Künstliche Dauertrife.
Der verhängnisvolle Lohnabbau.
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Generafverfamandang stattfinden sollte) vor dem Gemertschaftshans Hunderte von Funktionären des Buchdruckerverbandes stauten.
In Wirklichkeit war die U mlegung der Generalversammlung allen Berliner Buchdruckfunktionären bekannt. Die Kommu= nisten hatten deshalb ihren Anhang nach dem Gewerkschaftshaus geschickt, der zum großen Teil aus Berufsfremden bestand. Die vor dem Gewerkschaftshaus Versammelten mußten auftragsDie Reichsregierung wird von der Geschichte verurteilt werden, Beschäftigungsgrad in der Schuhindustrie. Während der gemäß die empörten Sozialdemokraten" markieren und dann das nicht weil sie der Arbeiterklasse schwere und unnötige Opfer auf- ersten zehn Monate des Jahres 1930 waren von den Mitgliedern kommunistische Versammlungslokal. füllen. Die Versammlung erlegt hat, sondern weil sie mit ihren Maßnahmen immer wieder des Zentralverbandes der Schuhmacher voll beschäftigt 27 450 war insgesamt von rund 60 Personen besucht, jedoch meist von den natürlichen Ablauf der Krise verhindert und Arbeiter und Arbeiterinnen, während der ersten zehn Monate des weniger bekannten Firmen. Im Gegensatz zu der Behauptung der ganz Deutschland in schwerste Bedrängnis gebracht hat. Jahres 1931 waren es nur mehr 15392, was einen Rückgang ,, Roten Fahne", in der Versammlung seien fast alle Berliner Großvon 46,84 Broz. gleichkommt. Außerdem stieg die Anzahl der Kurzdruckereien vertreten gewesen, muß festgestellt werden, daß Großarbeiter von 36 aus 44 Proz. Dies ist nur ein Ausschnitt aus druckereien fast gar nicht vertreten waren. Die Firmen Scherl, einer typischen Konsumindustrie. Besäßen wir genaue Zahlen über Mosse usw. fehlten gänzlich. Es spricht für sich, daß von dem in andere Industrien, so würde das Bild faum anders sein. der Versammlung gemählten Ausschuß zur Vorbereitung der Kampfmaßnahmen, der aus 9 Personen besteht, nur zwei einer freien Gewerkschaft angehören.
In der kapitalistischen Gesellschaft verlaufen die Wirtschaftskurven immer derart, daß bei ansteigender Konjunktur die Löhne und die Preise gleichfalls ansteigen, jedoch die Preise oder vielmehr die Profite schneller als die Löhne. Daraus entsteht das, was man als Wirtschaftsfrise zu bezeichnen pflegt. Während der Wirtschaftskrise sinken Preise und Löhne, jedoch die Preise schneller als die Löhne, bis das Gleichgewichtsverhältnis wieder hergestellt ist und eine neue aufsteigende Konjunktur beginnt.
Die Reichsregierung, die heute sozusagen mur noch unter der Kontrolle der Bürokratie steht, meil die Wähler das Parloment cftionsunfähig gemacht haben, hat alles getan, um diesen
natürlichen Ablauf der Wirtschaftskrise zu verhindern.
Sie hat durch Subventionen, Zölle und ähnliche Maßnahmen das Abgleiten der Preise zu verhindern gesucht und hat gleichzeitig durch die Schlichtungsinstanzen und durch die Handhabung der Verbindlichkeitserklärung zwangsweise die Löhne immer tiefer gesenkt, so daß im Widerspruch zu dem natürlichen Ablauf der Krise die Löhne und Gehälter schneller gefunten sind als die Preise. Damit ist die Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichsgewichts verhindert oder auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben.
