibt die Jugend?" Sie selbst soll auch im Rundfunk eigenes Leben und Erleben gestalten, sobald sie dazu fähig ist.
Rose- Theater Städf. Oper
Große Frankfurter Straße 132 Tel. Weichsel E 7 3422
8.15 Uhr
Theater desWestens Täglich 8% Der
Die keusche volksvorstellung Vogelhändler
Susanne
Theater
Kein Kartenverkauf Anfang 19.30 Uhr
Ahlers, Jöken, Morgan, Carola, Priem
am Nollendorfplatz Carmen Preised. Plätze v. 50 Pf. an
Täglich 8 Uhr. Ende gegen 23 Uhr
Pfahl, Bohnen. Slezak, Sturm.
Winkelstern, Stettner.
Theater im Admiralspalasi Täglich 8% Uhr
Die Dubarry
mit
am Zoo
und 7 Uhr
Italienilim
5 und 9 Uhr
Max Hentwich: Filmvortr.
Staatl. Schiller- Theater Die Komödie Tanger- Tripolis"
8 Uhr
82 Uhr
Die Herde Jemand
sucht
Staatsoper Unter den Linden
8 Uhr Die Macht des Schicksals Metropol- Theater
KurfürstendammTheater
814 Uhr
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Vom 17. bis 23. November
Der Raub der Mona Lisa
mit
Fritz Segall.
Lohnfürzung auf jeden Fall.
Sind's nicht die„ Gestehungskosten", ist es der Profit.
In der Flaschenindustrie hat nach den gescheiterten Parteiverhandlungen die gebildete Schlichterfammer unter RegierungsDirektor Friedländer trok Widerspruchs der Arbeitnehmer einen Schiedsspruch mit Lohnfürzungen von 3 bis 6 Proz. gefällt. Diese Lohnkürzung scheint nach Schema F ausgesprochen zu sein, denn sonst ist der Schiedsspruch nicht zu verstehen. haben wir es doch in der Flaschenindustrie mit einer Industrie zu tun, wo infolge Arbeitsintensität und Mechanisierung der Lohn nur einen geringen Bruchteil der Selbstkosten darstellt.
Eine Konferenz der Vertrauensleute wird am Sonntag, dem 29. November, über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruchs befinden.
Der Metallfonflikt in Nordwest.
Neue Verhandlungen am Donnerstag. Effen, 23. November.
Der Schlichter für Westfalen, Professor Dr. Brahn, hat die Parteien der Eisen- und Stahlwarenindustrie der nordwestlichen Gruppe zu Schlichtungsverhandlungen zum 26. November nach Effen geladen. Wie erinnerlich fonnten sich die Parteien in den Verhandlungen am 19. November weder in der Lohn, noch in der Arbeitszeitfrage einigen.
Eisenbahner müssen sich gegen Lohnfürzung wehren. New York , 23. November.
Die amerikanischen Eisenbahner haben die vorgeschlagene 10 prozentige Lohnfürzung abgelehnt, und zwar mit der Begründung, sie hätten feinerlei Zuficherung erhalten, daß die durch die Lohnfürzung erzielte Ersparnis von den Eisenbahnverwaltungen zur Erhöhung oder auch nur zur Stabilisierung der Zahl der beschäftigten Arbeiter verwandt werde.
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Der Bezirksverordnete Genoffe Mar Appel, Bülowstr. 53, ist Ein= am 20. November im 60. Lebensjahre verstorben. äscherung Dienstag, 24. November, um 17% Uhr im Krematorium Bilmersdorf, Berliner Straße.
FUNK UND
AM
Montag, 23. November.
ABEND
16.05 Postdirektor Hans Rost : Devisenverordnung und Postscheckverkehr. 16.30 Künstlernachwuchs. Staatl. Akademie für Kirchen- und Schulmusik. 17.30 Wolf Durian erzählt Abenteuer.
17.50 Dr. med. E. Rothe: Seelenheilung.
18.15 Kapitän Kopejkin von Nicolai Gogol . Uebersetzung: S. v. Radecki, ( Sprecher: Der Uebersetzer.)
18.35 Reg.- Rat Dr. E. Rawicz : Zahlen als Fundament der Sozialpolitik. 19.00 Stimme zum Tag.
19.10 Nordische Musik. Berliner , Konzert- Verein. Dir.: Ernst Ewald Gebert, 20.40.König Richard III." von Shakespeare . Musik von Walter Goehr . Regie: Alfred Braun .
22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichter. Tanzmusik,
Königswusterhausen.
16.00 Wir singen das Jahr an. Prof. Fritz Jode : Schöne alte Ansingelieder für Weihnachten und Neujahr. Einführung mit Beispielen für Kindergärtnerinnen. Hortnerinnen und Lehrer der Grundschule.
17.30 Dr. Herbert Just: Musizieren mit unsichtbaren Partnern. 18.00 Prof. Dr. Lohmeyer: Die Mystik in den Religionen. 18.30 Spanisch für Anfänger.
18.55 Wetter für die Landwirtschaft.
19.00 Oberlandwirtschaftskammerrat Victor: Die Maschine im Winter. 19.30 Dr. Eugen Diesel und Dr. A. M. Wagner: Mensch und Technik. 22.30 Budapest : Zigeunermusik Imre Magyari.
Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.
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Mitten aus einem arbeitsreichen Leben im Dienste der Organisation riß der Tod unsern Kollegen
Robert Glaser
im Alter von 60 Jahren. Er erlag am Abend des 19. November einem Herzschlag.
Der Verstorbene gehörte 26 Jahre unserm Verbandsvorstand an und bekleidete seit 1911 den verantwortungsvollen Posten des Hauptverwalters. Er war uns stets ein treuer Mitarbeiter, lieber Freund und Vorbild ernster Pflichterfüllung
Sein Andenken wird bei uns in hohen Ehren gehalten werden! Berlin , den 23. November 1931.
Der Vorstand des Verbandes der Deutschen Buchdrucker Einäscherung: Dienstag, den 24 November, 15.30 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.
Verein der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer.
Plötzlich und unerwartet verstarb am Donnerstag, dem 19. November 1931 unser langjähriges Mitglied, der Verwalter im Hauptvorstande
Robert Glaser
Für seine stete Arbeit im Interesse der Kollegenschaft, trotz langjähriger Krankheit, werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Gauvorstand.
Die Einäscherung findet am Dienstag, dem 24. November, 15% Uhr, im Krematorium Baumschulenweg statt.