Der Reichstanzler hat sich einmal in einer Rede gegen den Käuferstreit gemandt, der besonders die Gesundung der Textilindustrie verhindere. Einen interessanten Einblick in diesen ,, Käuferstreif" gewinnt man, menn man sich die Zahlen über den Verbrauch von Schuhen in Deutschland vor Augen hält. Nimmt man die Zahl der in Deutschland erzeugten Schuhe, zählt man zu diesen die eingeführten Schuhe und zieht davon die Ausfuhr an Schuhen ab, so tommt man zu folgenden Zahlen: Im Jahre 1927 wurden in Deutschland pro Kopf der Bevölkerung 1,24 Paar Schuhe verbraucht. Im Jahre 1929 war der Konsum zurückgegangen auf 1,14 Paar, im Jahre 1930 auf 1,04 Baar und nach den bisher vorliegenden Zahlen für das Jahr 1931 dürfte der Schuhkonsum in Deutschland
auf den Kopf der Bevölkerung weniger als 1 Paar Schuhe im Jahr
Es ist bekannt, daß eine Wirtschaftskrise immer zuerst einsetzt bei der Produktionsmittelindustrie und daß eine aufsteigende Konjunktur ihren sichtbarsten Ausdrud in einem aufsteigenden Beschäftigungsgrad der Produktionsmittelindustrie hat. Wenn aber der Absatz und der Beschäftigungsgrad in den Konsumgüterindustrien derart sinkt, ist es selbstverständlich ausgeschlossen, daß die Produktionsmittelindustric auf eine Wiederbelebung hoffen kann.
Damit ist die kommunistische Aktion" als ein Machwerk gewertschaftlicher Analphabeten gekennzeichnet, das nur Wasser auf die Mühlen der Unternehmer treibt.
Alle Bestrebungen müssen also darauf gerichtet sein, den Konsum zu Barmer Ersatzkaffe mit Unternehmern.
ſtärken.
Wenn aber durch eine willkürliche Senftung der Löhne und Gehälter der Konsum zwangsweise abgedroffelt wird, ist es ganz ausgeschlossen, daß wir irgendwie zu einer Ueberwindung der Wirtschaftskrise kommen können.
Nicht weil die Politik der Reichsregierung der Arbeiterschaft Opfer auferlegt, sondern weil diese Opfer nicht nur nuglos gebracht werden, die Krise zu verschärfen und das Elend zu einem dauernden machen, wenden sich die Gewerkschaften aller Richtungen gegen diese Maßnahmen.
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Wenn die Unternehmer in ihrer grotesken Kurzsichtigkeit verlangen, daß der Schnitt bei den Löhnen und Gehältern zum dritten, vierten und fünften Male radikal vorgenommen werden müsse, damit für die Unternehmer wieder der ,, Anreiz" bestehe, die Arbeiter zu beschäftigen, so muß man sich nur darüber wundern, daß diese offenbar mit Recht auf die bodenlose Unwissenheit derer spekulieren, die ihnen zuhören. Die Unternehmer beschäftigen nur dann Arbeiter, wenn sie die entsprechenden Aufträge haben. Diese Aufträge bekommen sie nur dann, wenn es dafür Käufer gibt. Selbst wenn z. B. der Lohn der Schuharbeiter auf Null gedrückt würde, könnten die Schuhe dadurch nur um Pfennigbeträge pro Paar gesenft werden. Eine Krise ist immer das sicherste Anzeichen dafür, daß die Löhne im Verhältnis zu den anderen Gestehungskosten zu niedrig sind. Sie jetzt
betragen. Ergänzt werden diese Zahlen aufschlußreich durch den nochmals senken, heißt die Krise verewigen wollen.
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Zu hoch und zu niedrig.
Verhöhnung der Arbeiter.
Unzählige Male haben die Unternehmer erklärt, nur durch Lohnabbau könne die Arbeitslosigkeit beseitigt werden. Der Lohn wurde abgebaut, die Arbeitslosigkeit stieg. Um wenigstens einen Teil der Arbeitslosen, der durch die Rationali= sierung seine Arbeitsstelle eingebüßt hat, wieder in Beschäftigung zu bringen, haben die Gemertschaften die Vierzigstundenmoche gefordert. Sie waren zu einer Verkürzung der Arbeitszeit auch unter Opfern bereit. Das großherzige Angebot der Gewerkschaften wurde auf der anderen Seite mit einem heimtückisch- frivolen Spiel beantwortet.
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Bei den Arbeitszeitverhandlungen im Juli erklärten z. B. Unternehmer de: Industrie der Steine und Erden, der Lohnstand lasse eine Einkommensverminderung durch Arbeitszeitverfürzung nicht mehr zu. Als aber dann die Arbeitszeitverhandlungen im Sande verlaufen waren, wurde durch neuen Lohn abbau das Einkommen der Arbeiter von neuem sehr fräftig vermindert. Bei den Verhandlungen im Juli wurde von den Arbeitgebern erklärt, es fönne nicht zentral, sondern nur bezirklich verhandelt werden. Als dann bezirklich verhandelt wurde, erklärten die Arbeitgeber, die Einführung der Bierzigstundenwoche fönne nur zentral und von der zentralen Organisation vereinbart werden.
Nachdem alle bezirtlichen Verhandlungen gescheitert waren, hat das Reichsarbeitsministerium dieser Tage noch einmal die Parteien der Industriegruppe Steine und Erden zu einer Besprechung geladen. Das Ministerium hat dabei zugleich einen Entwurf über eine eventuell zu erlassende Verordnung der Bierzigstundenarbeitswoche den Parteien übergeben. Sofort begann auf der Gegenseite wieder das übliche Berschleppungsspiel. Die entscheidenden Besprechungen fanden schließlich statt. In den Berhandlungen gab das Arbeitgeberfartell der Industrie Steine und Erden als Zentrale für alle Industriezweige der Gruppe eine schriftlich formulierte Erklärung ab, wonach fie die Einführung der Vierzigstundenwoche und den vorgelegten Entwurf ablehnt. Die volle Verantwortung für eine eventuelle Verordnung und deren Folgen habe das Reichsarbeitsministerium zu tragen. Nach Erlaß einer Berordnung über die Vierzigstundenwoche würden weitere Entlaffungen vorgenommen werden.
Bon hoher behördlicher Stelle wurde erklärt, man habe die Ziegelindustrie aus der Verordnung herauslaffen wollen, weil ihr jetzt erreichter Lohnstand eine Verkürzung der Arbeitszeit wegen der damit verbundenen Lohnminderung nicht mehr zulasse. Da haben wir also die Befcherung: in der 2ohnfrage ist der Lohn zu hoch, in der Arbeitszeitfrage ist er zu niedrig. Weil der Lohn zu hoch ist, wird er abgebaut, obwohl er eigentlich schon vor einem halben Jahr zu niedrig war. Weil er zu niedrig ist, fann man die Arbeitslosigkeit nicht durch Arbeitszeitverkürzung eindämmen. Man weiß nicht, worüber man mehr staunen soll: über die Brutalität oder über die Frivolität, mit der seit Jahr und Tag das deutsche Unternehmertum mit den Arbeitern sich zu spielen erlaubt.
Konflikt in den Konditoreien.
Gut verdienen und schlecht bezahlen.
Alle Bemühungen der freigewerkschaftlichen Organisation, mit den Konditoreiarbeitern zu einem Tarifverhältnis zu kommen, find endgültig gescheitert. Die Konditorinnung, unter Füh rung ihres stellvertretnden Obermeisters Mag Schau B, Köpenicker Straße 107, hat auch den Vorschlag des Gewerberats Körner, ein unparteiisches Schiedsgericht darüber entscheiden zu lassen, abgelehnt. Die Konditoreibefizer wollen durchaus gegenüber den Löhnen im Kaffeehausgewerbe und in Bäckereien 30 Proz. weniger bezahlen, trotzdem in den Konditoreien noch sehr gut verdient wird. Jede Hausfrau fann es nachrechnen, ba ja aus einem Pfund Kaffee 60 Porfionen hergestellt merben.
Die Organisation wird sich in den nächsten Tagen an die die Konditoreien besuchenden Gäste wenden, um festzustellen, ob diese Besucher Lokale frequentieren wollen, in denen das Personal mit Schundlöhnen abgespeist wird. Das Konditoreipersonal wird am Donnerstag, dem 3. Dezember, abends 7 Uhr, im Balais des Zentrums, Rosenthaler Straße 36, dazu Stellung nehmen.
Nahrungsmittel- und Getränkearbeiterverband.
Die Christen an den Kanzler.
Beschwörung in letzter Stunde.
Vereinbarung mit dem Reichsverband des Großhandels.
Die bekannte Barmer Ersatzfasse; Krankenkasse für Kaufleute und Privatbeamte in Deutschland zu Barmen, hat, wie aus einem Rundschreiben des Chemnizer Großhandels= perbandes, eines Interverbandes des Reichsverbandes des deutschen Großhandels, hervorgeht, mit diesem Reichsverband eine Bereinbarung getroffen, monach die Unternehmer ihre Angestellten der Barmer Ersaztasse zuführen sollen. Für das Einziehen der Beiträge soll ihnen eine Bergütung von einem halben Prozent der reinen Krankenversicherungsbeiträge zufließen. Der Großhandelsverband schreibt den angeschlossenen Firmen:
,, Die Unterhaltungen mit der Barmer Ersahkasse haben dazu geführt, unseren Mitgliedern zu empfehlen, den bei ihnen beschäftigten Angestellten nahe zulegen, in dieser kasse Aufnahme zu suchen."
Und er begründet diese Empfehlung damit, daß die Barmer Ersagkasse eine freie Erfaßtasse sei, die keinerlei Organifation angeschlossen, parteipoltisch neutral und von den Gewertschaften unabhängig ist. Es wird also hier der gerade in der heutigen Wirtschaftskrise für die Angestellten be= sonders verderbliche Versuch unternommen, sie ihrer Gewerkschaft, dem Zentralverband der Angestellten, zu entfremden und fie einer Krankenkaffe zuzuführen, die aus der Sozialversicherung ein Geschäft macht.
Löbe vor den arbeitslosen Buchdruckern.
Der Vorstand der SPD - Fraktion der Berliner Buch= drucker hatte das Richtige damit getroffen, als er für die Versammlung der arbeitslosen Buchdrucker am Freitag im Gewerkschaftshaus Reichstagspräsidenten Paul Löbe , einen Berufsfollegen, als Referenten verpflichtete. Der große Saal des Gewerkschaftshauses war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Genosse Löbe das Wort zu seinem Vortrag ,, Krise und Sozialismus" ergriff.
In seiner fesselnden und populären Vortragsart zeigte er den Versammelten, daß die schwere Wirtschaftskrise nicht eine Folge der neuen Staatsform ist, auch mit dem Margismus nichts zu tun hat, fondern einzig und allein auf einem Stonstruktionsfehler in der Warenproduktion beruht. Boll zwingender Logit war seine Beweisführung, daß es aus dieser furchtbaren Krise nur einen Ausweg gibt, nämlich die Herbeiführung einer Planwirtschaft, den Sozia lismus.
Der Vorstand des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften richtet ein Schreiben an den Reichstanzler, in dem er diesen nochmals beschwört, bei den schwerwiegenden Entscheidungen", die die Reichsregierung zu nehmen im Begriffe ist, Die Sozialdemokratie verlangt die Enteignung der Besizer der auf die bereits sehr bedrängte Lage der Arbeitnehmer entsprechend großen Produktionsstätten, was von der gegen die Sozialdemokratie Rücksicht zu nehmen. In dem Schreiben werden die wesentlichen gerichteten Propaganda in die Forderung umgelogen wird, die Argumente, die die Gewerkschaftsvertreter im Wirtschaftsbeirat und Sozialdemokratie verlange die Sozialisierung eines jeden Rasierauch sonst immer wieder in den Bordergrund gestellt haben, noch- messers, eines jeden Hackloges. Die Privatkapitalisten sträubten sich mals, zusammengefaßt. Es heißt da unter anderem:
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Arbeiterschaft. zu einer einheitlichen Front zusammenzuschweißen.
Die Versammlung quittierte den Vortrag, dem sie mit gespanntester Aufmertfamteit gefolgt war, mit stürmischem Beifall.
Ein Leberläufer.
begreiflicherweise gegen diese Forderungen der Sozialdemokratie. Um eine Schrumpfung der Kauffraft zu vermeiden, muß Ihr Widerstand wird solange erfolgreich sein, wie die Arbeiterschaft mit allem Nachdruck auf eine Sentung des Preisniveaus in mehrere Lager geteilt ist, die sich gegenseitig zur Freude der Unterhingearbeitet werden. Die Annahme, man brauche nur die Genehmer aufs heftigste befehden. Das Hauptziel jedes vernünftigen hälter und Löhne zu senken, und die Preise fielen dann in entsprechendem Ausmaße von selbst, ist und vor allem vorwärts strebenden Arbeiters muß daher sein, die besonders auch in Anbetracht der vielen Preisbindungen und verschiedenen Spannen nicht haltbar. Im übrigen ist nicht zu leugnen, daß, seit dem vor mehr als Jahresfrist einfegenden Absinken der Löhne, die Breise der Abwärtsbewegung der Löhne nicht hinreichend gefolgt sind. Bei den angestellten Vergleichen wird meist außer acht gelassen, daß die tarifmäßigen Stundenlöhne feinen zuverfäffigen Bergleichsmaßstab abgeben. In Wirklichkeit tommt es bei den Vergleichen auf den Effektivverdienst an, und dieser ist in der erwähnten Zeit in weit stärferem Maße gesunken wie der Gesamtlebenshaltungsinder... Angesichts der Gesamtlage und auch der Strömungen in verschiedenen Kreisen ist die Befürchtung nicht ungerechtfertigt, daß die auch von uns als notwendig anerkannte Senkung der Gestehungskosten einseitig zu Lasten der Löhne und Gehälter erfolgt. Hiergegen müßten wir uns mit aller Entschiedenheit wenden.... Dringend notwendig ist ferner eine Sentung der Mieten. Sowohl aus diesem wie auch aus dem Grunde, daß die überhöhten Zinsen und Zinsspannen unsere Wirtschaft auf das schwerste belasten und den einseitigen Druck auf die Löhne erhöhen, glauben wir uns zu dem weiteren Hinweis verpflichtet, daß alles im Rahmen des Möglichen Liegende schnell und durchgreifend geschehen muß, um hier zu gefunderen, die produktive Wirtschaft mehr entlastenden Verhältnissen zu kommen."
Zum Schluß versichert der Borstand des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften der Reichsregierung, daß er zu ihr das christlichen Gewerkschaften der Reichsregierung, daß er zu ihr das Bertrauen habe, an den sozialen Grundrechten der Arbeiter nicht rütteln zu lassen. Wir können leider nicht sagen, daß die Arbeiterschaft in ihrer großen Masse dieses Vertrauen noch teilt.
Eine neue ,, Aftion".
Unorganisierte wollen Buchdrucker führen.
Der Gauvorstand der Berliner Buchdrucker hatte zum 23. November eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, die zu dem Ergebnis der Lohnverhandlung Stellung nehmen sollte. Da Die Lohnverhandlungen für das Buchdruckgewerbe durch Beschlußz der Schlichterkammer bis zum 28. November vertagt morden sind, wurde auch die Bersammlung rechtzeitig verlegt, und zwar auf den 3. Dezember. Diese selbstverständliche Maßnahme wurde von der überwiegenden Mehrheit der Berliner Buchdruder gutgeheißen. Die Kommunisten suchten aus der Versammlungsverlegung für ihre Partei und für die gewerkschaftsfeindliche RGO. Kapital zu schlagen. Am 25. November veröffentlichte die ,, Rote Fahne" unter der Balkenüberschrift Buchdrucker treffen Kampfnorbereitungen" einen Bericht über eine Konferenz fommunistischer Betriebsräte, die am 23. November im ,, Dresdener Garten" tagte.
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Der Bericht beginnt mit der bewußten Lüge, daß sich am 23. November( Der Tag, an dem ursprünglich die außerordentliche
Aus dem Siemens- Konzern wird uns geschrieben:
Siemens
geht
Mit einer recht knalligen Ueberschrift: Sozialdemo fratischer Angestelltenrat zur PD." bringt die„ Rote Fahne" eine Erklärung ,, eines" Angestelltenratsmitgliedes", des Ingenieurs Scheller, in der es heißt, daß sein Uebertritt zur PD. ganz zwangsläufig erfolgt sei. Festzustellen ist, daß Herr Scheller seit Februar 1931 nicht mehr Mitglied der SPD . war. Scheller aus dem„ Butab" wegen Beitragsrückstandes ebenWeiterhin sei festgestellt, daß Herr falls vorher ausgeschieden war.
Demzufolge ist die lleberschrift, mit der die Rote Fahne" die ..Ertlärung" versieht, vollkommen deplaciert.
Wie man nachträglich erfährt, hat Herr Scheller die Absicht, seine Tätigkeit nach Rußland zu verlegen, und lediglich zu diesem 3wed ift er jetzt in die KPD. eingetreten.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Seute, 191 Uhr, tagen die Gruppen: Flughafen: Jugendheim NeuLöln, Flughafenstr. 68. Das Mädel in der Familie und in der Gruppe. Rordkreis: Jugendheim Willdenowftr. 5, Zimmer 9. Entwicklung der Wirtschaft bis zur Gegenwart. Morgen, Sonntag, 29. November, finden folgende Veranstaltungen statt: Nordkreis: Jugendheim Reinickendorf- Ost, Lindauer Straße. Sosemann singt und spricht nach unserer Wahl. Südostkreis: Jugendheim Tempelhof, Germaniaſtraße( Eingang Gögstraße). Unser Künstler. tollettiv sendet eine Tonbildfolge. Nordwestkreis: Jugendheim Moabit,
Lehrter Str . 19. Spielabend. Nordoftkreis: Jugendheim Pantop, Görschstraße. Ein Querschnitt durch die moderne Literatur. Jugendgruppe des Deutschen Metallarbeitervcrbanbes: Besichtigung des Bölkerkundemuseums. Treffpunkt 10 Uhr. Eingang Prinz- Albrecht- Straße. Jugendgruppe des Gesamtverbandes, Fachgruppe Gärtnerei und Binderei: Schnitzeljagd von Birkenwerder nach Bernau . Treffpunkt 8 Uhr Eingang Stettiner Bahnhof. Wir besuchen das Bau- und Verkehrsmuseum. Schöneweide:
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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Der Singekreis üht heute ab 19% Uhr im Jugendheim der Schule Litauer Str . 18. Karten für die Jugendvorstellung der Boltsbühne ant 6. Dezember zum Preise von 80 Pf. find im Jugendsekretariat zu haben.
Berantwortlich für Politik: Victor Schiff: Wirtschaft: G. Klingelhöfer: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Frik Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag Gm b. S.. Berlin . Drud: Borwärts Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. Berlin GB. 68, Zindenstraße&.
Sierau 2 Beilagen.